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Dienstag, 28. März 2017

Short, shorter, Attacke: Ströer, Wirecard - und jetzt auch Aurelius...

„Die Börse ist keine Einbahnstraße“ heißt es so schön und allen Anlegern ist klar, dass die Kurse steigen, aber auch fallen können. Und je nach Einstellung zum Gesamtmarkt oder einzelnen Wertpapieren beschleicht einen manchmal der Wunsch, auch auf fallende Kurse setzen zu können. Otto Normalanleger bieten sich hier z.B. über Puts geeignete Möglichkeiten.

Für Langfristanleger, insbesondere Value Investoren, sind Put-Strategien eigentlich kein Bestandteil des Investorenwerkzeugkastens, denn schaut man sich die langfristige Entwicklung von Aktien an, dann schneiden diese je nach Länge des untersuchten Zeitraums mit durchschnittlichen sieben bis neun Prozent jährlicher Rendite ab. Die Chance, genau zum richtigen Zeitpunkt mal mit dem Setzen auf fallende Kurse Geld zu verdienen, wiegt das Risiko, am langfristigen Ansteigen der Kurse nicht mehr teilzuhaben, nicht auf.

Und doch werden sich auch Value-Investoren und Langfristanleger in Deutschland zunehmend mit fallenden Kursen auseinandersetzen müssen – und zwar nicht, weil die Börsen zu hoch bewertet wären oder aber eine große Korrektur bevorstünde. Sondern einfach, weil die angloamerikanische (Un-)Sitte des Leerverkaufens immer häufiger auch deutsche Unternehmen an heimischen Börsenplätzen trifft und somit unsere Portfolios...

Was steckt hinter Leerverkäufen?

Um die Risiken, aber auch die Chancen, die sich hieraus ergeben, erkennen zu können, muss man erst einmal das Konstrukt eines Leerverkaufs verstehen. Während ein Anleger mit einem Put auf fallende Kurse setzt, ohne das zugrunde liegende Wertpapier handeln zu müssen, geht ein Leerverkäufer anders vor. Er leiht sich Aktien für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel bei Depotbanken oder Langfristinvestoren, und zahlt diesen dafür eine Gebühr. Für die Verleiher ergeben sich somit zusätzliche Einnahmen aus dem Verleihgeschäft. Der Leerverkäufer behält diese geliehenen Aktien jedoch nicht in seinem Depot, sondern verkauft sie an der Börse und das in dem Wissen, sie später wieder zurückkaufen zu müssen, wenn der Leihvertrag endet. Er macht also nur dann Gewinn an der Transaktion, wenn der Aktienkurs in der Zwischenzeit beträchtlich fällt und er die Aktien zu diesen niedrigeren Kursen zurückkaufen kann.

Bis hierhin klingt das Ganze weder hinterhältig noch besorgniserregend. Allerdings zeigen die jüngsten Beispiele, dass Anleger diesem Bereich durchaus ihre Aufmerksamkeit widmen sollten, aufgrund der für sie aus Leerverkäufen erwachsenden Risiken, aber auch, um die sich hier ggf. bietenden Chancen einschätzen zu können.

Gezielter Angriff statt Zufall

Denn Leerverkäufer können geduldig darauf setzen, dass der Markt irgendwann die von ihnen angenommene Überbewertung einer Aktie erkennt und der Aktienkurs anfängt zu fallen. Der Nachteil dieser Strategie ist, dass kaum abschätzbar ist, wann die Aktie zu fallen beginnt, während der Rückgabetermin aus dem Leihgeschäft feststeht. Für den Leerverkäufer ergibt sich hier ein enormes Risiko. Um das Chance-Risiko-Verhältnis ihrer Leerverkaufsspekulation merklich zu ihren eigenen Gunsten zu verschieben, greifen Leerverkäufer daher immer häufiger in den Markt ein und werden zu aktiven Akteuren, indem sie gezielt negative Informationen über das Unternehmen verbreiten und so einen Kurssturz auslösen.

Da die Manipulation von Börsenkursen unter Strafe steht, scheint dies eigentlich keine gute Idee zu sein, denn es ist ja seitens der Börsenaufsicht relativ leicht festzustellen, wer von einer solchen Short-Attacke profitiert, also wer die Aktien leerverkauft hat, und manchmal sogar, woher die Gerüchte stammen. Inzwischen müssen Leerverkäufer die Größe des leerverkauften Volumens sogar den Behörden melden und diese Daten werden im Bundesanzeiger veröffentlicht und sind somit für jeden Anleger zu verfolgen.

Um sich nicht der Marktmanipulation schuldig zu machen, haben die Leerverkäufer eine eigene Strategie geschaffen. Sie studieren die Bilanzen von börsennotierten Gesellschaften und schauen, ob diese Unkorrektheiten aufweisen oder auch nur von rechtlich zulässigen Bewertungsspielräumen Gebrauch machen. Haben sie eine solche Bilanz entdeckt, dann beginnt die akribische Arbeit. En Detail werden die einzelnen Kritikpunkte aufgelistet und durch Juristen und Bilanzkundige bewertet, bis sich ein geeignetes Short-Szenario ergibt. Dann wird begonnen, die Aktien leerzuverkaufen. Und erst wenn die eigene Leerverkaufsposition vollständig aufgebaut ist, startet die eigentliche Attacke. Sämtliche Kritikpunkte werden veröffentlicht in Form einer „Studie“ und diese wird begleitet von öffentlichkeitswirksamen Anschuldigungen und aus den eigenen Kritikpunkten hergeleiteten Untergangsszenarien. So werden bisweilen Kursziele von Null Euro ausgegeben, um die Dramatik auf die Spitze zu treiben.

Wozu das Ganze?

Da die Anleger von der Attacke und den erhobenen Vorwürfen total überrascht werden, ebenso das Unternehmen selbst, werfen viele sofort ihre Aktien unlimitiert auf den Markt, Hauptsache weg. Der hierdurch ausgelöste Kurssturz verunsichert weitere Aktionäre, die vielleicht noch gar keine Kenntnis von den Vorwürfen haben, und auch Stop-Loss-Kurse werden durch den Kursverfall gerissen und weitere unlimitierte Verkaufsorders in den Markt gedrückt. Wie bei einer Lawine, die auf ihrem Weg in die Tiefe immer mehr Schnee aufnimmt und immer mehr an Kraft gewinnt. Der Leerverkäufer reibt sich hingegen die Hände und kauft auf deutlich reduziertem Niveau die Aktien auf und erzielt so zweistellige Renditen.

Panik töten Hirn

Die Verkaufspanik ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Shortattacke. Der Leerverkäufer nutzt aus, dass niemand die oft mehr als hundert Seiten umfassende „Studie“ schnell durcharbeiten und auf ihre Substanz hin überprüfen kann, und dass Anleger schnell wie Lemmingen der Herde nachlaufen. Fallen die Kurse ins Bodenlose, verkaufen sie, denn es muss ja etwas ganz Schlimmes passiert sein. Von den betroffenen Unternehmen ist meist wenig Hilfe zu erwarten, denn diese können kaum mehr tun, als Dementis und Durchhalteparolen auszugeben. Ihre Juristen und Finanzexperten müssen ja zunächst die erhobenen Vorwürfe bewerten und fundiert entkräften und dafür benötigen sie Zeit. Zeit, in der der Aktienkurs gnadenlos heruntergeprügelt wird und ein Spielball der Spekulanten ist.

Wirecard im Fokus

Nun kann man denken, so etwas treffe nur kleine, marktenge Werte, doch vor gezielten Short-Attacken ist niemand gefeit. Das musste vor einigen Wochen Wirecard feststellen, ein breit aufgestellter Zahlungsabwickler und mit – jetzt noch – 4,2 Milliarden Euro ein Schwergewicht im TecDAX. Hinter einer eigens für die Attacke geschalteten Website verbarg sich eine „Studie“ eines „Analystenhauses“, das Wirecard mit alten Vorwürfen konfrontierte, die das Unternehmen schon seit Jahren begleiten. Im Grunde ging es um Intransparenz und die Unterstellung, Wirecard würde Kriminellen die weitgehend anonyme Abwicklung ihrer Zahlungsströme ermöglichen. Im Kleingedruckten fanden sich in der „Studie“ interessante Hinweise. So z.B., dass man selbst Wirecard-Aktien leerverkauft habe und an fallenden Kursen verdienen würde. Und als Fazit die Erwartung, dass die EU und die US-Behörden Ermittlungen gegen Wirecard aufnehmen würden, die zu Sanktionen bis hin zur Untersagung der Geschäftstätigkeit führen würden. „Folgerichtig“ platzierte man auch gleich ein Kursziel: Null.

In Panik versetzt taten die Anleger, was sie aus Sicht der Leerverkäufer tun sollten. Sie verkauften. Und der Kurs stürzte ab von rund 47 Euro auf 32 Euro. Inzwischen hat das Unternehmen Stellung bezogen und die BaFin prüft die Vorfälle. Der Aktienkurs hat sich unter starken Schwankungen stabilisiert und notiert zwischen 35 und 37 Euro.

Ströer im Fadenkreuz

Auch einer der Highflyer des letzten Jahres, die Aktie des im MDAX notierten Werbevermarkters Ströer, kam in den letzten Tagen unter die Räder. Auch hier war es eine gezielte Short-Attacke des Leerverkäufers „Muddy Waters“, was übersetzte in etwa trübe Gewässer bedeutet. Das Muster der Attacke ist das gleiche wie bei Wirecard, nur dass Muddy Waters hier mit offenem Visier antritt und sich nicht hinter einer anonymen Website und einem nur wenige Tage alten Analystenhaus versteckt. Muddy Waters ist in der Szene bekannt und wirft Ströer vor, seine Bilanzen zu manipulieren und darin enthaltene Werte in unzulässiger Weise massiv aufzublähen. Sie würden daher nicht als Grundlage für Anlegerentscheidungen taugen und erinnerten eher an das Vorgehen chinesischer Unternehmen, die vor einiger Zeit massenhaft durch Bilanzmanipulationen aufgefallen waren. Viele von ihnen haben inzwischen Insolvenz angemeldet und die Anleger blieben auf einem Totalverlust sitzen.

