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Samstag, 28. August 2021

Solide Zahlen von MBB lassen Anleger kalt. Dabei kaufen Insider kräftig Aktien und neue Zukäufe stehen ganz oben auf der Agenda

Die Beteiligungsgesellschaft MBB hat mit Aumann, Delignit und Friedrich Vorwerk inzwischen drei börsennotierte Töchter und die legen fast gleichzeitig mit der Mutter ihre Geschäftszahlen vor. Es lohnt sich stets, in alle Berichte hineinzuschauen, um das bestmögliche Bild vom zustand des MBB-Konzerns zu bekommen. Vor ein paar Tagen fand der jüngste Zahlenreigen statt und bot interessante Einblicke und daraus ergaben und ergeben sich einige Konsequenzen...

Das bereinigte EBITDA des MBB-Konzerns stieg im ersten Halbjahr 2021 um 41,1% auf €40,5 Mio. und die EBITDA-Marge legte im Vergleich zum Vorjahr um über drei Prozentpunkte zu auf 12,4%. Der Umsatz lag mit €326,6 Mio. allerdings lediglich auf Vorjahresniveau.

Der Anstieg der Profitabilität ging insbesondere auf die erfolgreiche Entwicklung des Segments Service & Infrastructure zurück. Friedrich Vorwerk konnte mit seinen Lösungen für Energieinfrastruktur ein bereinigtes EBITDA von €27,5 Mio. erzielen, eine Steigerung von 40,2%. Auch der Umsatz gewann nach einem wetterbedingt schwächeren Jahresstart im zweiten Quartal deutlich an Dynamik und betrug nach sechs Monaten €132,7 Mio.

Die auf IT-Security spezialisierte DTS konnte ihren zweistelligen Wachstumskurs fortsetzen und das EBITDA um 17,0% auf €6,2 Mio. steigern. Der Umsatz wuchs im ersten Halbjahr um 13,3% auf €38,4 Mio.

Das höchste relative Wachstum erzielte die zum Segment Technological Applications gehörende und auf laubholzbasierte Systemlösungen spezialisierte Delignit. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich ihr EBITDA auf €3,3 Mio., während der Umsatz um 41,9% auf den Rekordwert von €36,4 Mio. zulegte. Dabei haben insbesondere hohe Abrufzahlen im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge sowie das stark wachsende Reisemobilgeschäft zum Anstieg beigetragen.

Das höchste Auftragseingangswachstum erzielte die ebenfalls zum Segment Technological Applications gehörende Aumann. In den ersten sechs Monaten konnte das Unternehmen den Auftragseingang um 25,3% auf €104,1 Mio. steigern. Der Umsatz lag im ersten Halbjahr bei €72,8 Mio., woraus sich eine zukunftsweisende Book-to-Bill Ratio von 1,43 ergibt. Angesichts der aktuellen Auftragseingangsdynamik, insbesondere im Bereich Energy Storage, blickt Aumann optimistisch auf das zweite Halbjahr.

Im Segment Consumer Goods lag der Umsatz mit €36,8 Mio und das EBITDA mit €3,3 Mio. leicht unter dem Vorjahreswert. Insbesondere Hanke Tissue hat als Hersteller von Servietten auch in 2021 die Corona-bedingten Einschränkungen in der Gastronomie gespürt. Der Matratzenhersteller CT Formpolster konnte hingegen den Umsatz leicht und die Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021 plant MBB weiterhin einen Umsatz von €720 Mio. bei einer "nun konservativen bereinigten EBITDA-Marge" von 10-12%. Die Nettoliquidität im MBB-Konzern wuchs im ersten Halbjahr insbesondere durch den Börsengang von Friedrich Vorwerk auf €495,3 Mio., wovon €393,2 Mio. auf die Holding MBB SE entfallen und dort für Aktienrückkäufe, Dividenden, aber vor allem für weitere Akquisitionen zur Verfügung stehen.

Die Ausführungen der MBB-Verantwortlichen lassen darauf schließen, dass MBB hier zurzeit mehrere halbkonkrete Eisen im Feuer zu haben scheint, sowohl als Add-on für bestehende Töchter als auch hinsichtlich neuer Plattform-Investments.

Meine Einschätzung  

Quelle: wallstreet-online.de
Der Aktienkurs konnte von den deutlichen Margen- und Gewinnsteigerungen nicht profitieren, da Anleger sich von der Stagnation beim Umsatz enttäuscht zeigten. Nachdem MBB-CEO Mang zuletzt ordentlich MBB-Aktien gekauft hat, griff nun auch Verwaltungsratsvorsitzender und Geschäftsführender Direktor Nesemeier zu in einem Gesamtvolumen von rund €615.000. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Nesemeier und MBB-Mitgründer Freimuth gemeinsam über die MBB Capital Management GmbH gut 65% der MBB-Anteile halten.

Insiderkäufe zeugen ja von Vertrauen in die Zukunft der Gesellschaft. Der hohe Nettocashbestand und die Unterbewertung des Aktienkurses gegenüber der SOTP-Wertermittlung machen MBB attraktiv. In den letzten 10 Jahren gelang es mehrfach, günstig attraktive Unternehmen zuzukaufen und so den Unternehmenswert der MBB zu vervielfachen. Daher warten die Anleger gespannt auf Neuigkeiten zu neuen Übernahmen, mit denen die Erfolgsgeschichte weiter fortgeschrieben werden kann.

Hier scheint MBB aktuell mehrere konkrete Gespräche zu führen und sofern der eine oder andere Zukauf gelingt, dürfte der MBB-Kurs sein Aufwärtspotenzial ausspielen und die mehrmonatige Seitwärtsbewegung zwischen €120 und €145 beenden. Die "Prior Börse" urteilte kürzlich: "Die Wachstumsstory fängt gerade erst an". Auch wenn ich nun schon seit fast zehn Jahren bei MBB an Bord bin und eine Rendite von 1.225% auf meine Erstinvestition eingefahren habe, sagt mir meine Glaskugel so ziemlich das gleiche.ツ

Und der Langfristchart zeigt, dass man sich von längeren Seitwärtsphasen nicht abschrecken lassen sollte. Die Kursexplosion kommt und die durchschnittliche Rendite ist weit überdurchschnittlich. "Geduld ist die oberste Tugend des Investors" lehrt uns Benjamin Graham. Und bei MBB hat sich Geduld seit jeher außerordentlich bezahlt gemacht.

Disclaimer: Habe Delignit, MBB auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

2 Kommentare:

  1. Kissig Mund tut Wahrheit Kund, wer an der Börse Geld verdienen möchte, sollte solche Value Schätze im Depot hoch gewichtet haben.

    Lieber Michael wäre Apontis Pharma den nichts für dich ? Habe diese hinter Mbb und 3u Holding am dritthöchsten im meinem Depot gewichtet.

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  2. Welche Seitwärtsphase? Die Aktie läuft doch wie an der Schnur gezogen? Klar, dass nicht jede Woche 10% dazu kommen :)

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