Insbesondere die erst im letzten Jahr erworbene neue Beteiligung Carl Schäfer mausert sich prächtig und auch das neue Schwergewicht Neschen leistet seinen positiven Beitrag zu den hervorragenden Zahlen.
Aus dem Verkauf der 89,85-prozentigen Beteiligung Biolink zum 30. Juni 2017 konnte Blue Cap einen Veräußerungserlös von knapp 41,7 Mio. Euro einstreichen, was in etwa meiner Erwartung entspricht. Die hohen liquiden Mittel sollen zur Abtragung von Bankverbindlichkeiten und für neue Beteiligungsengagements genutzt werden. Hier hat CEO Hannspeter Schubert schon einiges im Auge.
Und natürlich wirkt sich der Verkauf auf die Bilanz aus. Das Eigenkapital beträgt per 30. Juni 2017 nun 56,1 Mio. Euro (Vorjahr 21,1 Mio.) bei einer Bilanzsumme von 138,7 Mio. Euro (Vorjahr 88,8 Mio.). Die Eigenkapitalquote des Konzerns erhöhte sich demnach auf knapp 40,5%.
Unter Berücksichtigung des Biolink-Verkaufs ergibt sich zum Ende des ersten Halbjahrs ein vorläufiger Konzernjahresüberschuss von rund 38,9 Mio. Euro (Vorjahr 1,3 Mio.). Zur Einordnung: die aktuelle Börsenkapitalisierung der Blue Cap beträgt bei einem Börsenkurs von 14 Euro gerade einmal 58,5 Mio. Euro.
Meine Einschätzung
Neschen hat sich - wie von mir erwartet - deutlich positiv in den Blue Cap-Zahlen niedergeschlagen, sowohl beim Umsatz als auch zunehmend beim Gewinn. Der Biolink-Verkauf hat das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2017 erheblich positiv beeinflusst und fast 42 Mio. Euro in die Kassen gespült. Nachvollziehbar, dass Blue Cap bei diesem Preis seine Cashcow verkauft hat.
Blue Cap verfügt nun über hohe freie Mittel, um weitere Attraktive Zukäufe tätigen zu können. Es stehen also eine Reihe von positiven Ergebnissen zu Buche:
- hohe Cash-Position, die für eine Diversifizierung des Portfolios/Zukäufe genutzt werden kann,
- deutliche Rückführung der Verschuldung
- stille Reserven in den Immobilien, mit anstehender Zusammenführung in einer konzerninternen Immobilienverwaltungsgesellschaft,
- Steuerersparnis aufgrund der Verschmelzung von Planatol auf die Blue Cap,
- (auch) deshalb Dividendenfähigkeit ab dem Geschäftsjahr 2017 gegeben.
Und dann schauen wir auf die Börsenbewertung von Blue Cap mit gerade einmal 56,5 Mio. Euro. Die bisher optisch hohe Verschuldung von Blue Cap darf eigentlich kein Hinderungsgrund für deutlich höhere Bewertungen sein, denn ihr steh das Immobilienvermögen samt der hohen stillen Reserven gegenüber. Unterm Strich dürfte Blue Cap nun annähernd netto schuldenfrei sein.
Blue Cap (Quelle: wallstreet-online.de) |
Der enorme Gewinnsprung, den Neschen und der Biolink-Verkauf Blue Cap beschert haben, ist jedenfalls wie von mir erwartet eingetreten. Dazu gesellt sich die Aussicht, dass Blue Cap nun über erhebliche freie Mittel verfügt, um sich weitere unterbewertete Töchter ins Boot zu holen. Daher sollte der Aktienkurs die Marke von 14 Euro bald hinter sich lassen und sich Richtung 20 Euro aufmachen.
Blue Cap befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und hat sich als einer meiner Jahresfavoriten für 2017 im ersten Halbjahr schon ganz gut entwickelt. Aufgrund einiger Zukäufe bei Kursen von unter 12 Euro in letzter Zeit ist Blue Cap inzwischen die mit Abstand größte Position in meinem Depot. Zündet der Kurs die nächste Stufe, wie von mir erwartet, wird sich daran auch nichts ändern. Im Gegenteil...
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ERGÄNZUNG VOM 11.08.2017, 20:25
▸ Warburg verdoppelt Kursziel annähernd auf 26 Euro!