Verständlich, dass die Anleger auch bei der Short-Attacke gegen Ströer sofort und unlimitiert auf den Verkaufsknopf drückten und die Aktie um mehr als 25 Prozent in den Keller schickten. Ströer selbst hat inzwischen reagiert und die Vorwürfe allesamt als verleumderisch zurückgewiesen. Und wie auch bei Wirecard gab es sofort seitens der Insider aus Vorstand bzw. Aufsichtsrat starke Aktienkäufe, die als vertrauensbildende Maßnahme verstanden werden sollten. Nach dem Motto, die würden ja wohl kaum frisches Geld in Aktien des Unternehmens investieren, wenn an den Vorwürfen etwas Substanzielles dran wäre.

Auch bei Ströer wird es noch eine ganze Zeit dauern, bis geklärt ist, ob die Vorwürfe ihre Berechtigung haben. Es liegt die Vermutung nahe, dass beide Attacken juristisch so weit gingen, wie es gerade noch im Rahmen des Zulässigen war. Eine Vermischung von Fakten mit Vermutungen und hieraus abgeleiteten einseitigen Schlussfolgerungen, die dann an die Öffentlichkeit gebracht wurden, um den Kurs abstützen zu lassen. Dadurch, dass in den „Studien“ darauf hingewiesen wird, dass die Initiatoren die Aktien vorab leerverkauft haben und an fallenden Kursen verdienen wollen und werden, wird den Börsenaufsichtsbehörden der beste Ansatzpunkt von vornherein entzogen. Von dieser Seite dürfte daher vermutlich nichts mehr kommen. Wenn Anleger Aktien blind verkaufen, ist das ihre eigene Entscheidung. Sie könnten ja die Warnhinweise lesen und erst denken, bevor sie handeln. Dass dies in der Realität anders läuft, das ist ja gerade das Geschäft der Leerverkäufer.

Was lernen wir daraus?

Es kann jedes Unternehmen treffen, ob es ein marktenger Nebenwert ist oder ein Weltkonzern aus dem DAX. Die Short-Attacken kommen überfallartig und sind darauf ausgerichtet, Panik zu verursachen und die Kurse massiv einbrechen zu lassen. Hiergegen kann man sich dann nicht mehr wappnen und es ist selten eine gute Idee, einfach in das fallende Messer zu greifen und in die abstürzenden Kurse hinein Aktien zu kaufen. Denn auch an bewusst lancierten Vorwürfen kann durchaus etwas dran sein, wie die Bilanzskandale bei Enron, Comroad oder Hess zeigen. Anleger sollten also einen kühlen Kopf bewahren und sich mit den Fakten auseinandersetzen und nur auf Basis ihrer Überlegungen Anlageentscheidungen treffen.

Warnhinweise beachten

Aber es gibt durchaus Warnzeichen. Wenn eine Aktie ins Visier von Leerverkäufern gerät, dann müssen diese Positionen ja im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und können von jedermann auf deren Website eingesehen werden. Und wenn man sieht, dass in einem Wert eine größere Zahl von Short-Positionen aufgebaut ist, ist Vorsicht angesagt. Das zeigt, dass hier Profis auf fallende Kurse setzen und nach den jüngsten Erfahrungen ist eine gezielte Short-Attacke nicht ausgeschlossen. Es kann also ratsam sein, um Aktien solcher Unternehmen einen Bogen zu machen. Auch wenn die Aussichten des Unternehmens ansonsten eigentlich sehr gut aussehen mögen. Eine Short-Attacke zielt nicht auf fundamentale Daten, sondern auf Emotionen, auf Angst, auf Panik. Und die Aktienkurse brechen deutlich ein, auch wenn das Unternehmen ansonsten sehr gut dasteht.

Aktuell sind folgende deutsche Aktien verstärkt im Visier von Leerverkäufern: Wirecard (13,6%), Heidelberger Druck (11,6%), K+S (10,3%), Aixtron (9,3%), Ströer (6,8%), Lufthansa (5,8%), QSC (5,6%), Leoni (5,0%), RIB Software (4,8%), Dürr (4,6%), Bilfinger (4,1%).

Es gibt auch Chancen

Eine Chance für geduldige Value-Investoren kann allerdings darin bestehen, sich bei solchen Aktien auf die Lauer zu legen und auf eine Short-Attacke zu warten. Wenn der Kurssturz vorüber ist und sich der erste Pulverdampf verzogen hat, kann man zu viel tieferen Kursen einsteigen, als es einem zuvor möglich gewesen wäre. Allerdings bleibt natürlich das Risiko, dass an den Vorwürfen doch etwas dran ist. Wer mit diesem Restrisiko leben kann, der findet hier durchaus interessante Investmentmöglichkeiten. Gerade das Beispiel Wirecard zeigt dies, denn schon vor einigen Jahren gab es gezielte Short-Attacken gegen das Unternehmen und die Aktien brachen massiv ein. Anschließend setzte der Kurs zu einer mehrjährigen Rallye an und verfielfachte sich. Wer auf dem Tiefstkurs zugegriffen hat, steht auch nach der jüngsten Attacke noch glänzend dar und liegt weit im Plus. Auch hier liegt der Gewinn im Einkauf und es kommt darauf an, auf den richtigen Zeitpunkt warten zu können. Und auf das richtige Pferd zu setzen. Wirecard hat jedenfalls gerade Zahlen für das erste Quartal 2016 präsentiert und den Umsatz um 32 Prozent gesteigert und das operative Ergebnis sogar um 35 Prozent…


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ERGÄNZUNG VOM 28.03.2017, 12:33

▸ Aurelius wird von Short-Seller Gotham City Research attackiert

Heute trudeln die Aktien des Münchner Finanzinvestors Aurelius Equity Opportunities ​SE & Co.​KGaA um mehr als 30% ins Minus. Hintergrund ist eine gezielte Attacke des Short-Sellers Gotham City, der für den Tagesverlauf einen Report über Aurelius angekündigt hat.

Ich vermute, dass hinter dem Report - wie auch bei Stroer und Wirecard - nicht viel Substanz steckt. Es dürften eine Menge Suggestivfragen in den Raum geschmissen werden, um Zweifel an der Bilanzierung und/oder der Bewertung der Beteiligungsunternehmen zu schüren. Und da der Short-Seller ja selbst gezielt auf sinkende Kurse setzt, reicht das schon für einen satten Gewinn aus, denn der Kursabsturz um 30%, ohne dass es einen handfesten Grund gibt, ist ja für die schon eine schöne Rendite für den Short-Seller.
»Große Anlagemöglichkeiten kommen immer dann, wenn hervorragende Unternehmen vorübergehend in schwieriges Fahrwasser geraten und deshalb unterbewertet werden.«
(Warren Buffett)
Aurelius befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und als größte Position in meinem Depot. Ich habe zu den Ausverkaufskursen unter 50 Euro heute meine Position deutlich ausgebaut. Wie auch der Verlauf der Attacken gegen Ströer und Wirecard zeigt, bleibt von den erhobenen Vorwürfen und Zweifeln zumeist nichts über und nach einer Weile erholt sich der Kurs. Auch wenn man nie in ein fallendes Messer greifen soll, bieten solche Paniktage für langfristig orientierte Anleger eine tolle Chance, Aktien von herausragenden Unternehmen zu einem Ausverkaufskurs abzustauben.

Aurelius selbst hat soeben verkündet, morgen seine Geschäftszahlen für 2016 vorzulegen und dabei die vorläufigen Zahlen sowie den Ausblick auf 2017 voll zu bestätigen. Des Weiteren werde in den nächsten Wochen eine Reihe von Transaktionen erwartet.

Analysten-Reaktionen
Das Researchhaus Oddo Seydler hat eben sein Kursziel auf 73 Euro angehoben, die Einschätzung lautet weiterhin "BUY". Ebenso sieht es die Baader Bank und bleibt bei ihrem Kaufvotum mit Kursziel 75 Euro. Die massiven Vorwürfe von Gotham City Research seien nicht gerade überzeugend. Und die Commerzbank hatte vor wenigen Tagen erst ein neues Kursziel von 83 Euro ausgegeben, ebenfalls mit einer Kaufempfehlung.


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ERGÄNZUNG VOM 28.03.2017, 13:13

▸ Gotham Citys Short-Report zu Aurelius ist online

Aurelius Equity Opportunities SE & Co KGaA: The Next Arques AG or the next Philip Green?

March 28, 2017 by Gotham City Research LLC


GOTHAM CITY RESEARCH’S OPINIONS

  • Aurelius’ shares are worth no more than €8.56 per share, implying at least -88% downside to its current share price.
  • Aurelius may face similar scrutiny as Philip Green did in the UK, who was accused of systematically plundering BHS.


