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Donnerstag, 12. April 2018

Meine High-Yield-BDC-Dividend-Debt-Strategie - Einfach perfekt oder ziemlich blöd?

Eine provokative Überschrift für einen Value Investor, zugegeben. Vor allem die Kombination aus hoher Rendite (High Yield) und Kreditfinanzierung (Debt) klingt nicht nach gutem Chance-Risiko-Verhältnis, sondern mehr nach Hasardeur-Spekulation. Und das steht in krassem Widerspruch zu meinem Investmentstil und -verständnis. Trotzdem möchte ich euch meine Dividendenstrategie heute vorstellen und freue mich auf eine lebhafte Diskussion.

Zunächst ist festzuhalten, dass es nicht darum geht, mit möglichst großem Kredithebel möglichst hochrentierliche Dividendenaktien einzusammeln. Das wäre wirklich Finanzharakiri, denn Dividenden müssen von den Unternehmen erwirtschaftet werden und können auch mal ganz gestrichen werden. Der Kredit bleibt jedoch bestehen und auch die Zinsverpflichtungen. Die Strategie kann also nur funktionieren, wenn sie das Risiko adäquat berücksichtigt und eine Reihe von Prämissen einhält. Und diese werde ich nun vorstellen...

Mein BDC-Dividendendepot

Ich hatte vor einiger Zeit bereits über mein Dividendendepot berichtet, in dem ausschließlich BDCs enthalten sind. Business Development Companies sind eine spezielle Form der US-amerikanischen Finanzinvestoren und weisen überdurchschnittliche Dividendenrenditen auf, da sie 90% ihres steuerrelevanten Einkommens an ihre Aktionäre auskehren müssen. Sie eignen sich also hervorragend für Dividendenstrategien und Einkommensinvestoren. Dabei sollten BDCs nicht mehr als max. 15% Anteil am gesamten Depotvermögen ausmachen, um nicht einseitig auf eine Branche zu setzen. Weshalb Einkommensinvestoren auf BDCs setzen, habe ich in diesem Artikel beschrieben und wie (sehr) BDCs von der US-Steuerreform und steigenden Zinsen profitieren, habe ich in diesem Artikel dargelegt. Darüber hinaus gab es kürzlich eine entscheidende gesetzliche Änderung, die es BDCs künftig erlaubt, mit einem erhöhten Kreditlevel zu agieren und zwar bis zu 200% des Eigenkapitals bzw. der verfügbaren Assets (bisher lag die max. Quote bei 100%). Hieraus ergeben sich zusätzliche lukrative Möglichkeiten für BDCs, wie ich in diesem Artikel beschrieben habe.

Je nach persönlicher Vorliebe könnt ihr auch REITs oder andere hochrentierliche Aktien ins Depot nehmen, aber ich bevorzuge BDCs und setze ausschließlich auf sie.

Der Wertpapierkredit

Nachdem nun klar ist, weshalb ich auf BDCs setze, kommen wir zum anderen Aspekt, dem Kredit. Einer der Grundsätze des Value Investings ist, niemals auf Kredit zu spekulieren. In meinem ausführlichen Artikel hierzu habe ich auch die aus meiner Sicht einzige "bedingt erlaubte" Ausnahme angesprochen, einen Wertpapierkredit. Bei diesem dienen die Wertpapiere im Depot als Sicherheit für den Kredit, wodurch dieser in der Regel günstigere Zinskonditionen aufweist als unbesicherte Kredite. Und durch die Beleihungsregeln ist die maximale Kredithöhe beschränkt; so können Deutsche Blue Chips wohl bis zu 40% ihres Kurswertes beliehen werden, BDCs zu 30%.

Ein weiterer Vorteil eines Wertpapierkredits ist, dass Zinsen nicht auf den zur Verfügung gestellten Kreditbetrag (den sog. Kreditrahmen) anfallen, sondern nur auf den wirklich in Anspruch genommenen Kreditbetrag. Jede eingehende Dividendenzahlung tilgt also ein wenig den Kredit und reduziert die Zinsbelastung.

Nun weist natürlich auch der Wertpapierkredit Risiken auf. Denn wenn man ihn bis zum Anschlag ausreizt und die Kurse deutlich einbrechen, überschreitet man schnell die maximal zulässige Beleihungsgrenze - und die Bank reagiert mit einem sog. Margin Call. Das bedeutet nichts anderes, als dass einen die Bank zum sofortigen Ausgleich der Deckungslücke auffordert. Ich habe diese leidvolle Erfahrung beim Platzen der Dot-Com-Blase und dem Absturz des Neuen Marktes gemacht und kann euch versichern, dass man diese Erfahrung am liebsten nicht selbst machen möchte. Dem Margin Call kann man durch Nachschießen von frischem Geld nachkommen oder durch den Verkauf von Wertpapieren. Insbesondere Letzteres kann aber in stärker fallenden Märkten dazu führen, dass man immer mehr Wertpapiere verkaufen muss, weil aufgrund des Kursabsturzes ihr Beleihungswert immer weiter absinkt. Am Ende kann das schlimmstenfalls sogar zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen und wenn man sich zu dämlich anstellt sogar dazu, dass am Ende aller Verkäufe noch immer ein Restkreditbetrag zu tilgen ist! Das ist dann eine ganz besondere Art eines Worst Case Szenarios. Es ist also auch bei einem Wertpapierkredit gesunder Menschenverstand und Augenmaß gefragt!

