Denn Dividenden fließen aus dem Unternehmen ab und Aktienrückkäufe reduzieren ebenfalls die Barreserven, denn Microsoft vernichtet die zurückgekauften Aktien im Anschluss und reduziert somit das Stammkapital der Gesellschaft. Das ist einerseits gut, weil es Anlegern Geld in die Kasse bringt durch die Dividenden und andererseits den Gewinn je Aktie erhöht, da sich der Unternehmensgewinn auf immer weniger Aktien verteilt. Darüber hinaus sorgen die Aktienrückkäufe für eine stetige und erhöhte Nachfrage nach Microsoft-Aktien, was die Gefahr eines starken Kurseinbruchs reduziert und die Aktie tendenziell weiter ansteigen lässt.
Microsoft (Quelle: wallstreet-online.de) |
Insgesamt stehen nun also mehr als $50 Mrd. für Rückkäufe zur Verfügung; im ersten Halbjahr 2019 hat Microsoft bereits 150 Mio. Aktien zurückgekauft bzw. 2% der ausstehenden Aktien. Das Volumen hängt natürlich auch immer vom jeweiligen Aktienkurs ab, denn bei $100 kann Microsoft natürlich mehr Aktien zurückkaufen als bei $150.
Dennoch benötigt ein Unternehmen ja auch Geld, um es in Forschung und Entwicklung zu stecken, um bestehenden Produkte besser zu machen und neue Produkte zu entwickeln, damit auch künftig noch gutes Geld verdient wird. Hier herrscht also ein Interessenkonflikt!
Free Cashflow
Insofern ist es sinnvoll, sich den Free Cashflow anzusehen, denn bei diesem sind die Aufwendungen für Personal, Investitionen, Forschung und Entwicklung usw. bereits abgezogen und es handelt sich um die unterm Strich für die Aktionäre zu freien Verfügung stehenden Mittel aus einer Abrechnungsperiode (Geschäftsjahr).Microsoft hat im Geschäftsjahr 2018/19, also bis zum 30. Juni, einen enormen Cashflow verbuchen können und unterm Strich blieben nach Abzügen von $ 16,9 Mrd. für Forschung und Entwicklung, $18,2 Mrd. für Marketing und sämtliche Betriebskosten, sowie $13,9 Mrd. für Investitionen enthalten weitere $38,3 Mrd. als Free Cashflow übrig. In nur einem Geschäftsjahr!
Würde Microsoft auf die Dividendenzahlung verzichten und den gesamten Free Cashflow eines Jahres nur für Aktienrückkäufe aufwenden, wären das 4% der ausstehenden Aktien, in nur einem Jahr! Was für eine Cash-Maschine, unglaublich! Und es deutet nichts darauf hin, dass Microsofts Maschine irgendwie ins Stottern geraten würde - im Gegenteil, das Unternehmen eilt von Erfolg zu Erfolg. Und dabei ist es das einzige der großen US-Tech-Unternehmen, gegen das die Behörden keine Kartell-Untersuchungen gestartet haben. Was man als Faktor nicht unterschätzen sollte, die geringere Unsicherheit.
Meine Einschätzung
Microsoft ist nicht preiswert, doch das das Unternehmen wächst auf sehr hohem Niveau weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten; es kann die Anzahl der Abonnenten bei Windows und Office weiter steigern und findet mit seinen Surfaces immer größeren Anklang. Dazu kommen die Erfolge mit der Cloud-Sparte Azure, die immer schneller zu Weltmarktführer AWS (Amazon) aufholt. Mit vielen führenden Wachstumsunternehmen ist Microsoft Partnerschaften eingegangen (u.a. Adobe, Salesforce, Disney) und dieser kooperative Ansatz ist einer der wesentlichen Schlüssel für Microsofts Erfolg unter Satya Nadella.Das Unternehmen weist hohe Cash-Reserven auf und generiert einen Free Cashflow von fast $40 Mrd. pro Jahr, der an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen ausgeschüttet wird.
Aus meiner Sicht ist Microsoft ein herausragendes Qualitätsunternehmen mit einem sehr breiten und sich noch weiter vertiefenden ökonomischen Burggraben; momentan wohl das "perfekteste" Investment.
Würdest Du jetzt noch einsteigen, wenn Du noch keine Microsoftaktien hättest?
AntwortenLöschenIn dieser Art kann ich Deine Frage nicht beantworten, da ich keine Anlageempfehlungen geben darf. Ich verweise auf meinen Schlusssatz im Artikel: "Aus meiner Sicht ist Microsoft (...) momentan wohl das 'perfekteste' Investment". Nicht war. Ist. ;-)
LöschenDie Aktie ist der klare "Star" in meinem Depot und nirgends sonst fühle ich mich so wohl und zufrieden :-)
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