Adobes Quartalszahlen
Der bereinigte Nettogewinn auf 900,6 Mio. Dollar bzw. 1,83 Dollar je Aktie, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum 825,4 Mio. Dollar bzw. 1,66 Dollar je Aktie verdient worden waren. Adobes eigene Prognose aus dem März hatte bei 1,77 Dollar je Aktie gelegen und zeigt das bekannte Muster aus konservativer Prognose und Übererfüllung im Vollzug.Adobe erzielte einen operativen Cashflow von 1,11 Mrd. Dollar und kaufte in letzten Quartal 2,5 Mio. Aktien für 659 Mio. Dollar zurück. Somit verbleiben 6,6 Mrd. Dollar des im letzten Jahr genehmigten Rückkaufprogramm von 8 Milliarden Dollar, das noch bis 2021 läuft.
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Obwohl Adobe also die Planzahlen mal wieder übertroffen hat, erhöhte das Management die Prognosen für das Gesamtjahr nicht. CEO Shantanu Narayen sieht Adobe "mit seiner innovativen Technologieplattform, einer aufregenden Produkt-Roadmap und einem starken Partner-Ökosystem" allerdings für die zweite Jahreshälfte und darüber hinaus als gut aufgestellt. Dabei verweist er auf die übliche Saisonalität in Adobes Business mit einem verhalteneren dritten Geschäftsquartal und einem dann deutlich wachstumsstärkeren Jahresendquartal.
Meine Einschätzung
Adobe ist hervorragend aufgestellt und liefert seit Jahren stabile, stetig wachsende Umsätze und Gewinne ab. Der ebenfalls stetig steigende Free Cashflow wird zum Rückkauf eigener Aktien genutzt, was den Aktionären zugute kommt - eine Dividenden schüttet Adobe nicht aus, was ich für richtig halte.Neben den eigenen Softwareprodukten aus der Sparte "Digital Media", mit denen man jeweils führend ist (wie z.B. Photoshop, Lightroom, Dreamweaver oder Acrobat Reader), wächst Adobe auch rasant in der Sparte "Digital Experience", wo man seine Marketing Cloud, Analytics Cloud und die Advertising Cloud anbietet. Damit richtet sich das Unternehmen an werbetreibende Kunden und stellt diesen die dafür notwendigen Systeme und Auswertungstools zur Verfügung. Hier wächst Adobe auch über Zukäufe und ergänzt sein Angebotsspektrum sinnvoll. Darüber hinaus geht Adobe auch gezielt Partnerschaften ein, wie z.B. mit Amazon, wo man Amazons Angebot für "Third-Party-Seller" attraktiver macht, oder mit Microsoft, wo zuletzt über deren Karrierenetzwerk-Tochter LinkedIn verstärkt die neuen Adobe-Tools zum Einsatz kommen werden.
Adobe (Quelle: wallstreet-online.de)
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Und dann bleibt noch die Übernahmephantasie. Denn Adobe ist zwar teuer, aber eben auch überaus erfolgreich. Und da sich viele der großen Unternehmen der Cloud-Sphäre durch Übernahmen besser zu positionieren suchen, wie zuletzt Salesforce mit der Übernahme von Tableau-Software für 15,7 Mrd. Dollar oder Alphabets Übernahme der Analyseplattform Looker für 2,6 Mrd. Dollar, dürfte auch Adobe zunehmend auf dem Radar auftauchen. Ob bei Amazon oder Microsoft und noch vielen anderen.
Wenngleich diese latente Übernahmephantasie "ganz nett" ist und eine satte Prämie versprechen dürfte, ist sie jedoch nur das Sahnehäubchen oben drauf und nicht Teil meines Investmentcases. Der basiert darauf, dass Adobe einen sehr breiten ökonomischen Burggraben (Moat) hat mit seinen Produkten und gefestigten Kundenbeziehungen und ein sehr gut skalierbares Geschäftsmodell als eines der führenden Unternehmen im SaaS-Business (Software-as-a-Service). Damit kann Adobe schon seit Jahren seine Umsätze und Gewinne mit Wachstumsraten von mehr als 20% steigern und seine sich entsprechend positiv entwickelnder Free Cashflow wird für Aktienrückkäufe aufgewendet, so dass der Aktienkurs fast keine andere Chance hat, als immer weiter anzusteigen. Bisher war jeder Kursrücksetzer immer eine neue Nachkaufgelegenheit und es spricht wenig dagegen, dass sich dies auch weiterhin so fortsetzen wird. Buy & Hold funktioniert - bei Adobe Systems, einem echten Quality Investment.
Disclaimer
Adobe Systems befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
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