▶ Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA
Conaxess Trade ist ein exklusiver Distributor von Fast Moving Consumer Goods (FMCG) für den großflächigen europäischen Einzelhandel und gehört seit 2016 zu Aurelius. Conaxess beschäftigt in Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Deutschland, Österreich sowie der Schweiz insgesamt rund 500 Mitarbeiter und erreicht als exklusiver Distributor von FMCG mehr als 130 Mio. Endverbraucher. Nun erwirbt Conaxess die Galleberg AS, einen in Norwegen führenden Distributor von Markenartikeln für Lebensmittel- und Gemischtwarenläden sowie für Gastronomie (HoReCa) und Reformhäuser und verdoppelt mit dieser Add-on-Akquisition in etwa den Jahresumsatz der Conaxess Trade Group in Norwegen auf mehr als 45 Mio. Euro. Die deutliche Ausweitung des FMCG-Angebots und Nutzung neuer Vertriebskanäle in Kombination mit einer starken Sales-Mannschaft soll den Marktanteil von Conaxess in Norwegen erhöhen. Olaf J. Styrmoe, bisheriger Eigentümer und Vorstandsvorsitzender von Galleberg, wird Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtunternehmens und bringt dabei seine Erfahrung im Umgang mit Markeninhabern und Kunden ein. Über den Kaufpreis der Transaktion wurde, wie üblich, Stillschweigen vereinbart.
Aurelius (Quelle: wallstreet-online.de) |
Aurelius kann den Schwung aus dem alten Jahr nahtlos ins Jahr 2018 rüberziehen und zeigt gleich, dass man weiterhin sehr aktiv ist auf der Käuferseite. Zuletzt hatte man in Großbritannien zugekauft, bei HanseYachts auf über 75% aufgestockt und den Verkauf der Studienkreis-Gruppe erfolgreich abgeschlossen. Dr. Dirk Markus hatte immer wieder betont, die Deal-Pipeline sei weiter prall gefüllt, und mit dem neusten Zukauf unterstreicht er die Richtigkeit dieser Aussage.
Nachdem die letztjährige Schort-Attacke komplett verarbeitet wurde, ist Aurelius (wieder) ein solides Investment und die Aussicht auf mehrere Jahre mit 5-Euro-Dividenden dürfte den Wert im Frühjahr deutlich antreiben und auch in den Folgejahren die Attraktivität der Aurelius-Aktie unterstreichen. Doch auch jenseits der Dividendenphantasie sollten die Kurse weiter gen Norden tendieren, denn Aurelius sitzt auf einem Berg an Cash, das neben der Dividendenzahlung für Aktienrückkäufe und weitere Unternehmenskäufe verwendet wird. Und auch auf der Exit-Seite bleibt Aurelius interessant, denn es befinden sich neben HanseYachts noch einige ältere Unternehmen im Portfolio, bei denen Aurelius einen Verkauf wohlwollend prüfen dürfte.
Aurelius macht nicht alles richtig, aber vieles. Die Aktie ist daher zurecht in meinem Depot und auf meiner Empfehlungsliste und ich gehe davon aus, dass das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte weiter fortschreibt und wir in diesem Jahr nachhaltig Kurse über 60 sehen werden. Mindestens.
▶ Corestate Capital
Die im letzten Jahr getätigte Übernahme der Helvetic Financial Service konnte Corestate Capital nun erfolgreich abschließen, in dem man die Finanzierung neu strukturiert hat. Die vorübergehende Akquisitionsfinanzierung mit einem Gesamtnennbetrag in Höhe von 150 Mio. Euro vollständig abgelöst mit den Mitteln aus der jüngst ausgegebenen Wandelschuldverschreibung. Damit ist der Erwerb nach der erfolgreichen Integration nun auch bilanziell weitgehend abgeschlossen und die vorzeitige Rückführung konnte Corstetate Capital seine Kapitalkosten deutlich reduzieren; bezogen auf die HFS-Akquisition um satte 80%.
Corestate Capital (Quelle: wallstreet-online.de) |
Nach einer längeren Konsolidierungsphase hat der Aktienkurs zuletzt wieder merklich angezogen und auch die Marke von 55 Euro wieder überschritten. Kann Corestate Capital seine Wachstumsziele in 2018 erreichen, dürften hier weitere 50% Kurszuwachs drin sein. Einerseits ist Corestate Capital sehr niedrig bewertet verglichen mit den Unternehmen seiner Peergroup und auch absolut betrachtet. Und auf der anderen Hand ist man sehr aktiv bei der Konsolidierung des stark zersplitterten Marktes der Asset Manager und konnte hier in der Vergangenheit attraktive und margensteigernde Unternehmen zukaufen. Und das dürfte 2018 genauso weiterlaufen. Auf der Ergebnisseite stehen aufgrund der großen Übernahmen Kosteneinsparungen und das Heben von Synergien auf der Agenda. Und die Reduzierung des Zinsaufwands ist hierbei ein wirkungsvoller Schritt.
