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Donnerstag, 12. August 2021

Media and Games Invest ist auf bestem Weg zum Gaming-Plattform-Star

Die Aktie von Media and Games Invest habe ich seit gut einem halben Jahr im Depot, nachdem Starinvestor Howard Marks und seine Oaktree Capital Management mit 9,1% eingestiegen sind. Das war für mich der Ritterschlag und ein Game Changer, weil es MGI ganz neue Perspektiven als Plattformbetreiber für Online- und Mobilegames eröffnet und ihre Reputation kräftig aufwertet.

Die Media and Games Invest SE zielt in erster Linie darauf ab, durch Übernahmen von Unternehmen zu wachsen, sie umzustrukturieren und in eine große Spieleplattform zu integrieren. Man verfügt über ein profitables und wachsendes Portfolio von Unternehmen in den Bereichen Spiele und digitale Medien. Und sie haben in den letzten Monaten mehrfach Kapital aufgebracht und gleich wieder investiert, wodurch Mehrwert geschaffen wurde. Auch deshalb hatte man kürzlich die Jahresprognosen angehoben und soeben starke Vorabzahlen für das zweite Quartal veröffentlicht...

CFO Paul Echt beschreibt die Strategie so: "Unsere Mobile Strategie baut auf mehreren Pfeilern auf. Der erste und wichtigste bestand im Aufbau einer eigenen Media Unit mit gutem Zugang zu Kunden. Auf dem Mobile Games Markt herrscht ein enorm hoher Wettbewerb um Spieler. Eine effiziente Kundengewinnung ist daher ein wichtiger Schlüssel, um erfolgreich zu sein. Der zweite Pfeiler besteht darin, durch M&A oder auch Lizenzierung das Mobile Portfolio weiter gezielt zu stärken und auszubauen. Der dritte Pfeiler besteht darin, Spiele aus unserem bestehenden Portfolio auf mobile Endgeräte umzurüsten."

Buy and build-Strategie

Und bei M&A ist MGI sehr aktiv. Anfang des Jahres hatte man KingIsle übernommen und so seine Präsenz in Nordamerika weiter verstärkt. Dieser Deal wurde teilweise durch den Einstieg von Oaktree finanziert. Im Anschluss stockte MGI bereits mehrfach seine Anleihe auf und zog eine weitere Kapitalerhöhung durch. Dabei wurde u.a. Janus Henderson Global Investors mit 5,50% als weiterer strategischer Investor gewonnen.

Normalerweise ist ein hoher Kapitalbedarf ein Warnzeichen, aber MGI verbrennt das Geld nicht, sondern kauft gezielt Unternehmen zu, um seine Spieleangebot und seine Pipeline zu stärken. Darüber hinaus investiert MGI aber auch in die Breite. So Die hat man die nordamerikanische connected TV Plattform LKQD übernommen, welche eine Reichweite von mehr als 200 Millionen Endkunden hat, sowie die Data-Targeting-SaaS-Plattform Beemray.

Das starke organische Wachstum im ersten Halbjahr, das deutlich über den mittelfristigen Zielen lag, nötigte MGI im Mai, seine Prognosen anzuheben: auf Jahresbasis wird nun ein Umsatzanstieg bis zu 71 Prozent und ein EBITDA-Wachstum bis zu 123 Prozent erwartet.

Smaato-Übernahme

Eine entscheidende Rolle kommt dem Medien-Geschäftsbereich (Verve Group) zu. Die Verve Group bietet als datenschutzfreundliche Omnichannel-Werbeplattform programmatische Lösungen an, die Werbetreibende und Publisher in Echtzeit mit Menschen verbinden. Man baut ein Ökosystem von Werbetechnologien auf, welches das Wachstum von Vermarktern und Publishern fördert.

Die Expansion wird vorangetrieben. So hat Verve mit Teams vor Ort das operative Geschäft in Japan und Brasilien gestartet und zahlreiche Partnerschaften mit Publishern und Werbetreibenden aus dem Gaming-Sektor geschlossen. Diesen Verve mit der einzigen On-Device-Anonymisierungslösung ATOM ein vielversprechendes Produkt für die effiziente Nutzerakquisition.