SUMMARY OF FINDINGS

  • We were unable to reconcile 43% – 100%+ of Aurelius’s reported earnings to the sum of its subsidiaries’ earnings.
  • 2015 contingent liabilities, as calculated by the sum of its parts, seem understated by 46% or more.
  • Aurelius’ income from negative goodwill accounts for over 120% of 2011-2015 earnings.
  • Similarly high levels of negative goodwill preceded a permanent -95%+ collapse in the share price of Arques AG, whose business model seems identical to Aurelius’.
  • Aurelius claims to be a “good home for companies” yet nearly 60% of portfolio companies entered insolvency after Aurelius sold them, per our review.
  • Our estimate of NAV is 80%-90% lower than Aurelius’ unaudited and DCF-based NAV.
  • Aurelius has never received an unqualified audit opinion on its audited financial statements.
  • CEO Dirk Markus, a former Finance executive of Arques is also the CFO of Aurelius, according to Hauck & Aufhauser.
  • Aurelius’ executives sold €169 million of shares in December 2016 (40% or more their stake) at €52.5 per share. The prevailing market price was €59 that day.
  • Aurelius has been accused of illegal conveyance (and found guilty in some cases) in its business dealings (Einhorn case, EDS case).
  • Aurelius “abstains” from providing negative goodwill-related disclosures “because it believes that they can lead to economic disadvantages.”

Meine Einschätzung

Es geht also, wie von mir vermutet, hauptsächlich um die Bilanzierung und die Bewertung der Beteiligungsunternehmen. Und um die Frage, ob Bargain Purchases als Gewinn zu verbuchen sind.

Ich habe nach erster Ansicht des Reports meine Aurelius-Position nochmals aufgestockt. Die Vorwürfe sehen mir stark nach massiv aufgeblähtem Sturm im Wasserglas aus. Im Grunde hat sich durch die Vorhaltungen an der Geschäftslage von Aurelius und an seinem Geschäftsmodell nichts geändert. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich in ein paar Wochen diejenigen mächtig ärgern, die sich heute in der Verkaufspanik aus der Aktie haben drängen lassen.

Und natürlich diejenigen, die auf Knock-out-Zertifikate gesetzt haben, denn die wurden heute reihenweise wertlos ausgebucht, weil sie ihre K.O.-Schwellen gerissen haben. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb Leute solche kruden Finanzprodukte kaufen anstatt sich durch den Kauf von Aktien direkt am Unternehmen zu beteiligen.


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ERGÄNZUNG VOM 28.03.2017, 16:43

▸ Aurelius nimmt Stellung und weitet Aktienrückkauf aus

Statement by AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA on the short attack by Gotham City and outlook on the development of the business

- Allegations of short-seller Gotham unfounded and distorting reality
- Share buy-back stepped-up: EUR 50m immediately, additionally EUR 160m as of June 21, 2017

A. Executive summary

1. The report published today by Gotham City primarily consists of the manipulation of facts known and already published by AURELIUS, which have been presented intentionally in a misleading fashion and with false claims, presumptions and assertions to deliberately distort the situation in order to cause damage for the shareholders of AURELIUS in its own economic interest (short position).

2. The conclusions drawn by Gotham City Research are substantially incorrect. At no time has Gotham City Research attempted to make contact with AURELIUS, let alone held a telephone conversation or personal conversation with AURELIUS.

3. Gotham City Research claims to hold a significant short position in AURELIUS. Gotham City Research therefore has a fundamental interest in damaging the reputation of AURELIUS by making false assertions and drawing incorrect conclusions in order to manipulate AURELIUS's share price and make significant speculative gains to the detriment of our shareholders when prices fall substantially.

B. Corrective statement

Below, we correct the main incorrect claims made by Gotham City Research:

Re Arques
It is true that Dirk Markus worked for Arques until of the end of 2004. He has been responsible for the operational turnaround of portfolio companies. The disappointing development of Arques that started in 2008 is due to bad deals done in 2006 and 2007 rather than the business model in general. Achieving negative goodwill upon the acquisition of companies is an intrinsic component of the business model and AURELIUS has always been very transparent in disclosing and explaining it.

Re Contingent liabilities
Contingent liabilities are not overstated. Guarantees given to buyers of businesses are part of normal M&A transactions and materialize only in exceptional cases. The example of Wellman cited in the report demonstrates this well. The presumed "risk" at Wellman mentioned in the report never materialized and the last guarantee tranche expired in Nov 2016.

Re Insolvencies
AURELIUS has since 2006 acquired almost 80 companies all of which were in a special situation. While AURELIUS was able to restructure most of them in some cases insolvencies could not be avoided, especially when insolvency regime tools such as ESUG (in Germany) and pre-pack (in the UK) were used to actively safe a company.

Re Net Asset Value
NAV is a model and as such always subject to assumptions. With regard to most of the exits we had since publishing the NAV the purchase price was always close to NAV. Discount factors used are published quarterly and influenced by interest rate changes. As such it is not surprising that they are lower today then a few years ago.

Re Auditor
AURELIUS has been audited by Warth & Klein Grant Thornton since 2010. While not a member of the big four, Grant Thornton is among the top ten auditing companies in the world with a well reputed network and presence in 130 countries.

Re Why not an unqualified audit?
For more than ten years, the audit has led to no reservations; the audit opinion has only been qualified with regard to the disclosure of individual purchase prices paid in acquisitions under IFRS 3 and 8. We strongly believe that disclosing purchases prices would have a negative competitive impact in comparison to non-listed competitors and therefore have never done so.

Re Is Dirk Markus CEO and CFO in one person?
Dirk Markus is CEO of AURELIUS and lives in London because he is in charge of the international portfolio of Aurelius as well as Investor Relations. Steffen Schiefer is CFO of AURELIUS and has been so successfully since 2012.

Re Litigation
Litigation is part of normal live in a corporation in our size and in restructuring situations can sometimes be contentious. However the number of lawsuits is in line with a company of our size, total cash out for lawsuits over the last ten years has been a single-digit million EUR-amount and AURELIUS does not expect this to change materially in the future.

Over the coming days, we will issue a more comprehensive rebuttal of the allegations.

Further, the company is evaluating possible damage claims with regard to a liability for unlawful acts, the notification of BaFin and the filing of a criminal complaint against the responsible individuals with the hedge funds Gotham City for market manipulation.


Share buy-back stepped-up
EUR 50m immediately, additionally EUR 160m as of June 21, 2017 AURELIUS will immediately set-up another share buy-back program in the amount of EUR 50m and will cancel the shares already bought by the company during the current buy-back programme. In addition, the company will propose to the Annual General Meeting on June 21, 2017 to authorize the acquisition of up to 10% of the Company's share capital, equaling approximately EUR 160m based on the current share price.

Positive Outlook
AURELIUS sees a strong exit pipeline and interest in its subsidiaries. AURELIUS expects to successfully exit two to three sizeable companies over the next few months.

With the acquisition of Office Depot and WEX, AURELIUS had a good start to fiscal year 2017. Group revenues and total group EBITDA are expected to increase further.

AURELIUS will continue to position itself as preferred partner in complex pan-European corporate spin-offs. AURELIUS expects a minimum of 6 acquisitions in 2017.

AURELIUS will continue a sustainable dividend policy and share buy-back program.



Meine Einschätzung

Einige der Vorwürfe von Gotham City erweisen sich als falsch und leicht widerlegbar. Dass ein Wirtschaftsprüfer nicht seriös sei, weil er nicht zu den großen Vier der Branche gehört, ist hanebüchen. Man denke nur an die vielen Skandale und negativen Schlagzeilen, die KPMG oder früher Arthur Anderson produzierten, dann wird deutlich, dass Größe kein Kriterium für Qualität ist.

Aurelius-Gründer und CEO Dr. Dirk Markus für Probleme von Beteiligungen der früheren Arques verantwortlich zu machen, die zwei Jahre nach seinem Ausscheiden erst erworben wurden, ist ebenfalls als Dreckschleudern leicht durchschaubar. Diese geringe Qualität der Anwürfe wirft aber auch ein negatives Licht auf die restlichen, wie z.B. die unterschiedliche Herangehensweise an Bilanzierung und NAV-Betrachtung. Diese sind kaum geeignet hieraus einen Skandal zu stricken. Und dass Finanzinvestoren auch von den Bargain Purchases leben und daran verdienen, liegt in ihrem Geschäftsmodell begründet und der Art der Bilanzierung (IFRS vs. HGB).

Aurelius wird sich zu den einzelnen Punkten demnächst noch ausführlicher zu Wort melden. Positiv ist auf jeden Fall, dass das Unternehmen sofort mit einer Ausweitung des laufenden Aktienrückkaufprogramms reagiert. Wer eigene Aktien zu 66 Euro zurückkauft, sollte dies bei 50 Euro erst recht tun. Darüber hinaus wird Aurelius der in drei Monaten stattfinden Hauptversammlung ein neues Aktienrückkaufprogramm vorschlagen und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies von den Aktionären so beschlossen wird. Spätestens dann dürfte der Kurs sich wieder über die Marke von 60 Euro erholen. Aus meiner Sicht eher schon früher, wenn Aurelius morgen die Geschäftszahlen für 2016 präsentiert, eine aktualisierte NAV-Bewertung vorlegt und die nächsten Transaktionen vermelden kann.


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ERGÄNZUNG VOM 02.04.2017, 21:43

▸ Detaillierte Stellungnahme von Aurelius zu Gothams Behauptungen

A. Präambel

In einer heute veröffentlichten Stellungnahme zeigen wir im Detail auf, dass die Behauptungen die Gotham Research LLC ("Gotham") in seinem letzte Woche veröffentlichten Bericht ("Gotham Bericht") gemacht hat, in ihrer Substanz falsch sind.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Gotham Berichts hielt Gotham eine signifikante Short-Position in Aktien der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA ("AURELIUS"). Gotham hatte daher ein Eigeninteresse, der Reputation von AURELIUS zu schaden, den Aktienkurs damit negativ zu beeinflussen und so einen beträchtlichen Spekulationsgewinn zum Schaden aller AURELIUS Aktionäre zu machen. In der Tat hat Gotham mittlerweile einen Großteil seiner Short-Position geschlossen und Gewinne realisiert.