Meine High-Yield-BDC-Dividend-Debt-Strategie

Nach den vielen Vorbemerkungen geht es jetzt ans Eingemachte und ich stelle die Strategie konkret vor:
  1. Es befinden sich mindestens fünf BDCs im Depot; macht in Summe max. 15% des Gesamtvermögens aus.
  2. Es besteht ein Wertpapierkredit (bei BDCs max. 30% Beleihungswert); aktueller Zinssatz 3,9%.
  3. Vom max. Beleihungswert wird höchstens 50% in Anspruch genommen als zusätzliche Sicherheitsmarge.
  4. Bei der Auswahl der BDCs liegt das Übergewicht auf hochwertigen BDCs (steigende/konstante NAVs und Payout-Ratios möglichst unter 1, also das Net Investment Income (NII) liegt über den Ausschüttungen).
  5. Die Netto-Dividendeneinnahmen aus monatlichen Zahlungen müssen mindestens 150% des durchschnittlichen monatlichen Zinsaufwands aus dem Wertpapierkredit abdecken.
  6. Die Netto-Dividendeneinnahmen auf Jahressicht (also nach Abzug der US-Quellensteuer von 15% und 25% Abgeltungssteuer) müssen mindestens 150% des jährlichen Zinsaufwands betragen.

Erläuterungen

Ich habe also einige Sicherheitslinien eingezogen. Einerseits die Kredithöhe begrenzt und auf der anderen Seite dafür gesorgt, dass die Dividenden regelmäßig höher ausfallen als die Zinszahlungen. Somit verbleibt hier ein Sicherheitspolster, falls der Zinssatz für den Wertpapierkredit angehoben wird und auf der anderer Seite leisten die Dividendeneinnahmen so garantiert einen Beitrag zum Abbau des Kreditbetrags.

Konkret würde es also z.B. auf ein BDC-Depot von 30.000€ hinauslaufen, dessen Beleihungswert von 10.000€ mit max. 5.000€ WP-Kredit in Anspruch genommen würde. Bei einem Zinnsatz von 3,9% für den WP-Kredit müsste die durchschnittliche Nettorendite damit bei 5,85% liegen bzw. die Bruttorendite bei 8,4%.

Und gerade diese letzte Angabe zeigt, dass trotz der bereits doppelt eingezogenen Sicherheitsabschläge die Strategie leicht umzusetzen ist, da die meisten BDCs mit deutlich höheren Bruttorenditen als 8,4% daherkommen.

Sinn und Zweck? Zinseszinseffekt mit Hebel!

Meine zugrundeliegende Dividendenstrategie funktioniert ohne Kredit hervorragend. Die regelmäßigen monatlichen und vierteljährlichen Dividendeneinnahmen nutze ich, um bei Gelegenheiten meinen BDC-Bestand aufzustocken. So nutze ich den Zinseszinseffekt zu meinen Gunsten.

Unter Zuhilfenahme des Wertpapierkredits verstärke ich diesen Effekt noch, ich nutze den Kredithebel. Bei überschaubarem Risiko leihe ich zu 3,9% Geld und investiere es in BDCs mit mindestens 5,85% Nettodividendenzahlungen. Ich erziele also einen Zinsvorteil von knapp 2%.Und da mein BDC-Depot sogar eine höhere Durchschnittsrendite aufweist, liegt de facto der Zinsvorteil noch über diesen 2%.

Die Zinszahlungen für den Wertpapierkredit fallen quartalsweise an, die Dividenden gehen monatlich oder vierteljährlich ein. Jede Einnahme drückt also den Wertpapierkredit und die auf den in Anspruch genommenen Kreditbetrag zu entrichtenden Zinsen, wodurch die Dividenden den Kredit Stück für Stück abzahlen. Dies ist der besondere Clou an der Strategie: die überschüssigen Dividendeneinnahmen zahlen nicht nur die Zinsen, sondern sie tilgen auch sukzessive den Kredit selbst.

Alles was ich tun muss, ist die BDCs im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass sie nicht in Schieflage geraten und ggf. die Dividendenzahlungen gefährdet sind. Dann müsste ich natürlich eingreifen und ggf. die BDC austauschen. Damit in einem solchen Fall genügend Spielraum für meine Handlungsfähigkeit besteht, habe ich die extra Sicherheitszonen eingerichtet.

Und nun...

So, das ist meine High-Yield-BDC-Dividend-Debt-Strategie. Jetzt seid ihr dran: was haltet ihr davon, welche Risiken seht ihr, was könnte/sollte ich anders/besser machen? Ich bin gespannt auf euer Feedback...


▶ Anhang: Qualitativ hochwertige BDCs

Business Development CompanyKürzelChance/Riskio
Apollo InvestmentAINV****/****
Ares CapitalARCC****/***
Gladstone CapitalGLAD***/***
Gladstone InvestmentGAIN****/**
Goldman Sachs BDCGSBD***/***
Hercules CapitalHTGC****/****
Main Street CapitalMAIN****/**
New Mountain FinanceNMFC***/***
Newtec Business ServicesNEWT****/****
PennantPark Floating Rate CapitalPFLT***/***
PennantPart InvestmentPNNT***/***
TPG Speciality LendingTSLX****/***

38 Kommentare:

  1. Das mache ich ähnlich... freut mich, in meiner Meinung quasi von "höherer Stelle" bestätigt zu werden :-)

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  2. Ich bin mir nicht sicher ob diese Herangehensweise aktuell eine gute Idee ist. BDCs musste ich erst einmal suchen, da ich mich bisher damit nicht beschäftigt habe.
    Hier wurde es bereits in einem älteren Beitrag beschrieben:
    "Die hohe Dividendenrendite ist für Investoren nur die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite ist das überdurchschnittliche Risiko, das in der Art des Geschäfts begründet ist. BDCs reagieren daher äußerst sensibel auf veränderte Konjunkturbedingungen und Veränderungen des Zinsumfelds. Die hohen Dividendenrenditen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern müssen von den BDCs durch Zinsen, Dividenden und/oder Managementgebühren erst verdient werden. Anleger sollten die üppigen Dividenden, die zumeist quartalsweise oder sogar monatlich ausgeschüttet werden, daher nicht als alleiniges Investmentkriterium heranziehen, sondern sich mit den einzelnen Anlagen der BDCs beschäftigen. "

    Ich habe für mich einfach nur behalten, dass die Klasse ein überdurchschnittliches Risiko birgt. Und dieses überduchschnittliche Risiko möchtest Du in der aktuell bestehenden Hausse mit Kredit hebeln? Und das auch noch mit knapp 4% Wucherzins?
    Zum Margin Call schreibst Du hier selbst : " Ich habe diese leidvolle Erfahrung beim Platzen der Dot-Com-Blase und dem Absturz des Neuen Marktes gemacht und kann euch versichern, dass man diese Erfahrung am liebsten nicht selbst machen möchte. "

    Für mich hört sich das Modell aktuell nach einer guten Chance an die Gefühle von 03/2000 wiederaufleben zu lassen.

