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Dienstag, 21. Januar 2020

Hammerzahlen von SBF: Der Turnaround ist Geschichte, jetzt beginnt die Zeit der Ernte...

Die SBF AG begleite ich als Turnaround-Spekulation ja bereits seit einigen Jahren und nach 2017 ist der Wert auch für 2020 wieder einer meiner Jahresfavoriten.

Und nun hat SBF vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vorgelegt, die meinen Investmentcase vollauf bestätigen: die Rückkehr zu Wachstum und Gewinnen. Und es läuft bereits so gut, dass die eigenen Prognosen übertroffen wurden...

Die (vorläufigen) 2019er Zahlen

SBF teilt mit, dass "nach den heute vorliegenden und noch ungeprüften vorläufigen Zahlen das Geschäftsjahr 2019 der SBF-Gruppe über Plan abgeschlossen werden konnte. Die Gesamtleistung der Gruppe konnte um 17% auf €17,2 Mio. gesteigert werden. Damit wurde, wie seitens des Vorstands angekündigt, der seit Jahren andauernde Trend des Umsatzrückgangs hin zu einem Wachstumskurs durchbrochen. Gleichzeitig konnte das Konzernergebnis 2019 nach Steuern, jedoch noch vor Durchführung der Jahresabschlussbuchungen, gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt werden. Die Aufwendungen insbesondere für die Materialbeschaffung fielen geringer als erwartet aus, sodass das bislang prognostizierte Ergebnis erfreulich überschritten wurde. Rudolf Witt, Vorstand der SBF AG, berichtet: 'Wir sind sehr erfreut über das vorläufige Ergebnis des Jahres 2019, welches aufgrund erfreulicher Entwicklungen in der zweiten Jahreshälfte insgesamt deutlich über der bisherigen Prognose ausfallen konnte. Die SBF-Gruppe geht auch für 2020 von weiter steigenden Umsätzen aus.'"

Meine Einschätzung

Wie erwartet wächst die SBF-Gruppe wieder, nachdem man mehrere Jahre lang aufgrund von Qualitätsproblemen bewusst kürzer getreten war. Die verstärkten Bemühungen um neue Aufträge zeigen Wirkung und die Investitionen der letzten Jahre ebenso - in Form massiv steigender Margen und Ergebnisse. Auch für das laufende Jahr 2020 und darüber hinaus dürfte dieser Trend anhalten, zumal die zweite Jahreshälfte 2019 deutlich stärker war als die erste.

SBF denkt auch über Zukäufe nach, um sich noch besser für die Zukunft zu positionieren und die jetzt vorgelegten Zahlen und die Rückkehr in die Erfolgsschiene, dürften hierbei keinesfalls hinderlich sein...

Disclaimer
SBF befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

7 Kommentare:

  1. Was für eine Pusherei, Michael! Hast Du das wirklich nötig? Das Unternehmen macht 17 Millionen EUR Umsatz und wird schon mit 44 Millionen EUR bewertet. Da stimmen doch die Relationen überhaupt nicht mehr.

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    1. Vor drei Jahren habe ich SBF (wie auch UET) als Turnaround-Spekulation hier im Blog vorgestellt und mir die Aktien erstmals ins Depot gelegt. Es gab einige Rückschläge, Verzögerungen, Probleme, aber mit der jüngsten Meldung ist der erste teil meiner Spekulation voll aufgegangen und aus der angeschlagenen, Existenz bedrohten dahin siechenden Klitsche ist wieder ein erfolgreiches Unternehmen geworden, das bilanziell gesundet und auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist. Und es schreibt operativ wieder schwarze Zahlen. Ob ich mich darüber freue? Ja. Ob ich das feiere? Ja. Es war ein harter Weg, auch für mich als Aktionär und besonders, weil ich meinen Investmentcase ja öffentlich vorgestellt und dafür auch Kritik eingesteckt habe. Wenn das als Pushen missinterpretiert werden sollte, dann ist das eben so. Ich glaube, dass "die neue" SBF gerade erst am Ende ihres Neuanfangs steht. Und dass der Kurs in den nächsten Jahren noch enormes Potenzial hat - analog zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens. Ob er heute bei €5,60 steht oder bei €4,00 ist mir dabei ziemlich egal. In 5 Jahren, in 10 Jahren erwarte ich ganz andere Höhen - wenn der Vorstand seine Hausaufgaben so gut weitermacht wie in den letzten Jahren.

