"Gegen den Strom zu schwimmen ist deshalb so schwer, weil einem so viele entgegenkommen."
(Henry Ford)
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Montag, 30. September 2019
Samstag, 28. September 2019
WeWork-Fiasko lässt die Börse beben - mit Folgen für Großaktionär Softbank Group. Aber auch für Blackstone, KKR, DIC Asset und Godewind?
Der innovative Bürovermieter WeWork wurde vor einiger Zeit mit $47 Mrd. bewertet in der letzten Finanzierungsrunde, bei der auch Großaktionär Softbank Group für weitere $2 Mrd. noch einmal kräftig aufgestockt hat; vor allem über seinen Vision Funds 1. Inzwischen sollte WeWork längst an die Börse gebracht worden sein, um frische Mittel für die Expansion einzusammeln. Doch bekanntlich scheiterten die Pläne grandios, denn die Anleger waren nicht bereit, für den Bürovermieter die Bewertungsmultiplen einer Software-Company zu akzeptieren. Dem Vernehmen nach sank die angedachte IPO-Bewertung immer weiter auf zuletzt gerade mal noch $10 Mrd. - was für ein Immobilienunternehmen noch immer üppig ist. Zumal wenn dieses Milliardenverluste erwirtschaftet, die fast so hoch sind wie sein Umsatz.
Zuletzt überschlugen sich die Ereignisse, weil WeWorks Gründer und CEO Adam Neumann seinen Chefposten räumen musste und der Börsengang abgesagt wurde. Neumann gab zugleich seine Stimmrechtsmehrheit auf, die aufgrund ihrer Mehrfachgewichtung für weiteren Unmut gesorgt hatten; künftig werden seine "Gründer-Aktien" nicht mehr das zehnfache Stimmrecht haben, sondern nur noch das dreifache, wodurch Neumann nicht mehr die Mehrheit der Stimmrechte innehat. WeWork soll künftig gemeinsam vom bisherigen Finanzchef Artie Minson und Verwaltungsratsmitglied Sebastian Gunningham geführt werden; Neumann behält einen Platz im Verwaltungsrat, aber ohne Management-Funktion.
Und die beiden neuen Chefs machen gleich Nägel mit Köpfen: sie haben die Expansionspläne massiv zusammengestrichen und trimmen WeWork auf Rentabilität. Was dazu führt, dass WeWork die Anmietung neuer Locations mit sofortiger Wirkung gestoppt hat, wie die Financial Times berichtet. Dabei war WeWork in letzter Zeit der größte Anmieter gewerblicher Flächen in Metropolen wie z.B. New York und London - und zuletzt auch in Deutschland massiv aktiv. Das dürfte Folgen haben...
Zuletzt überschlugen sich die Ereignisse, weil WeWorks Gründer und CEO Adam Neumann seinen Chefposten räumen musste und der Börsengang abgesagt wurde. Neumann gab zugleich seine Stimmrechtsmehrheit auf, die aufgrund ihrer Mehrfachgewichtung für weiteren Unmut gesorgt hatten; künftig werden seine "Gründer-Aktien" nicht mehr das zehnfache Stimmrecht haben, sondern nur noch das dreifache, wodurch Neumann nicht mehr die Mehrheit der Stimmrechte innehat. WeWork soll künftig gemeinsam vom bisherigen Finanzchef Artie Minson und Verwaltungsratsmitglied Sebastian Gunningham geführt werden; Neumann behält einen Platz im Verwaltungsrat, aber ohne Management-Funktion.
Und die beiden neuen Chefs machen gleich Nägel mit Köpfen: sie haben die Expansionspläne massiv zusammengestrichen und trimmen WeWork auf Rentabilität. Was dazu führt, dass WeWork die Anmietung neuer Locations mit sofortiger Wirkung gestoppt hat, wie die Financial Times berichtet. Dabei war WeWork in letzter Zeit der größte Anmieter gewerblicher Flächen in Metropolen wie z.B. New York und London - und zuletzt auch in Deutschland massiv aktiv. Das dürfte Folgen haben...
Donnerstag, 26. September 2019
Portfoliocheck: Mit Richemont setzt Tom Russo auf den Luxus von Cartier und IWC. Und auf Alibaba...
