Mittwoch, 30. Mai 2018

Bayer darf endlich Monsanto übernehmen. And the winner is... Warren Buffett!

Der deutsche Chemie- und Agrar-Gigant Bayer versucht seit fast zwei Jahren, den US-amerikanischen Konkurrenten Monsanto zu übernehmen. Diese Übernahme erkauft man sich mit erheblichen Zugeständnissen und wird einige Teilbereiche verkaufen müssen, unter anderem wohl an BASF. Darüber hinaus hat Monsanto keinen guten Ruf und auch der von Bayer leidet zunehmend.

Heute kam nun die Genehmigung seitens der US-Behörden und Bayer dürfte am Ziel sein. Bayer hat die Finanzierung für seine Bar-Offerte inzwischen geklärt und allen Monsanto-Aktionären winkt nun die Barabfindung von 128 Dollar je Aktie. Und hier kommt Warren Buffett und seine seine Investmentholding Berkshire Hathaway ins Spiel...

Denn Buffett war kräftig bei Monsanto eingestiegen, nachdem der Deal verkündet worden war. Und das lag daran, dass der Monsanto-Aktienkurs oft im zweistelligen Prozentbereich unterhalb der Übernahmeofferte von Bayer lag, so dass Buffett die Aktien mit erheblicher Sicherheitsmarge auf ihren fairen Wert von 128 Dollar einsammeln konnte. Was er auch tat, denn zum 31.03.2018 meldete er einen Bestand an Monsanto-Aktien in seinem Portfolio von 18,97 Mio. Stück im Gesamtwert von 2,213 Mrd. Dollar oder 1,17% seines Investmentportfolios. Allerdings stand die Aktie am Quartalsende bei rund 117 Dollar und damit 11 Dollar unter dem Übernahmepreis von 128 Dollar. Sofern Buffett zwischenzeitlich keine weiteren Aktien mehr zugekauft hat, ist sein Monsanto-Paket heute 2,4 Mrd Dollar wert und er dürfte eine Ernte von mehr als 200 Millionen Dollar einfahren.

Warum Buffett auf den Monsanto-Deal gesetzt hat, hatte ich bereits vor gut einem Jahr erläutert: "Monsanto: Was treibt Buffett bloß in diese Aktie?". Klar ist (für mich), dass er nicht an Monsanto als Unternehmen interessiert ist; er hat ein reines Arbitragegeschäft gemacht. Er ging davon aus, dass die Übernahme klappt und daher die Monsanto-Aktien 128 Dollar wert sind. Und er konnte sie im letzten Jahr mehrfach zu Kursen um die 115 Dollar einsammeln. Und das tat er, denn seit Meldung seiner Anfangsposition hat er seinen Bestand um etwa 150% erhöht.

Buffett macht also einmal mehr einen satten Schnitt und erzielt einen relativ sicheren Gewinn. Chapeau!

Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot..

1 Kommentar:

  1. Nun freue ich mich zunächst mal, dass die Fusion zwischen den beiden Gesesllschaften nun wohl auch kartellrechtlich abgesegnet ist. Die Synergieeffekte werden dann erst noch zu heben sein.
    Überrascht bin ich allerdings schon ein wenig von Art und Umfang der Arbitrage, die Buffett hier möglich war. Der Markt hatte wohl einen Abschlag eingepreist, weil die Fusion nicht als sichere Bank gegolten hat. Die Spekulation von Buffett hat sich in diesem Fall für ihn gelohnt. Allerdings wäre das keine reguläre Anlagestrategie, die ich nutzen würde - nämlich rein spekulativ auf Arbitragegewinne abzuzielen.
    Viele Grüße
    DerFinanzstratege.

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