Und inzwischen ist die DBAG sehr aktiv auf Akquisitionssuche für den Milliarden-Fonds. Als erste Investition tätigte man den Kauf zweier Radiologiepraxen, die künftig als ein regional führender Anbieter radiologischer Untersuchungen und Behandlungen am Markt operieren werden. Der Fonds erwirbt dabei die Anteile von einer Gruppe aus 18 Ärzten, die die beiden Gemeinschaftspraxen in den vergangenen Jahren geführt und sehr erfolgreich weiterentwickelt haben. Alle bisherigen Gesellschafter werden sich mit etwa 44 Prozent rückbeteiligen, die übrigen Anteile wird der DBAG Fund VII halten. Die DBAG selbst wird für ihre Co-Investition zunächst rund 15 Mio. Euro aus ihrer Bilanz aufwenden und auf sie entfallen künftig rund elf Prozent der Anteile. Der Vollzug des Kaufvertrags wird für die Jahresmitte erwartet; er bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden und anderer Institutionen.
DBAG (Quelle: finanzen.net) |
Ziel der DBAG ist, die Produktpalette der Unternehmen auszubauen und die Vertriebsaktivitäten der Gruppe stärker zu internationalisieren. Hierzu sollen auch weitere Unternehmenszukäufe beitragen, die das Angebot ergänzen und deren Produkte sich ebenfalls in mehreren Ländern vermarkten lassen. Geplant ist eine Steigerung des Gruppenumsatzes auf deutlich mehr als 500 Mio. Euro. Umgesetzt wird dieses Konzept von Helmut Morent und Francois Legrain, zwei Managern mit langjähriger internationaler Führungserfahrung in dem Segment. Die DBAG berät den DBAG Fund VII und ist Co-Investor des Fonds.
Abbelen und Oscar Mayer waren bisher familiengeführt. So wird mit dem Management-Buy-out auch die Familiennachfolge in den Unternehmen geregelt. Der DBAG Fund VII wird rund 90 Prozent der Anteile der Management-Holding übernehmen; die übrigen Anteile werden die beiden Manager der Holding und Führungskräfte der Gruppen-Unternehmen halten. Zur Finanzierung der Transaktion wird deshalb auch der Top-up Fund des DBAG Fund VII genutzt, der Eigenkapitalbeteiligungen von bis zu 200 Millionen Euro für eine einzelne Transaktion ermöglicht. Zunächst sind für die beiden ersten Beteiligungen der Management-Holding rund 80 Mio. Euro Eigenkapital vorgesehen. Auf die DBAG werden davon rund 15 Mio. Euro entfallen; sie wird künftig rund 16 Prozent der Anteile der Unternehmensgruppe halten.
Meine Einschätzung
Die DBAG hat eine hervorragenden Ruf in der Branche und kann einen sehr langen und sehr erfolgreichen Track-Record aufweisen. Sie verdient nicht nur direkt über ihre Co-Investments an den Beteiligungen in den von ihr gemanagten Fonds, sondern auch an den hierfür eingenommenen Gebühren. Dies sorgt für einen stetigen und steigenden Strom an Einnahmen, losgelöst vom schwankungsanfälligeren Erfolg beim Verkauf von Beteiligungen. Hier hatte sie in den letzten Monaten einige gewinntreibende Exits vorweisen können und daher das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem Konzernergebnis von 50,2 Mio. Euro abschließen können.
Bei einer Eigenkapitalquote von mehr als 90 Prozent standen zum Jahresende allein aus der Bilanz der DBAG knapp 80 Mio. Euro für Investitionen bereit, die zuzüglich weiterer Rückflüsse aus bereits vereinbarten Veräußerungen und einer Kreditlinie über 50 Mio. Euro ausreichen werden, um die Co-Investitionszusagen der DBAG in diesem und den kommenden zwei Jahren erfüllen zu können. Die ersten Investitionen wurden nun getätigt, gleichzeitig aber auch bereits ein erfolgreicher Verkauf für den DBAG Fund V vermeldet. Hier wurden die Anteile an der FDG-Gruppe nach sehr erfolgreicher Entwicklung an CM-CIC Investissement, einen französischen Finanzinvestor aus der Crédit Mutuel (CM11)-CIC-Gruppe. Über den Kaufpreis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. Der Veräußerungserlös beträgt allerdings mehr als das Doppelte der ursprünglichen Investition und entspricht dem Wertansatz der Beteiligung im Zwischenabschluss zum 31. Dezember 2016. Daher führt die Veräußerung nicht zu einem weiteren Ergebnisbeitrag im laufenden am 31. März 2017 endenden zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2016/2017. Es zeigt aber, wie realistisch die DBAG ihre Beteiligungen bewertet. Neben der DBAG selbst veräußern auch der von der DBAG verwaltete DBAG Fund V und das FDG-Management ihre Anteile, die man im Juni 2010 von den Gründerfamilien im Zuge einer Familien-Nachfolgeregelung erworben hatte.
Da die DBAG nach IFRS bilanziert und in das Ergebnis auch die Wertsteigerungen aus den Bewertungen der Tochtergesellschaften eingehen, die stark von der aktuellen Börsenlage abhängen, dürfte es der DBAG schwer fallen, das Rekordergebnis im laufenden Geschäftsjahr zu übertreffen. Dabei dürften allerdings die Gewinne aus Beteiligungsverkäufen und die Einnahmen aus der Bewirtschaftung der Beteiligungs-Fonds weiter ansteigen und damit auch die Aussicht auf steigende Dividenden fortbestehen. Nach der Hauptversammlung erfolgte inzwischen der Dividendenabschlag und der Kurs konsolidierte die letzten Wochen über der Marke von 30 Euro.
Die Deutsche Beteiligungs AG ist seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt unterwegs. Ihre Ausrichtung als Asset-Manager, der Beteiligungs-Fonds auflegt und sich an diesen über Co-Investments auch selbst beteiligt, funktioniert hervorragend. Dabei ist das Risiko begrenzt, während die breite Diversifikation im DBAG-Portfolio die Aktie zu einem "Best-of-Deutscher-Mittelstand-Investment" macht. Die vorgelegten Ergebnisse zeigen, welches Potenzial im DBAG-Ansatz steckt - und damit in der Aktie, die für langfristig orientierte Anleger ein ausgezeichnetes Chance-Risiko-Verhältnis aufweist.
Die DBAG befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
Seit meinem Investment Ende Januar leider nicht sonderlich gut gelaufen, obwohl der Gesamtmarkt gestiegen ist. Mal sehen wie sich die DBAG weiterhin entwickelt. Nach meinem Kauf von Aurelius würde ich mich gern von einem Beteiligungsunternehmen trennen. Halte die Unternehmen für nicht sonderlich krisenfest. Deswegen will ich Sie nicht zu stark gewichten.
AntwortenLöschen