In meiner Kolumne "Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 54. Portfoliocheck blicke ich Tom Russo über die Schulter, der nach ganz klaren Grundsätzen investiert und durch eine unaufgeregte und fokussierte Anlagestrategie auffällt, die ihm in den letzten 32 Jahren eine durchschnittliche Jahresrenditen von gut 15% einbrachte.
Auch im zweiten Quartal 2019 war Tom Russo nur wenig aktiv und hat sein Depot kaum umgeschichtet; er setzt weiter auf die Schwächen und Vorlieben der Menschen: Konsumwerte, Luxusgüter, Spirituosen. Dabei ist er fast immer voll investiert und setzt auf einige wenige ausgesuchte Aktien. Der Schweizer Luxusgüterkonzern Compagnie Finaniciere Richemont SA konzentriert sich auf die vier Segmente Schmuck, Uhren, Accessoires und Mode und Tom Russo investierte hier erstmals 2011. Die größte Herausforderung sieht er durch Amazon und Alibaba - wie treffend, dass Richemont mit den Chinesen eine Partnerschaft eingegangen ist...
-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de
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Amazon befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
In meinem 54. Portfoliocheck blicke ich Tom Russo über die Schulter, der nach ganz klaren Grundsätzen investiert und durch eine unaufgeregte und fokussierte Anlagestrategie auffällt, die ihm in den letzten 32 Jahren eine durchschnittliche Jahresrenditen von gut 15% einbrachte.
Auch im zweiten Quartal 2019 war Tom Russo nur wenig aktiv und hat sein Depot kaum umgeschichtet; er setzt weiter auf die Schwächen und Vorlieben der Menschen: Konsumwerte, Luxusgüter, Spirituosen. Dabei ist er fast immer voll investiert und setzt auf einige wenige ausgesuchte Aktien. Der Schweizer Luxusgüterkonzern Compagnie Finaniciere Richemont SA konzentriert sich auf die vier Segmente Schmuck, Uhren, Accessoires und Mode und Tom Russo investierte hier erstmals 2011. Die größte Herausforderung sieht er durch Amazon und Alibaba - wie treffend, dass Richemont mit den Chinesen eine Partnerschaft eingegangen ist...
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Montag, 23. September 2019
Börsenweisheit der Woche 38/2019
"Spekulanten mögen unschädlich sein wie Luftblasen auf einem steten Strom der Unternehmungslust. Aber die Lage wird ernst, wenn die Unternehmungslust zur Luftblase in einem Strudel der Spekulation wird."
(John Maynard Keynes)
(John Maynard Keynes)
Sonntag, 22. September 2019
Die 38. Börsenwoche im Rückspiegel: Kissigs Kloogschieterei mit Adobe, Corning, Opera, Zalando
In der vergangenen Börsenwoche konnten die großen Börsenindizes ihre Vorwochenstände nicht verteidigen und notierten allesamt schwächer. Was die US-Aktien angeht, war das abzusehen, jedenfalls statistisch. Denn in den Wochen, in denen die FED über ihre Zinssätze entscheidet, notieren US-Aktien traditionell etwas leichter. Auf der anderen Seite folgte in der Vergangenheit auf die zweite Zinssenkung der US-Notenbank durchschnittlich eine Rallye von über 20% bei den US-Aktien.
Behält die Statistik Recht, könnte sich der letzte Freitag in einigen Wochen also als idealer Einstiegszeitpunkt erweisen bzw. erwiesen haben - auch wenn das heute natürlich nicht unbedingt so aussieht, denn es sprechen ja auch Gründe gegen weiter steigende Kurse. Was diese nicht davon abhält, langfristig immer höher zu steigen, wie ein Blick auf einen Langfristchart zeigt.
Wenn das Börsenbarometer steigt, heißt das nichts anderes, als dass die Aktienkurse steigen - allerdings nicht von jeder Aktie und auch nicht gleichmäßig verteilt. Zuletzt hatten sich zyklische Werte etwas von ihren Tiefständen erholt und sich eindrucksvoll zurück gemeldet. Ob dies nur ein Strohfeuer ist, oder sich eine Trendwende im Konjunkturzyklus anbahnt, bleibt abzuwarten. Die ersten Frühindikatoren senden jedenfalls ermutigende Signale aus...