Die Jahresabschlüsse von AURELIUS stimmen. Die Governance Strukturen und Prinzipien des Konzerns sind solide. AURELIUS ist seit seiner Gründung vor mehr als zehn Jahren ein kerngesundes, stabiles und wachsendes Unternehmen. AURELIUS hat eine sehr solide Bilanz: Zum 31. Dezember 2016 hat es eine starke Kapitalbasis von EUR 416,4 Mio. liquiden Mitteln, Eigenkapital von EUR 486,5 Mio. (Eigenkapitalquote: 27%) und eine Bilanzsumme von EUR 1,8 Mrd. Mit über 21.000 Mitarbeitern hat AURELIUS im Geschäftsjahr 2016 EUR 2,9 Mrd. Konzerngesamtumsatz erzielt. Zudem hat AURELIUS über die letzten fünf Jahre EUR 256,0 Mio. über Dividenden und Aktienrückkäufe an seine Aktionäre ausbezahlt.

In seiner Analyse macht Gotham fundamentale intellektuelle Fehler: es vergleicht Äpfel mit Birnen, verwechselt Zeitangaben und verwendet unvollständige Analysen. Damit kommt es zu Schlussfolgerungen, die ausnahmslos falsch sind.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht derzeit, ob im Zusammenhang mit den Handlungen von Gotham ein Fall von Marktmanipulation vorliegt. AURELIUS unterstützt die BaFin bei ihrer Untersuchung vollumfänglich und prüft selbst alle juristischen Möglichkeiten inklusive strafrechtlicher Verfolgung.

B. Zusammenfassung

Gothams Bericht stellt eine Reihe von Behauptungen auf, die AURELIUS in dem vorliegenden Papier ohne Ausnahme widerlegen wird. Die konkrete Erwiderung auf Behauptungen auf Seite 4 von Gothams Dokument findet sich vorab auf dieser Seite:

1) Das Konzernergebnis und die Jahresabschlussergebnisse der Tochtergesellschaften können einfach in Einklang gebracht werden, wenn man die Unterschiede zwischen IFRS und lokalen Berichtsstandards in Betracht zieht. Gotham tut das nicht.

2) AURELIUS weist alle Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse im Detail aus. Gothams Berechnung zählt doppelt und kategorisiert falsch.

3) Erträge aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung (bargain purchases) sind ein integraler und zulässiger Teil des Geschäftsmodels von AURELIUS. IFRS 3 regelt die Bilanzierungs- und Berechnungsweise dieser Erträge. AURELIUS erfüllt hier die relevanten Berichtspflichten.

4) AURELIUS hat seit 2006 77 operative Gruppen akquiriert. Davon gingen lediglich vier in die Insolvenz (5,19%), während sie Teil des AURELIUS-Konzerns waren. Vor dem Hintergrund, dass AURELIUS entsprechend seiner Unternehmensstrategie notleidende Unternehmen kauft, ist das eine geringe Anzahl. Gothams Berechnung ist nicht nachvollziehbar.

5) Der von AURELIUS in Ansatz gebrachte NAV ist vertretbar und plausibel. Eine einfache Berechnung zeigt, dass das implizite NAV/EBITDA Multiple bei 8,9x liegt - wie viele andere Multiples von nicht börsennotierten kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Europa, die zwischen 7x und 10x liegen. Gothams NAV-Ableitung ist nicht plausibel.

6) Es gibt einen guten Grund dafür, weshalb AURELIUS noch nie einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten hat: AURELIUS veröffentlicht keine individuellen Kaufpreise, denn dies würde zu Wettbewerbsnachteilen führen. Gothams Anschuldigung zeigt, dass es unsere Branche schlicht nicht versteht.

7) AURELIUS hat einen unabhängigen CFO: Steffen Schiefer hält diesen Posten als Mitglied des Extended Management Board seit 2012 inne.

8) Gemeinsam halten die AURELIUS Organe weiterhin einen signifikanten Anteil am Unternehmen. Ihre Interessen sind deckungsgleich mit denen der Aktionäre.

9) AURELIUS ist nicht Partei in mehr Zivilprozessen als andere Unternehmen seiner Größe auch. Strafrechtliche Verfahren sind keine anhängig. Weitere gegenstandslose Behauptungen in Gothams Bericht werden in diesem Papier ebenso widerlegt.

C. Berichtigende Stellungnahme

Die vollständige Stellungnahme in englischer Sprache finden Sie hier: http://aureliusinvest.de/statement_aurelius_gotham.pdf

91 Kommentare:

  1. Kann dir nur voll und ganz recht geben, habe bei 45€ ebenfalls nachgekauft und meine Position um 20% erhöht. Damit ist Aurelius (wieder) meine größte Position.

    Den letzten Kursrücksetzer auf ca. 40€ beim Brexit-Voting hatte ich leider verpasst. Der Kurs erholte such innerhalb von Tagen auf altes Niveau.

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  2. Kann mich Michael und SW nur anschließen und habe auch nachgekauft. Wenn die Behauptung von Gotham City haltlos sind und morgen tatsächlich gute Zahlen veröffentlicht werden, wird ein Großteil des heutigen Minus bereits wieder aufgeholt werden... und wenn nicht, ändert sich dennoch erstmal nichts an meiner Einschätzung

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    1. Hast Du das Papier mal überflogen? Wenn die Zahlen wieder "gut" sind, dann eben wieder gut hin gelogen. Warum haben die Insider wohl im Dezember massig verkauft?
      Ein CEO der auch den CFO mimt: "Aurelius’ has not had an Independent Chief Financial Officer since 2010."
      Eine Firma in einem Segment, welches den Pink Sheets gleicht, keine ordentliche Prüfer beauftragt: " Aurelius has not used a top tier
      auditor since 2009." Ergebnisse aus der Verringerung von negativem Goodwill "generiert" usw. usf. Das klingt alles ziemlich vernichtend.

      Viel Spaß damit.

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    2. Wie Michael schon sagte, alles eine Frage der Bilanzierung und (leider) legal.
      Ich habe den Rücksetzer genutzt und bin eingestiegen.

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    3. "Keine ordentlichen Prüfer beauftragt"... Warth & Klein Grant Thornton ist jetzt suspekt, weil sie keiner der großen 4 sind? Google mal KPMG oder Arthur Anderson und erläutere mal, weshalb Größe das entscheidende Kriterium für seriöse Abschlussprüfung ist...

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    4. Aurelius-Zahlen online: Ergebnis je Aktie Konzern (verwässert, in EUR)

      Ergebnis pro Aktie: 0,42 gegenüber 4,94

      Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1,1 gegenüber 138,0

      Free Cashflow 27,7 gegenüber 154,9

      Aua!

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    5. Weshalb "Aua"? Aurelius hatte bereits am 6. März vorläufige Zahlen für 2016 veröffentlicht, ich bin überrascht, dass die jetzt bestätigten Zahlen jemanden überraschen können?

      Aurelius hat einerseits operative Ergebnisse der Beteiligungen und andererseits die Einnahmen aus Unternehmensverkäufen und Käufen (Bargain Purchases). Da man im letzten Jahre mehrere große Beteiligungen verkauft hat, sinkt natürlich das operative Ergebnis aus den Beteiligungen. Des Weiteren hat Aurelius eine ganze Reihe von Unternehmen neu hinzugekauft, bei denen fallen dann in der Folgezeit Restrukturierungsaufwendungen an.

      Wer das besser verstehen will, dem empfehle ich nochmals die Lektüre dieses Artikels zur HOE-Übernahme. Darin steht: "Dabei handele es sich um eine klassische Aurelius-Übernahme, bei der der Kaufpreis €1 betragen hätte. Bei HOE lägen €110 Mio. in der Kasse und es gäbe keine Bankschulden. Darüber hinaus stünden etwa €150 Mio. zur Finanzierung des Working Capital zur Verfügung. Der Sanierungsaufwand in 2017 dürfte sich auf etwa €25 Mio. belaufen die das EBITDA zunächst belasten würden; unterm Strich solle aber HOE operativ bereits leicht im positiven Bereich abschließen. Diesen Aufwendungen stünden allerdings etwa €250 Mio. als "Bargain Purchase" gegenüber, die voll im ersten Quartal 2017 verbucht würden und damit ins EBITDA einflössen. Dieses werde folglich einen großen Sprung machen und bei €300 bis 400 Mio. landen und damit signifikant über der bisherigen Rekordmarke von €266 Mio. aus 2015.".

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    6. Ah! Jetzt ist mir auch klar, warum der Dirk am 6. März 53.964 Aktien a 64,03 Euro verkauft hat. Also ca. 3,455 Mio Euro.

      Von dem Konzernergebnis ließt man da tatsächlich schon, aber nicht vom 91,5%-igen Rückgang des Ergebnisses pro Aktie. Das sieht so schon noch etwas anders aus.

      Aber Jeder hält eh an seinen Lieblingen fest. Dazu kann man auch was unter "Confirmation Bias" googeln. ;-)

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    7. Ach Ralph... Aurelius bilanziert nach IFRS, da fließt also auch das Bewertungsergebnis mit ein. Da Aurelius die Beteiligungen aktuell bilanziert, fallen die gewinnen also schon dann an, wenn sich unterjährig (oder in den Vorjahren) die Bewertung erhöht. Nicht erst beim Verkauf der Tochterunternehmen. Das Ergebnis je Aktie ist für eine nach IFRS bilanzierende Beteiligungsgesellschaft/Finanzinvestor kaum eine geeignete Kennzahl, um den Erfolg zu messen.