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    1. Ich habe in meinem Beitrag zur Strategie ja einige meiner Artikel zu BDCs verlinkt, daher möchte ich nicht diese gesamten "Grundlagen" hier wiederholen - sie sind dort ausführlich dargestellt. Insbesondere die Chancen und Risiken der BDCs, das Geschäftsmodell, das Business, all das habe ich dort ausführlich dargelegt.

      Dass Dividenden (wie auch Zinszahlungen an Anleihe- oder Kreditnehmer) vom Unternehmen immer erst verdient werden müssen, ist ja keine neue Erkenntnis. Auch jeder Privatschuldner mit einem Ratenkredit muss seine Zins- und Tilgungsleistungen ja erst einmal einnehmen, zumeist durch ein Gehalt. Daher muss man (auch) bei meiner Strategie natürlich die BDCs im Blick behalten und sofern sich dort Schwierigkeiten abzeichnen, entsprechend handeln. Schwierigkeiten können z.B. sein, dass sie selbst zu hohe Ausfallraten bei ihren Kreditausleihungen haben - was sich u.a. in einem fallenden NAV und/oder fallendem NII/NIO widerspiegelt. Daher habe ich ja explizit geschrieben, dass der Schwerpunkt auch qualitativ hochwertigen BDCs mit entsprechend positivem Trackrecord liegen muss (!) und nicht vor allem auf eine möglichst hohe Dividendenrendite geschielt wird.

      Und was den "Wucherzins" angeht... Es ist ein Wertpapierkredit. Die Sicherheit stellen Wertpapiere dar, nicht Aktien. Ihr Wert/Preis schwankt stärker als bei Immobilien, daher sind sie für die Banken eine schlechtere Sicherheit und entsprechend muss man einen höheren Zins zahlen. Aber... man bezahlt nur für den in Anspruch genommenen Betrag. Liegt der Kreditrahmen bei 25.000€, aber man hat nur 1.000€ in Anspruch genommen, zahlt man auch nur auf die 1.000€ Zinsen. Insofern ist der Wertpapierkredit eher mit ein "besicherter Dispo" und daher eher mit diesem zu vergleichen. Und beim Dispo gehen die Konditionen bei 6% los und dann bis deutlich in den zweistelligen Bereich. Also weit entfernt von "Wucherzins".

      Und noch eine Anmerkung zum Zinshebel. Eigentlich ist der absolute Zins egal. Es kommt auf die Zinsmarge an. Das ist das originäre Geschäft einer Bank: sie nimmt Geld für 1% von Kunden entgegen und verleiht es als Kredit für 3%. Die Marge beträgt 2% für die Bank. Und ob dies mit 1%/3% oder mit 7%/9% läuft, ist für die Bank egal. Hauptsache, sie erzielt ihre Marge. Die zweite entscheidende Stellschraube ist dabei dann das Risiko. Wie viele Schuldner fallen aus und wie hoch sind die Abschreibungen auf meine ausgegebenen Kredite? Diese gehen auch zulasten der Marge, denn sie sind ja Teil des Geschäfts.

      Und genau um diesen Ansatz geht es bei meiner Strategie: mit etwas Kredithebel zusätzliche Rendite einfahren, ohne das Risiko zu erhöhen. Bzw. nur geringfügig. Also in Summe ein in etwa gleich bleibendes Chance-Risiko-Verhältnis zu generieren bei höherem Ertrag.

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  3. Die 3,9% erscheinen mir auch schlechter als bei den meisten "normalen" Krediten, die mir so angeboten werden. Die Höhe ist bei 15% vom Vermögen * 30% max. Beleihungswert * 50% wegen Sicherheitsmarge mit 2.5% vom Gesamtvermögen auch nicht so hoch, dass man keinen normalen Kredit bekäme - zumindest begrenzt die geringe Höhe aber auch die Wucht des Margin Calls, von daher schadet es wohl auch nicht groß.

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    1. Bei einem Ratenkredit zahlt man jeden Monat seine feste Rate und zwar auf den gesamten Kreditbetrag. Beim Wertpapierkredit nur auf den in Anspruch genommenen Betrag. Jede Dividendeneinnahmen geht also in die Tilgung und reduziert den Kredit sowie die nächste Zinszahlung; jeder Dividendeneingang wirkt also wie eine zusätzliche Sondertilgung. Das spart unterm Strich erheblich Zinsen, auch wenn nominal der Zinssatz höher liegt. Am einfachsten mit Skonto zu vergleichen. Lohnt es sich, für 2% Skonto z.B. 14 Tage einen Dispo mit 12% Zinssatz zu nutzen? Einfach mal für 1.000€ ausrechnen - und ggf. wundern. ;-) Die 12% fallen nur für 14 Tage an, die 2% Skonto aber für 360 Tage.

      Okay, aber die eigentliche Frage bzgl. meiner Strategie ist doch, ob es sinnvoll/vertretbar ist, einen Kredit in Anspruch zu nehmen zum Kauf von hochrentierlichen Aktien. Egal, ob Wertpapierkredit oder Ratenkredit.