Behält die Statistik Recht, könnte sich der letzte Freitag in einigen Wochen also als idealer Einstiegszeitpunkt erweisen bzw. erwiesen haben - auch wenn das heute natürlich nicht unbedingt so aussieht, denn es sprechen ja auch Gründe gegen weiter steigende Kurse. Was diese nicht davon abhält, langfristig immer höher zu steigen, wie ein Blick auf einen Langfristchart zeigt.
Wenn das Börsenbarometer steigt, heißt das nichts anderes, als dass die Aktienkurse steigen - allerdings nicht von jeder Aktie und auch nicht gleichmäßig verteilt. Zuletzt hatten sich zyklische Werte etwas von ihren Tiefständen erholt und sich eindrucksvoll zurück gemeldet. Ob dies nur ein Strohfeuer ist, oder sich eine Trendwende im Konjunkturzyklus anbahnt, bleibt abzuwarten. Die ersten Frühindikatoren senden jedenfalls ermutigende Signale aus...
Freitag, 20. September 2019
Portfoliocheck: Verliert jetzt auch Warren Buffett das Vertrauen in Kraft Heinz?
In meiner Kolumne "Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 53. Portfoliocheck blicke ich mal wieder Warren Buffett über die Schulter. Die Performance dieses wohl weltbesten Investors ist atemberaubend; er legte über mehr als 50 Jahre hinweg eine Rendite von knapp 20% pro Jahr hin. In dieser Höhe und über eine solch langen Zeitraum ist das fast unerreicht.
Im zweiten Quartal hat Buffetts Beteiligungsholding Berkshire Hathaway nur wenige Aktienpositionen verändert und lediglich moderat bei Bank of America, US Bancorp. und Amazon aufgestockt. Viel interessanter ist aber, was (noch?) nicht passiert ist und das betrifft Buffetts aktuell wohl lausigstes Investment Kraft Heinz Co., wo Finanzinvestor 3G als zweitgrößte Aktionär und Buffett-Partner zuletzt massiv Aktien verkauft hat. Wegweisend auch für Buffett?
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Amazon und Berkshire Hathaway befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
In meinem 53. Portfoliocheck blicke ich mal wieder Warren Buffett über die Schulter. Die Performance dieses wohl weltbesten Investors ist atemberaubend; er legte über mehr als 50 Jahre hinweg eine Rendite von knapp 20% pro Jahr hin. In dieser Höhe und über eine solch langen Zeitraum ist das fast unerreicht.
Im zweiten Quartal hat Buffetts Beteiligungsholding Berkshire Hathaway nur wenige Aktienpositionen verändert und lediglich moderat bei Bank of America, US Bancorp. und Amazon aufgestockt. Viel interessanter ist aber, was (noch?) nicht passiert ist und das betrifft Buffetts aktuell wohl lausigstes Investment Kraft Heinz Co., wo Finanzinvestor 3G als zweitgrößte Aktionär und Buffett-Partner zuletzt massiv Aktien verkauft hat. Wegweisend auch für Buffett?
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Donnerstag, 19. September 2019
Microsoft macht Anleger glücklich: Dividendenerhöhung, Aktienrückkäufe, gute Geschäfte
Microsoft ist ab und zu mal das wertvollste Unternehmen der Welt, gemessen an der Börsenkapitalisierung. Die liegt über der magischen Schallmauer von einer Billion Dollar und dafür gibt es reichlich Gründe: neben den hervorragend laufen Geschäften, vor allem bei Windows, Office und der Cloudsparte Azure hat Mircosoft gerade mitgeteilt, dass die Quartalsdividende um 11% angehoben wird auf dann $0,51 je Aktie und darüber hinaus ein neues Aktienrückkaufprogramm startet im Volumen von $40 Mrd. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs könnte Microsoft damit rund 4% seiner Aktien erwerben und einziehen. Die entscheidende Frage ist, ob Microsoft sich das leisten kann - und sollte...
Montag, 16. September 2019
Börsenweisheit der Woche 37/2019
"Einige Menschen werden durch das Studium künstlicher Intelligenz reich. Ich mache mein Geld durch das Studium natürlicher Dummheit."
