MBB reduziert Aumann-Anteil auf 38%
Zunächst hat MBB bekanntgegeben, im Rahmen eines beschleunigten Bookbuildingverfahrens 1.703.700 Aumann-Aktien zum Preis von 61,00 Euro platziert zu haben. Der MBB-Anteil an Aumann sinkt damit von rund 49% auf 38%, womit MBB größter Aktionär der Aumann AG bleibt und auch zukünftig die Vollkonsolidierung von Aumann im MBB-Konzern plant. Was bedeutet, dass die Umsätze MBB zugerechnet werden, bei den Gewinnen am Ende aber 62% als Minderheitenanteile wieder abgezogen werden.
Der Bruttoplatzierungserlös in Höhe von 103,9 Mio. Euro ergänzt die Konzern-Liquidität von 279 Mio. Euro (also inkl. Aumann-Liquidität) und soll für den Ausbau und die Diversifikation des MBB-Portfolios genutzt werden.
EPS-Erwartung wird gesenkt
Aber der Anteilsverkauf spült nicht nur Geld in die Kasse, er hat auch weitere Folgen. Denn da MBB nun knapp 11% weniger an Aumann gehören, fließen auch 11% weniger von deren Gewinnen in die MBB-Kasse. Dem entsprechend hat MBB seine gerade bekannt gegebene EPS-Prognose für 2018 gesenkt auf 2,30 bis 2,45 Euro je Aktie. Mögliche Unternehmensakquisitionen im laufenden Geschäftsjahr bleiben hierbei unberücksichtigt.
Die Kritik
Kritiker des Anteilsverkaufs bemängeln, das KGV von MBB sehe jetzt wieder ziemlich hoch aus, denn Aumann ist nicht nur die größte Beteiligung, sondern auch die wachstums- und ergebnisstärkste. Vom Gewinn verbleibe nun weniger bei MBB und das Unternehmen sitze nun auf einem noch größeren Berg an Cash, der keine Erträge einbringe. Bezogen auf die Bewertung nach dem Gewinn, hätte die Aktie also wenig(er) Potenzial als zuvor. Und dass MBB seine Umsatzziele von 750 Mio. Euro von 2022 auf 2020 vorgezogen habe, sei ein schlechter Witz, weil Umsatzwachstum ohne Ergebniswachstum nichts bringe. Eher das Gegenteil.
MBB SE (Quelle: wallstreet-online.de) |
Diese Kritik liegt allerdings so offensichtlich auf der Hand, dass man einfach mal zwei Schritte weiter denken sollte. MBB-Chef Nesemeier und der Verwaltungsratsvorsitzende Gert-Maria Freimuth haben MBB gegründet und in den 22 Jahren seit dem Börsengang 2006 durchschnittlich 20% Wertsteigerung erzielt. Sie sind noch immer die beiden größten Aktionäre der MBB mit zusammen 64,8% und haben daher ein starkes Interesse daran, den Wert der MBB und ihrer Aktien zu steigern. Die sind nicht dumm, die haben bewiesen, dass sie wie die Trüffelschweine äußerst attraktive Unternehmen aufspüren und im MBB-Verbund deren Potenziale heben und massiv ausbauen können. Die Claas Fertigungstechnik GmbH, die man 2012 übernahm, und die Aumann GmbH, die MBB Ende 2015 kaufte, sind solche Beispiele. Für die CFT hat MBB rund 31 Mio. Euro bezahlt, wobei 29 Mio. Euro in der Kasse lagen. Und für den 75%-Anteil an Aumann hat man rund 19 Mio. Euro bezahlt. Beide Unternehmen wurden von MBB anschließend zur Aumann AG zusammengefasst und anderthalb Jahre später an die Börse gebracht. Beim IPO erzielte MBB dann eine Rendite auf das Gesamtinvestment von 3.000%!!! Nochmal: mit dem MBB zugeflossene Bruttoemissionserlös aus dem IPO zuzüglich der damals restlichen 53,6% Anteile an Aumann hat MBB seinen Einsatz innerhalb weniger Jahre verdreißigfacht! Das IPO war zu 42 Euro erfolgt, aktuell notiert die Aumann-Aktie bei gut 60 Euro. Womit die Rendite nochmals deutlich in die Höhe geschossen ist.