Nach der Kursverdopplung in 2017 stehen die Zeichen auf weiteren Wachstum, sowohl was die Assets under Management angeht, als auch den Gewinn. Der Immobilien-Asset Manager ist die Entdeckung des Jahres 2017 und auch für 2018 mein Favorit in diesem Segment. Er gehört auch zu den großen Profiteuren des weiterhin niedrigen Zinsumfelds in der Eurozone.
▶ Deutsche Beteiligungs AG
Die DBAG hat ihr zum 30. September 2017 abgelaufene Geschäftsjahr mit Rekorden beenden können und mehrere äußerst lukrative Exits vollzogen. Aber auch bei den Zukäufen für ihre neuen Fonds hat sie sich sehr aktiv gezeigt und vermeldet nun den ersten Zugang im Jahr 2018. Die DBAG beteiligt sich an der Sjølund A/S, einem Hersteller von Komponenten aus Aluminium und Stahl für die Windkraft- und Bahnindustrie, das Baugewerbe sowie für den Maschinenbau. Im Rahmen eines Management-Buy-outs (MBO) wird der von der DBAG verwaltete DBAG ECF rund 51% der Anteile an Sjølund vom bisherigen Alleineigentümer und CEO Søren Ravn Jensen übernehmen und die DBAG selbst wird für ihre Co-Investition bis zu 4,5 Mio. Euro aus ihrer Bilanz investieren; auf sie entfallen künftig durchgerechnet rund 21% der Anteile an Sjølund. Die übrigen rund 49% der Anteile werden künftig von Søren Ravn Jensen, der auch weiterhin als CEO des Unternehmens fungieren wird, und weiteren Mitgliedern des Managements gehalten. Der Kaufvertrag wurde Ende Dezember unterzeichnet und soll im Januar 2018 vollzogen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Sjølund ist die erste Beteiligung seit dem Beginn der ersten neuen Investitionsperiode des DBAG ECF im Juni 2017. Das Management-Buy-out ist außerdem bereits die zweite Mehrheitsbeteiligung des Fonds, der seit einer Erweiterung der Investitionskriterien im Jahr 2016 selektiv auch Mittel für MBOs bereitstellt. Zuvor hatte sich der DBAG ECF ausschließlich minderheitlich an Unternehmen beteiligt, um deren Wachstum zu fördern.
DBAG (Quelle: wallstreet-online.de) |
Die DBAG hat ein Rekordjahr hinter sich und der Aktienkurs hat sich mit einem Kurszuwachs von fast 60% entsprechend sehr erfreulich entwickelt. Künftig wird es vermutlich wieder etwas ruhiger zugehen, zumal inzwischen nur noch 12 der 23 Beteiligungen länger als zwei Jahre im Bestand sind. Und damit nicht dauerhaft sechs Beteiligungen pro Jahr veräußert werden können. Andererseits war die DBAG in den letzten Jahren sehr erfolgreich und verfügt inzwischen finanziell über ganz andere Möglichkeiten und investiert in ganz anderen Dimensionen. Daher steigen sowohl die stetigen Provisionen aus der Fondsberatung erheblich an, aber auch bei zukünftigen Verkäufen werden die Volumina und damit die erzielten Gewinne steigen. Insgesamt hat sich das Bewertungsniveau für Unternehmensbeteiligungen weiter spürbar erhöht. Das kommt der DBAG bei Verkäufen merklich entgegen, stellt sie bei Neuengagements allerdings auch vor Herausforderungen, attraktive Einkaufspreise für künftige Wertsteigerungen erzielen zu können. Daher nimmt die DBAG von Beginn an die strategischen und operativen Verbesserungspotenziale in den Portfoliounternehmen in den Blick und kauft nicht wahllos zu.
2016/17 war ein Ausnahmejahr und wird nicht leicht zu übertreffen sein. Die neuen Zukäufe legen den Grundstein für die Gewinne der Zukunft. Gemessen am Durchschnitt der letzten fünf Jahre wird die DBAG aber weiter sehr gute Wachstumsraten aufweisen und daher sollte auch der Aktienkurs mittel- und langfristig weiteres Potenzial haben. Über die vergangenen zehn Geschäftsjahre erreichte die DBAG inkl. der Dividenden eine Wertsteigerung von 13,5% pro Jahr und ist eine ideale Depotbeimischung für langfristig orientierte Anleger.
ERGÄNZUNG vom 15.01.2018, 10:15
Die DBAG hat in ein weiteres Unternehmen investiert und zwar in die netzkontor nord GmbH, einen Anbieter von Dienstleistungen für die Telekommunikationsbranche. Im Rahmen eines Management-Buy-outs wird der von der DBAG verwaltete Fonds DBAG ECF die Mehrheit der Anteile an netzkontor übernehmen. Die übrigen Anteile verbleiben bei den Gründern und bisherigen Alleineigentümern Dirk Müller und Peter Schmidt, die auch weiterhin als geschäftsführende Gesellschafter für das Unternehmen tätig sein werden. Für die Co-Investition an der Seite des DBAG ECF wird die DBAG selbst bis zu 4,6 Mio. Euro aus ihrer Bilanz investieren. Der Kaufvertrag wurde Ende Dezember unterzeichnet und soll im Januar 2018 vollzogen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. netzkontor ist bereits die zweite Beteiligung des DBAG ECF seit dem Beginn seiner ersten neuen Investitionsperiode im Juni 2017, womit mehr als ein Viertel des zugesagten Kapitals abgerufen wurde.
