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Montag, 9. August 2021

Good News bei... Hypoport: Starkes Halbjahresergebnis, anziehende Wachstumsdynamik

Hypoport hat es noch drauf und punktet mit starken Zahlen. Der Konzernumsatz stieg im 1. Halbjahr 2021 um 12% auf €213 Mio., dabei waren es im 2. Quartal 18%. Das EBITDA legte zum 30. Juni überproportional um 21% auf €36 Mio. zu (Q2 28%) und das EBIT sogar um 28% auf €22 Mio. (Q2 49%). Nachdem in den beiden Vorquartalen die Sorge um ein Nachlassen des Wachstums die Erfolgsstory etwas ausgebremst hatte, zeigen die heutigen Zahlen, dass Hypoport weiter voll auf Wachstumskurs ist. Dazu hat auch beigetragen, dass Hypoports Abkehr vom Projektgeschäft mit einmaligen hohen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen hin zum Subskriptionsmodell nun weitgehend aus dem Zahlenwerk herausgewachsen ist und daher die prozentualen Zuwächse nicht mehr "künstlich" niederhält.

Neben der gewohnt starken Performance der Kreditplattform zahlen sich nun zunehmend auch die hohen Investitionen in die übrigen Segmente wie Immobilienplattform und Versicherungsplattform aus und schüren die Hoffnung auf ein zweites Durchstarten, wie es Hypoport mit der Kreditplattform vor sieben Jahren bereits einmal gelungen war und den Aktienkurs von €10 auf über €500 trieb. Zeit für den zweiten Kick...?

Der Rohertrag der Unternehmensgruppe wurde im ersten Halbjahr 2021 um 13% auf €112 Mio. ausgebaut. Trotz hoher Investitionen in die operativen Geschäftsmodelle der einzelnen Hypoport-Segmente sowie dem Abbau des traditionellen Projektgeschäfts stiegen EBITDA und EBIT überproportional an. Auch die Zahlen der einzelnen Segmente wissen zu überzeugen.

Kreditplattform

Wachstumstreiber war einmal mehr das Segment Kreditplattform mit einem Umsatzplus von 17% auf €93 Mio. Haupttreiber war die positive Entwicklung des Immobilienfinanzierungsgeschäftes über den B2B-Kreditmarktplatz Europace und dabei insbesondere die Teilmarktplätze FINMAS und GENOPACE für Sparkassen bzw. genossenschaftliche Institute.

Aber auch die Umsatzerlöse der vertriebsunterstützenden Maklerpools sowie der Corporate Finance-Beratung REM Capital stiegen deutlich an. Die Umsätze aus dem Whitelabel-Geschäft mit Ratenkrediten verblieben angesichts des durch die Corona-Krise gekennzeichneten Marktumfeldes hingegen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Trotz hoher Investitionen wurde das EBIT des Segments um 28% auf €21 Mio.  überproportional gesteigert.

Privatkunden

Im Segment Privatkunden wurden die Umsätze im ersten Halbjahr um 10% auf €69 Mio. ausgebaut dank Marktanteilsgewinnen der Verbrauchermarke Dr. Klein, die durch die konsequente Nutzung von Europace und den Einsatz von videogestützter Beratung erzielte wurden. Das EBIT des Segments stieg aufgrund eines verbesserten Produktmixes und pandemiebedingt geringerer Sachkosten überproportional um 30% auf €12 Mio.

Immobilienplattform

Im Segment Immobilienplattform erhöhten sich die Umsatzerlöse leicht um 7% auf €29 Mio. Innerhalb des Segments haben sich die Vermarktungs-, Verwaltungs- und Bewertungsplattformen operativ gut entwickelt. Insbesondere die inhaltlich eng mit Europace verbundene Bewertungsplattform verzeichnete einen dynamischen Umsatzanstieg. Lediglich die wohnungswirtschaftliche Finanzierungsplattform erzielte Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau. Die Umsatzentwicklung des gesamten Segments ist auch vor dem Hintergrund des strategisch beabsichtigten Wegfalls von Projektgeschäft zu sehen. Ohne dieses Projektgeschäft hätte sich ein Umsatzwachstum von über 10% ergeben. Gleichzeitig stellt das Segment Immobilienplattform den wichtigste Investitionsschwerpunkt der Hypoport-Gruppe im Jahr 2021 dar, sodass das EBIT des Segments auf €-1,4 Mio. sank.

Versicherungsplattform

Im Segment Versicherungsplattform wurde der Umsatz, auch durch die mehrheitliche Übernahme von ePension, trotz Reduktion von Projektgeschäften und Fokussierung auf wiederkehrende Erlösströme aus Plattformgeschäft um 12% auf €24 Mio. ausgebaut. Die Migration der Versicherungsbestände aus den Altsystemen der erworbenen Softwarelösungen auf die vollintegrierte Plattform SMART INSUR kommt hierbei gut voran. Zum Quartalsende waren bereits €3 Mrd. Jahresnettoprämie migriert, was einer Migrationsquote von über 30% entspricht. Das EBIT fiel leicht auf €-1,0 Mio.

Meine Einschätzung

Quelle: wallstreet-online.de
Hypoport ist wieder weiter auf Wachstumskurs. Die vermeintliche Wachstumsschwäche der letzten Quartale basierte einerseits auf dem Wegfall des Projektgeschäfts und dadurch optisch niedriger Wachstumsraten, da sich Umsätze und Erlöse auf mehrere Jahre verteilen, sowie auf pandemiebedingten Anpassungseffekten auf der Kundenseite.

Die hohen Investitionen in die neueren Wachstumssegmente beginnen nun langsam, sich auszuzahlen und werden perspektivisch teilweise ähnliche Umsatz- und Gewinngrößenordnungen erreichen, die die erfolgreiche Kreditplattform Europace heute schon abliefert.

Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass sich der Aktienkurs innerhalb der nächsten sieben Jahre nochmals verfünfzigfachen wird, sollte Hypoport das Zeug zum Multibagger haben und - den operativen Fortschritten folgend - sein Aktienkurs den Anlegern noch viel Freude bereiten. Insbesondere das Segment Versicherungsplattform, das auf einen riesigen, stark fragmentierten Markt trifft, bietet enormes und profitables Wachstumspotenzial, so dass Hypoport in ganz neue Dimensionen vorstoßen kann. Obwohl auch die Wettbewerber durchaus zu überzeugen wissen, wie z.B. Netfonds und die JDC Group. Ich habe daher diese beiden Unternehmen ebenfalls im Depot.

Disclaimer: Habe Hypoport auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

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