Ja sind die denn blöd?
Die Aussichten bei Aumann sind weiterhin ausgezeichnet, man kann sich vor Aufträgen kaum retten und adressiert den Megatrend Elektromobilität. Aber Nesemeier und Freimuth verkaufen weitere Aumann-Anteile. Folgt man den Kritikern, müssten die beiden ja verrückt sein. Oder geschäftliche Dilettanten. Nun, das zweite sind sie nachweislich nicht, wie ihr Track-Record der letzten 22 Jahre zeigt. Und verrückt...? Ich denke nicht. Denn man braucht sich doch nur die Frage zu stellen, weshalb die beiden das wohl machen. Weshalb verkaufen sie Anteile des Wachstums- und Ergebnistreibers Aumann und reduzieren die Aussichten von MBB? Einem Unternehmen, das sie aus dem Nichts aufgebaut haben und vom dem ihnen fast 65% gehört.
Es gibt nur eine Antwort: sie haben neue, gewinntreibende Übernahmeziele im Auge. Und zwar nicht irgendwelche unbestimmten Targets, sondern ganz konkrete. Dafür sprechen auch mehrere weitere Faktoren. Einerseits hat MBB beim Aumann-Anteilsverkauf verkündet, sein Beteiligungsportfolio breiter diversifizieren zu wollen. Darüber hinaus hat man jüngst das mittelfristige Umsatzziel von 750 Mio. Euro von 2022 auf 2020 vorgezogen - mit dem Hinweis, dass dieses Ziel nur mittels Übernahmen zu erreichen sei. Das Vorziehen der Planungen zeigt also, dass man von einer schnelleren Umsetzung ausgeht, als bisher. Und das kann nur bedeuten, dass man sich bereits in konkreten und weit fortgeschrittenen Übernahmegesprächen befindet. Und wir können davon ausgehen, dass MBB sehr attraktive Zukäufe tätigen wird, die ähnliches Potenzial aufweisen werden, wie Aumann. Denn es würde ja keinen Sinn machen, eine mit 30% wachsende Beteiligung abzubauen, um sich einen langweiligen Ladenhüter ins Portfolio zu legen, der kaum Aussicht auf steigende Margen und Gewinne aufweist.
Quelle: MBB |
Keine Ahnung, das wird die spannende Frage der nächsten Monate. Aber auch wenn wir nichts Konkretes über die Ziele wissen, gibt es doch einige Anhaltspunkte. Und zwar in der letzten Unternehmenspräsentation, die MBB anlässlich des Eigenkapitalforums in Frankfurt veröffentlichte. Auf Seite 16 sehen wir, was MBB vorhat.
Zunächst soll nach der USK-Übernahme bei Aumann ein weiterer Add-on-Zukauf erfolgen. Aumann hat hierfür genügend eigenes Geld und der Kauf würde den Wert von Aumann erhöhen und diese Werterhöhung käme MBB mit 38% zugute. Dann sieht man, dass MBB eine Add-on-Akquisition für seine IT-und Cybersecurity-Tochter DTS plant sowie zwei weitere, ganz neue eigenständige Zukäufe. All diese vier Übernahmeziele hat MBB mit "Fokus" klassifiziert, was nach höherer Priorität und konkreterem Verhandlungsstand klingt. Ergänzend gibt es bei Delignit, Hanke Tissue und CTF Formpolster weitere Add-on-Planungen. In Summe hat MBB also mindestens sieben konkrete Übernahmeziele im Auge und da man diese Planungen der Öffentlichkeit nicht mehr vorenthält, dürfte die Wahrscheinlichkeit relativ hoch sein, dass es zu Abschlüssen kommt in den nächsten 12 bis 18 Monaten.
