Sonntag, 17. November 2019

Ist Aurelius unterbewertet? Sollte man die Aktie halten oder doch lieber verkaufen?

Die Aktie der Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA habe ich seit sieben Jahre auf meiner Beobachtungsliste und im Depot und inkl. der üppigen Dividendenzahlungen hat sich mein Einsatz seitdem verfünffacht. Das ergibt eine durchschnittliche Jahresrendite von 25,5% - ziemlich fett. Auf Sicht der letzten zwei Jahre ist der Kursverlauf allerdings enttäuschend und Blogleserin Isabelle fragte mich nun nach meiner Einschätzung zu Aurelius und die teile ich gerne mit euch.

"Hallo Michael,ich möchte nochmal auf Aurelius zurückkommen. Nicht nur der Kursverlauf seit ca. 4 Jahren, auch die nicht sehr üppigen Umsätze, die geringe Beachtung von Analysten, die fehlende Kursreaktion auf gute Nachrichten gefallen mir schon länger überhaupt nicht. Ich "hoffe" nur auf einen günstigen Ausstiegszeitpunkt für mich. 

Was mich aber wirklich interessiert ist, warum hältst du die Aktie weiterhin? Sie hat dir in den ersten Jahren enorme Gewinne gebracht, nur deswegen sieht die durchschnittliche Jahresrendite bei dir immer noch gut aus. Aber konntest du in den letzten 4 Jahren wirklich gut schlafen mit dieser Aktie? Bist du so optimistisch für die Zukunft, dass sich die lange Durststrecke lohnt? Kannst du die Geschäftstätigkeit von Aurelius so gut einschätzen, dass du die Aktie für stark unterbewertet hältst zur Zeit?"

Meine Antwort an Isabelle

Moin Isabelle, Aurelius ist aus meiner Sicht eine besonders interessante Aktie. Grundsätzlich sei vorab gesagt, dass Beteiligungsgesellschaften die letzten anderthalb Jahre per se einen schweren Stand hatten, weil sie von den Problemen im Automobilsektor und im Maschinenbau, wo Deutschlands Mittelstand traditionell stark ist/war, massiv betroffen waren. Was die Konjunktur aber auch den Automotivesektor angeht, dürften wir eher langsam Richtung Erholung tendieren, so dass ich es momentan für weniger interessant erachte, in diesem Bereich Aktien zu verkaufen, als eher aufzustocken. Das gilt vor allem für Blue Cap, MBB, Mutares.

Deine Wahrnehmung von Aurelius teile ich nicht ganz. Richtig ist, dass ich den Wert seit 2012 auf der Beobachtungsliste habe und der Kurs in den ersten Jahren besonders stark gestiegen ist. In den letzten beiden Jahren ist davon kaum bis gar nichts zu sehen, soweit liegste völlig richtig. Wenn Du allerdings die Beobachtungsliste genau ansiehst, dann findest Du bei den Performanceangaben zu Aurelius erstaunliche Werte: in den sieben Jahren zwischen 10.2012 und 11.2019 stieg der Aktienkurs (Split bereinigt) von €10,915 auf €36,14, also um €25,225. Im selben Zeitraum zahlte Aurelius €18,87 an Dividenden aus! Fast 43% der Gesamtrendite von 404% stammen also aus Dividenden. Und die musste bei Deiner Bewertung, ob Aurelius ein erfolgreiches Investment ist, unbedingt berücksichtigen.

Gerade in den letzten Jahren hat Aurelius ja rekordverdächtig hohe Dividenden ausgeschüttet. Die letzten sieben Jahre brachten €18,87, die letzten 5 Jahre €16,45 und in den letzten drei Jahren gab es €12.

