Neben meinen fünf größten Positionen Texas Pacific Land Trust, Blue Cap, Amazon, MBB und 3U Holding geht es heute um capsensixx, die Deutsche Rohstoff AG, PEH Wertpapier, UeT United Electornic Technology und TTL Beteiligung und Grundbesitz.
Zuletzt hatte ich berichtet, dass ich mein Portfolio ausgeglichener aufgestellt habe mit angenäherten Gewichtungen. Das kann dazu führen, dass sich durch Kursveränderungen öfter mal die Reihenfolge ändert, auch bei den Spitzenpositionen, ohne dass sich hieraus Änderungen an meiner Einschätzung ergeben haben.
Der Schwerpunkt meines Depots liegt weiterhin auf Deutschen Nebenwerten und vom Branchenschwerpunkt her klar auf Beteiligungsgesellschaften/Asset Manager. Hinsichtlich der fünf größten Positionen hat sich nur eine Änderung ergeben: Navigator Equity ist zurückgefallen, weil ich andere Werte aufgestockt habe.
Grundsätzlich kann man feststellen, dass politisch weiterhin Murmeltierzeit angesagt ist: Trump twittert sich von einem Fettnäpchen ins nächste und hält die Politik, die Welt und die Börse in Atem. Dem "Best-Friends-Abgeknutsche" mit Nord-Koreas Diktator folgte nur wenig später die Verhängung/Verlängerung von Wirtschaftssanktionen gegen das Land. Seine Wankelmütigkeit und seine Unberechenbarkeit entspringt dabei nicht nur seiner übersteigerten Hybris, sondern sie ist Teil seiner Strategie, Teil seiner Macht - und teil seines Machterhalt. Er ist der Klassenrüpel und alle anderen kuschen. Das gefällt Trump - und f*ck off was die Welt von ihm hält, die haben eh keine Ahnung und sind unwichtig. In seinen Augen. Die ihn unterstützenden Republikaner sehen das inzwischen anders und überlegen sich, wie sie ihn bändigen können.
Und auch in Europa ist es vor allem politisch: in Italien hat nun eine populistische Regierung, in Spanien stehen Neuwahlen an. Und in Deutschland zerlegen sich die Unionsparteien gerade selbst und es gibt nur Verlierer. Abgesehen von der AfD. Zuzug bleibt das bestimmende Thema und auch wenn es aus der Presse ansonsten eher herausgehalten wird, hat Deutschland 2017 immerhin 53% aller Flüchtlinge aufgenommen, die in die EU gekommen sind. Und wir sind ein Binnenland! Unsere einzigen Außengrenzen sind die Küsten an Nord- und Ostsee und hier landen keine Flüchtlingsboote an. Und die kommen auch nicht alle mit dem Flugzeug. Die EU hat vertragliche Regelungen, wie sie mit Flüchtlingen umgeht, wie diese über alle Mitgliedsstaaten verteilt werden und wie die "Randstaaten" finanziell entlastet werden. Aber offensichtlich werden diese Regelungen ignoriert, sonst würden nicht die meisten Flüchtlinge in Deutschland aufschlagen. Seehofer hat Recht, wenn er diesen Zustand nicht länger hinnehmen und sofort ändern will. Und Merkel hat Recht, dass es eine EU-weite Lösung geben muss. Da im Herbst in Bayern Landtagswahl ist und über Bayern die meisten Einwanderer ins Land kommen und dort in den Kommunen der Druck am höchsten ist, wird sich der Streit auch nicht so schnell lösen lassen. Für die Börse bedeutet dies weiteres Unsicherheitspotenzial und Unsicherheit mag die Börse gar nicht. Es dürfte daher bei nervösen und stärkeren Ausschlägen bleiben...