(Carl Icahn)
(Carl Icahn)
Sonntag, 15. September 2019
Die 37. Börsenwoche im Rückspiegel: Kissigs Kloogschieterei mit Amazon, Microsoft, Naspers, Prosus, Walt Disney und... Öl
Die vergangene Börsenwoche ließ die Kurse weltweit kräftig steigen; der DAX schnuppert an der 12.500, der MDAX notiert wieder über 26.000, der Dow Jones über 27.000 und der S&P 500 übersprang die 3.000er Marke.
Dabei waren die Börsenkurse gerade zum Anfang der Woche massiv abgetaucht und einige Werte haben sich hiervon (noch?) nicht wieder erholt. Es hatte vor allem die Aktien getroffen, die seit dem Jahresstart zu den am besten performenden gehörten, wie SaaS-Firmen (Software-as-a-Service) und Payment-Werte. Hier gab es eine heftige Kurskorrektur von zumeist zwischen 15% und 20% und in der anschließenden Erholung schnitten diese Werte deutlich schlechter ab als der breite markt, weshalb auch mein Depot noch in den Seilen hängt.
Die entscheidende Frage ist, ob es einen nachhaltigen Trend aus den hoch bewerteten Wachstumswerten hin zu den (vermeintlich) niedrig bewerteten Value Titeln gibt. Oder ob die Tech-Werte sich nur die verdiente Zwischenauszeit nehmen...
Dabei waren die Börsenkurse gerade zum Anfang der Woche massiv abgetaucht und einige Werte haben sich hiervon (noch?) nicht wieder erholt. Es hatte vor allem die Aktien getroffen, die seit dem Jahresstart zu den am besten performenden gehörten, wie SaaS-Firmen (Software-as-a-Service) und Payment-Werte. Hier gab es eine heftige Kurskorrektur von zumeist zwischen 15% und 20% und in der anschließenden Erholung schnitten diese Werte deutlich schlechter ab als der breite markt, weshalb auch mein Depot noch in den Seilen hängt.
Die entscheidende Frage ist, ob es einen nachhaltigen Trend aus den hoch bewerteten Wachstumswerten hin zu den (vermeintlich) niedrig bewerteten Value Titeln gibt. Oder ob die Tech-Werte sich nur die verdiente Zwischenauszeit nehmen...
Samstag, 14. September 2019
Prosus ist Europas neuer High-Tech-Börsenstar. Obwohl gar nicht so viel Europa drin ist...
Der südafrikanische Medienkonzern Naspers ist inzwischen zu einem der weltweit führenden Tech-Beteiligungsunternehmen geworden. Das hat er vor allem seiner wegweisenden Entscheidung zu verdanken, sich im Jahr 2001 mit knapp $33 Mio. an dem unbekannten aber aufstrebenden chinesischen Internetkonzern Tencent zu beteiligen. Bis Anfang letzter Woche hielt Naspers noch rund 31% an Tencent, die alleine €120 Mrd. ($132 Mrd.) wert waren, nachdem man im letzten Jahr 2% für knapp $10 Mrd. veräußert hatte.
Doch seit Jahren sieht sich Naspers starker Kritik ausgesetzt, weil sein Aktienkurs deutlich unterhalb des Wertes seiner vielen Beteiligungen liegt, teilweise bis zu 40%. Naspers CEO Bob van Dijk hatte daher einige Maßnahmen angekündigt, diese "versteckten" Werte zu heben. Nach der Abspaltung des südafrikanischen Kabelnetzbetreibers Multichoice wurde nun der Großteil der internationalen Beteiligungen in einer eigenen Gesellschaft gebündelt und diese Prosus NV an der Amsterdamer Euronext an die Börse gebracht. Mit durchschlagendem Erfolg - und Konsequenzen...
Doch seit Jahren sieht sich Naspers starker Kritik ausgesetzt, weil sein Aktienkurs deutlich unterhalb des Wertes seiner vielen Beteiligungen liegt, teilweise bis zu 40%. Naspers CEO Bob van Dijk hatte daher einige Maßnahmen angekündigt, diese "versteckten" Werte zu heben. Nach der Abspaltung des südafrikanischen Kabelnetzbetreibers Multichoice wurde nun der Großteil der internationalen Beteiligungen in einer eigenen Gesellschaft gebündelt und diese Prosus NV an der Amsterdamer Euronext an die Börse gebracht. Mit durchschlagendem Erfolg - und Konsequenzen...