Stellt sich die Frage nach dem Preis, denn wie Value Investor Roland Könen richtig anmerkte, ist ein gutes Unternehmen, das man zu teuer einkauft, ein schlechtes Investment. Und natürlich können wir momentan nichts über den Preis sagen, wir kennen ja noch nicht einmal die Übernahmeziele. Aber auch hier gibt es zwei weiterführende Überlegungen. Zunächst hat MBB-CEO Nesemeier gerade die aktuellen Rahmenbedingungen für Akquisitionen als „ausgezeichnet“ bezeichnet und dann hat er natürlich ein starkes Pfund, das er in die Waagschale werfen kann. Nicht nur bei Überlegung, ob jemand sein Unternehmen überhaupt verkaufen soll, sondern auch bei der Preisfrage, kann Nesemeier auf die kometenhaften Entwicklung des Unternehmenswerts von Aumann verweisen. Und die ist nicht von alleine so eingetreten, sondern ausschließlich, weil die Aumann GmbH an MBB verkauft wurde und weil MBB sie mit seiner Tochter MBB Fertigungstechnik zusammengeführt hat und weil MBB die richtige Vision für das kombinierte Unternehmen hatte. Geld haben viele Investoren, aber MBB hat die weit überdurchschnittlich erfolgreiche Übernahmegeschichte. Wovon übrigens auch der Alteigentümer der Aumann GmbH direkt profitierte, denn er behielt einen Anteil von rund 7,5% beim Verkauf an MBB und hat damit den enormen Wertzuwachs der Aumann AG direkt mitgemacht. Nur dank MBB und dank des zusätzlichen Kapitals konnte aus Aumann dies Erfolgsgeschichte werden. Und bei Übernahmegesprächen werden die Verkäufer dies im Blick haben und daher nicht zuvorderst auf den Verkaufspreis achten, sondern auf die künftigen Chancen. MBB ist eben kein klassischer Finanzinvestor, der möglichst schnell möglichst hohe Gewinne mit seinem Investment erzielen will, sondern eine mittelständische Beteiligungsgesellschaft, die einen breit diversifizierten Industriekonzern schafft. Wenn sie einmal Unternehmen oder Anteile an Unternehmen veräußert, dann nicht zuvorderst zur eigenen Gewinnmaximierung, sondern weil es auch für das Tochterunternehmen die beste Entscheidung ist.
Übrigens, für Aumann selbst erhöht sich nach der Steigerung des Streubesitzanteils nun die Wahrscheinlichkeit, demnächst in einen Auswahlindex der Deutschen Börse aufzusteigen: in den TecDax oder auch in den SDAX; letzterer ist auch erklärter Zielindex für MBB selbst.
Meine Einschätzung
Aus all diesen Gründen werte ich den Anteilsverkauf positiv und teile nicht die Bedenken, dass MBB eine ergebnisstarke Investition in totes Kapital getauscht hat. Nein, MBB nutzt die Chance neue lukrative Beteiligungen einsammeln zu können und damit die nächste Raketenstufe in der Unternehmensentwicklung zünden zu können.
Ich habe daher heute die Verunsicherung genutzt und meinen MBB-Bestand aufgestockt, so dass MBB nun wieder die größte Position in meinem Depot ist.
Und noch eine letzte Anmerkung: sollte jemand mit MBB-Aktien im Depot meinen, MBB habe ihren Aumann-Anteil zu sehr reduziert, dann kann er ja schnell für Abhilfe sorgen und sich ein paar eigene Aumann-Aktien fürs Depot gönnen. So bliebe er im gleichen Umfang wie zuvor und in besonderem Maße am Aumann-Erfolg beteiligt...
Aumann, Delignit und MBB befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.
Halte dies wieder einmal für eine sehr treffende Analyse. Genau solche Einblicke sind es, die den Unterschied zum allgemeinen 08/15-Investor machen und dadurch Mehrwert generieren. Denn dass MBB hier kein schlechtes Geschäft macht (außer, dass sie 10-15% mehr pro Aktie hätten bekommen können), ist klar wie Klosbrühe, denn sonst hätten sie es ohne Not ja nicht gemacht. Die MBB-Politik besteht - wie öffentlich kommuniziert - darin, die Beteiligungen zu verbreitern. Dass sie dafür bereit sind, Aumann-Anteile zu verkaufen, spricht für die Qualität der Übernahmekandidaten. Aumann profitiert in zweifacher Hinsicht: zum einen erfüllt es durch den höheren Streubesitz weitere Index-Kriterien, zum anderen wird auch das Aumann-Management unabhängiger von MBB (bisher war MBB als Mehrheitseigner ja praktisch mehr in der Verantwortung für Aumann als die Aumann-Manager selbst). Folglich können Entscheidungen jetzt näher am Geschehen getroffen werden, was letztlich den gleichen Vorteil bietet wie bei Spin-Offs.