1. Texas Pacific Land Trust
Texas Pacific Land Trust ist nun meine größte Position im Depot, wenn auch nur um wenige Euros. Ich habe innerhalb meiner Öl-Werte etwas umgeschichtet und die "defensivere" TPL aufgestockt, während ich die Deutsche Rohstoff-Position etwas verkleinert habe (meine dies bezüglichen Überlegungen hatte ich ja bereits im letzten Investor-Update erläutert). Ich bleibe aber weiterhin optimistisch zur DRAG eingestellt und vielleicht bringen ja bereits die zahlen zum zweiten Quartal den lang ersehnten Befreiungsschlag? Die Entwicklung bei der Tochter Almonty ist jedenfalls sehr positiv, ebenso der Verkauf bei der Tochter Tin International AG, die ihre Sadisdorf und Hegelshöhe-Lizenzen an Joint Venture Partner Lithium Australia gegen Bares und Aktien veräußert hat. Wie bei Almonty ist die DRAG nun an einer größeren Firma beteiligt, die mehr Firepower hat, um die Lagerstätten zu erschließen - ein cleverer Schachzug. Die Musik spielt bei der DRAG aber weiter beim Öl und hier dürfte zum Jahresende mit einem neuen großen Bohrprogramm zu rechnen sein.▶ Mehr Infos zu Texas Pacific Land Trust
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2. Blue Cap
Beim Sanierungsspezialisten Blue Cap gab es jüngst "Hammernews". Dr. Hannspeter Schubert, Großaktionär und CEO der Blue Cap AG, hat den Großteil seiner Blue Cap-Aktien verkauft. Im Gegenzug übernimmt er aber ein großes Aktienpaket der kaufenden PartnerFonds AG und wird dort zum größten Aktionär. Das sieht nach einem Reverse-Take-over-Manöver aus und am Ende dürfte Dr. Schubert und Blue Cap die größere PartnerFonds AG übernommen haben. Es geht also nicht um einen Ausstieg von Dr. Schubert, sondern um einen unorthodoxen Weg, sich weitere bedeutende Geldmittel und Ressourcen für Blue Cap zu sichern.Die Börse hatte in einer ersten Reaktion auf die Meldung den Aktienkurs von Blue Cap zweistellig ins Minus getrieben auf unter 23 Euro. Das sich der Wert der Blue Cap-Aktien durch die Rochade im Aktionärskreis nicht verändert hatte, konnten hartgesottene Anleger kurzfristig Aktien im Wert von 30 Euro für 23 Euro kaufen. Ein Paradebeispiel, weshalb Value Investoren wie Warren Buffett und Charlie Munger so sehr auf die Unterscheidung zwischen Preis und Wert abstellen. Genau darin liegt der Erfolg an der Börse, im Ausnutzen des unterschiedlichen Ansatzes zwischen Wert und Aktienkurs.
Ich sehe den fairen Wert von Blue Cap bei über 30 Euro und hatte dem entsprechend meinen Aktienbestand (fast) zu Tiefstkursen um 50% erhöht. Nachdem der erste Schock überwunden war und die Börse die wirkliche Bedeutung der Meldung/Transaktion verstanden hatte, erholte sich der Kurs schnell wieder und notiert inzwischen auf Allzeithochniveau. Ich habe hier einen Teil meiner neu erworbenen Blue Cap-Aktien wieder verkauft und mit so zusätzlichen finanziellen Spielraum für andere Investments besorgt. Ich habe nun aber immer noch mehr Blue Cap-Aktien im Depot als vor dieser Irritation und sehe sie bei 26 Euro nach wie vor als unterbewertet an. Es ist viel in Bewegung bei Blue Cap: neben der ungeklärten Situation bei Greiffenberger wurde jüngst Knauer-Uniplast übernommen und nun auch noch die Übernehme von PartnerFonds. Da wird Dr. Schubert auf der anstehenden Hauptversammlung von Blue Cap einiges zu berichten haben, aber auch zu erklären. Dr. Schubert hatte ja einen weiteren Zukauf angekündigt und da Blue Cap noch über reichlich freie Mittel verfügt und die PartnerFonds-Übernahme kein Geld gekostet hat, könnte er hier noch einen oder mehrere weitere Pfeile im Köcher haben. Bisher ging ich davon aus, dass der faire Werte bis Jahresende die 35 Euro anpeilen könnte. Je nach Konkretisierung der Umsetzungspläne und ggf. mit einem weiteren lukrativen Zukauf könnte es aber auch eher Richtung 40 Euro gehen. Und wenn nicht mehr 2018, dann 2019. Wert- und Kurspotenzial bietet Blue Cap auch nach der Kursrallye der letzten Monate noch genug. Und für einen interessanten Newsflow dürfte auf absehbare Zeit auch gesorgt sein...
