Freitag, 30. Juli 2021

Erste Zwischenbilanz: Wie erfolgreich ist Kissigs "Stars of Cash-Strategie"?

Meine "Stars of Cash-Strategie" hatte ich am 19. Dezember 2019 vorgestellt. Damals hatten sich die Aktienkurse rasant erholt nach den dreimaligen heftigen Einbrüchen im Jahr 2018, die rückblickend nur ein Klacks waren angesichts des Coronaeinbruchs, der uns dann im Frühjahr 2020 bevorstand. Auch von diesem Einbruch haben sich die Aktienkurse erholt und ich möchte mal eine erste Zwischenbilanz ziehen, ob ich mit dem Grundgedanken "Cash is King" wirklich richtig lag. Also nicht mit einer hohen Cashquote im Depot, sondern einer hohen Gewichtung von Cash- und Compoundingmonstern...

Ich erspare es mir - und euch- die Strategie hier nochmals ausführlich vorzustellen. Ich hatte sie damals so umschrieben: "Börsengewinne simplified - Einfach nur auf die Cash-Sparschweine Microsoft, Berkshire Hathaway, Alphabet, Apple und Facebook setzen?" und damit eigentlich schon alles das meiste gesagt. Wer es ausführlicher nachvollziehen möchte, kann das ▶ hier tun.

Die Entwicklung

Ich hatte mir Ende 2019 die fünf Unternehmen mit den höchsten Cashreserven herausgepickt und wir schauen mal, wie sich die Kurse entwickelt haben; Dividenden lasse ich einfach mal außen vor. Die würden das Ergebnis natürlich noch verbessern.

Alphabet (A)
Kurs 17.12.2019: €1.215,40
Kurs 30.07.2021: €2.279,50
Performance: +87,55%

Apple
Kurs 17.12.2019: €62,925
Kurs 30.07.2021: €122,08
Performance: +94,01%

Berkshire (B)
Kurs 17.12.2019: €203,65
Kurs 30.07.2021: €235,60
Performance: +15,69%

Facebook
Kurs 17.12.2019: €177,80
Kurs 30.07.2021: €303,45
Performance: +70,07%

Microsoft
Kurs 17.12.2019: €138,68
Kurs 30.07.2021: €240,70
Performance: +73,57%

Positiv ist festzuhalten, dass alle fünf Werte eine positive Kursentwicklung aufweisen. Der einzige Nicht-technologiewert Berkshire Hathaway schneidet dabei ziemlich bescheiden ab. Obwohl dort Apple beinahe 50% des Aktiendepots ausmacht, was aber neben dem hohen Cashberg und den nicht börsennotierten Beteiligungen zu einem Anteil am Gesamtwert von rund 22,5% führt. Ohne Apple wäre die Berkshire-Performance nochmals deutlich schlechter...

Alle Werte bringen es zusammen auf 340,89%, also bleiben durchschnittlich 68,18%. Der S&P 500 hat in der gleichen Zeit 38,45% zugelegt, so dass meine "Stars of Cash-Strategie" eine Überrendite von 77,32% eingebracht hat (die Dividenden bleiben unberücksichtigt).

Mein Fazit

Ein anschließendes Urteil kann man nach so kurzer zeit noch nicht abgeben, aber die erste Indikation lässt sich schon mal sehen. Ich werde das weiter beobachten und denke, dass es besonders interessant wird, sobald die Value-Aktien mal wieder über einen längeren Zeitraum besser abschneiden als die Wachstumswerte. Denn die Cashkings sind ja schon ziemlich technologielastig ausgerichtet und zwar deutlich stärker noch als der S&P 500 selbst.

Wir werden es sehen. Es bleibt jedenfalls spannend...

Umfrage: Wäre ein Stars of Cash Wikifolio interessant?

Hättet ihr Interesse an einem Wiki, dass diese Strategie abbildet? Und würdet ihr ggf. darin investieren wollen. Allerdings würde ich anstelle der 5 Werte dann wohl eher bis zu10 Werte auswählen und zwar solche mit hohem Cashbestand und positiven, steigenden Cashflows. Anpassungen würden erfolgen, wenn Werte bei diesen Kriterien zu sehr schwächeln oder andere Unternehmen sich hier besonders hervortun würden.

