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Mittwoch, 2. Dezember 2020

Cyber-Week-Shopping: Zalando schreit vor Glück!

Zalando gab ein kurzes Feedback zur abgelaufenen Cyber Week; die elf Tage zwischen dem Black Friday und dem Cyber Monday stellen ja den Auftakt zur Shoppings-Saison vor Weihnachten dar und sind für den Einzelhandel enorm wichtig, online wie offline. Denn im Weihnachtsshopping werden an die 50% der Jahresumsätze generiert. Und bei Zalando lief es in diesem Jahr ganz besonders gut..

In diesem Jahr konnte Zalando zur sechsten Cyber-Week mehr als eine Millionen Neukunden gewinnen - Rekord. CEO David Schneider merkte dazu an, die die Cyber Week 2020 sei ein weiterer Meilenstein für Zalandos Plattform-Strategie gewesen, mit besonders starkem Wachstum des Partnerprogramms. Da der stationäre Einzelhandel besonders stark unter Corona und den Lockdowns zu leiden habe, unterstütze Zalando diesen mit seinem Connected Retail Programm. Mit großem Erfolg, denn es haben sich in diesem Jahr mehr als 2.300 Partner aus dem stationären Einzelhandel an dem diesjährigen Programm teilgenommen und alleine im November konnten mehr als 250 neuen Filialen angeschlossen werden.

Während der diesjährigen Cyber Week betrug der Anteil des Partnerprogramms am Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume bzw. GMV), inklusive Connected Retail, rund 30%, was ggü. dem Vorjahreswert von 25% eine Steigerung um die Hälfte darstellt. Dabei betrug der Anteil von Connected Retail am GMV in Deutschland während der Cyber Week im Durchschnitt rund 11%.

Unterm Strich konnte Zalando in der diesjährigen Cyber Week sein GMV um rund 35% steigern im Vergleich zum Vorjahr.

Meine Einschätzung

Zalandos Strategie, sich viel stärker auf das Plattformgeschäft auszurichten anstatt den Verkauf eigener Marken zu forcieren, zahlt sich aus. Für Zalando, aber auch für die Partner aus dem stationären Einzelhandel, die hier einen schnellen, bequemem und von den Kunden etablierten Weg finden, um die Corona-Phase zu überstehen.

Doch auch darüber hinaus wird Zalando profitieren, denn die Kunden werden sich nicht wieder völlig von der Plattform abwenden, um in den Modelädchen vor Ort einzukaufen. Der Gewöhnungseffekt über die Lange Zeit seit dem ersten Lockdown im Frühjahr wird sie bei Zalando halten. Und auch die Händler werden die neue Bequemlichkeit zu schätzen wissen, den geringeren Aufwand für Lagerhaltung, Mieten, Personal - und die einfache Möglichkeit, sich neue Käuferschichten zu erschließen.

Aber Zalando entwickelt sich auch an anderen Stellen weiter. So hat sich Zalando für Amazons AWS als Cloudanbieter entschieden und setzt künftig vollständig auf Machine Learning Dienste von AWS, um seine gesamten Workloads für maschinelles Lernen in der weltweit führenden Cloud zu betreiben. Zalando will die Dienste von AWS nutzen, um schneller Innovationen zu entwickeln und seinen mehr als 35 Millionen Kunden in 17 Ländern ein noch personalisierteres Online-Shopping-Erlebnis zu ermöglichen.

Darüber hinaus hatte Zalando kürzlich zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Jahresprognosen angehoben und dank der Rekorde aus der Cyber Week dürfte außer Frage stehen, dass diese übertroffen werden - zumal Zalando auch das leidige Thema Retourenquote immer besser in den Griff bekommt und so seine Margen ausweiten kann.

Der MDAX-Konzern und heiße Anwärter auf einem Platz im designierten DAX 40 ist neben Hypoport und SAP eine der erfolgreichsten deutschen Wachstumsstorys und potenziell sogar DAX-Anwärter. Gefällt mir richtig gut!