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3. Amazon
Amazon ist weit mehr als nur ein Onlinehändler. Es ist wohl eines der disruptivsten Unternehmen der Welt und erschließt sich immer neue Branchen. Will man den Erfolg von Amazon verstehen, braucht man nur in die Geschichte Amerikas zu blicken: die Europäer kamen mit geringer Manpower, aber überlegenen Waffen. Sie setzten sich durch und verdrängten die Ureinwohner aber vor allem, weil diese uneinig waren und sich lieber gegenseitig bekämpften als den neuen Feind. Genau so erobert Amazon einen neuen Markt nach dem anderen.Zuletzt gab es eine Meldung, wonach Onlinehändler in den USA künftig mit Steuern der Bundesstaaten belegt werden dürfen; das war seit 1992 gesetzlich untersagt, doch das entsprechende Gesetz wurde nun gerichtlich aufgehoben. Erste Reaktionen waren negativ, weil man nun eine große Steuermehrbelastung für Amazon (und Co.) befürchtet. Allerdings scheinen die keinem zweiten Blick standzuhalten, denn auf eigene Produkte bezahlt Amazon schon längst regionale Steuern und es werden wohl "nur" bestimmte (private) Drittanbieter, die Amazon als Handelsplattform nutzen, betroffen sein - die müssen nun Steuern zahlen und werden ihre Preise daher anheben müssen. Wenn man es positiv sehen will, könnte Amazon daher sogar Profiteur der neuen Regelung sein, weil kleinere Online-Wettbewerber wegen der neuen Steuerbelastung unter Druck geraten könnten, während Amazon nur marginal betroffen ist. Und sogar profitieren könnte, da Amazon ja nicht nur Marktplatzbetreiber ist, sondern auch für seine Anbieter im Hintergrund sehr viele Administrative Abwicklungen übernimmt (gegen Entgelt!) und die dürften künftig eher nicht weniger werden.
Amazon bleibt für mich ein absolutes "Must have-Investment".
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4. 3U Holding
Neu in meiner Top-Five ist die 3U Holding. Die habe ich erst seit April auf meiner Empfehlungsliste und sie entwickelt sich prächtig, sowohl operativ als auch kursseitig.Die 3U Holding ist eine auf Telekommunikation und erneuerbare Energien ausgerichtete Beteiligungsholding und mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 40 Mio. Euro ein klassischer Microcap. Bisher hat das Unternehmen sich kaum um seine Aktionäre gekümmert und dem Kapitalmarkt gegenüber "zurückhaltend" kommuniziert, um es mal vorsichtig auszudrücken. Auch deshalb notiert der Aktienkurs seit Jahren deutlich unterhalb des Substanzwerts. Doch die Zeiten ändern sich: 3U hat die Aktionäre als Asset erkannt und diese neue Aufmerksamkeit führt neben den sich weiter verbessernden Geschäftszahlen zuletzt zu steigenden Kursen. Auch dank Druck umtriebiger Kleinaktionäre, die den Vorstand durch Bündelung ihrer Stimmrechte unter Druck setzten und so zu Gehaltsverzicht sorgten und einer teilweisen Neubesetzung des Aufsichtsrats. Aus der früheren Selbstbedienungsmentalität wird zunehmend Shareholder Value, wenn auch zunächst notgedrungen.