Donnerstag, 12. September 2019
Portfoliocheck: Mario Gabelli liebt Endspiele und setzt gern frühzeitig auf Übernahmeziele
In meiner Kolumne "Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 52. Portfoliocheck befasse ich mich mit Mario Gabelli, einem Value Investor, der bei Roger Murray, Benjamin Grahams Nachfolger als Professor an der Columbia Universität, in die Lehre ging und eine ganz eigene Value Investing-Erfolgsformel kreiert hat: Er bestimmt den Marktwert eines Unternehmens aus Sicht eines strategischen Käufers. Hierzu ergänzt er den Zerschlagungswert eines Unternehmens um eine strategische Übernahmeprämie und erweitert das Ergebnis um eine Zeitkomponente, den Katalysator. Als Katalysator oder Trigger definiert Gabelli Ereignisse, die zu einem schnellen Anstieg des Marktpreises führen und so die Diskrepanz zwischen intrinsischen Unternehmenswert und Börsenpreis abbauen. Das können zum Beispiel Gesetzesänderungen sein, neue Technologien, der Einstieg aktivistischer Investoren oder der Spin-off von Unternehmenssparten.
Im zweiten Quartal gab es besonders bei Gabellis Übernahme-Spekulationen reichlich Bewegung; so bei Belmond Ltd., Celgene, Ellie Mae, Wabco sowie Red Hat, wo Warren Buffett inzwischen mit 3% beteiligt ist, und USG Corp., bei der Buffett eine entscheidende Rolle im Übernahmepoker spielte...
-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de
Bei meinem 52. Portfoliocheck befasse ich mich mit Mario Gabelli, einem Value Investor, der bei Roger Murray, Benjamin Grahams Nachfolger als Professor an der Columbia Universität, in die Lehre ging und eine ganz eigene Value Investing-Erfolgsformel kreiert hat: Er bestimmt den Marktwert eines Unternehmens aus Sicht eines strategischen Käufers. Hierzu ergänzt er den Zerschlagungswert eines Unternehmens um eine strategische Übernahmeprämie und erweitert das Ergebnis um eine Zeitkomponente, den Katalysator. Als Katalysator oder Trigger definiert Gabelli Ereignisse, die zu einem schnellen Anstieg des Marktpreises führen und so die Diskrepanz zwischen intrinsischen Unternehmenswert und Börsenpreis abbauen. Das können zum Beispiel Gesetzesänderungen sein, neue Technologien, der Einstieg aktivistischer Investoren oder der Spin-off von Unternehmenssparten.
Im zweiten Quartal gab es besonders bei Gabellis Übernahme-Spekulationen reichlich Bewegung; so bei Belmond Ltd., Celgene, Ellie Mae, Wabco sowie Red Hat, wo Warren Buffett inzwischen mit 3% beteiligt ist, und USG Corp., bei der Buffett eine entscheidende Rolle im Übernahmepoker spielte...
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Montag, 9. September 2019
Börsenweisheit der Woche 36/2019
"Alles, was man für langfristigen Börsenerfolg braucht, sind ein paar große Gewinner. Die Gewinne hieraus werden die Nachteile aller Aktienideen aufwiegen, die nicht funktioniert haben."
(Peter Lynch)
(Peter Lynch)
Sonntag, 8. September 2019
Die 36. Börsenwoche im Rückspiegel: Kissigs Kloogschieterei mit Facebook, Godewind Immobilien, IAC InterActiveCorp., Match Group, Softbank Group
In der zurückliegenden Börsenwoche standen die Zeichen weiter auf Kurserholung: der DAX hat die 12.000 zurück erobert und der S&P 500 schnuppert wieder an der 3.000er Marke.
Boris Johnson ist nun britischer Premierminister und er will den Brexit um jeden Preis. Das Parlament jedoch nicht, da hat "Zar Boris" gleich zum Start vier Abstimmungen in Folge verloren. Dann hat er mehr als 20 Mitglieder seiner Tories aus der Fraktion geworfen, um nur noch Abnicker in seinen Reihen zu haben, doch dieses rücksichtslose Verhalten fällt ihm in den Umfragen voll auf die Füße. Und auch seine Arbeitsministerin ist ihm jetzt von der Fahne gegangen.