Also, bitte gebt mir ein Feedback, ob ich ein solches Wikifolio auflegen soll, oder ob es für euch nicht interessant (genug) wäre.

Disclaimer: Habe Alphabet, Apple, Berkshire Hathaway, Facebook, Microsoft auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

4 Kommentare:

  1. Hallo Michael,
    Ich persönlich habe die "großen" Unternehmen (Alphabet, Amazon,...) einzeln im Depot, weshalb ich auch kein Interesse habe an einem entsprechenden Wiki.
    Grundsätzlich stellt sich die Frage inwieweit sich das Wiki von vielen ähnlichen unterscheiden soll. Die von dir genannten Unternehmen mit vier/fünf weiteren zu mischen halte ich persönlich auch für keine so große Leistung, dass ich die Zusatzkosten ausgeben würde. Vor allem gehe ich davon aus, dass sich das Portfolio über die Zeit kaum verändern wird.
    Als letzter Gedanke: bin ich ein Leser, der repräsentativ für deine Leserschaft ist? D.h. im Zentrum klare Vorstellung und Inspiration von dir holen? Das würde bedeuten, dass hier auch relativ wenig bedarf an so einem "Core-wiki" besteht mit "gewöhnlichem" Basisinvestment.

    Ich bin großer Fan von deinem Nebenwerte Wiki (habe damals auch meine Gründe genannt) und würde mich eher auf ein weiteres Spezial Wiki freuen (z.B. Turn around?).

    Wenn sich der Aufwand im Rahmen hält, kann es natürlich sein, dass sich ein paar Käufer finden und es sich lohnt für dich.

    Gruß
    Jan

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    1. Danke für Dein Feedback, Jan. Über ein Themen-Wiki zu Turnarounds habe ich auch schon mal nachgedacht, allerdings würde das vermutlich hauptsächlich auf US-Werte hinauslaufen, weil viele deutsche Nebenwerte gar nicht für ein Wiki verfügbar wären oder aber so markteng, dass das der Spread enorm und das Risiko weit überdurchschnittlich wäre. Und da Turnaround-Spekulationen für mich immer nur eine reizvolle Depotbeimischung sind, habe ich diese Wiki-Idee bisher nicht weiterverfolgt.

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  2. Moin Michael!
    Nun habe ich mir den damaligen Artikel inklusive Antworten durchgelesen; ich hätte Interesse an dem wiki.

    Eine Frage zur Strategie: Angenommen (nicht auszuschließen) es gäbe eine stärkere Inflation, die sich (nicht zwangsläufig, aber ggf.) im worst case relativ schnell verstärkt.

    Haben in so einem Szenario nicht gerade diese "Stars of Cash" ein massives Problem, weil

    a) das Unternehmen nicht rechtzeitig eigene Aktien zurückkauft?
    b) die Aktionäre gerade wegen des hohen Casbestandes ein Verkaufsargument sehen?

    Freue mich über Aufklärung in der Runde :-)

    Unabhängig davon Zitat aus dem damaligen Thread, den ich auch sinnvoll erachte: "Nur wenn die folgenden Punkte dann auch stimmen: Steigende Umsätze und Gewinne!". Richtig oder eher unerheblich?!

    Grüße, Andreas

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    1. Moin Andreas,
      wenn es eine signifikante Inflation über 10% geben würde, hätten alle Personen und Unternehmen mit Bargeldbeständen Probleme. Schuldner hingegen (also quasi alle Staaten) könnten sich freuen.

      Unabhängig davon, dass ich ein solches Inflationsszenario nicht erwarte und/oder für wahrscheinlich halte, könnte die betroffenen dann natürlich versuchen, das Geld anderweitig so "parken". Also in Gold, Kryptowährungen oder eben verstärkt eigene Aktien zurückkaufen oder viel höhere Dividenden ausschütten o.ä. Ich denke aber nicht, dass es Sinn macht, seine Aktieninvestments für ein solches sehr hypothetisches Szenario abzusichern. Das kostet zu viel Rendite und man solche sich lieber auf die real drohenden Probleme fokussieren und hier keine offene Flanke bieten.

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