Nun präsentierte das Unternehmen seine Zahlen zum dritten Quartal und konnte auf allen Ebenen überzeugen. Fast schon klassisch, tauchte daraufhin der Kurs erstmal ab - der Ausblick fiel (zu) verhalten aus. Auch schon klassisch bei PayPal, zumal das Unternehmen regelmäßig tiefer stapelt als es dann liefert...
Blicken wir zunächst mal auf die Quartalszahlen selbst.
PayPal erzielte im 3. Quartal ein Umsatzplus von 25% auf $5,46 Mrd. und konnte sein Transaktionsvolumen sogar um 36% auf $247 Mrd. steigern. Das Volumen der Handelsdienstleistungen stieg um 40%, Venmo setzte rund $44 Mrd. an Total Payment Volume (TPV) und, was einem Plus von 61% entspricht.
Also alles Spitzenwerte und CEO Dan Schulman spricht nicht umsonst von einem der besten Quartale aller Zeiten für PayPal. Besonders erfreut zeigte er sich, dass man insbesondere bei den Überfünfzigjährigen stark zulege, die auch noch überdurchschnittlich viel kaufen - und bezahlen - würden.
Etwas Wasser im Wein
Nun kann man immer etwas finden, wenn man denn rummäkeln will. Also los... Gegenüber dem unglaublichen zweiten Quartal verlangsamt sich das Wachstum. Völlig normal und ist eigentlich auch jedem klar.
So lag der Kundenzuwachs mit 15,2 Millionen aktiven Netto-Neukunden im dritten Quartal unter den 21,3 Millionen im zweiten Quartal. Nimmt man beide Quartale zusammen, konnte PayPal also innerhalb von sechs Monaten netto 36,5 Millionen neue Kunden gewinnen.
Quelle: wallstreet-online.de |
Und auch das Non-GAAP-EPS-Wachstum soll sich im vierten Quartal gegenüber der Wachstumsrate von 41% im dritten Quartal verlangsamen.
Der Gewinn je Aktie (Non-GAAP-EPS) lag bei $1,07 und damit signifikant über den Analystenschätzungen von $0,94 sowie dem Vorjahreswert von $0,76. Gegenüber dem Vorquartal mit 41% ging die Wachstumsrate aber auch hier etwas zurück. Für das Gesamtjahr erwartet PayPal eine EPS-Wachstum zwischen 27% und 28% - und hob seine mittelfristigen Schätzungen an vom 20% auf nun über 20%.
Meine Einschätzung
PayPal ist und bleibt Spitze. Im nächsten Jahr wird die Trennung von eBay, wo man bisher Zahlungsdienstleister im Hintergrund war, vollzogen sein, doch die negativen Effekte sind bereits über die letzen Jahre verarbeitet und überkompensiert worden.
Neben dem Kerngeschäft diversifiziert PayPal sein Business weiter. Zum einen über Beteiligungen wie an MercadoLibre für $750 Mio., aber auch durch die $4 Milliarden-Übernahme der Coupon- und Rabattaktions-Plattform Honey, die über eine Browser-App Rabatte und Gutscheine anbietet. Des Weiteren bietet man Kunden künftig die Möglichkeit, über PayPal Kryptowährungen zu kaufen und zu verwalten und auch damit zu bezahlen.
PayPal macht sich immer unverzichtbarer und dringt in weitere Geschäftsbereiche vor, während man im Kerngeschäft Digital Payments weiter rasant wächst. Zusätzlich schafft man es, die eigenen Dienste besser zu monetarisieren, was insbesondere die C2C-App Venmo angeht. Demnächst soll es eine eigene Venmo-Kreditkarte geben, bei der Mastercard als Partner fugiert.
PayPal dürfte mit am besten aufgestellt sein im Payment-Sektor und ist ein agiler Player im Markt, der neue Chancen identifiziert und wahrnimmt. Ich fühle mich daher sehr wohl damit, dass PayPal eine der größten Positionen in meinem Depot ist und die am höchsten gewichtete Aktie des insgesamt aussichtsreichen Sektors.
Disclaimer: PayPal und Mastercard befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot / Wikifolio.
Hallo Michael,
AntwortenLöschendanke für deine Analyse.
BG
Kevin
Definitiv Empfehlenswert! Danke für deine Analyse!!! Über die herausragende Qualität dieses Unternehmens muss man nicht mehr viel schreiben.
AntwortenLöschenLG