Ich habe die Aktien der 3U Holding im Februar/März günstig eingesammelt, weil das Unternehmen aus meiner Sicht unterbewertet war. Der Aktienkurs notierte unter Buchwert und operativ macht 3U große Fortschritte: man ist seit einiger Zeit in der Gewinnzone und schüttet eine Dividenden aus. Durch den Verkauf von Windparkprojekten verdient man gutes Geld. Der Aktienkurs hat das mit einem Anstieg von über 30% auf knapp 1,30 Euro honoriert und verschnauft nun auf diesem Niveau. Ich habe die letzte Woche dazu genutzt, um 1,20 Euro weitere Aktien einzusammeln, da ich die Aktien für weiterhin unterbewertet und aussichtsreich halte.
Zuletzt hatte man einen Bestandswindpark günstig neu eingekauft und eine Immobilien mit Millionengewinn veräußert. Der Betrag ist inzwischen eingetroffen, so dass das Halbjahresergebnis über 2 Mio. Euro liegen dürfte. Interessanter wird es bei der Cloudtochter weclapp, die stark wächst und große Pläne hat. 3U Holding hat in dieses Business in den letzten Jahren 16 Mio. Euro gesteckt und wird in den nächsten zwei Jahren weitere 20 Mio. Euro in die Hand nehmen, um das sehr gut skalierbare Modell durch Übernahme von Kundenstämmen anderer Softwarefirmen, die mit dem digitalen Wandel noch Schwierigkeiten haben. Die Spekulationen um einen möglichen zügigen Börsengang von weclapp hat 3U Holding erstmal geerdet: zunächst will man selbst die Früchte ernten und einen Börsengang oder die Beteiligung fremder Investoren nicht zu früh angehen. Hier sei eher an ein Zeitfenster von drei Jahren gedacht - je nachdem, wie erfolgreich die Expansionspläne umgesetzt werden können. Schließlich will/soll weclapp so etwas wie die SAP für den europäischen Mittelstand werden.
Eine interessante Spekulation hat Geron Kruse ins Spiel gebracht bei seinem Bericht über den Capital Markets Day von 3U Holding: er meint, die 3U Holding könnte in einigen Jahren in weclapp umfirmieren und auch auf dem Kurszettel zu einem reinrassigen cloudbasierten Software-Anbieter werden. Was bedeuten würde, dass die übrigen Aktivitäten bis dahin verkauft würden und die hier versteckten stillen Reserven gehoben werden.
Zu den Bewertungsreserven bzgl. der Immobilien gab 3U Holding im Rahmen des aktuellen Newsletters ein paar Auskünfte:
"Die Liegenschaften im Besitz der 3U Holding AG wurden in den Jahren 2010 bis 2012 erworben. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase dürften die Liegenschaften aktuell einen Marktwert haben, der über den Anschaffungskosten liegt.
Wesentliche stille Reserven dürfte z. B. auch die Liegenschaft, auf der die Konzernzentrale in Marburg steht, aufweisen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass in absehbarer Zeit eine Erweiterung der zulässigen Nutzung im Rahmen der Bauleitplanung durch die Stadt Marburg erfolgen soll.
Außerdem dürfte der Marktwert der Liegenschaft in Adelebsen derzeit deutlich über dem aktuellen Buchwert liegen. Neben den Mieteinnahmen aus der Freifläche erzielen wir vor allem mit den Gewerbehallen weitere Mieteinnahmen. Durch eine noch bessere Auslastung könnten wir höhere Mieteinnahmen generieren, was einen weiteren positiven Effekt auf den Marktwert der Liegenschaft hätte.
Aktuell ist eine Veräußerung der beiden Liegenschaften nicht geplant. Für einen attraktiven Verkaufspreis ist eine Trennung von den genannten Liegenschaften aber sicherlich auch eine Option."