Darüber hinaus übernahm Verve vor vier Wochen Smaato, ein weltweit führendes Mobile-Ad-Tech-Unternehmen. Die Akquisition von Smaato ergänzt die Full-Stack-Produktsuite der Verve Group um eine starke Mobile-First-Supply-Side-Plattform und vergrößert die Reichweite der Verve Group um eine beträchtliche Anzahl von In-App-Publishern und Werbetreibenden. Die kombinierten mobilen Ad Exchanges werden eine Reichweite von rund zwei Milliarden Nutzern weltweit haben und Marken und Agenturen einen breiteren Zugang zu hochwertigem Premium-Inventar bieten.

Die Smaato-Akquisition dürfte die konzerneigene Werbesparte der MGI (Verve Group) kräftig befeuern, da sich hierdurch deren Umsatzvolumen, Rentabilität und Reichweite wesentlich erhöhen. Sie alleine bringt einen zusätzlichen Jahresumsatz zwischen 30 und 40 Millionen Euro bei einer EBIDA-Marge von etwa 30 Prozent und eröffnet damit signifikantes zusätzliches Umsatz- und Ergebnispotenzial für das zweite Halbjahr 2021. Denn neben erheblichen Synergiepotenzialen innerhalb der Mediensparte, z.B. durch Cross-Selling-Effekte zwischen den Plattformen der Medieneinheit, sollte der Zukauf auch erhebliche Synergiepotenziale für MGIs Gaming-Sparte bieten, insbesondere im Bereich der Neukundengewinnung.

CEO Remco Westerman legt ein unglaubliches Tempo vor und verwirklicht mit Media and Games Invest seine Vision. Das Unternehmen ist kapitalhungrig, verwandelt die frischen Mittel aber zügig in produktive und gewinntreibende Assets. Auch wenn man gerne preiswert strauchelnde kleine Spielentwickler übernimmt, erhöhten die Vermarktungserfolge und Synergieffekte doch die Margen und die Gewinne, so dass MGI die Jahresprognosen anheben musste. Und nun folgte mit der Übernahme von Smaato ein ganz großer Wurf, der eine weitere Prognoseanhebung in der zweiten Jahreshälfte mehr als wahrscheinlich werden lässt.

Hohe Erwartungen, (dazu passende) starke Quartalszahlen

Quelle: wallstreet-online.de
Analysten gehen davon aus, dass sich die Umsätze zwischen 2020 und 2022 auf 280 Millionen Euro verdoppeln und das EBIDTA auf 76,6 Millionen Euro sogar verdreifachen werden. Das Nettoergebnis (nach Abzug von Minderheitsanteilen) soll sich von 3 Euro je Aktie auf rund 26 Euro erhöhen und er Gewinn je Aktie sich dem entsprechend von 0,03 auf 0,17 Euro mehr als verachtfachen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass MGI auch künftig weiter auf externe Zukäufe setzt, wodurch sich das Wachstum von Umsatz, Cashflow und Ergebnis nochmals beschleunigen würde.

MGI wird am 18. August seine Halbjahreszahlen veröffentlichen und sich am nächsten Tag auf seinem Capital Markets Day präsentieren. Gestern gab es schon mal ein paar Infos vorweg zum zweiten Quartal: Die vorläufigen Zahlen belegen ein starkes organisches Umsatzwachstum von 36%, das insbesondere durch Umsatzsynergien zwischen dem Spiele- und dem Mediensegment getrieben wurde. Media and Games Invest übertrifft damit nicht nur den Lockdown-bedingt starken Vorjahreswert, sondern entwickelt sich weiterhin deutlich besser als der gesamte Spielemarkt. Die adj. EBITDA-Marge steigt im zweiten Quartal 2021 um 5 Prozentpunkte auf 27% (Q2/20: 22%) aufgrund von relativ stabilen Fixkosten und außergewöhnlich starken Umsätzen in beiden Segmenten.

Meine Einschätzung

MGIs Plattform-Strategie ist äußerst aussichtsreich und man folgt hier dem großen Vorbild Tencent, wenn auch auf sehr viel kleinerer Basis. Aber der mögliche Erfolgsweg ist vorgezeichnet und deshalb drückt CEO Westerman auch so sehr aufs Gas, um möglichst schnell möglichst viele Gamer auf seine Plattform zu locken und dort zu halten. Wo sie durch Verve und Smaato immer besser zu monetarisieren sind. Kann die Strategie weiterhin so erfolgreich umgesetzt werden, bietet MGI auf lange Sicht Tenbaggerpotenzial.