Bis zur Short-Attacke im Frühjahr 2017 kannte der Kurs fast nur den Weg nach oben und das Top lag bei über €66. Wenn ich dieses mit dem heutigen Kurs von €36 vergleiche, dann "fehlen" da €30, das ist eine enttäuschende Kursentwicklung. Hier müsste man nun die drei Dividenden von €12 abziehen, so dass "nur" noch €18 an Minus übrig blieben. Dennoch bleibt eine deutliche Underperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Der Chart zeigt uns aber auch, dass sich der Kurs nach der Short-Attacke fast wieder an das alte Hoch von €66 herangekämpft hatte und wenn man die zwischenzeitliche Dividende von €5 hinzurechnet, dieses sogar übertraf. Daran schloss sich dann ab Frühjahr 2018 ein brutaler Absturz an, von dem sich Aurelius bisher nicht wieder erholt hat.

Doch auch hier muss man beachten, dass dies nicht Aurelius alleine betrifft. Sieh auf die Chemiebranche oder die Automobilwerte, schau auf den Maschinenbau, auf die Banken und auf Beteiligungsgesellschaften, wie MBB, wie Mutares, wie Gesco, wie Indus, schau auf Jungheinrich oder KION - sie alle haben teilweise mehr als 50% gegenüber ihren Kurshochs eingebüßt. Wegen des anhaltenden Brexit-Gezerres, wegen des US-China-Handelskriegs, wegen des Konkjunktureinbruchs.

Und Aurelius? Aurelius hat in den letzten Jahren seine drei besten Unternehmensverkäufe erreicht und dabei hunderte von Millionen an Gewinnen eingefahren. Ein Teil floss über Dividenden an die Aktionäre zurück, ein Teil in Aktienrückkäufe und mit dem Rest kauft Aurelius sich in interessante neue Unternehmen ein. Es gab in letzter Zeit vor allem Zukäufe, eben weil die Konjunktur stottert und in UK der Brexit die Preise in den Keller treibt. Die Käufe von heute sind die Gewinne von morgen. Auch wenn nicht jede Sanierung ein Erfolg wird.

Mein Fazit: Aurelius ist nicht stark unterbewertet, aber - wie auch die genannten Mitbewerber - auf Sicht von zwei, drei Jahren sehr aussichtsreich positioniert. Einige Jahre lang wurde Aurelius ein Aufschlag von 20% und mehr auf den NAV zugebilligt, das ist heute nicht mehr so. Die Euphorie hat sich hier gelegt. Was auf der anderen Hand durchaus eine (zusätzliche) Chance bietet bezogen auf den Aktienkurs. Aber ich weise ja gerne darauf hin, dass man sich auf das Unternehmen konzentrieren sollte, da dort die Wertschöpfung stattfindet, und nicht nur auf die Aktie.


Ergänzung vom 18.11.2019, 08:47

Soeben vermeldete Aurelius den erfolgreichen Abschluss des Verkaufs der Scandinavian Cosmetics Group an den skandinavischen Investmentfonds Accent Equity 2017, der noch unter dem Vorbehalt der ausstehenden kartellrechtlichen Genehmigung stand. Aurelius hatte die Scandinavian Cosmetics Group von der Swiss Valera Gruppe übernommen und anschließend das Geschäft neu ausgerichtet. Nachhaltige operative Verbesserungen und strategische Add-on Akquisitionen, wie z.B. von Solid AS und Alf Sörensen AB in 2018, brachten einen Umsatzzuwachs um 25%. Inzwischen ist Scandinavian eine der größten herstellerunabhängigen Luxury & Consumer Brand Management Unternehmen in Skandinavien.

Angaben zum Kaufpreis wurden zwar erneut nicht gemacht, aber Analysten zufolge soll der erzielte Enterprise Value im Bereich von €60 Mio. und damit deutlich über dem Buchwert gelegen haben. Der Ergebniseffekt aus diesem Exit dürfte für Aurelius bei €15 Mio. bis €20 Mio. Euro liegen. Mit einem geschätzten Multiple von über 120 auf das eingesetzte Kapital wäre dies dann einer der profitabelsten Exits der Unternehmensgeschichte.