▶ Muehlhan
Die Hamburger Muehlhan AG ist im Bereich Oberflächenbeschichtung aktiv und hier insbesondere in den Bereichen Schifffahrt, Pipelines, Bohrplattformen und (Offshore-)Windkraftanlagen. Nun hat Muehlhan die Stjerne Stilladser A/S übernommen, eines der größten Gerüstbauunternehmen in Dänemark. Die Übernahme erfolgte im Rahmen eines Asset-Deals und wird die Marktposition der Konzerngesellschaft Muehlhan Dänemark A/S gegenüber zyklischen Schwankungen festigen. Stjerne Stilladser erzielt vor allem mit dem Einrüsten von Infrastrukturprojekten einen Jahresumsatz von rund 7,5 Mio Euro. Im Rahmen der Muehlhan-Strategie zur Stärkung des Öl & Gas-, Renewables- und Industrie-/Infrastrukturgeschäfts wird Stjerne Stilladser in die MDK integriert und damit das bestehende Dienstleistungsportfolio zum Vorteil der Kunden und Partner erweitert.
Muehlhan (Quelle: wallstreet-online.de) |
Alle Segmente von Muehlhan standen die letzten Jahre unter Druck, weil die Kunden sich mit Investitionen zurückhielten und jeden Euro zweimal umdrehen mussten. Doch inzwischen zeichnet sich einige Hoffnungsschimmer am Horizont ab und ich habe Muehlhan seit einiger Zeit als Turnaround-Spekulation auf meiner Empfehlungsliste. So erholt sich die Schifffahrtsbranche dank Fusionen und steigender Frachtraten und es werden immer mehr Offshore-Windparks realisiert. Des Weiteren sorgt der erholte Ölpreis für eine erhöhte Investitionsbereitschaft auch in der Ölbranche und gerade im Bereich der Nordee-Öl-Plattformen ist Muehlhan aktiv. Muehlhan kann sich über neue und Folgeaufträge freuen udas nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, wo man im Herbst einen 15-Millionen-Auftrag zur Brückensanierung an Land ziehen konnte.
Des Weiteren hat man seine Angebotspalette erweitert und verdient im Bereich des Gerüstbaus gutes Geld. Die Margen sind zwar nicht allzu üppig, dafür ist das Geschäft weit weniger zyklisch als das originäre Geschäft mit Beschichtungen, das Muehlhan ansonsten betreibt. Mit dem Zukauf werden also die Einnahmen verstetigt und das Unternehmen insgesamt krisenfester und robuster aufgestellt. Und der Zukauf folgt einem klaren Muster, denn genau vor einem Jahr hatte Muehlhan sein Business in den Niederlanden ebenfalls durch die Übernahme einer Gerüstbaufirma gestärkt.
Das Unternehmen hat die Kosten in den Griff bekommen und ist aussichtsreich positioniert, auch wenn der Konkurrenzdruck weiterhin hoch ist. Durch die Diversifikation in angrenzende Bereiche stellt sich Muehlhan breiter auf und reduziert seine Abhängigkeit von den Bereichen Schifffahrt und Öl. Muehlhan hat stets betont, auch durch strategische Akquisitionen weiter wachsen zu wollen.
Die sich fortsetzende Erholung im Bereich Schifffahrt und Nordsee-Ölplattformen dürfte sich deutlich positiv auswirken und der weiter stark zunehmende Ausbau bei Off-Shore-Wind-Parks bietet schon heute erhebliches Potenzial für Anleger mit Geduld, die auf den Turnaround bei Muehlhan setzen wollen. Sollte sich Muehlhan weiter so gut entwickeln, könnten wir in diesem Jahr die 3-Euro-Marke nachhaltig überwinden.
Aurelius, Corestate Capital, die Deutsche Beteiligungs AG und Muehlhan befinden sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
Die Deutsche Beteiligung hat in ein weiteres Unternehmen investiert und zwar in die netzkontor nord GmbH, einen Anbieter von Dienstleistungen für die Telekommunikationsbranche. Im Rahmen eines Management-Buy-outs wird der von der DBAG verwaltete Fonds DBAG ECF die Mehrheit der Anteile an netzkontor übernehmen. Die übrigen Anteile verbleiben bei den Gründern und bisherigen Alleineigentümern Dirk Müller und Peter Schmidt, die auch weiterhin als geschäftsführende Gesellschafter für das Unternehmen tätig sein werden. Für die Co-Investition an der Seite des DBAG ECF wird die DBAG selbst bis zu 4,6 Mio. Euro aus ihrer Bilanz investieren. Der Kaufvertrag wurde Ende Dezember unterzeichnet und soll im Januar 2018 vollzogen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. netzkontor ist bereits die zweite Beteiligung des DBAG ECF seit dem Beginn seiner ersten neuen Investitionsperiode im Juni 2017, womit mehr als ein Viertel des zugesagten Kapitals abgerufen wurde.
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