Das Analystenhaus MainFirst sieht in seinem "Initial Coverage" die 3U Holding bei 1,50 Euro fair bewertet und stuft die Aktie mit "Outperform" ein. Ich fühle mich mit dieser Einschätzung sehr wohl. Neben dem fetten Immobilienerlös sollte im Blick gehalten werden, dass auch der Verkauf eines Windparks für dieses Jahr bereits vertraglich vereinbart ist - die Umsetzung und damit der Kaufpreiseingang stehen noch aus. Aufgrund der positiven Aussichten und Erfolge musste 3U Holding daher auch seine Jahresprognose anheben und zielt nun auf eine Gewinnverdopplung in 2018.
Der Buchwert/NAV sollte also in den nächsten Jahren weiter deutlich zulegen können und dem entsprechend der Aktienkurs.
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5. MBB
Bei MBB gibt es nicht wirklich was Neues. Man hat sich auf einer Investorenkonferenz präsentiert und der Aktienkurs hat sich in der letzten Zeit sehr stabil gezeigt. Vielleicht stehen ja bald die lang ersehnten News zu dem einen oder anderen Zukauf an.MBB hat seinen Unternehmenswert seit dem Börsengang im Jahr 2005 annähernd verzehnfacht. Und mit den Übernahmen der Claas Fertigungstechnik im Jahr 2012 sowie der Aumann GmbH im Jahr 2015 hat man Geschichte geschrieben - beide Unternehmen firmieren heute als Aumann AG und wurden von MBB an die Börse gebracht. MBB hält noch 38% an Aumann und will diese strategisch behalten (Aumann wird in der MBB-Bilanz voll konsolidiert). Und das ist gut so, denn beim E-Mobilitätsspezialisten Aumann läuft es nach den Kapazitätsproblemen in 2017 nun wieder richtig rund.
Den riesigen Cashberg, den das Aumann-IPO einbrachte (ganz zu schweigen von den rund 3.000 Prozent Gewinn!) will MBB in Add-ons für seine Beteiligungen und zusätzliche Zukäufe in neuen Geschäftsfeldern investieren.
Der MBB-Kurs hat sich zuletzt positiv entwickelt und liegt jetzt bei 95 Euro; bei der Sum-Of-The-Parts-Bewertung entspricht dies lediglich dem 38%-Anteil an Aumann plus Cash. Die (ebenfalls börsennotierte) Beteiligung an Delignit (MBB-Anteil 76%) und die übrigen Beteiligungen, wie DTS IT, Hanke Tissue, OBO-Werke und CT Formpolster gibt es also geschenkt oben drauf. Für mich nur eine Frage der Zeit, wann das Alltime-High bei 125 Euro überwunden werden und wenn die ein, zwei Zukäufe, die ich in diesem Jahr erwarte sich konkretisieren, kann der Kurs zum Jahresende auch Richtung 150 Euro streben.
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Positionen 6 bis 10
- UeT United Electronic Technology
- Corestate Capital
- Technotrans
- Navigator Equity Solutions
- TTL Beteiligungs- und Grundbesitz
Bei UeT und TTL Beteiligung habe ich meine Positionen aufgestockt.
UeT United Electronic Technology
Die UeT kommt mit ihrem Turnaround weiter voran. Man hat die NewTal Elektronik & Systeme GmbH verkauft und damit die geplante und angekündigte Ausgliederung samt Verkauf des Geschäftsbereiches MANUFACTURING abgeschlossen. Mitte Juni 2018 wird die bisher noch im Konzern integrierte NewTal entkonsolidiert und unter neuem Eigentümer als selbstständiges und fokussiertes Unternehmen fortgeführt. Dies führt zu einem einmaligen Ergebnisbeitrag für die UeT Gruppe von rund 2 Mio. Euro, der als außerordentliches Ergebnis im Halbjahresbericht per 30.6.2018 ausgewiesen wird. Die UeT-Gruppe führt somit die drei Geschäftsbereiche SYSTEMS, SERVICE und ENGINEERING fort.
