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Sonntag, 9. Februar 2020

Andere Ansichten über die Traumrenditen der Daytrader

Mit jedem Tag, den eine Hausse länger andauert, steigt auch die Anzahl der Geschichten von Leuten, die mit kurzfristigen Aktientrades enorme Kursgewinne eingefahren haben und unverschämt reich sind geworden sein müssten. Stefan Waldhauser vom High-Tech Stock Picking-Wiki hat sich in seinem Artikel "Was von den Traumrenditen der Daytrader zu halten ist" des Themas einmal angenommen und musste dabei leider einige der gröbsten Unfugslegenden ausräumen.

Auch ich so meine Erfahrung mit schnellen Gewinnen an der Börse und erinnere mich noch gut an Neuer Markt-Werte, die an einem einzigen Tag um über 70% in die Höhe sprangen - Wavelight Laser war so ein Fall und es war an einem Freitag im März 2000. Am Montag stürzte dann die NASDAQ zweistellig ab und es begann das, was heute als das "Platzen der Dotcom-Blase" bekannt ist...

Schnelle Gewinne passieren, auch Langfristanlegern und Value Investoren. So ist mein Net Worth im Januar um 4,5% angestiegen, auch dank der Top-Performance von SBF. Dann ging es zwei Tage lang kräftig bergab, doch zum Ende der ersten Februarwoche steht mein Net Worth bei 9% im Plus. Ohne Daytrading, einfach durch simples Buy & Hold! Rechne ich dieses Ergebnis von fünf Wochen auf's Jahr hoch, lande ich bei 93,6%. Aber ehrlich, wenn ich das kann, dann kann ich das auch besser. Es müssen mindestens 100% sein, ne, lieber vierstellig! Und wehe einer glaubt nicht, dass ich das schaffe, dann wären wir nämlich schon zwei. Also, so nicht, Leute, echt nicht! Nur weil meine langfristige Zielrendite bei 15% p.a. liegt heißt das nicht, dass ich nicht auch 10.000% machen könnte - daytoday, versteht sich.

So, und nun binde ich mir erstmal ein Kupferkabel um den Hals, um mich wieder zu erden. Ab morgen wird wieder Geld verdient, mit handwerkssolidem Value Investing. Das ist, nach Warren Buffett, der sicherste Weg zum Reichtum. Und seine Erklärung, weshalb ihn nicht jeder nutzt, ist ebenso simpel: weil niemand langsam reich werden will. Naja, ich schon...ツ

6 Kommentare:

  1. Zum Thema Daytrading gibt es einen sehr interessanten Absatz aus einem Artikel über Trade-Republic: "Online-Broker sind in einem üblen Gewissenskonflikt: Je mehr Kunden handeln, desto unprofitabler agieren sie in der Regel für sich selbst. Desto größer aber der Gewinn für die Broker. In der Verhaltensökonomik wird dies mit dem „Overconfidence Bias“ beschrieben: Viele handeln sehr häufig, weil sie sich für klüger als der Markt halten. Trade Republic und andere verdienen an Aktivität, nicht an Stillhalten."

    Sehe das in meinem Freundeskreis.. Überall sprießen die Trading-Apps aus dem Boden und viele fahren mit ihren ersten Einsätzen früher oder später gegen die Wand, aufgrund der $$-Zeichen in den Augen gepaart mit Unwissenheit und der spielerisch gestalteten Apps... Aus lauter Frust landen dann viele doch wieder beim Sparbuch oder (teuren und meist schlecht performenden) Fonds..

    Denke dieses Phänomen wird noch zunehmen - ehe es zur großen Ernüchterung kommt.

    Ich folge dem Ansatz: "Lieber langsamer, dafür stetig" bzw... In tranquillitate vis ;-)

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    1. Ja, diese Apps verschlimmern das Problem noch, sie suggerieren, alles wäre spielerisch leicht. Die neue Werbung für eTorro mit Alec Baldwin, einfach genial. Allerdings ist das Hauptproblem eben, dass das Research das Wesentliche beim Aktienerfolg ist, nicht das möglichst einfache Kaufen oder Verkaufen. Würde es nicht um Aktien gehen, sondern um Immobilien, würde keiner auf eine solche App hereinfallen: man stelle sich vor, man würde auf Knopfdruck 400.000 Euro für eine Immobilie ausgeben, die man nie zuvor gesehen hat. Nur weil der Chart gerade verheißungsvoll nach oben ausbricht. So blöd wäre ja keiner, aber bei Aktien? Gehirn bitte ausschalten, wir nehmen Fahrt auf...

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  2. Hi Michael, nur, weil du nichts von Daytrading hältst, heißt das nicht, dass andere Leute damit kein Geld verdienen können.

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    1. Nein, sicher nicht. Studien belegen allerdings, dass 90% der Trader damit Geld verlieren. Und zu den restlichen 10% gehören auch jene, die zwar im Plus liegen, aber eben auch hinter dem Vergleichsindex - also schlechter abschneiden als mit simplen Buy & Hold. Und Studien zeigen eben auch, dass sich die meisten Trader zu den 3% oder 5% zugehörig erachten, die cleverer und besser abschneiden als der Markt. Finde den Fehler...

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  3. Ich habe 40 Jahre bei einer Bank als Ablageberater gearbeitet. Ich habe viele Trader kommen und dann vor allem gehen sehen. Geld haben sie schon verdient, aber nicht auf Dauer. Ich kenne jedenfalls keinen. Die meisten werden bei der ersten grösseren Korrektur "ausradiert". Und dieser Satz stimmt halt auch :"Hin und her macht Taschen leer"

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  4. Hallo Michael, noch nie habe ich gehört das sich Trader über Value Investoren beschwert haben. Deshalb meine Frage: Was soll der Stress? Warum stören Trader so sehr? Liebe Grüße Uschi

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