Der Schienenlogistik-Konzern
VTG erfreut sich großer Unbekanntheit, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass man mit seinen Produkten und Dienstleistungen als Otto Normalverbraucher kaum direkt in Berührung kommt. Die Kunden von VTG sind überwiegend große Unternehmen aus den Bereichen Erdöl, Erdgas, Chemie, Nahrungsmittel und Handel. Für diese transportiert VTG Waren durch ganz Europa und das auf der Schiene.
Der Schienenverkehr bietet enorme Kostenvorteile gegenüber seinem Hauptkonkurrenten, dem Lkw auf der Straße, den stetig strengere Vorschriften, wie kürzere Fahr- und längere Standzeiten und Mautkosten gängeln. Zusätzlich kann der Schienengüterverkehr mit seinem großzügigen Platzangebot punkten und vergleichsweise wenig Staus – sofern nicht gerade bei der Bahn gestreikt wird. Andererseits ist der Gütertransport ein Massengeschäft mit dem eher geringe Margen zu verdienen sind. Hier verdient man nur über Menge und Auslastungsgrad.
Und auch von anderer Seite könnte der Schienenverkehr zusätzlichen Rückenwind bekommen, denn es wird angestrebt, die Trassenpreise für den Schienengüterverkehr, die sog. Schienenmaut, deutlich zu senken, was die Güterbahnen in Höhe von 330 bis 350 Millionen Euro pro Jahr entlasten könnte. Damit würde der Schienenverkehr gegenüber dem Lkw weiter an Attraktivität gewinnen und sich damit auch die Nachfrage nach VTG-Waggons weiter erhöhen.
Dabei unterhält die im SDAX beheimatete VTG kein eigenes Schienennetz, wie die
Deutsche Bahn oder die amerikanische
Union Pacific, sondern sie lebt von der Vermietung von Waggons. Neben Tank-Containern, die auch abseits der Schiene eingesetzt werden können, vermietet man Kessel- und Flachwagen sowie Waggons für Großraumgüter und man stellt diese auch selbst her. Darüber hinaus ist man in der Schienenlogistik tätig und organisiert den Transport von Mineralöl und Chemieprodukten. VTGs Kernmarkt liegt in der DACH-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz, man ist aber auch in ganz Europa, den USA und Russland aktiv.