AntwortenLöschenFür bisherige Aumann-Investoren ist der heutige Kursrückgang natürlich ärgerlich (nach dem Absturz Mitte Oktober und dem Rücksetzer wg. der Kapitalerhöhung ist das nun das dritte Mal innerhalb von 5 Monaten). Aber gemäß dem Kostolany-Zitat ist das eben das Schmerzensgeld, das vor den Gewinnen kommt. Denn die Firmenpolitik von MBB und Aumann ist klar und überzeugend. Das starke Wachstum bei Aumann ist sehr erfreulich und muss irgendwie organisiert werden. Dazu sind Kapitalerhöhungen und Zukäufe genau die richtigen Mittel. Bei vielen Startups, die jahrlang keine Gewinne bzw. hohe Verluste machen, sind viele bereit, ein praktisch unendliches KGV zu akzeptieren, weil ja in irgendeiner Zukunft vermeintlich Gewinne locken. Bei Aumann sind die Gewinne schon da, und ein Ende des Wachstums nicht abzusehen. Da bin ich gerne bereit, die Kosten für das Wachstum zu akzeptieren.
Ich bin daher heute bei Aumann eingestiegen, denke die 61€ sind ein Geschenk, das so schnell nicht wieder kommt (der Markt war ja letzten Mittwoch schon bereit, 72€ zu zahlen). Die nächste Aumann-Tochter ist angekündigt (als Teil des "Fokus") und wird das Wachstum nochmal stärken. Besser geht es nicht.
Bei MBB bleibe ich investiert und fühle mich durch die gestrigen News bestätigt. Die nächsten aussichtsreichen Übernahmen rücken immer näher...
Ich hatte mich gestern Abend bereits entschieden, heute früh bei MBB nachzukaufen, wenn der Kurs signifikant nachgeben würde. Habe dann auch zuschlagen können. Allerdings war der neuerliche Aumann-Kursrückgang nach gestern dann auch für mich zu verlockend, so dass ich meinen Restbestand aus dem IPO zu 61,40 Euro etwas vergrößert habe...
LöschenGute Analyse, aber warum wurde Aumann billiger verkauft als bewertet? Hätte MBB nicht einen höheren Preis erziehlen können? Warum Geld verschenken?
AntwortenLöschenBei größeren Paketverkäufen ist es üblich, einen gewissen Abschlag einzuräumen, um das Interesse zu steigern. Würde man die Aktien direkt über die Börse verkaufen, würde der Kurs durch das überdurchschnittliche hohe Angebot ja auch belastet werden und sinken. Und man würde nicht so schnell die Aktien loswerden, sondern auf längere Sicht den Kurs belasten. Nun ist das alles sehr schnell über die Bühne gegangen und der Kurs wird das in kurzer Zeit verarbeitet haben und sich wieder auf das Unternehmen und dessen operative Entwicklung konzentrieren. Insofern hat MBB hier nichts falsch gemacht und auch kein Geld verschenkt.
LöschenHallo Michael,
Löschenhabe ich das richtig verstanden, dass MBB die Position als Stück mit Abschlag an eine Bank verkauft hat, die nun versucht, die Aktien nach und nach in den Markt zu bringen? Und die natürlich mehr als 61,- Euro erzielen will, so dass der Kurs vermutlich nicht unter die 61,- fallen wird. Die Differenz zwischen dem Aumannkurs der letzten Woche und dem aktuellen Kurs ist also letztlich die Marge der Bank, die ihr der Markt aktuell nicht zubilligt, weil das Angebot einfach zu groß ist?
