Sonntag, 19. Januar 2020

VISA? Die gönn' ich mir (jetzt auch noch)...

Digital Payment ist einer der Megatrends, in die ich schon länger investiere und die auf absehbare Zeit weiter kräftig zulegen werden. Neben den etablierten Märkten, wo das klassische Bank- und Kontowesen zunehmend hin zu Fintechs, Payment-Infrastruktur, Loyalityprogramme transformiert wird, überspringt die Entwicklung in den unterentwickelten Regionen (Asien, Afrika, Lateinamerika) gleich mehrere Stufen, während hier die Wachstumsraten der Zukunft lauern.

Ich setzte bisher vor allem auf MasterCard, die sich inzwischen zum größten Wert in meinem Depot gemausert hat, während ich den größeren Wettbewerber VISA außen vor ließ. VISA ist nicht nur das größere der beiden Unternehmen, sondern von den Kennzahlen her attraktiver bewertet, vor allem was die Margen angeht. Und meine Überlegung war, dass ich lieber auf den agileren Spieler setze, der aggressiver und schneller wächst und dabei auf Marge verzichtet - das Potenzial, wohin sich MasterCard entwickeln kann, zeigen aber die VISA-Kennzahlen auf, während VISA es von seinem bereits erreichten Niveau schwerer hat, sich noch weiter zu verbessern.

Tja, seit kurzem bin ich nun doch noch zusätzlich bei VISA eingestiegen und das nicht nur, weil ich selbst ausschließlich auf die Amazon VISA-Karte setze und damit immer und überall bezahle...

MasterCard und VISA sind das Rückgrat der Payment-Infrastruktur, auch die aufstrebenden Fintechs und die großen Player, die ihr eigenen Paymentangebote im Markt platzieren (Apple Pay, Google Pay, PayPal usw.), sind auf die zigtausenden Akzeptanzstellen der beiden angewiesen; die beiden kontrollieren die Points-of-Sale, also die Schnittstellen zwischen Kunde und Händler. Alleine Mastercard, als kleinerer der beiden, hat über 60 Jahre hinweg ein Partnernetz von mehr als 47 Millionen Vertragspartner weltweit aufgebaut.

VISA (Quelle: wallstreet-online.de)
Der Grund, weshalb ich künftig auch auf VISA setzen werde, liegt in einem "nachgelagerten Megatrend-Thema", den Schnittstellen. Die Vielzahl unterschiedlicher Angebote und Dienste kann nur funktionieren, weil sie miteinander verbunden, also digitale Zahlungs-Apps wie PayPals Venmo oder Transferwise mit Bankkonten vernetzt werden. Das läuft über Schnittstellen. Und ein Großmeister bei Schnittstellen im Payment-Sektor ist Plaid, an dem u.a. MasterCard, VISA und PayPal beteiligt sind und das nun für $5,3 Mrd. von VISA übernommen wurde. VISA wird also künftig auch verdienen, wenn Wettbewerber weiter erfolgreich wachsen. Al Kelly, CEO von Visa, formulierte es so: "Die Kombination von Visa und Plaid wird uns in das Epizentrum der FinTech-Welt bringen, unseren gesamten adressierbaren Markt erweitern und unser langfristiges Umsatzwachstum beschleunigen".

Meine Einschätzung

VISA hat einen echten Wirkungstreffer gelandet und sich auf einen Schlag für viele FinTechs unverzichtbar gemacht. Für mich Grund genug, nun auf beide Payment-Dominatoren zu setzen, denn beide sind Quality Investments mit ausgeprägtem ökonomischen Burggraben.
»Kein Wort ist herausragend genug, die operativen Gewinnspannen oder die Kapitalrendite (von MasterCard oder VISA) beschreiben zu können.«
(Chuck Akre)
VISA ergänzt meine große MasterCard-Position und in Kombination kommen beide Aktien nun auf einen Anteil von mehr als 13% an meinem Depot. Zum Vergleich: Microsoft und Hypoport bringen es jeweils auf knapp 8%.

Disclaimer
MasterCard und VISA befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

4 Kommentare:

  1. Als ich mir im Jahr 2002! meine erste Visa Karte zugelegt habe, hab ich mir die Aktie mal angeschaut. Weil jedesmal wenn irgendwo auf der Welt die Karte durchgezogen wird oder im Web damit bezahlt wird .. usw. und ich bin damals schon davon ausgegangen das der Onlinehandel kommen wird. Um es kurz zu machen -> Das war bisher eines meiner besten Invests gewesen. Das muss man sich mal geben .-> netto Marge 2019 >50% und Operative von knapp 68%! Also jedesmal wenn irgendwo mit einer Visa Karte bezahlt wird, oder wie du hier richtig erwähnst auch bei anderen FinTechs Anbietern Umsatz generiert wird -> verdient Visa mit!
    Wenn es eine Cashmaschine gibt, dann hat sie einen Namen! VISA

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  2. Muss mich berichtigen .> ich habe mir die Firma angeschaut! Nicht die Aktie -> da bin kurz vor dem Bankencrash eingestiegen und nicht damals als ich mir die Firma angeschaut habe.
    So ist es richtig.

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  3. Nach Scheitern der Plaid-Übernahme sieht der Investment-case wohl anders aus oder? Ich bin dennoch dabei geblieben....

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    1. Ja, bei VISA ist für mich mit dem Scheitern der Plaid-Übernahme der entscheidende Trigger weggefallen, weshalb ich sie neben meinem eigentlichen Favoriten Mastercard ins Depot genommen habe. Beide braucht man eigentlich nicht und ich ziehe (wieder) Mastercard vor.

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