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  2. Pusherei???
    Jeder sollte in der Lage sein, das was man Gehirn nennt und täglich bei sich hat auch zu nutzen!
    Sprich einfach selber nachdenken!
    Jede Information die öffentlich abgesondert wird, sollte man selber prüfen!
    Ich finde konsorten wie ein Mr. Dax oder ein Prof. Otte viel schlimmer! Mit Ihrer ach so wissenden Art versuchen diese Produkte zu verkaufen!
    Ich mein es gibt einen großen Investor, den ich in Bezug auf Crash Szenarien glaubhaft finde: Warren Buffet!
    Denn er sagt: Ich weiss es nicht wann es passiert! Ich schaue lieber, dass ich in Unternehmen investieren die einfach sehr gute Unternehmen sind! Der Rest ist mir egal!

    Gruß
    Hans

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  3. Hallo Michael, die Relationen (auch wenn man non-operating assets einbezieht) sind durchaus ambitioniert. Wo siehst Du konkret das Potential, dass ein MarketCap von >40mEUR realistisch erscheint? Grüße Christoph

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    1. Ich bin 2016 bei SBF eingestiegen, als der Kurs bei knapp einem Euro lag. Seitdem erfolgten diverse Sanierungsschritte, die ich auch hier im Blog und als Aktionär begleitet habe. Zuletzt habe ich SBF als einen meiner 2020er Jahresfavoriten benannt bei einem Kurs von €3,32. Wegen des erfolgreichen, abgeschlossenen Turnarounds, der absehbaren Rückkehr in die Gewinnzone und der Aussicht auf deutliche Umsatzsteigerungen in den nächsten Jahren. Woher die Umsätze kommen sollen? Relativ einfach: SBF hatte Qualitätsprobleme und hat daher in den letzten Jahren Ausschreibungen und Umsätze bewusst ausgelassen. Bereits in 2019 hat man kommuniziert, dass diese Einschränkungen weggefallen wären und man sich wieder viel stärker an Ausschreibungen beteiligt. Und auch den merklich angezogenen Auftragsbestand und -eingang hat man kommuniziert. Da in den letzten Jahren parallel zur Umsatzreduzierung erhebliche Kosteneinsparungen erfolgt sind, auch beim Personal, bringen zusätzliche Aufträge nun nicht nur Umsätze, sondern auch steigende Margen und damit Gewinne. Das ist mein Investmentcase für die nächsten Monate und Jahre. Und ich kann verstehen, wenn Anleger diesen Weg nicht mitgehen wollen und ihr Vertrauen in das Unternehmen und das Management nicht vorhanden oder nicht groß genug ist, um an nachhaltige Erfolge zu glauben. Ich habe allerdings dieses Vertrauen. Und daher beschränke ich mich nicht damit, mir die aktuellen Zahlen (Umsätze) anzusehen, sondern die Perspektiven und die vermutlichen/absehbaren Steigerungen der nächsten Zeit. Und ich setze diese Entwicklung ins Verhältnis zu meinem Investmentcase und auch dem Aktienkurs. Und da wird mir dann bei €5 nicht bange. Wobei ich auf diesem Niveau jetzt auch nicht dem Kurs hinterherlaufen würde. Ich erinnere dies bezüglich an den Value Investor Christopher H. Browne, der einmal sagte: "Am wichtigsten ist, dass man die richtigen Aktien hat, wenn der Markt steigt. Der größte Teil der Investmenterträge fällt in kurzen Zeiträumen an und es ist so gut wie unmöglich, diese vorherzusagen und Aktienkäufe danach auszurichten. (...) Zwischen 80 und 90 Prozent der Anlagegewinne entstehen in einem Zeitraum zwischen 2 und 7 Prozent.". Das gilt vor allem für Nebenwerte; dort dümpeln die Kurse oft monatelang vor sich hin, um dann innerhalb kürzester Zeit kräftige Kurssprünge hinzulegen und neue Kursniveaus zu etablieren (in beide Richtungen). Das betrifft auch SBF. Der Kurs bewegt sich nicht, dann springt er richtig an, um dann wieder einzuschlafen. Zumeist passiert das um Zahlenvorlagen und/oder wichtige Ereignisse herum. Bei "normalen" Werten preist der Markt die Erwartungen der Anleger über einen längeren Zeitraum ein, aber bei marktengen Nebenwerten verlieren viele Anleger in der Zwischenzeit das Interesse, eben weil nichts Aufregendes passiert. Doch gerade hierin liegt die Chance für hartgesottene Stock-Picker.