Disclaimer
Aurelius, Blue Cap, Jungheinrich, KION, MBB und Mutares befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

19 Kommentare:

  1. Man kann bereits jetzt davon ausgehen, dass es wieder eine Dividende von 3 Euro geben wird, vllt. sogar mehr. Auch ist der NAV naturgemäß nach den Rekordexits gesunken, da Neuerwerbe erst zeitverzögert konsolidiert werden und sie regelmäßig durch Ab- wie Zuschreibungen neu bewertet werden. Zudem brauchen die Neuewerbe einige Jahre, bis sie verkauft werden. Es ist also viel Potential für NAV-Steigerungen und hohe Dividenden gegeben, was den Kurs wieder höher bringen wird. Auch die politische Dinge werden von der Börse zunehmend eingepreist sein. Ich finde Aurelius ein Top-Pick. Jetzt und in den zurückliegenden Monaten noch mehr, als in Zukunft, da Aurelius jetzt eher unterbewertet ist.

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    1. Über die Dividenden würde ich aktuell noch gar nicht spekulieren wollen, denn die Partizipationsdividende wird von Aurelius ja bis kurz vor der Hauptversammlung offen gehalten, weil es noch bis zuletzt dividendenträchtige Deals geben kann.

      Bzgl. des NAV-Ausweises von Aurelius muss man natürlich festhalten, dass die aggressiver berechnet werden als bei Blue Cap oder Mutares, so dass man die Angaben nicht so einfach vergleichen kann bzw. aus dem Verhältnis von Aktienkurs zum NAV nicht unbedingt auf eine relative Unterbewertung schließen kann. Aurelius preist potenzielle Erfolge eben sehr frühzeitig ein, während andere da zurückhaltender sind. Dem entsprechend bietet Aurelius hier im Verkaufsfall auch die geringsten Überraschungspotenziale. Das Steigerungspotezial be- und entsteht vor allem aus den vielen günstig eingekauften neuen Beteiligungen, da gebe ich Dir Recht.

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  2. Für mich ist es eine zockeraktie.

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    1. Magst Du Deine Einschätzung von Aurelius als "Zockeraktie" auch begründen? Woran machst Du das fest? Daran, dass öfter mal Short-Positionen eingegangen werden, oder dass die Aktie von vielen heiß diskutiert wird in den Foren, oder an etwas Bestimmten des Geschäftsmodells?

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  3. Ich sehe bei Aurelius noch eine weitere Chance.

    Aurelius hat in den letzten Monaten stark in Firmen in Großbritannien investiert.

    Ich gehe davon aus, dass der BREXIT nie stattfinden wird. Es wird ein zweites Referendum geben (müssen) und danach ist das leidige Thema BREXIT vom Tisch. Das ist meine Vermutung.

    Hiervon sollten die Beteiligungen von Aurelius in GB profitieren können.

    Schöne Grüße
    Jürgen

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    1. Na, ob es wirklich ein zweites Referendum und dann ein No-Brexit geben wird, wage ich nicht zu prophezeien. Aber selbst ein geordneter Brexit auf vertraglicher Ebene dürfte schon für Potenzial sorgen, da momentan eher noch die Unsicherheit wegen eines No-Deal-Brexits eingepreist sein dürfte bei den UK-Firmen.

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  4. Erfolgsnachrichten a mass.Aber die Aktie stürzt weiter Ab.Seriös sieht anders aus.Zockeraktie.

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    1. Ah, Du hast alleine ein Problem mit dem Kursverlauf der Aurelius-Aktie. Dabei ist doch genau das die Gewinnchance - ein operativ gut laufendes Business wird von der Börse (vorübergehend) falsch eingeschätzt. Hieraus entstehen die großen Kurschancen, wenn sich die Falscheinschätzung am Markt irgendwann wieder auflöst und der Kurs den Abschlag aufholt. Oder nicht?

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  5. Die Worte hör ich wohl,allein mir fehlt der Glaube.

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    1. Wenn man kein Vertrauen in ein Unternehmen/Investment hat, sollte man dort auch nicht investiert sein. Man muss bereit sein, das Management am ausreichend langen Zügel agieren zu lassen und sich nicht täglich selbst in jedes Detail einmischen zu wollen. Anders funktioniert es nicht...