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    2. Hallo Michael,

      zu aller erst mal danke für deine Seite und den Inhalt, denn du hier allen zur Verfügung stellst. Lese schon sein geraumer Zeit mit :)
      Deinen Gedankengang kann ich absolut nachvollziehen und hab ihn selbst auch schon vor einem halben Jahr umgesetzt. Allerdings nicht mit den von dir beschriebenen Sicherheitabschlägen, sondern 1/3 Kreditfinanzierte BDC´s und 2/3 Cash-finanzierte BDC´s. Meine Strategie ist es hierbei, den Lomabrdcredit über die Dividendeneinnahmen so schnell wie möglich zu tilgen (ca. 4 Jahre). Die Spekulation hierbei ist, dass die Weltwirtwirtschaft nicht zum völligen Erliegen kommt und auch in den nächsten 4 Jahren keine Anleihenblase in den USA platzt und auch der US-Dollar nicht vollkommen abschmiert.

      Da diese Strategie (sowie auch die Anlage in BDC´s) aus meiner Sicht aber durchaus einige spekulative Elemente haben, tu ich mich schwer damit, diese anderen zu empfehlen, da durchaus Verluste entstehen können (derzeit ca. 10% Verlust inkl. Dividenden, da der Euroanstieg und die Kursrückgänge bei den BDC´s durchschlagen). Mir sind alle bestehenden Risiken bewusst und ich gehe diese ein, um die hohe Rendite zu realisieren (derzeit ca. 40% Depotanteil). Nach Rückführung des Lombardkredits werde ich aber die Dividenden zum Aufbau anderer Positionen nutzen um den Anteil der BDC´s im Depot zu drücken.

      Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch viele BDC´s massiv an Wert verlieren können und daher erachte ich die Anlage in BDC´s grundsätzlich nicht als konservative Strategie sondern als Spekualtion.

      Kreditfinanzierte Geschäfte würde ich auch keinem konservativen Anleger empfehlen.

      Um deine Frage nun zu beantworten:
      Strategie für spekulative Anleger die sich der Risiken bewusst sind (Währungsrisiko; Kursrisiko; Assettklassenrisiko; Zinsänderungsrisiko) durchaus eine Option zur Gewinnmaximierung.

      Strategie für konservative Anleger: Aus meiner Sicht nicht empfehelenswert.

      Viele Grüße
      C.C. aus München

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  4. Hallo Michael, ich hätte da eine Frage zu deiner Strategie. Wieso nimmst du einen Wertpapierkredit in Anspruch, wenn du gleichzeitig noch eine Cash-Quote von über 5 Prozent hast? Würde es nicht eher Sinn machen dieses Geld in BDCs anzulegen und bei guten Kaufgelegenheiten einen Wertpapierkredit zu beanspruchen, welcher dann die Cash-Quote ersetzt?
    Somit würdest du dir ja die Zinsen sparen.

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    1. Mein Dividendendepot führe ich privat, mein Investmentdepot ist ja Eigentum meiner Vermögensverwaltungs GmbH. Insofern ist zwar beides mein Vermögen, aber getrennt. Privat habe ich ausschließlich dieses Dividendendepot und es macht gut 10% meines gesamten Vermögens aus. Mein (in der GmbH liegendes) Cash kann ich also hier nicht einsetzen.

      Natürlich haste grundsätzlich Recht, dass es billiger ist, Cash zu investieren und ggf. erst im Bedarfsfall auf Kredite zurückzugreifen. Spart ja Zinsen.

      Bzgl. meines Dividendendepots bzw. meiner Strategie ist meine Frage aber ja, ob die Mehrrendite durch den Kredithebel sinnvoll oder zu Risiko behaftet ist.

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  5. Hallo Michael,

    Könntest du vielleicht deinen Artikel noch mit allen (aus deiner Sicht) hochwertigen, für die "High-Yield-BDC-Dividend-Debt"-Strategie geeigneten BDCs ergänzen?
    Könntest du bei diesen BDCs auch Sterne für Risiko und Chance vergeben, wie du es schon einmal in deiner Artikelserie über die BDCs getan hast?

    Gruß
    Matthias

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    1. Moin Matthias,
      die qualitativ hochwertigeren BDCs sind jene, die seit Jahren ihren NAV steigern/konstant halten und/oder das NII/NIO und deren Payout-Ratio nicht wesentlich über 1 liegt.

      Apollo Investment (AINV) ****/***
      Ares Capital (ARCC) ****/***
      Gladstone Capital (GLAD) ***/***
      Gladstone Investment (GAIN) ****/**
      Goldman Sachs BDC (GSBD) ***/***
      Hercules Capital (HTGC) ****/****
      Main Street Capital (MAIN) ****/**
      New Mountain Finance (NMFC) ***/***
      Newtec Business Services (NEWT) ****/****
      TPG Speciality Lending (TSLX) ****/***

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  6. Bei DEGIRO gibt es den Wertpapierkredit in EUR für 1,25 %, allerdings immer auf die vorher festgelegte/angeforderte Summe. Hat man einen WPK für 30.000 angefordert und ist nur 15000 im Minus, zahlt man trotzdem für 30tsd Zinsen.
    Überschreitet man die 30tsd wird der Überhang mit 4,5 % bestraft ;-).

    Ansonsten hat deine BDC-Strategie für das letzte halbe Jahr eine Negativ-Gesamt-Rendite von 12 bis 15 % eingefahren, daher halte ich sie derzeit nicht für sinnvoll.

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    1. Diese Inflexibilität reduziert die Gesamtrendite und macht das Ganze für mich weniger interessant. Auch wenn der Zinssatz natürlich deutlich unter dem liegt, den ich bei der Comdirect bezahle.

