In meiner Online-Kolumne "Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem fünften Portfoliocheck geht es um Tom Russo, der sich bei Bill Ruane, einem Schüler Benjamin Grahams, seine ersten Sporen im Investmentgeschäft verdiente und in den letzten 32 Jahren eine durchschnittliche Jahresrendite von 15,2% für seine Investoren einfuhr. Dabei investiert er nach ganz klaren Grundsätzen, die ihn dennoch zu einem ganz besonderen Vertreter des Value Investings machen.
Tom Russo setzt auf Spirituosen, auf Luxusgüter, auf Bier - und auf Berkshire Hathaway. Für Value Investoren ist Warren Buffetts Investmentkonglomerat ja eine sichere Bank; aber macht es sich Russo hier zu einfach, oder steckt doch mehr dahinter?
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Disclaimer
Berkshire Hathaway befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
Mal eine Frage hierzu:
AntwortenLöschenWas hälst du denn vom "klassischen Valueinvestment" in runtergeprügelte Dickschiffe?? Keine Angst, ich fange jetzt nicht mit GE an :-). Aber die im Text genannten Kraft Heinz sowie ABINBEV (zugegegeben, eine gigantische Verschuldung) erscheinen aktuell doch recht günstig.
Value Investing bedeutet ja nicht, einfach irgendwelche Aktien zu kaufen, nur weil deren Kurs deutlich eingebrochen ist. Der Kursabsturz der Deutschen Telekom zwischen 2000 und 2003 von 100€ auf 10€ war ja durchaus fundamental begründet. Daher lautet meine Antwort: "es kommt drauf an". AB InBEV und andere waren überdurchschnittlich hoch bewertet. Dass der Kurs zurückgekommen ist, ist also relativ betrachtet ein "Günstiger". Aber man muss eben nach der absoluten Bewertung schauen. Wenn eine vorherige Überbewertung von 90% um die Hälfte abgebaut wurde, ist die Aktie noch immer 45% überbewertet. Also mitnichten "günstig".
LöschenKraft Heinz steht, wie auch viele Wettbewerber, operativ unter Druck, weil die Verbraucher sich andere Produkte wünschen. Immer mehr Richtung Frische, Individualität, weniger Salz, weniger Zucker. Spricht mich momentan also als Investment nicht wirklich an.
AB InBev ist in einem interessanten Markt tätig. Inwieweit sich hier der Trend Richtung individuellen, kleinen Brauereien verfestigt, muss man mal abwarten. Schaut man auf den Chart, dann sieht man, dass man mit AB InBev in den letzten 5 Jahren kaum was verdient hat (außer Dividenden).
Und die Verschuldung, Du hast es selbst angesprochen. Bei steigenden Zinsen kann das schnell sehr teuer und Ergebnis belastend werden. Wenn nämlich die auslaufenden Zinsbindungen zu neuen, deutlich höher verzinsten, Krediten führen...
Sehen jetzt beide für mich jetzt (noch) nicht nach einem Must-Have aus...
Danke für deine Einschätzung. Ich teile deine Auffassung, was Value Investment bedeutet. Daher ja auch meine provokative Frage (samt Gänsefüßchen) "klassisches Valueinvestment in abgestrafte Dickschiffe.
AntwortenLöschenKraft Heinz ist für mich auch kein Investment. Bei AB Inbev juckts mich mehr. Ich glaube, sie arbeiten noch den Merger auf. Letztendlich sind sie Weltmarktführer mit top Margen. Und mittlerweile einer attraktiven Dividendenrendite. Auch in den Emerging Markets (insb. Südamerika) vorne dabei. Eine harte Konkurrenz sehe ich in den kleinen Craft-Brauereien (etc.) nicht wirklich. Andererseits, korrekte Aussage von dir: das Chart spricht Bände. Und der Markt hat letztendlich nunmal recht.