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  6. Aktienkurs und -wert sind nun mal 2 Paar Schuhe! Aurelius ganz zu durchschauen ist mir bislang ehrlicherweise nicht gelungen. Den Ansatz jetzt in GB zu investierebn, der sicher auch zum Preisabschlag mit beigetregen hat, finde ich gut. Dirk Markus fühlte sich offenbnar auch genötigt, die Investitionen zu erklären (s. sein Statement auf der Aurelius-Homepage). Letztlich ist die Entscheidung, ob man Aurelius die Treue hält oder neu investiert doch mit einer Frage zu beantworten: vertraue ich dem Team um Dirk Markus oder nicht?

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    1. Wer glaubt, ein Unternehmen müsste seinen Aktionären und/oder dem Kapitalmarkt immer alles bis ins letzte Details erklären (können), der sollte man versuchen, seinen Investmentcase zu einer Aktie aufzuschreiben und haarklein die Details herauszuarbeiten. Also alle positiven Aspekte, alle negativen (und weshalb man die Aktie dennoch für kaufenswert hält) und dann natürlich die Bewertung. Und am Ende diesen Investmentcase veröffentlichen und alle Welt daran herumkritisieren lassen (z.B. in einer Facebook-Aktiengruppe). Man muss das noch gar nicht mal wirklich tun, nur einfach mal durchdenken und sich die Argumente zurechtlegen. Dann merkt man, dass nicht jedes Detail sattelfest erklärt, nicht jede Nuance glasklar dargelegt werden kann. Da lässt man öfter einfach mal Fünfe gerade sein. Und dieser "leichtere" Anspruch gegen sich selbst, den sollte man auch bei anderen anlegen - oder eben umgekehrt.

      Ich akzeptiere, dass Dr. Markus kein Wohltäter ist, dass er ein gehöriges Maß an Eigeninteresse hat am Erfolg von Aurelius, dass er als CEO auch gerne einen fetten Gehaltsscheck einstreicht und nicht nur Dividenden, dass er Misserfolge ungerne diskutiert sehen möchte, dafür Erfolge umso breiter. Und dass nicht jedes Detail der Bilanz(ierung) von Aurelius jedem und allen Ansprüchen genügen kann und auch niemals wird. Für mich ist entscheidend, dass nicht geschummelt oder gar betrogen wird. Dass man offen legt, wie man bestimmte Dinge bilanziert hat und wieso man zu bestimmten Ergebnissen kommt. Will mann Jesus als Firmenlenker haben, muss man wohl auf den Vatikan setzen - und selbst dort scheint eher Luzifer die Geschäfte zu führen, wenn man glauben kann, was so seit Jahrzehnten immer wieder mal hochpoppt aus der Vatikan AG...

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    2. Hier scheinen mir einige Leute bei Aurelius beschäftigt zu sein.Anders ist der Schwachsinn der Schreiber nicht zu erklären.

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    3. Damit endet meine Diskussion mit Dir. Und tschüss...

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    4. Zeno Hilber21.11.19, 18:27

      Während mich erst kürzlich ein Blogbetreiber aus seiner Gruppe entfernt hat, bloß weil ich eine seiner ungeliebten Aktien gelobt habe, scheinst du ja dagegen mit deinen Lesern eine Engelsgeduld zu haben, Respekt!

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  7. Danke Michael, dieser Schritt war überfällig.