      Dass der BDC-Sektor im letzten halben Jahr unter Druck stand und viele Kurse nachgegeben haben, steht außer Frage. Bei vielen Aktien ist das der Fall; Konsumwerte, insbesondere aus der Nahrungsmittelbranche haben sogar noch wesentlich stärker verloren. Im Grunde haben über die letzten 6 Monate doch nur die großen Techwerte eine deutlich positive Performance vorzuweisen.

      Und so viel, wie von Dir behauptet, liegen die BDCs gar nicht im Minus. Denn neben den Kursveränderungen (also deutliches Minus) haben die durchschnittlich rund 4,5% an Dividendenzahlungen eingebracht in diesen 6 Monaten. Das relativiert das Minus schon um Einiges...

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    2. Ich will ja nicht unbedingt den Besserwisser raushängen lassen, aber in EUR schaut es nicht wirklich gut aus.
      http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=92fbff-1523548032.png

      In USD etwas besser.
      http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=516a62-1523548503.png


      Aber stimmt schon, Dividenden habe ich nicht berücksichtigt (nur bei den BDCs die ich habe (gekauft alle vor ca. 6 Monaten), und die sind mit plus 5 (GAIN) bis minus 16 % (GSBD) mit Stichtag heute im minus, gesamt ca. 14% im minus.

      Alles andere stimmt natürlich. Bis auf die Techwerte ist die Hauptfarbe meines Depots rot.

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    3. Man könnte nun natürlich anführen, dass die Dividenden der letzten 6 Monate auf Deinem Konto liegen und Du jetzt gezielt damit Deinen BDC-Bestand aufstocken könntest. Womit Du Deinen Einstandskurs verringerst und Deine Dividendeneinnahmen erhöhst.

      Ich gebe aber zu, dass ich von dem Einbruch im BDC-Sektor Ende letzten Jahres überrascht war. Weil ja die Zinsen anziehen, es konjunkturell gut läuft und die US-Steuerreform für BDCs positive Auswirkungen hat. Naja, nun steigen die Zinsen weiter und es gab die neuen Kreditregeln, was sich beides positiv auswirken wird auf das Business der BDCs. Daher habe ich selektiv in der letzten Woche aufgestockt.

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    4. Wo kann man diesen Kredit bei Degiro beantragen? Habe bei Degiro ein Depot, aber kann nichts dazu finden. Googlesuche ergibt auch keine Treffer.

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    5. Die nennen den Wertpapierkredit bei Degiro wohl "Debit Geld". Schau mal hier, vielleicht hilft Dir das weiter...

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  7. bedeuten viele Sterne beim Risiko hohes oder niedriges Risiko?

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    1. Je mehr Sterne, desto höher die Chancen bzw. das Risiko.

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    2. Ich wundere mich ein bisschen über das relativ hohe Risiko bei TSLX. Denn auf http://www.intelligent-investieren.net/2017/10/investor-update-mein-dividendendepot.html schreibst Du:

      "Die Investitionen erfolgen zu etwa 97% als Kredite in Form von erstrangigen Darlehen (93%) oder zweitrangigen Darlehen (4%).

      TSLXs Kreditportfolio ist zu 100% variabel verzinst und das bedeutet, dass ein Ansteigen des Zinsniveaus zu steigenden Zinssätzen und damit zu steigenden Zinseinnahmen für TSLX führen wird. Wohingegen die eigenen Verbindlichkeiten mittel- und langfristig mit festen Zinssätzen finanziert sind.

      TSLX weist hier eine Ausfallrate von 0% (Non-Accruals at Fair Value) auf und das belegt die hohe Qualität des Managements bei der Auswahl seiner Investments. Selbst bei unvermeidlichen Insolvenzen von Portfoliounternehmen konnte TSLX zuletzt seine Engagements vollständig zurück erhalten. Man geht besonders konservativ und risikobewusst vor, setzt vor allem auf erstrangige Absicherungen und beschränkt sein Exposure auf Größenordnungen, die höchstwahrscheinlich bei Schieflagen voll abgesichert sind."

      "In Summe machen diese Faktoren TSLX zu einem attraktiven Defensivchampion."

      Von dem was ich auf Deinen äußerst informativen Seiten über BDCs gelesen habe, ist TSLX damit - ggf. zusammen mit MAIN - die risikoärmste der hier genannten BDCs, insbesondere risikoärmer als z.B. GAIN, denen Du nur 2 Risiko-Sterne gegeben hast.

      Müssten diese Superlative nicht zu einer Risiko-Bewertung von höchstens 2 Sternen für TSLX führen?

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    3. Ja, in der relativen Betrachtung könnte ich TSLX auch nur zwei Risiko-Sterne geben, da gebe ich Dir Recht. Ich habe mich aber eher an den Chancen orientiert und da verdient TSLX 4 Sterne im Vergleich zu anderen. Aber das Chance-Risiko-Verhältnis sehe ich wiederum lediglich bei einem Stern Unterschied, während ich es bei MAIN und GAIN mit zwei Sternen Unterschied bewerte. Und das ist genau das Dilemma, so eine vereinfachte Sternchenbewertung wird nicht allen völlig gerecht. Was die Chancen angeht, sehe ich TSLX auf einer Höhe mit MAIN, GAIN, HTGC, NEWT, AINV und ARCC, daher sind hier 4 Sterne meine Einschätzung. In Summe führt das zu meiner Einstufung von ****/***.

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    4. Ok, vielen Dank für die Erläuterung!

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  8. Hallo Michael, vielen Dank für Deine ausführliche Seite.
    Meine Bedenken sind, wenn die Zinsen in den USA weiter steigen, somit die Unternehmen der BDcs die von diesen mit Kredit versorgt werden, das diese Unternehmen ihre Raten nicht mehr zahlen können. Denn viele Unternehmen überleben zur Zeit nur dadurch, da die Zinsen noch niedrig sind.
    Nur was passiert dann mit den BDCs wenn die Ausfallquote steigt?