Bei der HV im Februar 2018 war der Verkauf ja bereits verkündet worden (ist ja auch Teil der Sanierungsstrategie); nun ist er abgeschlossen. Der Hinweis auf die Halbjahreszahlen und die dortigen Auswirkungen finde ich auch deshalb positiv, weil UeT sich bzgl. Kapitalmarktkommunikation ja eher rar gemacht hat und nun zumindest erste zaghafte Schritte unternimmt.
Ich bleibe optimistisch was die UeT angeht und erwarte mir auf der anstehenden Hauptversammlung interessante Neuigkeiten. Und natürlich von den Zahlen im Halbjahresbericht, wo die Früchte der massiven Anstrengungen der letzten Jahre erstmals sichtbar werden dürften. Daher habe ich meinen Bestand bei UeT in der letzten Woche nochmals zwischen 0,81 und 0,84 Euro aufgestockt.
TTL Beteiligung und Grundbesitz
Die TTL-Aktie habe ich ja schon einige Zeit auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot und die Entwicklung übertrifft meine Erwartungen. Prof. Dr. Schmidt hat den Umbau der TTL noch schneller umgesetzt, als es abzusehen war und durch mehrere Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage immer mehr Anteile an der Deutsche Immobilien Chancen Real Estate GmbH eingebracht. Inzwischen liegt der Anteil bei 40,34% und damit der indirekte Anteil an der GEG German Estate Group bei 30,26% - diese durchgerechnete Quote hatte zum Jahresende 2017 noch bei 17,3% gelegen.
Für Aktionäre haben diese Kapitalerhöhungen auch eine Relevanz abseits des Kurses: der Streubesitz ist auf 19,69% zusammengeschrumpft, während Mehrheitsaktionär Schmidt 72,4% hält.
Die GEG wächst rasant und hat inzwischen mehr als 2,5 Mrd. Euro Assets under Management (AuM). TTL selbst hatte sich Ende April erneut frisches Kapital für die weitere Finanzierung des Wachstumskurses geholt und es wird interessant sein, wie die weitere Entwicklung vonstatten gehen soll. Bei der GEG direkt kann man nicht ohne Weiteres aufstocken, denn 75% liegen bei der DIC Real Estate GmbH und der restliche Anteil dürfte beim Partner KKR & Co. liegen, die Anfang 2015 die GEG gemeinsam mit der DIC Asset AG (aus-)gegründet hatten. Ob der US-Finanzinvestor verkaufswillig ist, bleibt abzuwarten.
Die börsennotierte DIC Asset AG, an der TTL indirekt einen Anteil hält, und wo Prof. Dr. Schmidt dem Aufsichtsrat vorsitzt, spielt bzgl. der GEG übrigens keine Rolle; sie hält weder direkt noch indirekt Anteile. Die deutlich unter NAV notierende DIC Asset AG habe ich übrigens auch schon länger auf meiner Empfehlungsliste.
Ich habe die Konsolidierung des Aktienkurses bei TTL zuletzt genutzt, und zu durchschnittlich rund 3,73 Euro meinen Bestand aufgestockt. Der NAV dürfte in etwa auf dieser Höhe liegen und die jüngsten Kapitalmaßnahmen waren zu rund 3,50 Euro erfolgt. Ich hatte bei meinem Erstinvestment ja bereits als Überlegung angeführt, dass ich der Überzeugung bin, dass Prof. Dr. Schmidt in der TTL seine Immobilieninvestments bündeln wird. Und alle Entwicklungen deuten hierauf hin und daher bin ich auch bereit, einen moderaten Aufpreis auf den NAV zu bezahlen, um an seinen Erfolgen weiter teilhaben zu können.
Capsensixx / PEH Wertpapier
Das IPO bei der capsensixx AG ist erfolgt und PEH hat sie zu 16 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Das war am unteren Ende der Bewertungsspanne und hat der PEH ordentlich Geld in die Kasse gespült, während auch die capsensixx die benötigten Mittel für den Ausbau ihres Tochterunternehmens Coraixx hat.