    Harrald

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  8. Ich halte es für ein Klischee, dass Aurelius die Ventures immer hoch bewertet. Gemessen an den NAV-Entwicklungen, den ersichtlichen Zu- und Abschreibungen bzw. Angaben zum NAV-Verlauf in den CC-Präsentationen zu den Q/HJ/J-Zahlen kann ich keine agressive Bewertungspraxis erkennen. Auch vor dem Hintergrund der 6-Monatsdauer zur Erstkonsolidierung. Mag früher anders gewesen sein, aber solange bin ich noch nicht investiert und b) wage ich auch zu bezweifeln, dass dies überhaupt einer wirklich einschätzen kann bzw. konnte. Ich finde es viel besser, dass regelmäßig die Bewertungen angepasst wurden und werden. Man erkennt es schön an den Geschäftsberichten vor 2016, wo ja noch NAVs pro Venture angegeben wurden. Apropos Bewertungsschwierigkeiten: Da sind die Analysten zu den Kurszielen, ganz allgemein gesprochen, viel schlimmer. Die ändern ständig ihre Marketcap-Vorstellungen und irren sich unentwegt.

    Aurelius ist für mich ein Top-Pick, insb. der Dividende wegen. Verluste mit den Ventures entstehen nahezu keine, allenfalls in einem niedrigen Millionenbereich, der mehr als kompensiert werden kann durch andere Exits und ggf. diverse Honorare (auch wenn da eine Beratungsleistung entgegen steht) und Gewinnabführungen an Aurelius. Auch hat man weiterhin und generiert regelmäßig genug Cash, um etwaige Schwächephasen einzelner Ventures gut überbrücken zu können oder man trennt sich direkt von Problemkindern, wie bei Reuss-Seifert, so dass eine Beeinträchtigung von Aurelius und einzelner Ventures verhindert werden kann.

    Wer Kurse von z.B. 70 Euro will, muss halt warten, bis sich dies fundamental rechtfertigt, z.B. wenn auch das Portfolio einen Wert von 2.1 Mrd. Euro hat (70*30mio Aktien). Das dauert. Auf die 1.5 Mrd Euro in 2015 und 2016 kam Aurelius auch nicht sofort, sondern es brauchte Jahre.

    Wer das nicht kapiert, hat halt Pech gehabt, muss sich in Geduld üben oder verkaufen oder nachkaufen/verbilligen bzw. Dividende reinvestieren, also sich von Aurelius den Aktienerwerb bezahlen lassen.

    Man kann mit Aurelius nur langsam "reich" werden. Die Gründer zahlten sich ja zu Beginn auch nur (glaube ich) 14.000 Euro als Jahresgehalt aus. An die Millionenbeträge von heute war damals nicht zu denken und ich neide sie ihnen nicht.

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  9. Der Aktienkurs von Aurelius hat in den letzten Monaten böse leiden müssen, bei einer mutmaßlichen Dividendenrendite aktuell von > 10%, schon seltsam.

    Wie schätzt Du die aktuelle Situation 2 Tage vor dem Finanzbericht GJ 2019 ein?

    Danke und vg Axel

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    1. Moin Axel,
      per Ende 2019 dürfte beim NAV noch alles in Ordnung sein für Aurelius. Einen deutlichen Einbruch erwarte ich hier, wenn es um einen neue NAV-Bewertung nach dem 20. Februar geht, denn da werden die Werte ja erheblich abgerutscht sein, wie der gesamte Markt (auch wenn die Aurelius-Beteiligungen ja nicht börsennotiert sind). Was Aurelius in den Büchern hat, hat Federn gelassen, auch operativ fällt es natürlich schwerer, Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, während Corona "wütet". Insofern dürfte 2020 für Aurelius - und andere Beteiligungsgesellschaften - aus dieser Sicht ein schwieriges Jahr werden. Im Gegenzug kann man auf der Einkaufsseite momentan aber wohl günstig(er) zuschlagen und Aurelius hat ja einiges an Geld für Zukäufe. Vom dem tendenziell weniger gebraucht werden dürfte, da Konzerne Randbereiche vermutlich jetzt schneller und preisgünstiger loswerden wollen, als noch vor ein paar Wochen. Da dürften eher Mitgiften fließen als hohe Kaufpreise.

      Insgesamt dürfte 2020 für Beteiligungsgesellschaften als ein herausforderndes Jahr werden, das aber den Boden bereitet für künftige hohe Gewinne.

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