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    1. Das muss man differenziert betrachten. Wenn die Zinsen stark anziehen, wird das zu höheren Ausfallquoten führen. Moderat steigende Zinsen können die Unternehmen über steigende Preise durchaus an ihre Kunden weitergeben. Zumal die US-Steuerreform auch Firmen und Privatleute steuerlich entlastet, was zu erhöhten Ausgaben führen kann.

      Auch glaube ich nicht, dass "viele Unternehmen nur wegen der niedrigen Zinsen überleben können". Das siehst Du wohl etwas zu schwarz. Richtig ist aber, dass niedrigere Zinsen für die Unternehmen einfacher sind, weil sie eine höhere Marge einfahren oder weniger Kostendruck haben. Die Unternehmen haben aber wohl noch einiges an Optimierungspotenzial, da werden bei leicht steigenden Zinsen nicht gleich flächendeckend die lichter ausgehen.

      Darüber hinaus sind die BDCs in der Regel sehr dicht dran an ihren Kunden. Und wenn es dort zu geschäftlichen Problemen kommt, dann unterstützen sie mit Rat und Tat. Und eben auch mit Umschuldungen, Neufinanzierungen. Um einen Totalausfall zu verhindern. Daher schaut man bei den Quartalsberichten der BDCs ja auch immer auf die Veränderung des NAVs. Hier wirken sich nämlich Wertberichtigungen/Abschreibungen auf Kreditforderungen aus. Und wenn eine BDC in der Vergangenheit hohe Abschreibungen auf ihre Forderungen vornehmen musste und somit der NAV gesunken ist, dann sollte man hier vorsichtig sein. Beispiele hierfür sind KCAP Financial, Prospect Capital, TCAP oder TICC Capital.

      Die BDCs, die nur selten/geringe Abschreibungen auf den NAV vornehmen müssen, sind die, die ich als als qualitativ hochwertige BDCs bezeichnet habe. Paradebeispiel ist hier Main Street Capital, die eher selten Abschreibungen vornehmen müssen; vielmehr gelingt es MAIN andauernd, den NAV von Quartal zu Quartal zu steigern. Und daher bezahlen Anleger auch eine Prämie oben drauf, um Aktien von MAIN kaufen zu können. MAIN notiert mit dem höchsten Aufschlag auf den NAV aller BDCs und mit einer der vergleichsweise geringsten Dividendenrenditen. Aber... sie steigern stetig den NAV, steigern stetig das NII, steigern stetig die monatlichen Dividendenzahlungen und sie schütten sogar Extradividenden aus. In Summe ist MAIN die risikoärmste BDC, aber auch die teuerste. Mit weiterem Steigerungspotenzial bei den Dividenden, das muss/sollte man bei einem Kauf per Heute auch berücksichtigen. New Mountain Finance oder Gladstone Capital haben seit Urzeiten die Dividenden nicht angehoben. Die verhalten sich fast wie 'ne Anleihe...

      Also, BDCs werden von steigenden Zinsen profitieren, solange die Zinsen nicht zu schnell ansteigen und/oder insgesamt ein ungesundes Zinsniveau erreicht wird. Also jenseits der 6 bis 7 Prozent, dann wird es ungemütlich(er)...

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  9. Michael,
    ein ganz neuer Ansatz und für einen ValueInvestor sicherlich etwas ungewöhnlich. Mit strikter Einhaltung der von Dir vorgegebenen Sicherheitslinien aber aus meiner Sicht akzeptabel.

    Ich habe in der Vergangenheit selbst teilweise mit Kredit gehebelt. Lief immer gut. Aber sicher auch Glück dabei gewesen, da ich dies nur in Haussephasen gemacht habe. In Bezug auf die BDCs hast Du Deine positive Meinung für die Zukunft dargelegt und wählst bewusst Werte mit Solidität und Beständigkeit aus. Von daher kann ich das Vorgehen gut heißen. Aber immer unter der Prämisse, die Werte im Auge zu behalten und ggf. auch zu reagieren und den Kredit zu tilgen. Dann ist m.E. das Risiko überschaubar und das Chance/Risiko - Profil passt.

    Überlegenswert wäre ein Konto bei z.B. CapTrader. Der Zins liegt da z.Zt bei 2,5%. Und Du kannst die BDCs dann auch gleich direkt in USA kaufen. Ich habe gute Erfahrungen mit CapTrader gemacht. Erstklassiger deutschsprachiger Service per mail, chat und Telefon. Würde das Chance/Risiko nochmal verbessern.

    Noch eine Idee zu den Werten: Was hältst Du von ETRACS ETNs? Ausführliche Infos finden sich bei UBS, oder auch hier ein Überblick und Beschreibung:
    https://seekingalpha.com/article/3017286-a-quick-overview-of-ubs-etracs-2x-leveraged-etns
    Die Dividendenrendite liegt nochmal einiges höher (18%-23%). Die Kurse gingen zwar ebemfalls die letzten 6 Monate runter, aber es könnte sich auch gerade ein Boden gebildet haben - vergleichbar mit den BDCs. Ich habe z.B. MORL als Beimischung.
    Gruß Konrad

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  10. Also zur Klarstellung, die ETRACS ETNs wären dann alternativ zu Deiner Strategie zu sehen. Funktionieren ja ähnlich - auch über Kredithebel.
    Konrad

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  11. Hallo Michael,

    was Du nicht bedenkst ist, dass die Kreditaufnahme in EUR die Anlage aber in USD erfolgt, wodurch entsprechende Wechselkursrisiken entstehen. Also ein klassischer Carry Trade. Würde die Kreditaufnahme in USD erfolgen wäre der Zinssatz deutlich höher, so dass die Rendite nur noch minimal wäre. In der Theorie / mittelfristig müsste der USD entsprechend stärker abwerten, da ein höher Zinsniveau mit einer höheren Inflation einhergeht.