      Ich bin und bleibe bei SBF langfristig an Bord, weil ich an der Entwicklung des Unternehmens teilhaben und von ihr profitieren will. Die zwischenzeitlichen Kurskapriolen, sowohl nach unten wie auch nach oben, sitze ich weitgehend aus. Die Gefahr, nach eine Teil-Exit nicht wieder in die Aktie reinzukommen zu halbwegs vertretbaren Kursen, ist meiner Ansicht nach viel größer, als dass mann mal ein paar unrealisierte Buchgewinne liegen lässt. Zum Spielen/Zocken sollte man sich lieber liquidere Werte aussuchen...

      P.S.: Montega geht in seiner aktuellen Studie zu SBF aufgrund der Zahlenvorlage übrigens von einem Jahresüberschuss für 2019 von €2,8 Mio. aus, für 2020 von €3,3 Mio., 2021 €3,8 Mio. und 2022 €4,4 Mio. Ein 2020er KGV von 12 bei deutlich zweistelligen Gewinnzuwächsen klingt jetzt nicht soooo übertrieben. Jedenfalls muss man nun nicht panikartig verkaufen aufgrund einer massiven Überbewertung... ;-)

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    2. Und was ist jetzt der KONKRETE Grund warum dieses Unternehmen mehr als das Doppelte seines Umsatzes wert sein soll? Weil sie Qualitätsprobleme gelöst haben und weil irgendeine Researchfirma, die in der Regel oft sogar vom Unternehmen beauftragt und bezahlt werden, verheißungsvolles prophezeit?

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    3. Weil die Umsatzprognosen für 2020 ff. deutlich zu niedrig sein dürften; das zweite Halbjahr 2019 zeigt das deutlich auf. Insofern sieht die Relation in Realität nicht so aus, wie Du sie herbeischreiben willst. Und die Gewinne haben schon den ersten satten Sprung gemacht und stehen vor den nächsten. Dabei hat SBF kaum Konkurrenz in den Segmenten, wo man anbietet.

      SBF ist und bleibt eine Turnaround-Spekulation, die gerade erst richtig zu Laufen beginnt auf dem Weg zurück zu einem ganz normalen Unternehmen. Niemand muss diese Phase mitgehen, man kann auch warten, bis sie abgeschlossen ist und die Entwicklung visibler. Oder man lässt es einfach, es gibt ja genügend andere Unternehmen, in die man investieren kann.

      Ich habe mich bei SBF für ein Engagement entschieden und glaube, dass der Weg so laufen wird wie bei Funkwerk. Da bin ich bei €2,30 mitten im Turnaround eingestiegen und nun liegt die Aktie, weniger als vier Jahre später, um 725% vorne bei €18,25. Und klar, man hätte auch bei €7 einsteigen können, als der erfolgreiche Turnaround klar in den Geschäftsberichten abzulesen war. Aber auch damals gab es Leute, die den Erfolg anzweifelten und irgendein Haar in der Suppe fanden. Die sind vermutlich auch die weiteren €11 an Kursplus nicht an Bord gewesen und das ist ja ihre Sache.

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