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    8. Zudem ist eine Verkauf von 3,455Mio wohl nicht ausschlaggebend bei einem Vermögen von >250mio, aber wir werden es in den nächsten Wochen sehen :)

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  3. Aurelius wird morgen ja nicht nur seine Zahlen vorlegen, sondern auch dezidiert zu den Vorwürfen Stellung nehmen (ich gehe davon aus, das Aurelius beides gleichzeitig vorlegen wird). Dabei wird deutlich werden, dass es eben zwei Sichtweisen gibt auf die Bilanzierung und die Bewertung. Alleine schon wenn man Bilanzen nach HGB und IFRS nebeneinander legt, ergeben sich teilweise erhebliche Unterschiede hinsichtlich Bewertung und Abschreibungen. Deshalb ist weder das eine falscher oder richtiger als das andere. Nur anders.

    Die Behauptung, 60% aller von Aurelius verkauften Unternehmen seien inzwischen Pleite, dürfte am leichtesten verifizierbar sein. Und vielleicht gibt es ja auch erstmals ein Statement von Aurelius bzw. Dr. Markus zu den großen Insiderverkäufen aus dem Dezember. Die sind bisher ja noch nirgends thematisiert worden und ein Hintergrundinfos dazu wären sicherlich nicht uninteressant. Auch ohne die Vorwürfe von Gotham.

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  4. 15 von 26 pleite: http://www.bilder-upload.eu/upload/dae92d-1490709247.jpg

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    1. dafür das Schleicher pleite sein soll, haben sie eine erstklassige Website

      Ich arbeite auch in einer Firma, die mal zum Portfolio von Aurelius gehörte. Hatte in meiner Funktion auch mit Leuten wie Steffen Schiefer zu tun. Kann nicht sagen, dass mir die Leute unsympatisch sind. Und die Arbeit, die sie damals bei uns gemacht haben, war auch nicht schlecht.

      Aurelius ist die größte Position in meinem Depot. Mein durchschittlicher EK liegt bei 27 Euro. Da ich letzte Woche meinen Bestand bei GBK aufgestockt habe, hatte ich leider kein Geld um nachzukaufen.

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    2. Zu Schleicher

      Aurelius verkauft München, 19. Juni 2013
      http://aureliusinvest.de/presse/pressemitteilungen/aurelius-verkauft-berliner-schleicher-electronic-gmbh/

      Insolvenz 29.12.2014
      http://www.rae-eckert.de/de/2-aktuelles/aktuelles/624-vorlaeufiges-eigenverwaltungsverfahren-schleicher-electronic-gmbh-co-kg-2.html

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    3. Interessant ist doch, dass Gotham einige Käufer einfach als "suspect buyers" bezeichnet. Und dass einige Management-Buyouts im Endeffekt nicht funktioniert haben, kann/muss man nicht unbedingt Aurelius ankreiden. Aurelius übernimmt viele Unternehmen aus Sondersituationen heraus und richtet sie neu aus. Dass diese Neuausrichtungen nicht alle funktionieren und langfristig erfolgreich sind, liegt doch auf der Hand. Sonst hätte Aurelius die Unternehmen ja auch selbst gar nicht aus solchen Situationen heraus erwerben können. Und dass ein Großteil der nicht erfolgreichen Ex-Beteiligungen in der großen Wirtschafts- und Finanzkrise, also zwischen 2008 und 2010 in die Insolvenz gingen, dürfte vielleicht auch an der damaligen gesamtwirtschaftlichen Situation gelegen haben? Könnte man ja mal drüber nachdenken. Das Beispiel Schleicher zeigt doch, dass Insolvenzverwaltung in Eigenregie nicht zwangsläufig eine Pleite bedeutet. Dazu wurden sie ja überhaupt eingeführt, um Pleite zu verhindern und den Fortbestand des Unternehmens doch noch sicherstellen zu können.

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    4. "Und dass einige Management-Buyouts im Endeffekt nicht funktioniert haben, kann/muss man nicht unbedingt Aurelius ankreiden."
      Das nicht, aber die Summe ist schon bemerkenswert (15 von 26 Pleite)

      "Dass diese Neuausrichtungen nicht alle funktionieren und langfristig erfolgreich sind, liegt doch auf der Hand."
      Dass dies nach dem Verkauf passiert ist gutes Timing von Aurelius ;)


      Die Summen die am 12. Dezember 2016 bei Director Dealings stehen sind übrigens auch nicht ohne

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  5. Ich hab gerade das Papier von Gotham überflogen und teilweise tiefer gelesen. Da sind wirklich gute Punkte angesprochen, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind. Ich würde mich da lieber zurückhalten... das mit den Insolvenzen und auch die Frage nach den Einnahmen (VII) ist schon handfest.

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  6. Martin Kellermann28.03.17, 16:29

    Soeben ist ein Statement von Aurelius veröffentlicht worden:
    http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/statement-aurelius-equity-opportunities-kgaa-the-short-attack-gotham-city-and-outlook-the-development-the-business/?newsID=995275

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  7. Viele lesen sich berechtigt die Studie und meinen, ganz so unrecht können sie nicht haben.... Das war nicht anders bei anderen Short-Attacken.

    Ich denke, "jeder" kann so einen Bericht schreiben und hat etwas zu meckern. Bei der Deutschen Rohstoff kann es der "verschobene" Gewinn sein, oder bei Publity der verschobene Notartermin....

    Aurelius hat in den letzten Jahren gut gearbeitet ! Hat vor kurzem den größten Zukauf in der Unternehmensgeschichte getätigt. 400 Millionen Euro liquide Mittel... Aktien werden zurück gekauft (heute wäre das Timing super!) und vieles mehr... In den nächsten Monaten wird der Kurs wieder auf die 60 zugehen und dann kommt es denke ich wieder auf Fakten an, um den Kurs Richtung Norden zu bewegen und die wird, da bin ich mir sicher, Aurelius mit Sicherheit aufweisen.

    Bin grad von der Arbeit gekommen, habe zu 52 Euro zugekauft :)

    DD

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  8. Aurelius Equity Opportunities Se & Co Kgaa:

    * Statement by aurelius equity opportunities se & co. Kgaa on the short attack by Gotham City and outlook on the development of the business

    * Aurelius sees a strong exit pipeline and interest in its subsidiaries

    * Aurelius expects to successfully exit two to three sizeable companies over next few months

    * Conclusions drawn by Gotham City research are substantially incorrect

    * Share buy-back stepped-up: 50 million euros ($54.35 million) immediately, additionally 160 million as of June 21, 2017

    * Will immediately set-up another share buy-back program in amount of 50 million euros and will cancel shares already bought by company during current buy-back programme

    * Will continue a sustainable dividend policy and share buy-back program

    * Expects a minimum of 6 acquisitions in 2017

    * Aurelius sees a strong exit pipeline and interest in its subsidiaries.

    * Expects to successfully exit two to three sizeable companies over next few months

    * Over coming days, we will issue a more comprehensive rebuttal of allegations.

    * Is evaluating possible damage claims, notification of BaFiN, filing of a criminal complaint against individuals with hedge funds Gotham City for market manipulation Source text for Eikon: Further company coverage: ($1 = 0.9200 euros) (Gdynia Newsroom)

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  9. Hallo Michael,
    Danke erstmal für die Aufklärung zu den kriminellen Machenschaften dieses Hedgefonds. In deinem Artikel oben listest Du eine Reihe von Unternehmen, die zu dem Zeitpunkt im Visier von Leerverkäufern waren. Gibts es eine Quelle, die einen aktuellen Überblick bietet, oder muss man dafür täglich in den Bundesanzeiger schauen?
    Gruß
    TRS

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  10. Hallo Michael,
    ich stelle mir bei AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA noch immer die Frage: wo liegt der belastbare Wert des jockey stocks? also wie groß ist die gegenwärtige Sicherheitsmarge? Kann man bei diesem Unternehmen nachhaltige Eigenkapitalrenditen, Gewinne oder Cashflows definieren? Über welchen Weg hast du das Unternehmen bewertet? Viele Grüße, Königsinvestor

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    1. Ich habe hier im Blog schon mehrfach ausgeführt, dass Aurelius kein unterbewertetes Investment ist und dass man kaum die vielen Beteiligungen selbst bewerten kann. Hier ist man auf die NAV-Berechnung des Unternehmens angewiesen. Der Burggraben besteht im Geschäftsmodell bzw. im Track-Record, der über mehr als 10 Jahre erfolgreich abgeliefert wurde und bei dem das eingesetzte Eigenkapital im Schnitt mehr als verneunfacht wurde. Damit einhergehend setzt man mit dem Kauf von Aurelius-Aktien auf das Management, das nach wie vor auch die größten Anteilseigner stellt.

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  11. Hallo Michael!

    Ein unglaublich heftiger Einschlag!!! Und eine so schnelle und verständlche Reaktion und Einordnung von Dir. Da hast Du richtig value in diese Situation gebracht.
    Und vielleicht kann ich den Rücksetzer kurzfristig nutzen,um doch noch bei Aurelius einzusteigen. Vieleicht, denn ein paar Tage will ich schon haben, um klarer zu sehen.

    Auf jeden Fall Dir aber vielen Dank, dass ich das Thema Leerverkauf endlich verstanden hab und LG!
    Jörgen

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  12. Heftig, liegen jetzt bei 42 Euro... stiege ich ein und wenn ja wann?

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  13. 41 - verlieren gerade 1 Euro pro Minute. Irre.

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  14. Das geht richtig ab, ich habe gerade bei 38 nachgekauft. Wenn die NAV Berechnung vom Jahresergebnis stimmt, dann ist der Preis ein Schnäppchen

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    1. Wo liegt damit ein Durschnittskaufpreis?

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    2. Meinte natürlich "Dein" nicht ein.

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    3. Ich habe das erste mal in Januar gekauft und jetzt ca. verdoppelt. Daher ist mein Durchschnittspreis bei ca. 48! :-(

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  15. Hab zu früh bei meinem damaligen einstiegkurs von 42 zu geschlagen
    Allerdings denke ich das ich damit auf Dauer gut leben kann

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  16. habe soeben mein Depot sehr stark Richtung Aurelius ausgerichtet. Somit ist der Wert auf 30% Depotanteil gestiegen. Eine fabelhafte Unternehmung zu einem Traumpreis.
    An solchen Tagen liebe ich es, Investor zu sein.