    VG

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    1. Der Kredit könnte natürlich auch in USD aufgenommen werden, aber da ist der Zinssatz mit aktuell 3,92% (CapTrader) erheblich teurer.

      Welcher Zinssatz wird eigentlich bei den ETRACS verwendet? Der Autor in dem SeekingAlpha Artikel schreibt ja auch, dass diese Alternative einer eigenen Lösung vorzuziehen ist.
      Konrad

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  12. Hallo Michael,
    vielen Dank für die ausführlichen informativen Gedanken.
    Könntest Du eventuell noch die prozentualen Anteile
    der einzelnen Aktien in Deinem Dividendendepot nennen ?
    Bei der letzten Angabe (so um die Jahreswende) war Apollo der Spitzenreiter.
    Schöne Grüße
    Gerhard

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    1. Meine vier größten Positionen GAIN, MAIN, AINV, ARCC machen rund 60% meines BDC-Portfolios aus. Die weiteren BDCs habe ich niedriger gewichtet, wobei KCAP ja eher als Turnaround-Spekulation anzusehen ist und daher meine kleinste Position darstellt.

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  13. Watchingtheflood13.04.18, 11:49

    Hallo Michael,
    macht es wegen der Abzugsfähigkeit der Kreditzinsen nicht mehr Sinn, gerade dieses Modell in einer GmbH zu fahren?

    Der Zinsübeschuss ist in der Tat stark von Währungseffekten abhängig, das gleicht sich nur auf die ganz lange Sicht mal wieder aus. Schade also, dass es keine vergleichbaren Unternehmen im €-Raum gibt. Kann man natürlich mit Aurelius auch machen, aber die Dividende halten sie vielleicht nicht konstant auf dem aktuellen Niveau.

    Gruß
    Christian

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    1. Moin Christian,
      die Abzugsfähigkeit von Kreditzinsen in einer GmbH ist durchaus ein Argument. Allerdings keines, was für eine Dividendenstrategie spricht, sondern für einen kreditfinanzierten Aktienkauf per se.

      Gegen hohe Zins- und Dividendeneinnahmen in der GmbH spricht hingegen, dass die GmbH dies bezüglich wie eine Privatperson behandelt wird, also der Pauschalabzug voll zur Anwendung kommt, während Kursgewinne nicht versteuert werden müssen (hier wird eine fiktive Versteuerung auf das Gesamtergebnis angewendet, die dann bei rund 5% liegt). Ist ein großer Vorteil; Details kann ich nicht genau erläutern, dafür habe ich einen Steuerberater (den die GmbH haben muss, da sie ja verpflichtet ist, einen Jahresabschluss vorzulegen und muss von einem Steuerberater und/oder Wirtschaftsprüfer erstellt werden).

      Des Weiteren möchte ich mit meinen Dividendeneinnahmen natürlich meinen Sparerfreibetrag von 801/1.602€ nutzen, der mir privat zusteht, aber eben nicht der GmbH. Da mein Vermögen ansonsten ja in der GmbH liegt, erziele ich privat ja kaum Zins- und Dividendeneinnahmen. Daher habe ich bewusst einen kleinen Teil meines Vermögens außerhalb meiner GmbH belassen, um diese steuerlichen Vorteile nutzen zu können. Auch wenn ich natürlich mit den Dividendeneinnahmen deutlich über dem Freibetrag liege, sichert er doch eine Zusatzrendite für die ersten Dividendeneinnahmen im Jahr.

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  14. Hallo Michael,

    das hört sich auf den ersten Blick nach einer ziemlich guten Strategie bei vertretbarem Risiko an. Für mich wäre es trotzdem nichts, da ich als konservativer Anleger keine kreditfinanzierten Wertpapiergeschäfte machen möchte. Und wie der Kommentator weiter oben glaube ich, dass sich der Zinsvorteil von 2% durch Währungsentwicklungen von EUR und USD auflösen müsste. Sowas kann auch mal ganz schnell gehen, wenn ich zum Beispiel an die unerwartete Entscheidung der Schweizer Notenbank zur Freigabe des Franken vor drei Jahren denke, die auch Margin Calls zur Folge hatte.

    Schöne Grüße,
    Charlie

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  15. Hallo Michael
    Da ich immer gerne deinen Blog lese , habe ich bevor ich darauf Antworten kann ,
    erstmal ein paar Fragen , um das " Grundsätzliche Vorgehen " zu verstehen .
    Meine Taktik scheint aber erstmal ziemlich ähnlich zu sein .
    Frage 1) Wenn das Vermögen des " Investors " im " Betrieb " gehalten wird , warum
    willst du denn nicht da , wo auch der Gewinn gemacht wird , eine Gewinnminderung
    mittels " Kreditzinsen " erreichen ?????
    Frage 2) Grundsätzlich ist für MICH , immer mein zvE , ganz am Ende entscheidend .
    Persönlich mag ich am liebsten NULL ( aber trotzdem ein hohes NAV ) .
    BDCs und REITs , halte ich " Grundsätzlich " auch für eine " GUTE " Alternative .
    Jetzt ist bei MIR , jedoch auch wie bei dir , immer die Frage ( da ich ja auch , wie
    du immer dieses " Schizophrene Problem " habe ) WO soll es denn hin ?????
    PRIVAT da dann gleich evt. zvE erhöhend , oder Betrieb , da dann evt. auch eine
    " KOSTENBELASTUNG " ??? mit anschließender minderung des zvE ???

    Bei MIR , im Betrieb , da auch Vermögensteile im Betrieb gehalten , daher auch
    Kreditabsicherung dort gehalten . Privat KEINE KREDITE , weder für Immo , noch
    für SONSTIGES , da IMMER so schwierig dem FA , den Verwendungsnachweis zu erklären .
    Dafür allerdings auch nur kleines zvE PRIVAT .