Bei Covestro war letztes Jahr Ähnliches zu beobachten. Bayer hatte seine Anteile reduziert und mit Abschlag abgegeben, was kurzfristig den Kurs belastet hatte. Im Nachhinein wäre das eine nette Kaufchance gewesen.
LöschenHallo Michael, wer gibt eigentlich in so großen Stil ab bei Aumann? Für 61,- übernehmen und unter 60,- verkaufen macht doch keinen Sinn! Gruß Oliver
LöschenIch finde nicht, dass "in großem Stil" abgegeben wird. Die Umsätze sind erhöht, weil die vielen Kleinanleger kalte Füße bekommen. Ich würde mal ganz entspannt abwarten - wie es die sicher tun, die jetzt 61,- für den Anteil von MBB bezahlt haben. Wir wollen ja Geld anlegen und nicht den schnellen Euro auf der Spielbank. Oder???
LöschenBei einer Kapitalerhöhung im beschleunigten Bookbuildingverfahren kauft nicht die Bank die Aktien, sondern eine Bank wird damit beauftragt, Käufer zu finden. Meistens hat sie schon im Vorfeld die Bereitschaft abgeklopft, ob sich überhaupt Käufer finden. Sie gibt ggü. dem Emittenten allerdings oft eine Abnahmegarantie ab - kauft also ggf. einen Teil der Aktien selbst, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu veräußern. Dem Unternehmen fließt so in jedem Fall der gewünschte Betrag zu.
LöschenEin Ingo Wojtynia hat 129.625 Aktien am 28.02. abgegeben laut Mitteilung. Das klingt nicht nach panischem Kleinanleger.
AntwortenLöschenNein, dass ist kein Kleinanleger sondern der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter der alten Aumann, Espelkamp vor der Übernahme durch MBB und Verschmelzung mit der MBB Fetigungstechnik zur Aumann AG.
LöschenInteressanterweise ist T Rowe Price am 27.02.18 mit 3% eingestiegen, ich denke mal für 61,-
AntwortenLöschenOhne Nachrichten gibt Aumann seit Tagen deutlich ab. Im Augenblick sieht es so aus, als ob sich Mbb doch nicht so ganz unter Wert von Anteilen getrennt hat. Oder hat der Markt augenblicklich eine falsche Vorstellung vom Wert des Unternehmens? Was ist Deine Meinung Michael?
AntwortenLöschenPreis und Wert eines Unternehmens sind nicht das selbe! MBB hat die Gunst der Stunde genutzt, weitere Aumann-Aktien zu veräußern und seinen Anteil zu verringern. Einerseits ist MBB damit nicht mehr ganz so einseitig von Aumann abhängig (noch immer knapp 50% vom Umsatz des MBB-Konzerns) und andererseits war das wohl der letzte Trigger für Aumann, dass man in den TecDax einziehen konnte.
LöschenAnsonsten ist Aumann nicht wirklich preisgünstig bewertet, und die allgemeine Marktkorrektur trifft Aumann daher überdurchschnittlich hart. Ändert aber nichts am Wert des Unternehmens und dessen sehr positiven Aussichten.
Hallo Oliver. Vielleicht bist Du ja auch an Meiner Meinung interessiert: In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Werte ohne Meldung deutlich nachgegeben. Ich denke nicht, dass es Sinn macht, bei Aumann (und anderen Werten) nach einem Grund dafür zu suchen. Ich denke vielmehr, dass dafür rein psychologische Effekte verantwortlich sind. Interessanterweise haben vor allem Positionen nachgegeben, die vorher schon einen Abwärtstrend aufgewiesen haben und Positionen, bei denen zuvor höhere Buchgewinne aufgelaufen waren. Liest man sich die Kommentare in den einschlägigen Foren zu Aumann durch, stellt man fest, dass scheinbar viele Ahnungslose in Aumann investiert sind und wohl vor allem auch waren. So wird dort unter anderem gemeckert, dass Aumann auf ein zu hohes KGV käme und dass Aumann als Batteriehersteller Probleme bekäme, weil es schon heute Überkapazitäten in diesem Bereich gibt. Dazu folgendes: Erstens hat Aumann hat mit der Herstellung von Batterien nichts zu tun und zweitens sollte man sich bei einem Unternehmen, das im vergangenen Jahr auf Ergebnisebene mit negativen Einmaleffekten zu tun hatte und in diesem Jahr um über 40% wachsen wil, vielleicht eher andere Werte als den Gewinn pro Aktie (EPS) und das KGV anschauen. Ich empfehle unter anderem, sich mal des PEG anzuschauen, über das in diesem Blog erst kürzlich geschrieben wurde...