Disclaimer: Habe Amazon, Hypoport, Zalando auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

5 Kommentare:

  1. Die Entwicklung von Zalando finde ich ziemlich beeindruckend. Der Firma traue ich zu, im europäischen Maßstab eine echte Größe zu werden. Bei dem vorhandenen Wachstumsaussichten halte ich die Firma mit einem Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Umsatz von zirka 2,6 und weiterhin steigendem Cashflow für moderat bewertet.

    In und um Berlin scheint es einige interessante Wachstumsstorys zu geben. Firmen wie Berliner Effekten, Tradegate, Wallstreet Online, MBB, Magforce, Home 24, Delivery Hero, HelloFresh, Medios usw. haben erstaunliche Kursprünge hingelegt. Und auch Fyber und Unidevice scheinen wieder im Kommen zu sein.

    Vielen Dank für deinen tollen Blog!
    Marko

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  2. Ich bin mal gespannt, wie die virtuelle Umkleidekabine beim Kunden ankommet. Ich persönlich als Shoppingmuffel (Mann) finde das sympathisch. Bisher war es meistens sehr nervig, wenn eine Hose passt und der Rest wieder zurück geht. Bisher bin ich eher selten ein Zalandokunde und shoppe lieber bei Amazon und Ebay, weil ich auf jedes Sortiment zugreifen kann. Zalando müsste sich weiter entwickeln, dass es noch interessanter für eine andere Käuferschicht wird. Warum greift Zalando auf AWS zurück? Zalando und Amazon sind sich bestimmt nicht wohl gesonnen, auch wenn es hier um die Cloud geht.

    Mein Problem ist auch die aktuelle Bewertung von Zalando, auch wenn dieser Wert noch einiges an Wachtsum aufweisen kann. Der operative Cashflow ist noch nicht so stark, dass dies gleich das 40fache der Bewertung rechtfertig, auch wenn die Tendenz steigend ist.

    Wie sehen Sie die Bewertung?

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    1. Zalando war schon mal profitabler. Vor rund einem Jahr hat man dann ganz bewusst den Kurs geändert und eine Investitionsinitiative gestartet, und viel in Logistik usw. investiert, um das Plattformbusiness auszubauen. Man folgt hier Amazon, wenn auch im sehr viel kleineren Maßstab. Angesichts von Corona die richtige Entscheidung und man hat hier die Bemühungen sogar noch intensiviert. Halte ich auch für zukunftsorientiert. Geht natürlich zulasten des Free Cashflows. Aber das sehe ich auf mittlere und lange Sicht nicht als kritisch an, sondern sogar als zielführend, um das Geschäft weiter auszubauen. Diese Investitionen belasten erstmal und ihre Kosten dann auch dauerhaft, aber durch mehr Umsatz/GMV ergeben sich dann ja auch positive Skaleneffekte, die die Margen heben. Je mehr (weitgehend ausgelastete) Logistikzentren Zalando betreibt, desto besser funktionieren die Abläufe und können ggf. auch mal Probleme in einem Standort kompensiert werden; auch hier dient Amazon als Vorbild/Beispiel.

      Insofern sehe ich den niedrigeren Free Cashflow ggü. dem einen oder anderen Wettbewerber, der nicht so stark in das eigene Logistiknetzwerk investiert, nicht als Nachteil an, sondern als kluge und zukunftsweisende Positionierung.

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  3. Hallo, warum wurden dann alle Anteile im Wikifolio (mit Verlust) verkauft ?? ��

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    1. Der Grund für den Zalando-Verkauf im Wiki ist eigentlich simpel: ich brauchte Cash, um einen anderen Wert kaufen zu können, und da ich immer voll investiert bin, muss ich irgendeine andere Position dafür verkaufen (oder bei mehreren anderen Teilverkäufe vornehmen).

      Von Softbank Group erwarte ich mir in nächster Zeit sehr viel, während Zalando erstmal ausgereizt erscheint. Auf mittlere und lange Sicht ist Zalando weiterhin aussichtsreich und ich habe sie ja auch noch in meinem Nebenwerte-Wiki.

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