    LG Det

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  16. Hallo Michael,

    ich habe eine Verständnisfrage: Wieso hälst du einen Cashanteil und nutzt gleichzeitig einen Kredit für den Kauf von BDC und zahlst Zinsen.
    Warum nimmst du nicht deinen Cashanteil und siehst den ungenutzten Wertpapierkreditantrag als freie Mittel bei einem Rücksetzer kaufen zu können. Ich sehe da keine Nachteile, nur Vorteile.

    Wäre schön, wenn du mir dies erklären würdest. Besten Dank.

    LG
    Djerun

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  17. Moin Djerun,
    ich habe mein Investmentdepot in meiner Vermögensverwaltungs GmbH (zu den Gründen), wo Kursgewinne anderes (besser) besteuert werden als Dividenden.

    Neben meinem Investmentdepot habe ich ein privates Dividendendepot, in dem ich ausschließlich hoch rentierliche Aktien (BDCs) führe. Mein ursprünglicher Gedanke war, dass ich alle meine Aktienanlagen/mein Vermögen in der GmbH führe - allerdings habe ich mich geärgert, dass ich so z.B. den Steuerfreibetrag bei Kapitaleinkünften von 801/1.602 Euro pro Jahr ungenutzt lasse. Auch deshalb habe ich einen kleinen Teil meines Vermögens nicht in die GmbH gelegt, sondern investiere es privat.

    Ich kann also nicht die Liquidität der GmbH nutzen, um damit im privaten Depot Aktien zu kaufen. Und in diesem privaten Dividendendepot nutze ich zusätzlich ein bisschen Leverage, womit ich über einen Wertpapierkredit vielfach höhere Dividendeneinnahmen generiere, als ich an Zinsen zahlen muss. Natürlich nur im überschaubaren Rahmen und nicht ohne Risiko...

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  18. Guten Tag,

    die BDCs scheinen momentan besonders hart runter geprügelt werden. Wie schätzt du hier die Lage ein? Besteht in der momentanen Situation die Gefahr, dass manche BDCs in ernste Schieflage kommen könnte? Ich persönlich halte Ares, mainstreet und TPG. Zumindest es exposure zum Ölsektor ist hier nicht allzu hoch. Aber offenbar sieht der Markt grosse Risiken.
    VG

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    1. BCS sind nicht stärker gefallen als der Gesamtmarkt, daher sind sie relativ gesehen auch nicht preiswerter als andere Aktien geworden.

      Generell leidet der Finanzsektor darunter, dass die Auswirkungen des Corona-Virus auf die globale Lieferkette und die Produktion der Unternehmen noch nicht wirklich abschätzbar ist. Hier baut sich also in den Bilanzen der Banken eine potenzielle Gefahr auf hinsichtlich Kreditausfällen und/oder Risikovorsorge.

      Nun sind BDCs keine Banken, aber sie vergeben Kredite an kleine und mittelgroße Unternehmen und zwar zumeist an solche, die die herkömmlichen Standards bei Banken reißen und daher bereit sind, höhere Zinsen zu zahlen für das Fremdkapital. Darüber hinaus sind BDCs nicht immer mit erstrangig besicherten Krediten am Start, sondern auch mit nachrangigen und ggf. sogar mit Eigenkapital. Beides steht höher im Risiko, wenn die Unternehmen ins Trudeln geraten (was noch nicht so ist, aber die Gefahr hierfür steigt). Es dürfte also wahrscheinlich sein, dass die BDCs in nächster Zeit ihre NAVs deutlich abwerten müssen, weil sie höhere Risiken sehen oder weil bereits das eine oder andere Unternehmen schlapp gemacht hat. Solche Nachrichten wirken sich aber immer negativ auf die Kurse aus, da ja der NAV sinkt und ggf. auch die Einnahmen.

      Des Weiteren muss man sich die BDCs jeweils genau ansehen, weil sie teilweise stärker im US-Öl- und Gassektor engagiert sind und der momentan aufgrund des Ölpreisschocks ja mächtig ins Straucheln gerät. Ich gehe hier von keiner kurzen Episode aus, sondern erwarte eher niedrige Ölpreise für geraume Zeit. Das könnte für so manche Firma aus dem Bereich zum Exitus führen, da nicht wenige von denen hoch Kredit finanziert sind. Und auch wenn das direkte Exposure in der Branche seitens einer BDC gering sein mag, könnte sich regional durchaus ein zusätzlich erhöhtes Risiko ergeben. so z.B. bei MAIN die hauptsächlich im Süden aktiv sind, wo viele Unternehmen von den Einnahmen durch die Ölindustrie und ihre Arbeitnehmer abhängig sind. Bereits Anfang 2016, nach dem damaligen heftigen Ölpreiseinbruch, waren GLAD und MAIN deshalb besonders im Fokus. MAIN habe ich ein paar Wochen zu früh gekauft, GLAD um den Tiefstpunkt herum. Das sieht man auf der Beobachtungsliste auch ziemlich gut bzgl. der unterschiedlichen Rendite seitdem.

      Ausblick: Neben den zu erwartenden deutlichen Einbrüchen beim NAV aufgrund von zunehmenden Kreditausfällen kann es bei einigen BDCs auch wieder zu Dividendenkürzungen kommen. Diese beiden Damoklesschwerter schweben über der ganzen Branche und ich würde da eher abwarten, bis sich eine klare Erholungstendenz abzeichnet...

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    2. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Abwarten werde ich sowieso. In meiner recht kurzen Kapitalmarktkarriere habe ich bislang erst einmal mit Verlusten verkauft, und es anschließend bereut. Kursverluste oder gekürzte Dividenden sind auch kein Problem, sofern sich das Unternehmen nach der Krise wieder erholt. Die Frage ist eher, ob eines der BDCs bilanziell so schlecht aufgestellt ist, dass es eine Welle an Kreditausfällen in Folge der kommenden Rezession nicht verkraftet.

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