Ich habe mir direkt nach dem IPO eine kleine Position von Coraixx ins Depot gelegt, doch ich werde den Wert nicht separat auf die Empfehlungsliste nehmen. Ich habe mich ja bewusst für PEH Wertpapier als Investment entschieden, auch weil sie Mehrheitseigentümer an der capsensixx AG ist - und bleibt. Daher werde ich auch künftig über die capsensixx berichten, ohne sie separat auf der Empfehlungsliste zu haben. Was nichts an meiner positiven Einstellung zu dem Unternehmen ändert (sonst dürfte ich ja auch nicht in PEH Wertpapier investiert sein als 75%-Eigentümer).
Dass der IPO-Preis mit 15,20 Euro nun unterschritten wurde, sollte nicht zu sehr zu denken geben. Das Unternehmen wird seinen Weg machen, davon bin ich überzeugt. Und nach den ersten Irritationen wird sich der Kurs auch berappeln. Und auch der von PEH Wertpapier, die vor dem IPO stark angezogen hatten und nun wieder etwas zurückgekommen sind.
▶ Dividendendepot
Des Weiteren führe ich ein separates Dividendendepot, das etwa 10% meines Investmentvermögens ausmacht. Darin sind ausschließlich hochrentierliche BDCs enthalten und die 5 Top-Positionen sind:- Main Street Capital (MAIN)
- Gladstone Investment (GAIN)
- Ares Capital (ARCC)
- Gladstone Capital (GLAD)
- Goldman Sachs BDC (GSBD)
Keine Veränderungen gab es in den letzten Wochen in meinem Dividendendepot; hier trudeln fleißig die Dividenden ein und nachdem nun eine Reihe von Dividendenabschlägen den Kurs belastet haben, wird es ab Montag Cash regnen - auch Sonderdividenden, u.a. bei MAIN.
DMAIN, GAIN, GLADsind Monatszahler, die anderen schütten quartalsweise Dividenden aus.
Informatives Update. Besten Dank!
AntwortenLöschenHallo Herr Kissig, und was sagen Sie heute zu Blue Cap, die Rechnung geht wohl doch nicht ganz auf?
AntwortenLöschenNoch nicht... ;-)
LöschenDen Grund für den starken Abverkauf bei Blue Cap kenne ich natürlich nicht, aber ich habe mir so meine Gedanken dazu gemacht unter "Schnäppchenjäger aufgepasst: It's Prime Day - bei Blue Cap!". Und meinen Bestand weiter aufgestockt...
Hallo Herr Kissig, gibt es bezüglich PEH Wertpapier negative Erwartungen (oder eine Vorahnung im Hinblick auf etwaige Gewinnwarnungen), die vielleicht den stetigen Kursrückgang nach HV bzw. nach Capsensixx-IPO erklären könnten? Kommt mir doch irgendwie seltsam vor, dass der Kurs ohne News täglich immer weiter abbröckelt ... Könnte ja sein, Sie wissen mehr ... ;-) Beste Grüße
AntwortenLöschenNein, mir sind keine negativen News/Erwartungen zu PEH Wertpapier bekannt. Vor dem IPO von capsensixx ging der Kurs rasant nach oben, diese kurzfristige Euphorie ist wieder entwichen; der Dividendenabschlag tat sein übriges. Ich denke, momentan ist die Aktie nicht so angesagt, weil die Halbjahreszahlen erst für den 31. August angekündigt sind. Viel Zeit für aufgeregte Spekulanten und daher haben sich einige von denen vermutlich vorübergehend interessanteren Spekulationsobjekten zugewandt, die mehr Action in der Kursentwicklung bieten. Sonstige und vor allem zur Beunruhigung veranlassende Infos zu PEH wären mir nicht bekannt. Und für eine Gewinnwarnung sehe ich auch keinen Grund.
LöschenVielen Dank für Ihre ausführliche Antwort!
