Donnerstag, 23. November 2017

Rekordjahr: Deutsche Beteiligungs AG reitet weiter auf der Erfolgswelle

Die Deutsche Beteiligungs AG hat heute vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/2017 präsentiert, das am 30. September endete, und kann auf eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre der Unternehmensgeschichte zurückblicken.

Mit 90,4 Mio. Euro beim Konzernergebnis übertraf die DBAG dabei nochmals die erst im August angehobene Jahresprognose und das Vorjahresergebnis um 80%. Grundlage hierfür waren vor allem die sechs Unternehmensverkäufe, die zumeist überdurchschnittliche Ergebnisse eingespielt haben im langfristigen Vergleich. Gleichzeitig investierte man auf Rekordniveau und als Co-Investments flossen rund 63 Mio. Euro eigener Mittel in die bestehenden und neu aufgelegten Beteiligungsfonds. Diese Summe liegt um zwei Drittel über dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre.

Besonders erfolgreiche Exits...
Innerhalb weniger Monate wurden die Beteiligungen an FDG, Formel D, ProXES, Romaco (DBAG Fund V) und Schülerhilfe (DBAG Fund VI) veräußert und die DBAG erzielte hierbei einen durchschnittlichen Kapitalmultiplikator von 3,8 und somit deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt. Veräußert hat die DBAG auch ihre Anteile an Grohmann Engineering und damit die älteste und zugleich eine der erfolgreichsten Beteiligungen.


... ermöglichen umfangreiche neue Investments
Als Fondsverwalter und -berater hat das Investmentteam der DBAG im Geschäftsjahr 2016/2017 Investitionsentscheidungen über 345 Mio. Euro ausgelöst (Vorjahr: 278 Mio.). Insgesamt haben die DBAG-Fonds sechs neue Beteiligungen in Form von Management-Buy-outs (MBOs) strukturiert; zwei davon waren bereits im Geschäftsjahr 2015/2016 vereinbart worden. Ein weiteres MBO wurde ebenfalls 2016/2017 vereinbart, ist bisher aber noch nicht vollzogen.

„Der DBAG Fund VII ist weniger als ein Jahr nach dem Beginn seiner Investitionsperiode zu mehr als 20 Prozent investiert“ kommentierte Vorstandssprecher Grede und erläuterte weiter: „Die strategischen Weichenstellungen des vorangegangenen Jahres haben uns schon im Geschäftsjahr 2016/2017 neue Beteiligungsmöglichkeiten eröffnet.“ So wurde beim Erwerb der Anteile an More than Meals erstmalig der Top-up-Fonds des DBAG Fund VII genutzt, der Eigenkapitalinvestitionen von mehr als 100 Millionen Euro ermöglicht. Das MBO von vitronet war die erste Mehrheitsbeteiligung des DBAG ECF. Der Fonds hatte sich bis zur Erweiterung seiner Investitionskriterien im Jahr 2016 ausschließlich minderheitlich an Unternehmen beteiligt.

Das Portfolio der DBAG hat sich durch neue Beteiligungen und Veräußerungen im Geschäftsjahr 2016/2017 spürbar verjüngt. Zehn der 22 Beteiligungen war zum Stichtag jünger als zwei Jahre.

 Deutsche Beteiligungs AG (Quelle: wallstreet-online.de
Die Rekordzahlen
Das Konzernergebnis der DBAG von 90,4 Mio. Euro übertrifft den Vorjahreswert um mehr als 80%. Die bei den Veräußerungen erzielten Erlöse steigerten das Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft auf 94,3 Mio. Euro (Vorjahr: 59,4 Mio.). Bedingt durch das sehr gute Konzernergebnis lag die Eigenkapitalrendite je Aktie zum Stichtag mit 26,5 Prozent deutlich über den Eigenkapitalkosten. Die DBAG verfügt über eine solide Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von rund 94 Prozent.

Auch die Finanzmittel haben sich im Vergleich zum Vorjahr durch Zuflüsse aus Veräußerungen deutlich erhöht. So können 161,6 Mio. Euro für Investitionen genutzt werden (Vorjahr: 72,6 Mio.) zzgl. einer Kreditlinie über 50 Mio. Euro. Diesem Betrag stehen Co-Investitionsvereinbarungen mit den DBAG-Fonds von 254 Mio. Euro gegenüber und im Durchschnitt der kommenden drei Geschäftsjahre (2017/2018 und die beiden Folgejahre) will die DBAG rund 70 Mio. Euro jährlich an der Seite ihrer DBAG-Fonds investieren.

Beide Segmente mit positivem Beitrag zum Konzernergebnis
Das Vorsteuer-Ergebnis des Segments Private-Equity-Investments erreichte 85,7 Mio. Euro und damit 33,4 Mio. Euro mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr 2015/2016. Das Plus geht in erster Linie auf das hohe Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft zurück.