Die Aktie ist sehr volatil und verzeichnet an manchen Tagen Schwankungsbreiten von 10% oder mehr. Davon sollte man sich nicht abhalten lassen, sondern dies lieber für sich nutzen, indem man nicht jedem Kursanstieg hinterherläuft, sondern die immer mal wieder auftretenden günstigen Gelegenheiten zu einsteigen oder aufstocken nutzt.

Disclaimer: Habe Media Games and Invest auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot/Wiki.

7 Kommentare:

  1. Ich werde mit der Games-Branche nicht so richtig warm, aber es gab 3 interessante Interviews mit dem CEO bei EchtgeldTV.

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  2. Ich habe erst vor ein paar Tagen den leichten Rücksetzer als Chance genutzt um weitere Anteile einzukaufen! Ein richtiger Leckerbissen!

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  3. Im Juni wurde die Prognose für 2021 ja bereits auf 220-240mio erhöht mit dem Hinweis, dass darin keine M&A-Transaktionen im 2.HJ eingerechnet sind. Mit der Akquise von Smaato im Juli (Closing ca. September) sollte der Jahresumsatz also bereits 2021 bei 233-256mio landen und gleichzeitig sind noch ausreichend liquide Mittel für mindestens eine weitere große Transaktion vorhanden. Ich halte es also für denkbar, dass wir 2022 eher in Richtung 330-360mio Umsatz kommen.

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  4. Bin PC-Spieler seit 35 Jahren. Das muss der Grund sein, dass ich keine der Marken oder Spiele dieser Company kenne. Man muss auch echt suchen, um überhaupt rauszufinden, welche SPiele hier vermarktet werden.
    Minitransaktionsschmutz und werbeverseuchte Anwendungen, welche den namen "Spiel" in meinen Augen nicht verdient haben, verstecken sich hier hinter. Was nicht heißen muss, dass man damit kein Geld verdienen kann, ging mit Candy Crush und co als großen Vorbildern.
    Aber weder die ""SPiele"" noch dieses Unternehmen würde ich auch nur mit der Kneifzange anfassen.
    Habt ihr mal eines derer Produkte ausprobiert? :)
    Viel Erfolg euch allen bei diesem Investment

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  5. Ich habe das Gefühl, dass die nur Firmen und Spiele dazukaufen und nichts wirklich weiter entwickeln.
    Stattdessen zieht man den Leuten das Geld so lange aus der Tasche bis es geht. Die Spieler bleiben frustriert zurück oder verlassen die Spiele bis auf wenige Freaks, die eine gute Stange Geld heraushauen. Habe mich mal etwas umgesehen. Die Spiele kommen bei den Usern gar nicht gut weg. Früher waren sie hingegen beliebt.
    Die Story passt daher für mich nicht. Langfristig habe ich Bedenken und das Konzept finde ich persönlich unsympathisch.

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  6. Hallo Michael, die Änderung des Firmensitzes vom Malta nach Schweden fiel mir eigentlich nur auf, weil die Comdirect keinen Kursverlauf darstellte. Den tieferen Sinn konnte ich aber noch nicht erkennen. Neben Schönwetternachrichten finde ich bisher keinen HInweis, der dem Kurs weiteren Schub verrleihen könnte. Wie siehst du das?

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    1. Ich finde MGI auf diesem Kursniveau wieder interessant. Der laden ist (zu) hoch verschuldet und will mit seinem Cashflow nun zunächst die Verschuldung drücken - sinnvoll. Gaming ist gar nicht mehr so der Sinn des Unternehmens, sondern eher Mittel zum Zweck - man setzt voll auf das Advertising innerhalb der Spiele. Das ist grundsätzlich eine interessante Strategie, die aber natürlich angesichts der momentanen Schwäche aller Advertising-Firmen (Meta, Google usw.) nicht zieht an der Börse. Das könnte sich aber bald wieder ändern mit entsprechendem Potenzial bei/für MGI.

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