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    1. 30% Depotanteil von nur einer Beteiligung!? Wäre mir persönlich nicht mal bei einem Blue Chip wohl dabei.

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  17. Gestern war ich noch sehr bullish. Aber inzwischen versteh ich nicht mehr was da abgeht. Warum wird der Kurs so runtergebügelt? Warum kauft niemand dagegen?

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    1. Das Volumen ist sehr hoch, also scheint viel gekauft zu werden. Nur, im Moment wird extrem viel zum Verkauf angeboten...

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  18. Nur so am Rande: hat da nicht einer den Ökonomie-Nobelpreis für die Feststellung bekommen, der Markt/Börsenkurs verhalte sich zu jeder Zeit rational und preise alle Informationen ein? Au weiah! Da sieht man mal, für welchen Unsinn in den Wirtschaftswissenschaften Nobelpreise vergeben werden.

    Schön ist die Sache mit Aurelius nicht, erst mal sieht mein Depot ziemlich angefressen aus. Und wenn ich von Wirecard und Ströer auf Aurelius schließe, dann muss ich annehmen, dass es locker ein Jahr dauern kann, bis der Kurs zu alter Stärke zurückfindet. Und der Jahresbericht 2016 hat da wohl auch nicht geholfen: ich muss zugeben, ganz verstehe ich das niedrige EBITDA und den Gewinn pro Aktie nicht - gehe ich richtig in der Annahme, dass da der unregelmäßige Charakter der Verkäufe und Akquisitionen eine Rolle spielt? Muss mich wohl mehr in die Bilanzierung von Aurelius einlesen.
    Ich nehme schon an, dass sich der Kurs irgendwann wieder erholen wird, doch zunächst mal ist da wohl ein Tal der Tränen zu durchqueren.
    Und soziologisch gesehen ist mir der ungeheure Effekt, den so ein Leerverkäufer-Report hat, wirklich nicht ganz klar. Mir scheint, die Leute verhalten sich da wie Lemminge - ich kann mir das nur mit dem Paradox der Gefangenen erklären: zwei in getrennten Zellen verhörte Verbrecher würden viel besser fahren, wenn sie zueinander halten würden, doch das gegenseitige Misstrauen sorgt dafür, dass beide für die volle Zeit einfahren.

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    1. Richtig, die Höhe des Ergebnisses hängt natürlich maßgeblich von den Exits ab und welche gewinne damit realisiert werden. Und bei den Käufen mit der Vereinnahmung der sog. Bargain Purchases. Hinzu kommen die Erträge aus den Beteiligungen, die im Konzern verblieben sind. Dagegen stehen die Aufwendungen für die Sanierung/Umstrukturierung bei Beteiligungen und natürlich deren operative Verluste, weil ja nicht alle bereits Gewinn schreiben.

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  19. Hallo Michael, wie siehst Du denn die Höhe der Vorstandsvergütung von gut 27 Mio zzg. Geschäftsbesorgungsbetrag von 2.8 Mio bei einem Ebit von ca. 61 Mio in 2016? 2015 waren es gerade mal 14.6 Mio?

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  20. Marc Ellerich29.03.17, 17:57

    Offenbar hat Gotham City nochmal nachgelegt.
    Hier eine echt gute Zusammenfassung:
    http://www.finance-magazin.de/maerkte-wirtschaft/kapitalmarkt/gotham-city-stockt-shortposition-bei-aurelius-auf-1400251/
    Eine irre Schlacht. Habe heute meine Position mehr als verdreifacht.

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    1. Marc Ellerich29.03.17, 18:05

      recht gute, sollte das heißen

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    2. ich weiß nicht ob ich jetzt schon einsteigen soll oder den zweiten bericht von gotham abwarte...?

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    3. Bei Ströer und Wirecard kam in weiteren Berichten auch nicht viel Neues mehr, die haben ihr Pulver weitgehend mit dem ersten "Report" verschossen. Wie man vorgestern gesehen hat, reicht aber oft schon die Ankündigung, um die Aktionäre zu verunsichern und den Kurs zu drücken.

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  21. Also ich habe gestern auch nachgekauft, jedoch wenn ich mir heute den Geschäftsbericht durchlese wird mir wirklich unwohl dabei. Auch wenn sich der Umsatz tatsächlich sehr positiv entwickelt hat, bleibt praktisch nichts davon übrig, da die Kosten explodiert sind. Für mich ergeben sich viele Fragezeichen. Beispiel: Warum haben sich die Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr annähernd verdoppelt, während die Anzahl der Mitarbeiter sogar leicht gesunken ist?

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  22. heutiger schlußkurs 35 - jetzt gerade bei 39. puhhhhhh...... ich glaube, ich warte noch ein bißchen ab

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  23. Was sagt denn unser Gastgeber dazu? Hat sich seit gestern die Meinung geändert?

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  24. Ich habe mich bisher nicht mit Aurelius befasst aber finde diese hohen Insider Verkäufer schon sehr verdächtig. außerdem ist jetzt das Image von Aurelius ziemlich angekratzt, so dass es in Zukunft schwerer sein sollte Abnehmer für die Exits zu finden. Denn wer kauft schon gerne ein Unternehmen, das mit einer 60-prozentigen Wahrscheinlichkeit pleite geht?!
    Bin sowieso kein großer Freund von Beteiligungsgesellschaften, da ich das Geschäftsmodell relativ kompliziert finde. Ich konzentriere mich auf einfache Unternehmen mit einem simplen Kerngeschäft.
    Wenn die Zahlen im Geschäftsbericht für mich nicht einfach nachzuvollziehen sind lasse ich die Finger von.

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  25. Hallo zusammen 
    Dass es hier bei diesem Invest "Spielraum" für Interpretation gibt, sollte bekannt sein. Der nette Cowboy asiatischer Abstammung hat sich nach Recherche die „Rosinen“ rausgepickt und schlachtet diese eben aus. Nicht nett, ist aber leider so. Ich kenne das leider allzu gut von einer anderen Aktie
    die auf gleiche Weise „abgesprochen“ über die Klinge springen musste. Durch verlässliche Kontakte wurde mir diese Absicht auch bestätigt. Der Deal damals war, das sich alle Beteiligten die Taschen vollmachen wollten. Damit unterstelle ich hiermit niemanden etwas! Nur weiß ich aus sicherer Quelle, das es so laufen kann. Ob Aurelius nun 40 oder 70 Euro wert sein sollte, das mag dahingestellt sein, die Absicht der letzten zwei Tage liegt jedoch wie ein offenes Buch vor uns.
    Ich bin selbst nicht unerheblich investiert…..und im Verlust. Beste Grüße

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  26. andreas hoffmann29.03.17, 22:07

    hochspannende geschichte. ich war heute das 1. mal als käufer aktiv, da ich davon ausgehe, dass die meisten anschuldigungen grossteils nicht haltbar sind, seit ich die beiden gegensätzlichen statements gelesen habe. aber man muss zeit mitbringen. wer das nervlich nicht verkraftet, darf nicht einsteigen.

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  27. Herr Kissig, wir/ich warte(n) auf Ihren Kommentar zu Ihrem Value-Invest.
    Da Sie Value-Investor-Experte sind (nebenbei: welche Erfahrung(en) vor der Hausse?) und Kolumnen schreiben usw., können Sie uns doch sicher den für mich sehr erklärungsbedürftigen Geschäftbericht ohne jeden Fehl und Tadel erläutern. Mag ja sein, das alles Bestens ist, BITTE Erläutern!, ich kapier' den nicht.
    Oder haben Sie schon in Schreibse: " ... Sorry, aber so geht es nicht. Mit einem Gewinn von ... bin ich ... ausgestiegen und streiche ..."
    Mancher, der Ihnen gefolgt ist, hat heute sehr whl. sehr viel Geld verloren. Und viele dieser Menschen haben sicher nicht Ihre Money-Millionen/Kapital und alles ist Easy. Hoffentlich stimmt deren Risiko-Management. Und hoffentlich steigt die Aktie sehr bald und sehr viel. Aber selbst wenn AUR das schafft, AUR war noch nie und ist, und wird (m.M.) nie eine Value-Aktie sein, selbst wenn sie explodiert (obwohl Chart durchaus okay ist, doch Management, Geschäft usw.). Reine Spekulation/Zocken, mehr ist nicht, Zocken. Gegenüber z.B. Langweiler Altria (für mich seit ca. 1988). Oder glauben Sie, Gotham greift Altria an?.
    Uwe

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    1. Zu meiner Börsenerfahrung kann man hier im Blog ja reichlich finden, z.B. im Impressum und dann stehen hier auch einige Interviews von mir aus anderen Zeitungen/Blogs. Mal unten bei den Tabs nachschauen ("Interview").

      An meinem Investmentcase für Aurelius hat sich nichts geändert durch die Vorwürfe von Gotham. Der Preis (Kurs) hat sich halbiert, das ist schmerzlich anzusehen, der Wert ist jedoch nicht in diesem Maße gefallen. Natürlich ist der Ruf angeknackst und es ist unbestritten, dass dieses Szenario für die Geschäfte von Aurelius keinen Vorteil bringt. Ob es sich nachteilig auswirkt, bleibt abzuwarten. Tatsache ist jedenfalls, dass sich die Führungsspitze und besonders CEO Dr. Markus aktuell leider nicht mit dem operativen Geschäft befassen können, sondern mit der Gotham-Attacke bzw. deren Bewältigung.