Warburg hat nach Vorlage der vorläufigen Zahlen das Kursziel für Blue Cap auf 26 Euro erhöht. Bisher lag es bei 14,50 Euro. Der Verkauf von Biolink habe 41,7 Mio. Euro eingebracht, etwa 10 Euro je Aktie. Der Umsatz würde nun niedriger ausfallen, die Ergebnisse (Gewinne) aber wegen der hohen Ergebnisbeiträge der Neschen-Assets deutlich steigen - obwohl die Cashcow Biolink ja keine Ergebnisbeiträge mehr abliefert. Statt bisher 1,01 Euro EPS (Gewinn je Aktie) für 2018 sollen es nun 1,24 Euro werden. Und für 2019 sogar 1,34 Euro. Für 2017 dürfte wegen des Verkaufs ein EPS von 9,93 Euro anfallen.
Sehr schön und Danke. Bin auch seit einem Jahr dabei
AntwortenLöschen"leider" erst seit April dabei nachdem ich hier das erste mal über die Aktie gestolpert bin. Top pick 2017 auch bei mir! Danke :)
AntwortenLöschenWoher hast du denn aktuelle Informationen zu Carl Schäfer und Neschen. Erwarte mir am Freitag in München auf der HV hierzu News.
AntwortenLöschenIm Übrigen, Danke für Dein enormes Engagement.
Frühere Aussagen von Blue Cap zum Geschäftsverlauf bei Neschen und Carl Schäfer, habe ich in meiner Blue Cap-Artikel bestimmt erwähnt. Konkretes dürfte es am Freitag auf der HV geben...
LöschenBlue Cap: Warburg verdoppelt Kursziel auf 26 Euro!
AntwortenLöschenWarburg hat nach Vorlage der vorläufigen Zahlen das Kursziel für Blue Cap auf 26 Euro erhöht. Bisher lag es bei 14,50 Euro. Der Verkauf von Biolink habe 41,7 Mio. Euro eingebracht, etwa 10 Euro je Aktie. Der Umsatz würde nun niedriger ausfallen, die Ergebnisse (Gewinne) aber wegen der hohen Ergebnisbeiträge der Neschen-Assets deutlich steigen - obwohl die Cashcow Biolink ja keine Ergebnisbeiträge mehr abliefert. Statt bisher 1,01 Euro EPS (Gewinn je Aktie) für 2018 sollen es nun 1,24 Euro werden. Und für 2019 sogar 1,34 Euro. Für 2017 dürfte wegen des Verkaufs ein EPS von 9,93 Euro anfallen.
Hallo Herr Kissig,
AntwortenLöschenhalten Sie die Aktie auch nach dem Kursanstieg noch für kaufenswert?
Ich halte Blue Cap bei 18 Euro weiterhin für kaufenswert, jedenfalls auf mittlere und lange Sicht. Der starke Kursanstieg der letzten Tage muss erst einmal verdaut werden, der Aktienkurs wird in nächster Zeit wohl erst einmal konsolidieren auf dem nun erhöhten Niveau. Ich hatte ja mehrfach darauf hingewiesen, dass ich dank des Verkaufs von Biolink einen Kurs von 20 Euro für angemessen halte. Nun waren die vorgelegten Halbjahreszahlen noch besser als erwartet, vor allem Neschen hat prächtig eingeschlagen, und es stehen zwei wesentliche Veränderungen an: die Verschmelzung von Planatol auf die Mutter Blue Cap und die Bündelung der Immobilien in einer eigenen Tochter. Beides wird sich in der Bilanz erheblich auswirken und zwar positiv. Die Kohle aus dem Biloink-Verkauf liegt in Planatol und durch die Verschmelzung kann Blue Cap darauf zugreifen. Weiter können wohl bestehende Verlustvorträge von Blue Cap genutzt werden. Und durch das Ausgliedern der Immobilien wird die Bilanz transparenter, denn der bisher optisch hohe Verschuldung standen die Buchwerte der Immobilien gegenüber, die aber teilweise deutlich unter den aktuellen Verkehrswerten liegen. Diese Diskrepanz wird künftig entfallen. Und darüber hinaus wird Blue Cap etwa die Hälfte des Biolink-Verkaufserlöses, also rund 20 Mio. Euro, zum Schuldenabbau nutzen. Bei einem angenommenen Kreditzins von 5% sprechen wir von rund 25 Cents je Aktie Ergebnisbeitrag (Finanzergebnis). Zusätzlich. Pro Jahr! Das EPS 2016 lag bei 29 Cents (auch wenn hierin eine größere Abschreibung auf Gämmerler und die Integrationskosten für Neschen enthalten waren). Aber die Relation zeigt, was alleine das verbesserte Finanzergebnis für Auswirkungen haben wird.
AntwortenLöschenSollte Blue Cap noch ein oder zwei lukrative Zukäufe tätigen und/oder Gämmerler mit halbwegs vertretbarem Ergebnis verkaufen können, sollte der Kurs bis Ende 2018 Richtung 30 Euro unterwegs sein...