Ein deutlich besseres Ergebnis wurde auch im Segment Fondsberatung erzielt, das vor Steuern 4,7 Mio. Euro einspielte (im Vorjahr aufgrund von Einmaleffekten -3,0 Mio.). Bedingt durch den Beginn der Investitionsperiode des DBAG Fund VII im Dezember 2016 stiegen die Erträge aus der Fondsverwaltung und -beratung auf 28,1 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio.).

Dividendenerhöhung um 17%
Der Hauptversammlung soll eine Dividenden von 1,40 Euro je Aktie vorgeschlagen werden, was bezogen auf den durchschnittlichen Kurs des abgelaufenen Geschäftsjahres eine Dividendenrendite von 3,9% ergäbe. Der Vorschlag liegt um 20 Cents über dem Vorjahreswert und entspricht einer Anhebung um 17%.

Positiver Ausblick auf Geschäftsjahr 2017/2018
Nachdem das letzte Geschäftsjahr von einer erheblich über dem Durchschnitt liegenden Verkaufstätigkeit geprägt war, erwartet die DBAG hier für das laufende Geschäftsjahr eine leichte Beruhigung. Sie prognostiziert eine deutliche Steigerung des Konzernergebnisses von mindestens 20 Prozent gegenüber dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre, der bei 43,0 Mio. Euro lag. „Wir gehen von einer weiterhin guten Wertentwicklung unseres jungen Portfolios aus.

Das 2017/2018 erstmals für ein volles Jahr Erträge aus der Beratung des DBAG Fund VII fließen werden, rechtfertige dies einen optimistischen Ausblick, auch über das laufende Geschäftsjahr hinaus, meint die DBAG. Daher erwartet man für die Geschäftsjahre 2018/2019 und 2019/2020 ein Konzernergebnis, das deutlich (mehr als 20 Prozent) beziehungsweise moderat (zehn bis 20 Prozent) über dem des laufenden Geschäftsjahres liegt. Die Rendite auf das Eigenkapital je Aktie wird dabei die als unverändert unterstellten Eigenkapitalkosten im laufenden und den beiden darauffolgenden Geschäftsjahren deutlich übertreffen.

Meine Einschätzung
Die DBAG hat ein Rekordjahr hinter sich und der Aktienkurs hat sich mit einem Kurszuwachs von fast 60% entsprechend sehr erfreulich entwickelt. Künftig wird es vermutlich wieder etwas ruhiger zugehen, zumal inzwischen nur noch 12 der 22 Beteiligungen länger als zwei Jahre im Bestand sind. Und damit nicht dauerhaft sechs Beteiligungen pro Jahr veräußert werden können.

Andererseits war die DBAG in den letzten Jahren sehr erfolgreich und verfügt inzwischen finanziell über ganz andere Möglichkeiten und investiert in ganz anderen Dimensionen. Daher steigen sowohl die stetigen Provisionen aus der Fondsberatung erheblich an, aber auch bei zukünftigen Verkäufen werden die Volumina und damit die erzielten Gewinne steigen. Dabei ist die DBAG personell und von den Strukturen her hervorragend aufgestellt, denn man konnte immerhin vier der sechs Veräußerungen des letzten Geschäftsjahrs parallel innerhalb von drei Wochen abschließen.

Insgesamt hat sich das Bewertungsniveau für Unternehmensbeteiligungen weiter spürbar erhöht. Das kommt der DBAG bei Verkäufen merklich entgegen, stellt sie bei Neuengagements allerdings auch vor Herausforderungen, attraktive Einkaufspreise für künftige Wertsteigerungen erzielen zu können. Daher nimmt die DBAG von Beginn an die strategischen und operativen Verbesserungspotenziale in den Portfoliounternehmen in den Blick und kauft nicht wahllos zu.

2016/17 war ein Ausnahmejahr und wird nicht leicht zu übertreffen sein. Gemessen am Durchschnitt der letzten fünf Jahre wird die DBAG aber weiter sehr gute Wachstumsraten aufweisen und daher sollte auch der Aktienkurs mittel- und langfristig weiteres Potenzial haben. Über die vergangenen zehn Geschäftsjahre erreichte die DBAG inkl. der Dividenden eine Wertsteigerung von 13,5% pro Jahr und ist eine ideale Depotbeimischung für langfristig orientierte Anleger.

Die DBAG befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.

1 Kommentar:

  1. Moin, das sehe ich auch so und auf unseren Einkauf der AG, ist die Dividende TOP.
    Bei mir war es ca. 20,00 Euro. Danke Michael und Gruß

    AntwortenLöschen