Der Wahnsinn regiert, nicht nur London. Und es sind die Populisten, die das Volk an die Spitze wählt, als wäre das Regieren eine Reality-TV-Trash-Show - und vielleicht ist das auch die Erklärung für deren Erfolg. Man weiß, dass sie lügen und Vollhonks sind, aber man will sich ihre Eskapaden ansehen und sich von ihnen entsetzen lassen. Nur dumm, dass ihre Entscheidungen, anders als im TV, reale Konsequenzen nah sich ziehen. Es bleibt dabei: jedes Volk hat die Regierung, die es verdient (in der Demokratie). Cruel Britannia...
Boris Johnson ist nun britischer Premierminister und er will den Brexit um jeden Preis. Das Parlament jedoch nicht, da hat "Zar Boris" gleich zum Start vier Abstimmungen in Folge verloren. Dann hat er mehr als 20 Mitglieder seiner Tories aus der Fraktion geworfen, um nur noch Abnicker in seinen Reihen zu haben, doch dieses rücksichtslose Verhalten fällt ihm in den Umfragen voll auf die Füße. Und auch seine Arbeitsministerin ist ihm jetzt von der Fahne gegangen.
Der Wahnsinn regiert, nicht nur London. Und es sind die Populisten, die das Volk an die Spitze wählt, als wäre das Regieren eine Reality-TV-Trash-Show - und vielleicht ist das auch die Erklärung für deren Erfolg. Man weiß, dass sie lügen und Vollhonks sind, aber man will sich ihre Eskapaden ansehen und sich von ihnen entsetzen lassen. Nur dumm, dass ihre Entscheidungen, anders als im TV, reale Konsequenzen nah sich ziehen. Es bleibt dabei: jedes Volk hat die Regierung, die es verdient (in der Demokratie). Cruel Britannia...
Samstag, 7. September 2019
Squeeze-out: Mit langem Atem sicher Geld verdienen
Firmenübernahmen sind "en vogue" und nicht selten sind Unternehmen betroffen, die an der Börse notiert sind; zuletzt kam US-Finanzinvestor KKR & Co. bei Axel Springer zum Zug und sammelte 42,5% der Aktien ein, so dass KKR zusammen mit Springer-Witwe Friede und CEO Döpfner auf rund 89% der Anteile kommt.
Der Ablauf Richtung Squeeze-out ist häufig gleich: der neue Mehrheitseigentümer unterbreitet den Minderheitsaktionären ein Angebot, das üblicherweise deutlich über dem letzten aktuellen Kurs vor der Übernahmeankündigung liegt, um möglichst viele Aktien angedient zu bekommen. Bisweilen kommt es auch zu Übernahmeschlachten, wenn mehrere Unternehmen sich um dasselbe Übernahmeobjekt rangeln.
Doch bei fast jeder erfolgreichen Übernahme bleiben einige Aktionäre zurück, die das Angebot nicht angenommen haben. Hat der Haupteigentümer mehr als 90% der Anteile zusammenbekommen, kann der die übrigen Aktionäre zwangsweise aus dem Unternehmen drängen. Das nennt man Squeeze-out und für die Abfindung der Herausgedrängten gibt es mittlerweile feste Regeln, so dass es eine vollständige Kompensation für den Verlust des Eigentums an den Aktien geben muss.
Die konkrete Höhe der Barabfindung ist jedoch meistens umstritten, denn der Übernehmende möchte nicht mehr bezahlen, als unbedingt nötig, während die Alteigentümer auf eine möglichst hohe Abfindung setzen. Und hier beginnt eine bisweilen lukrative Spekulation mit eingebautem Sicherheitsnetz - jedenfalls für Investoren mit langem Atem.
Freitag, 6. September 2019
Portfoliocheck: Mit Verisk Analytics setzt Chuck Akre auf den Beherrscher der Datenflut
In meiner Kolumne "Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 51. Portfoliocheck schaue ich Charles T. Akre auf die Finger, einem Value Investor klassischer Prägung. Er investiert nach derselben Maxime wie Charlie Munger und hält nichts von hektischer Betriebsamkeit; er denkt lieber zweimal nach, bevor er nichts tut. Und als Anhänger des "Focus Investing" konzentriert er sein Depot auf wenige Positionen.