AntwortenLöschenVolle Zustimmung! Aumann baut nicht nur Schaufeln, sondern High-Tech-Bagger für die Goldgräber, wobei die Goldgräber E-Auto-Hersteller sind. Das hohe Wachstum für 2018 rechtfertigt den Preis. Und in dem Markt (Megatrend E-Mobilität) ist es schwer vorstellbar, dass es sich bei dem Wachstum um eine Einjahresfliege handelt.
LöschenHi Michael,
AntwortenLöschenwie siehst du die Zahlen, welche MBB veröffentlicht hat? Oder kommt hierzu noch ein Blogeintrag? Da MBB meine größte Depotposition ist, interessiert mich deine Meinung dazu besonders!
Viele Grüße
Die Zahlen von MBB entsprachen ja den bereits vorab gemeldeten vorläufigen Zahlen, daher habe ich keine neue Einschätzung. Operativ läuft es bei allen MBB-Beteiligungen sehr gut, der MBB-Kurs hängt aber natürlich nach wie vor stark an Aumann. Ich denke, MBB wird in den nächsten Monaten den einen oder anderen Zukauf vermelden und dann kommt auch wieder Zug in den Kurs. Weil einerseits die Abhängigkeit von Aumann weiter verringert wird und andererseits die übrigen Beteiligungen gestärkt werden (bei Add-on-Käufen) oder es ganz neue Beteiligungen geben wird. MBB hat seit der Gründung immer sehr bedacht investiert und immer stets auf Klasse vor Masse gesetzt. Daher bin ich sehr entspannt und warte geduldig ab, bis MBB das nächste Mal richtig zuschlägt. Auch zwischen dem Kauf der Claas Fertigungstechnik und der Aumann GmbH (beide Unternehmen sind heute die Aumann AG) sind gut drei Jahre vergangen, während der Kurs nach anfänglichen Sprüngen dann längere Zeit vor sich hin dümpelte. Aber das Warten hat sich gelohnt und der Kurs ist ab 2016 von 20€ aus in die Höhe geschossen. Ähnliches kann bei den richtigen Zukäufen wieder geschehen - zumal MBB inzwischen viel mehr Geld investieren kann, dank des Aumann-Teilverkaufs und somit auch ganz andere Kaliber an Land ziehen kann. Mein Investmentcase ist weiterhin voll intakt...
LöschenHi, ich habe mich etwas intensiver mit MBB beschäftigt und bin auf folgende Merkwürkdigkeit gestoßen: MBB hat durch die o.g. Platzierung von Aumann fast 300 Mio€ net cash. Das sind 70% der Markt. Kap. Bei 71€ Aktienkurs würde das bedeuten, dass die 2,3€ EPS die die Beteiligungen Aumann & Co erwirtschaften in der Holding MBB nur mit dem ~5fachen Gewinn bewertet werden. Habe ich da etwas übersehen oder gibt es die Beiteiligungen aktuell mehr oder minder Gratis zu dieser Cash Position? Ist in der Bilanz irgendetwas nicht enthalten?
AntwortenLöschenNe, Deine Rechnung zu MBB passt überschlägig: der aktuelle Kurs spiegelt die Beteiligungen an Aumann und Delignit zzgl. NetCash wider, mehr nicht. Alle anderen Beteiligungen erhält man gratis on top. Völlig irrsinnig, denn MBB wartet ja schon länger darauf, dass sich die (viel zu) hohen Unternehmenspreise endlich mal abkühlen, damit man endlich preiswert zukaufen kann. Und genau das sollte jetzt wieder möglich werden. Aus diesen Gründen ist MBB auch einer jener Werte, die ich jetzt aufgestockt habe. ;-)
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