      Dass Aurelius kein klassisches Value-Investment ist, habe ich selbst immer gesagt. Aurelius war immer relativ hoch bewertet, was KGV-Vergleiche angeht und auch in Bezug auf seinen Buchwert/NAV.

      Im Gegensatz zu Beteiligungsgesellschaften, die nach HGB bilanzieren, weist Aurelius seine Erfolge sehr transparent aus. Und genau hier setzt Gotham ja an. Bavaria oder Blue Cap übernehmen Sanierungsfälle und solange die operativ Verluste schreiben, werden sie mit Null bilanziert. Die Aufwendungen für die Sanierung/Umstrukturierung geht jedoch schon voll in die Bilanz ein. Erst am Ende, wenn ein Verkauf erfolgt, gibt es dann einen mächtigen Sprung beim Ergebnis, weil dann die Erfolge auf einen Schlag gehoben werden. Aurelius hingegen orientiert sich von Anfang an am Wert des gekauften Unternehmens und das heißt, dass sie zwischenzeitlich erfolgreichen Schritte bei der Sanierung mit einpreisen. Sie haben Home Office Europe für 1 Euro gekauft (die machen 2 Milliarden Euro Umsatz) und die werden im NAV eine gewichtige Rolle spielen (ab dem ersten Quartal, sind also in der letzten NAV-Veröffentlichung noch nicht enthalten). HOE hat aber rund 110 Mio. Euro in der Kasse und keine Bankschulden. Dies verbucht Aurelius als Gewinn bzw. Vermögenszuwachs. Im Gegenzug veranschlagen sie für 2017 rund 25 Mio. Euro als Sanierungsaufwand. Genauer habe ich das in diesem Artikel erläutert.

      Mn kann also sagen, dass Bavaria und Blue Cap erst sanieren und am Ende die Erfolge in Bilanz und GuV ausweisen, während Aurelius dies bereits ab dem Kauf und quasi tagesaktuell tut. Bei Bavaria und Blue Cap schlummern daher stille Reserven in der Bilanz, die erst beim Verkauf oder beim operativen Sanierungserfolg gehoben werden (konservativer Ansatz), während bei Aurelius die Erfolge von Anfang an ausgewiesen werden (progressiver Ansatz). Und hier steckt auch das Risiko, denn wenn sich der Erfolg doch nicht einstellt oder die Beteiligung doch nicht für den angesetzten Preis verkaufen lässt, muss der Ansatz bei Aurelius eben auch nach unten korrigiert werden. Da Aurelius die aktuellen und künftigen Sanierungserfolge aber bereits als Gewinne ausgewiesen hat, würde sich dies dann negativ auf die künftigen gewinne auswirken. Bavaria saniert erst und zeigt am Ende seinen Erfolg, Aurelius weist die Erfolge von Anfang an aus und muss dann zeigen, dass sie die auch wirklich liefern können. Alles jetzt mal sehr pauschal und vereinfacht dargestellt.

      Gotham behauptet daher, die Gewinne von Aurelius seien nur Luftbuchungen, weil kein wirkliches Geld geflossen sei. "Reale" Gewinne fielen erst an, wenn die unternehmen Ergebnisbeiträge an Aurelius abliefern und/oder verkauft würden. Das kann man so sehen, aber daraus eine Bilanzfälschung zu behaupten, halte ich für abwegig. Die meisten international tätigen Finanzinvestoren verfahren so.

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    2. Mein Kommentar ist leider verschwunden... also nochmal

      Hallo Uwe,
      bitte nicht vergessen: jeder ist für sein eigenes Verhalten verantwortlich - egal welche Analyse er vorab liest / welche Informationsquellen er nutzt. Verantwortlich für den Kurssturz sind Gotham und Aurelius, nicht Kollege Kissig.
      Ich bin froh, dass es noch (halbwegs) unabhängige "Börsen-Blogger" gibt, die sich die Blöße geben einen Teil ihrer Investments auf diese Art zu veröffentlichen, nun auch öffentlich verteidigen und insgesamt eine gute Mischung aus Kompetenz und Einschätzung nutzen (und eben nicht reißerische Scheiße von sich geben).
      In diesem Sinne - gutes Händchen ;)
      Andrew

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    3. Hallo Andrew,
      ich bin mit AUR (heute in Summe) nicht im Verlust, im Gegenteil. Und selbst wenn, der Depot-Anteil liegt (aufgrund der Aufstockung) bei ca. 2%. Nachgekauft habe ich zu 38,805. Falls es allerdings eine zweite Attake gibt, und ich nicht verkauft habe, werde ich wohl im Minus landen; ich kaufe keine Puts o.ä.
      Ich bin mir aber sicher, das Einige hier, die diesen Blog lesen, einen Verlust erlitten haben, und www.intelligent-investieren.net/ nimmt explizit "Value" für sich in Anspruch und titelt nicht "Spekulativ/Eigenverantwortung" usw. Das ist mein Punkt.
      Und wer nur einen Teil preisgibt, ist nicht zu 99,99% transparent. Das ist Mathe. Was ist mit dem Rest? "Glaube nur der Statistik ...".
      Nicht abgesicherte Buchgewinne sind Schall und Rauch, es ist nichts in Ihrer Tasche, und wenn morgen die Firma von Aliens geschluckt wird, oder rechtliche Regelungen sich "ändern" oder, oder, oder ... Und wer sich z.B. sein Gehalt aus Buchgewinnen bezahlt und Null haftet ... (Nachtigall)?
      Damit bezweifele ich nicht, dass Herr Kissig ein extrem erfolgreicher Börsianer ist, das sei ausdrücklich geschrieben. Und seine Analysen spielen in einer Top-Liga, Kompliment. Nur, der Blog seit 2011, nur Hausse-Zeiten, war das wirklich so schwer, was ist in schlechtem Wetter?
      Uwe

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  28. Wirklich eine interessante geschichte'
    Also mein Investmentcase ist ja unverändert und oh habe nachgekauft!
    Mal gespannt was Michael schreibt, bei ihm dürften die Verluste ja kleiner ausfallen da er die aur ja schon sehr lange hält.
    Wer noch andere Kanäle verfolgt hat vielleicht mitbekommen das Kolja barghorn vor rund 4 Wochen eingestiegen ist bei aur. Auch auf seine Einschätzung bin ich schon gespannt

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    1. Ich habe ja auch in die fallenden Kursen nachgekauft und liege damit natürlich deutlich im Minus. Und da Aurelius meine größte Position im Depot ist, sieht das nicht schön aus. Auch ich denke, "hätte ich mal vor drei tagen alles verkauft, dann könnte ich jetzt für die Hälfte zurückkaufen". Solche Gedanken helfen aber ja nicht weiter. Man muss die Aktien heute (neu) einschätzen und überlegen, ob sie auf diesem Niveau ein Kauf oder Verkauf sind. Nicht wegen der möglichen Kursschwankungen, sondern ob das Unternehmen, an dem sie einen Anteil darstellen, heute kaufenswert ist. Und zwar nicht auf Sicht weniger Tage oder gar Stunden, sondern auf mittlere und lange Sicht. Gegenüber meinem ersten Kauf in 2012 liege ich ja weiterhin deutlich im dreistelligen Gewinnbereich, aber ich habe über die Jahre natürlich auch meine Position mal aufgestockt und auch mal reduziert. Meine ersten gekauften Aurelius-Aktien habe ich also schon länger nicht mehr im Depot und dem entsprechend auch einen höheren durchschnittlichen Einstiegskurs.

      Aurelius ist ja nur eine von mehreren Beteiligungsgesellschaften, die ich auf der Liste und im Depot habe. Ich sehe bei allen weiterhin Potenzial im Business, ob das eher Industrieholdings sind wie MBB oder GBK, Asset-Manager wie die Deutsche Beteiligung oder Sanierungsspezialisten wie Aurelius, Bavaria oder Blue Cap.

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  29. Folgend ein interessanter Beitrag aus dem WO Forum von User a_schmidt:

    Die NAV der meisten Portfoliounternehmen von Aurelius sind für externe Beobachter mangels verfügbarer Daten schwer bis gar nicht nachzuvollziehen. Anders ist das bei den gelisteten Beteiligungen Berentzen und HanseYachts. Berentzen ist mittlerweile verkauft, HanseYachts noch im Portolio. Bei beiden wurde/wird als NAV der Anteilsbesitz an der Marktkapitalisierung. Die Bewertung erfolgt hier also nicht in dunklen Hinterzimmer, sondern über den Markt bzw. die Börse. Berentzen wurde erfolgreich saniert und verkauft. Der Aktienkurs ist nach dem Ausstieg von Aurelius übrigens bis heute weiter gestiegen. Auch bei HanseYachts scheint der Turnaround geschafft und so ist der Kurs schon ordentlich angezogen. Aurelius besitzt ca. 75% - macht bei einem Kurs von 5 Euro etwa 41 Millionen Euro, die sie sich heute für HanseYachts auf ihre NAV Liste schreiben können. Und die Zahl kommt, ich wiederhole mich, nicht von Aurelius, sondern vom Markt. Und auf was für einen Wert/NAV kommt Gotham in der "Studie" für HanseYachts? Auf genau Null Euro (S. 44 der Studie). Ja ne, ist klar. Und die anderen Zahlen von Gotham haben dann genauso viel mit der Realität zu tun?

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  30. Die Aurelius-Shortseller decken sich ein! Gotham hat seine Shortquote gestern fest komplett auf nur noch 0,03% abgebaut und auch die beiden anderen Shortseller BG Masterfund und CQS haben gestern begonnen, ihre Shortpositionen in Aurelius zu reduzieren. So findet man es im Bundesanzeiger.

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  31. Was heißt das genau? Sollte man wirklich von einer 2. Short Attacke ausgehen?
    Ist es Sinnvoll jetzt zu verkaufen um später erneut einzusteigen?