LöschenDie Coraixx mit ihrer KI-Belegverarbeitung erinnert mich an Automatic Data Processing, die Peter Lynch in dem von Michael empfohlenen Buch beschreibt. Langweilige Aufgabe, die mithilfe moderner Technologie gelöst wird. Weil die Dienstleistung so gähnend langweilig ist, wird es voraussichtlich wenig Konkurrenz geben. Gleichzeitig wird es aufgrund der Weiterentwicklung immer günstigere KI geben, die die Aufgabe immer besser erledigen kann. Und Belege wird es dank der deutschen und europäischen Dokumentationsanforderungen sicherlich immer mehr geben. Also sinkende Kosten bei steigenden Erlösen. Ein ideales Unternehmen, dass einige Zeit unter dem Börsenradar seine Gewinne steigern kann, bis es dann von den Analysten entdeckt wird... hab mir daher eine ordentliche Portion PEH gegönnt.
LöschenHallo Michael,
AntwortenLöschenwie schätzt du die Meldung bei der DRAG ein? Kaufgelegenheit?
Ich habe vor ca. zwei Wochen meine Aktien der Deutschen Rohstoff komplett in Texas Pacific Land Trust getauscht, weil mir die DRAG immer mehr Rätsel aufgibt und ich anscheinend - auch nach Jahren - nicht in der Lage bin, das Unternehmen richtig einzuschätzen. Mit dem Gedanken hatte ich ja schon eine längere Zeit gespielt...
LöschenAber welche aktuelle Meldung zur DRAG meinst Du konkret?
Ah, das ist interessant, denn "vor ca. zwei Wochen" entspricht ja ziemlich genau dem Erscheinungsdatum von Deinem Artikel Deutsche Rohstoff: Das unverstandene Beteiligungsunternehmen erhöht die Gewinnprognose.
LöschenDen hatte ich so verstanden, dass Du vorerst investiert bleibst. Aber ich kann schon verstehen, dass Du nach Jahren irgendwann die Lust verlierst, wenn die Entwicklung so wenig vorauszusehen ist. Auf mich wirkt die Marktreaktion dennoch weiterhin so, dass hier ein Quartalsergebnis falsch- bzw. über-interpretiert wird. Daher wäre es m.E. ungünstig, nach den kurzfristig schlechten Nachrichten auszusteigen.
Ich vermute, dass Anonym am 7.8. 15:55 dieses vorläufige Halbjahresergebnis meinte, das die DRAG am 6.8. veröffentlich hat.
Jein. Ich hatte ja schon zuvor den Großteil meiner DRAG-Position in Texas Pacific Land Trust getauscht; den Restbestand hatte ich noch im Depot und wollte den auch weiterhin halten. In dem Artikel habe ich ja auch - für mich - noch einmal begründet, weshalb ich das trotz der bescheidenen Erfolge meinerseits mit dieser Aktie tun wollte. Und dann... habe ich mir die vielen Kommentare durchaus zu Herzen genommen und habe sie auf mich wirken lassen. Und das hat meine Zweifel (dass ich in der Lage bin, die DRAG und ihr Business richtig einzuschätzen) nicht verringert, im Gegenteil. Am Ende habe ich mir die Kardinalfrage gestellt: würde ich heute die DRAG-Aktie kaufen? Und die Antwort ist nein. Es wäre für mich kein Investment auf Basis eines validen Investmentcases, sondern eher eine Spekulation auf gute Unternehmenszahlen - und steigende Aktienkurse. Bei TPL hingegen bin ich mir (beinahe ganz) sicher, dass die Gewinne und der Aktienkurs weiter ansteigen werden. Daher ist TPL bei mir sehr hoch gewichtet (an Nummer 1, um genau zu sein)...
LöschenIch werde die DRAG aber weiterhin beobachten und vielleicht finde ich ja doch noch irgendwann den richtigen Zugang zu dem Unternehmen und seinem Business...