Amazon kann mit Cloudaufträgen auch in Deutschland punkten. Während das Augenmerk eher auf Großaufträgen liegt, wie dem des Pentagon im Volumen von $10 Mrd., bei dem sich Amazon Web Service (AWS) und Microsoft (Azure) erbittert um den an Microsoft erteilten Zuschlag streiten, entscheiden sich auch kleinere Kunden für AWS.
Der Kampf um die Cloud wird härter und schneller...
Jüngstes Beispiel ist die Solarisbank. Die in Berlin ansässige Banking-as-a-Service-Plattform hat ihren gesamten Technologie-Stack, also die Kernbankensysteme, digitalen Produkte und Datenbanken des Unternehmens von einem lokalen Rechenzentrum in die AWS-Cloud migriert.
Aber auch Zalando hat sich für AWS als Cloudanbieter entschieden. Der Plattformanbieter für Lifestyle- und Modeprodukte setzt künftig vollständig auf Machine Learning Dienste von AWS, um seine gesamten Workloads für maschinelles Lernen in der weltweit führenden Cloud zu betreiben. Zalando will die Dienste von AWS nutzen, um schneller Innovationen zu entwickeln und seinen mehr als 35 Millionen Kunden in 17 Ländern ein noch personalisierteres Online-Shopping-Erlebnis zu ermöglichen. Zusätzlich setzt Zalando in weiteren Bereichen AWS-Technologien ein, darunter Dienste für Analytics, Compute, Datenbanken, Netzwerk, Serverless und Speicherung. Zalando will sich künftig noch stärker hin zu einer Daten getriebenen Organisation entwickeln und gleichzeitig kritische Geschäftsfunktionen wie Supply Chain Management, Preisgestaltung, Marketing und Kundenbetreuung optimieren.
Offenbar kann AWS auch abseits der "großen Namen" überzeugen und selbst in Bereichen, wo man nicht unbedingt damit rechnet. Denn der AWS-Mutterkonzern Amazon ist ja selbst auch im Bereich Online-Mode aktiv und damit für Zalando sowohl Vorbild als auch Konkurrent zugleich.
Zuletzt kam auch noch BlackBerry hinzu. Der einstige Smartphone-Pionier ist mit AWS eine langjährige globale Partnerschaft eingegangen, die BlackBerry IVY entwickeln und vermarkten soll, eine skalierbare, Cloud-verbundene intelligente Fahrzeugdatenplattform. Die Plattform soll Autoherstellern eine standardisierte sichere Möglichkeit bieten, Fahrzeugsensordaten zu lesen und zu analysieren. BlackBerry IVY unterstützt mehrere Fahrzeugbetriebssysteme und Multi-Cloud-Bereitstellungen und wird auf BlackBerrys QNX-Funktionen für automatische Daten und dem Portfolio von AWS aufbauen, das IoT- und maschinelle Lernfunktionen einbringt.
Meine Einschätzung
Der Kampf um die Cloud wird intensiver und zunehmend geht es um Zusatzleistungen. Microsoft generiert spezielle Spartenclouds, Amazon punktet bei und mit Financial Services. Die Verlagerung des digitalen Workflows in die Cloud ist nicht nur für Digitalunternehmen elementar, sondern auch für die "old Economy".
»Die Digitalisierung verdrängt die ineffizientesten Teile der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette.«(Joe Kaeser, CEO Siemens)
Unternehmen, die meinen, das Thema einfach aussitzen zu können, sind genau die Früchte, die für die digitalen Disruptoren besonders niedrig hängen. Anleger sollten sich von diesen Dinosauriern fernhalten, denn deren Ende ist bekanntlich absehbar...
Disclaimer: Habe Amazon, Microsoft und Zalando auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wikifolio.
Moin,
AntwortenLöschenich versuche es hier auch noch mal, passt zum Thema: Die ganzen Daten werden ja physisch auch irgendwo abgelegt. Diese Rechen- und Serverzentren werden u.a. auch von Digial Realty betrieben. Die haben auch einige deiner Lieblinge als Kunden, Facebook, Adobe,....vergleichbar mit American Tower, welche ja auch die Bauten für die Digitalisierung vermieten.
Du bist doch ein Fan von Tech, Wachstum, Cashflows und zukunftsfähigem Geschäftsmodell - was stört dich an Digital Realty?
"Stören" tut mich gar nichts an Digital Reality. Ich bin hier (das gitl auch für Wettbewerber Equinix) letztlich Peter Lynchs Rat gefolgt, der sagte: "Wenn Sie in eine Firma investieren wollen, sollten Sie in der Lage sein zu erklären, warum. Und zwar in einer einfachen Sprache, die ein Fünftklässler verstehen könnte, und schnell genug, damit der Fünftklässler sich nicht langweilt."
LöschenEigentlich klingt das Geschäftsmodell auf den ersten Blick sehr erfolgversprechend: die Cloudnachfrage boomt, Digital Reality stellt die Immobilien für die Cloudfarmen zur Verfügung. Aber... es ist eben mehr als nur Steine und Boden. Es geht auch um die digitale Infrastruktur in den Gebäuden und immer, wenn ich mir das angesehen habe und versucht habe, das zu verstehen, die Chancen und vor allem die Risiken, bin ich gescheitert. Ich habe nicht wirklich verstanden, was die genau machen, wie die genau ihr Geld verdienen, was sie den Cloudbetreibern an Leistungen anbieten und was diese selbst übernehmen.
Und gemäß Lynchs Ratschlag habe ich die Finger davon gelassen und investiere lieber in Bereichen, die ich eher/besser verstehe und weiß, was die Untdrnehmen tun und wie sie ihr Geld verdienen.
Das kann ich gut verstehen, der Ratschlag von Peter Lynch ist sicherlich bei allen Investments zu beachten. Aber wenn du die exakte Arbeitsteilung nicht kennst zwischen DLR und seinen Anbindungen und deshalb nicht investierst - dann müsstest du ja konsequenterweise auch deine Investments in Amazon, Google, Facebook, Adobe, etc in Frage stellen. Mit all diesen ist DLR ja als Partner vernetzt...
LöschenAlso als Fünftklässler will ich es dir nicht erklären, und DLR bietet ja auch noch mehr als nur cloud-services an, aber vielleicht kannst du dir DLR als Herz vorstellen, die Datenströme sind das Blut und das muss SCHNELL und SICHER zu den Zielpunkten und wieder zurück. Und dann wird noch ein zweiter Mensch an ein Dialysegerät angeschlossen, welches dann mit unserem ursprünglichem Menschen verbunden wird, und dann....ok, das kann man wirklich nicht so leicht erklären und ich bin auch kein Unterstufen-Pädagoge :)
Was ist eigentlich bei AMT los? Da gehts ja seit Monaten abwärts. Hat Elon Musk irgendwelche geheimen Satelliten in Planung, um das mobile Netz zu revolutionieren ?