Auch im zweiten Quartal hat Chuck Akre nur bei wenigen Positionen Änderungen vorgenommen; es dominieren mit einem Anteil von 46% die Finanzwerte vor Communication Services mit 15% und zyklischen Konsumwerten mit 12%.
Auf den elften Platz hat sich dank der starken Kursperformance der letzten beiden Jahre mit Verisk Analytics ein Spezialwert hoch gearbeitet, der auf das Sammeln und Auswerten von Datenbeständen spezialisiert ist und dabei mit zweistelligen Wachstumsraten und hoher Profitabilität zu überzeugen weiß. Deshalb setzt nicht nur Chuck Akre auf dieses Unternehmen, sondern ebenso Frank Sands - und Warren Buffett gehörte zu den ersten Investoren des Unternehmens überhaupt...
-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de
Disclaimer
Verisk Analytics befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
Bei meinem 51. Portfoliocheck schaue ich Charles T. Akre auf die Finger, einem Value Investor klassischer Prägung. Er investiert nach derselben Maxime wie Charlie Munger und hält nichts von hektischer Betriebsamkeit; er denkt lieber zweimal nach, bevor er nichts tut. Und als Anhänger des "Focus Investing" konzentriert er sein Depot auf wenige Positionen.
Auch im zweiten Quartal hat Chuck Akre nur bei wenigen Positionen Änderungen vorgenommen; es dominieren mit einem Anteil von 46% die Finanzwerte vor Communication Services mit 15% und zyklischen Konsumwerten mit 12%.
Auf den elften Platz hat sich dank der starken Kursperformance der letzten beiden Jahre mit Verisk Analytics ein Spezialwert hoch gearbeitet, der auf das Sammeln und Auswerten von Datenbeständen spezialisiert ist und dabei mit zweistelligen Wachstumsraten und hoher Profitabilität zu überzeugen weiß. Deshalb setzt nicht nur Chuck Akre auf dieses Unternehmen, sondern ebenso Frank Sands - und Warren Buffett gehörte zu den ersten Investoren des Unternehmens überhaupt...
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Disclaimer
Verisk Analytics befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
Montag, 2. September 2019
Börsenweisheit der Woche 35/2019
"Die beste langfristige Sicherheitsmarge ergibt sich nicht aus dem Preis einer Investition, sondern aus dem Wert eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils eines Unternehmens über einen sehr langen Zeitraum. Nur darum geht es beim Quality Investing."
(Tom Russo)
(Tom Russo)
Sonntag, 1. September 2019
Die 35. Börsenwoche im Rückspiegel: Kissigs Kloogschieterei mit Aurelius, Blue Cap, Delignit, mVISE, Navigator Equity Solutions
Anders als in der Vorwoche verhagelte kein Twittersturm des Donaldissimo die Erholungsphase der Börsen und so blicken wir auf eine Woche der Entspannung und gestiegener Kurse zurück. Der DAX notiert zwar weiterhin unter 12.000 Punkten und der S&P 500 unter 3.000, aber die Allzeithochs sind in Schnupperweite - zumindest an den US-Börsen. Die deutschen Aktienwerte hängen weiterhin in den Seilen, was auch an der Gewichtung unseres Leitindex liegt: Banken, Automobilhersteller- und zulieferer sowie Chemiekonzerne. Und mit Zyklikern lässt sich am Ende eines Konjunkturbooms bekanntlich am wenigsten Geld machen; hier dominieren eher die Minuszeichen. Dazu bräuchte es noch nicht einmal Handelskriege, aber die stehen leider weiterhin hoch auf der Agenda. Und auch wenn die immer mal wieder aufkeimenden Hoffnungen auf eine Lösung bzw. Einigung die Börsen verschnaufen lassen, so sind die realwirtschaftlichen Bremsspuren nicht zu übersehen, die Strafzölle und verbale Kanonenschläge hinterlassen. Und anders als Donald Trump glaube ich nicht, dass die US-Notenbank nur "irgendwas tun müsste", um das Problem zu lösen. Wenngleich ich Stanley Druckenmiller folge, der die Geldpolitik der Notenbank für den entscheidenden Faktor für den Erfolg an der Börse hält...