Donnerstag, 22. Juli 2021

Good News bei... der DBAG: Prognoseanhebung dank Verkaufsgewinn und Wertsteigerung

Die Deutsche Beteiligungs AG erfreut ihre Aktionäre mit einer Anhebung der Jahresprognosen. Hintergrund für die geänderte Prognose ist die kürzlich gemeldete Veräußerung der blikk Holding GmbH durch den DBAG Fund VII, die zu einem bis dahin ungeplanten Beitrag zum Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments und zum Konzernergebnis 2020/2021 der DBAG von rund €26 Mio. führt. Hinzu kommen weitere positive Effekte aus der Bewertung der Portfoliounternehmen zu Zeitwerten per 30. Juni 2021. 

Informierte Anleger sollte diese Entwicklung nicht überraschen, denn die positive Entwicklung der Börsen im zweiten Quartal und die Meldung über den gewinntreibenden Verkauf der blikk lagen ja auf dem Tisch.

Die Deutsche Beteiligungs AG erwartet für das Geschäftsjahr 2020/2021, das am 30. September 2021) enden wird, einen deutlich besseren Verlauf als zuletzt angenommen.

Sie geht inzwischen davon aus, dass das Konzernergebnis 2020/2021 innerhalb einer Spanne zwischen €125 Mio. und €145 Mio. liegen wird. In der zuletzt im März 2021 veröffentlichten und im Mai bestätigten Prognose war ein Konzernergebnis in einer Spanne zwischen 70 und 80 Millionen Euro erwartet worden.

Die erwartete Ergebnisverbesserung beruht auf deutlich höheren Nettoerträgen aus dem Beteiligungsgeschäft. Sie werden jetzt in einer Spanne zwischen €125 Mio. und €140 Mio. erwartet nach zuvor €65 Mio. bis €75 Mio.

Der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments zum 30. September 2021 wird entsprechend in einer Spanne zwischen €620 Mio. und €690 Mio. einschließlich der Nettozuflüsse aus der Kapitalerhöhung in Höhe von rund €100 Mio. prognostiziert; bisher war mit einem Nettovermögenswert zwischen €450 Mio. und €505 Mio. gerechnet worden vor Nettozuflüssen aus der Kapitalerhöhung.

Das Ergebnis aus dem Segment Fondsberatung wird jetzt in einer Spanne zwischen €16 Mio. und €17 Mio. prognostiziert (bisher €15 Mio. bis €16 Mio.).

Dementsprechend wird auch das Quartalsergebnis für den Zeitraum 1. April 2021 bis 30. Juni 2021 deutlich besser ausfallen als im Vorjahr. Die DBAG bereitet zurzeit ihre Quartalsmitteilung vor und wird diese am 6. August 2021 veröffentlichen.

Meine Einschätzung

Ende März hatte ich meine sehr positive Einschätzung zur DBAG geäußert ("Deutsche Beteiligungs AG rockt (wieder): Back in black und well on track!") und hatte die verlockenden Kurse rund um die Kapitalerhöhung genutzt, um meine Aktienposition aufzustocken. Als einen Grund hatte ich Ende April genannt, dass ich wegen der konjunkturellen Erholung von Aufwertungen der Bestandsunternehmen und somit einem sich weiter erhöhenden NAV ausgehe. Der gewinntreibende Exit bei blikk kam noch on top und bestätigt nur meine positive Sicht auf die DBAG.

Der heutigen Meldung ist zu entnehmen, dass die DBAG ebenfalls von höheren Einnahmen aus der Fondsberatung ausgeht. Auch dieses Themenfeld Asset Management bewerte ich ja sehr positiv und sehe hier einen deutlichen Mehrwert im Geschäftsmodell der DBAG ggü. Wettbewerbern. Das Asset Management dürfte mit €200 Mio. und €240 Mio. zu bewerten sein, so dass der "Gesamt-NAV" bei 18,8 Mio. Aktien in etwa €45,50 je Aktie beträgt.

Vielleicht ist die Prognoseanhebung nun die Initialzündung für den Kurs, sich endlich von den Niederungen der Kapitalerhöhung zu lösen und seinen durch sie unterbrochenen Anstieg wieder aufzunehmen. Wenn dann weitere Meldungen über die Investition der frisch eingenommenen Gelder folgen, dürften auch die €45 keine allzu entfernte Hürde mehr sein.

Disclaimer: Habe die DBAG auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

2 Kommentare:

  1. Hallo Herr Kissig,

    leider hat die Kapitalerhöhung bei mir immer noch einen sehr bitteren Beigeschmack.
    Gehen wir vom "Gesamt-NAV" von etwa 45.50€ aus, hat man den Aktionären, die die KE nicht mitmachen konnten, einen Bärendienst erwiesen. KE so deutlich unter NAV, das kann einfach nicht gefallen! Es gab in der Vergangenheit bei deutlich höheren Kursen die Möglichkeiten einer KE. Diese hat man ungenutzt verstreichen lassen, wohl weil man nicht langfristig genug gedacht hat. Jetzt sammelt man für "kleines Geld" ein ... :o(

    Viele Grüße,
    Torsten

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    1. Nzgl. der Kapitalerhöhung sollte man beim NAV-Vergleich mit dem KE-Preis eher auf den Beteiligungs-NAV abstellen. Da lag der Preisabschlag dann im üblichen Rahmen. Natürlich haben die Zeichner der jungen Aktien auch das Fondsbusiness "mitgekauft", aber gerade das wird ja durch die KE am meisten profitieren, sobald die Gelder investiert sind und laufend Erträge aus dem Asset Management einbringen. Daher werte ich die KE nicht ganz so negativ wie Du.

      Auf der anderen Seite ist sie - Stand heute - noch kein Erfolg. Was daran liegt, dass bisher nur ein geringer Teil der frischen Mittel "ans Arbeiten" gebracht wurde. Momentan liegt das neue Geld also unverzinst herum und damit ist die KE unter NAV bisher ein Minusgeschäft für die Altaktionäre. Ich gehe davon aus, dass die DBAG aber bei der KE bereits einige aussichtsreiche Targets im Blick hatte, in die man investieren will, und dass wir in absehbarer Zeit Vollzugsmeldungen bekommen werden. Und dann wendet sich das Blatt und die KE kann/sollte zum Erfolg werden - weil sie dann ggf. Mehrwert für die Aktionäre geschaffen hat.

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