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    1. Spekulation ist immer so eine Sache .. ;) Ich persönlich werden nicht verkaufen.

      Gruß D.

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    2. Sorry, ich gebe keine Handlungsempfehlungen bzw. betreibe hier Anlageberatung, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich biete hier im Blog Informationen und meine Einschätzung zu Unternehmen und Meldungen. Und ich schreibe häufig, wie ich auf Grundlage dieser Einschätzung handele.

      Es ist durchaus möglich, dass es eine zweite Short-Attacke geben wird. Gotham hat gestern in die Ausverkaufspanik seine geshorteten Aktien eingedeckt, also einen fetten Reibach gemacht. Heute erholt sich der Kurs massiv. Durchaus möglich, dass sie es in den nächste Tagen noch einmal versuchen, denn die Nervosität in der Aktie ist schon noch sehr groß. Insbesondere hat ja Aurelius eine umfassende Erklärung zu den Vorwürfen angekündigt - ich könnte mir vorstellen, dass Gotham die abwartet, bevor sie eine neue Attacke lancieren. Wenn überhaupt. Vielleicht reicht ihnen ihr Erfolg auch schon. Wir werden sehen.

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  32. Damit auch ich das Geschäftsmodell verstehe: wie kann es sein, dass Aurelius ein Unternehmen mit 2 Milliarden Euro Umsatz, keine Bankschulden und 100 Millionen Euro liquide Mittel für 1 Euro kauft?

    Wird mir irgendwie nicht klar...

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    1. Die Frage ist sehr gut, und über eine fundierte Antwort wurde ich mich sehr freuen

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    2. Home Office wollte sein Europa-Geschäft loswerden, weil es nicht rentabel ist. Solche abzugebenden Randaktivitäten übernimmt Aurelius regelmäßig. Der Verkäufer spart sich Entlassungen und Umstrukturierungen und dafür gibt er Aurelius einen Teil dessen an Geld mit auf den Weg, was ihn das nach seiner Ansicht gekostet hätte. Aurelius wiederum scheut die Sanierung nicht und fügt auch gerne andere, ähnliche Unternehmen zu einer Einheit zusammen, um diese dann als Ganzes schlagkräftiger auszustellen. Oder im umgekehrten Fall, da teilt man ggf. das übernommene Unternehmen in mehrere Teile auf und verkauft sie einzeln.

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  33. Short-Attacke hin oder her. Was mir noch Sorgen bereitet, sind die Insider-Verkäufe. Dr. Markus faselte etwas von Steuern auf Dividenden sparen... Kann es sein, dass Teile der ~170 Mio Verkäufe des Managements an die Töchter des Unternehmens selbst gingen? Das Aktienkaufprogramm von Aurelius selbst kann es nicht sein, da hat das Unternehmen bis letzte Woche Anteile zu etwas über 20 Mio EUR (zu übrigens im Schnitt 63) erworben. Interessant wäre, wer die Käufer-Seite war, dass sie sich nicht zu Erkennen gegeben hat... Und hält CEO immer noch >12% der Anteile am Unternehmen? (20% in 2015 mal 31 Mio Aktien = 6,2 Mio, minus 114 Mio/ca.50 = 2,3 Mio Aktien in Dez 2016 = 3,9 Mio Aktien Anfang 2017?). So richtig transparent ist mir das alles nicht...

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  34. Ich hatte vor der ganze Gotham Geschichte hier und an anderen Stellen positives über Aurelius gelesen. Negative Kaufpreise klingt auch gut, wenn auch als nachhaltiges Geschäftsmodell etwas unwahrscheinlich.

    Investiert habe ich erstmal nicht, weil mir die Bewertung, die man eben nicht bottom up selber nachvollziehen kann, schon ziemlich hoch erschien. Mittlerweile bin ich froh, dass ich erstmal den Geschäftsbericht 2016 abwarten wollte. Den habe ich genauso wie den Gotham Report mittlerweile gelesen (teilweise auch nur überflogen).

    Teile der Vorwürfe wie z.B. der WP sind für mich tatsächlich an den Haaren herbeigezogen. Mit deren WP habe ich auch schon gut zusammengearbeitet. Rund um das Thema badwill gibt es für mich aber mindestens zu wenig Transparenz. Ich werde die weiteren Entwicklungen deshalb auf jeden Fall weiter von der Seitenlinie verfolgen.

    P.S. Wenn man blogs zu Einzeltiteln liest, muss man sich seine eigenen Gedanken machen! Vorwürfe wegen Kursverlusten sind unangemessen.

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  35. Ich habe mich ein bisschen mit der wichtigste Transaktion von Aurelius beschäftigt: die Übernahme von Office Depot Europe. Dazu folgender Link:
    https://www.opi.net/issues/2016/november-2016/features-november-2016/analysis-investment-firm-to-buy-depot-europe/

    Aus diesem Beitrag, möchte ich folgendes hervorheben:
    - "Aurelius CEO Dirk Markus has a connection with the office supplies industry, having been one of the founders of online trading platform Mercateo in 1999. As such, he has a firm understanding of the importance and potential of e-commerce in the business supplies industry. "

    Was Mercateo betrifft und die Rolle von Dirk Markus damals, empfehle euch folgenden Link:
    https://www.welt.de/print-welt/article429918/Mercateo-schafft-virtuelles-Einkaufsnetz-fuer-den-Mittelstand.html

    Der Umsatz von Office Depot Europe ist ca. 2 Mrd. EUR. Die Firma muss zuerst natürlich saniert werden. Ich finde trotzdem, dass hier ein sehr großes Potenzial für Aurelius und wir als Aktionäre existiert. Natürlich nicht ohne Risiken. In diesem Fall handelt es sich um die größte Transaktion von Aurelius und die Risiken könnten dementsprechend groß sein. Aber dementsprechend könnte die Belohnung werden, wenn die Entwicklung in ein paar Jahren positiv wird. Das erhöte Risiko könnte trotzdem auch ein Grund sein, warum die Vorstände sich von einem großen Teil Ihre Aktien Ende 2016 getrennt haben, oder irgendwie einen Teil des Deals...

    Ich bleibe investiert und werde die paar Jahre warten und hoffe auf das Beste.
    Alles anderes ist nur zocken.

    Viel Glück an alle die auch investiert bleiben oder erst jetzt mit einem sehr guten Preis einsteigen.

    Schönes WE,
    AL

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  36. Das ist eine sehr gute Frage, würde mich auch brennend interessieren.
    Habe jetzt zweimal Aktien von Aurelius gekauft. Jedesmal für ca. 2.000 €, einmal am 28.03. zu 52,88 €/St und am 30.03. zu ca. 41 €/St. Damit hätte es jedesmal deutlich bessere kaufzeitpunkte gegeben....

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  37. Weiß jemand wann genau Aurelius Ihre "detailierte Stellungnahme" abgeben wollen?

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  38. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie irrational Menschen an der Börse reagieren.

    Dies kann man auch hier im Forum nachvollziehen. Jeder hier hat in irgendeiner Weise ein Eigeninteresse durch ein Investment oder Desinvestment in Aurelius und ist dementsprechend getrieben. Pessimisten und Optimisten, jeder hat seine eigene Interpretation der Lage (mich natürlich miteingeschlossen): total menschlich.

    Was Michael toll macht, ist auf doch recht neutrale Weise und mit viel Geduld den Sachverhalt zu erläutern. Natürlich hat auch er ein Interesse daran, sonst würde er kein Forum wie dieses regelmäßig pflegen und sich die Zeit dafür nehmen.

    Ich denke, dass ein Unternehmen, welches seit Jahren mit dem selben Geschäftsmodell erfolgreich agiert, keinen Grund hat, sich Sorgen zu machen. Entscheidend ist hier das Management, welches seit Jahren sinnvolle Investments tätigt und wir geben Ihnen durch unsere Investments das Kapital dazu. Macht doch Sinn. Warum sollten wir davon Abstand nehmen?

    Michael hat aus meiner Sicht die meisten Aspekte sinnvoll und nachvollziehbar erklärt, auch wenn die selben Fragen von manchen Leuten wiederholt gestellt werden.

    Ein Punkt, der hier noch für Angst und Verwirrung sorgt sind die Insiderverkäufe. Dazu ein paar Gedanken meinerseite:
    1.) Insiderkäufe und Verkäufe passieren bei allen Unternehmen und zwar regelmäßig
    2.) Diese Käufe und Verkäufe sind getrieben durch die persönlichen Verhältnisse und individuellen Investmententscheidungen der Individuen. Wenn ich CEO von Aurelius wäre, würde ich genauso agieren wie ein anderer smarter Investor und mein Risiko streuen, d.h. nicht mein ganzes Geld in Aurelius halten.
    3.) Insiderkäufe und -verkäufe sind reguliert und können oft nur in bestimmten Zeitspannen durchgeführt werden. Zudem müssen Insider aufgrund der Signalwirkung und überdurchschnittlichen Höhe ihrer Marktaktivitäten einen sinnvollen Zeipunkt abpassen

    Zusammenfassend wird hier das Thema Insiderverkäufe überbewertet.

    Wir alle sollten versuchen, unsere Emotionen hier herauszulassen und die Sache rational und objektiv zu sehen, selbst wenn dies extrem hart ist.

    VG

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  39. Zum Thema Insiderverkäufe möchte ich meinen Vorredner gerne Recht geben. Allerdings war die Menge der verkauften Aktien sehr groß. Dirk Markus und Gert Purkert hatten 2015 zusammen noch etwas mehr als 25% vom Unternehmen. Die Transaktionen Dezember 2016 haben ihr Anteil am Unternehmen unter 15% senken lassen. Ich würde mich freuen, wenn jemand plausibel erklären kann, warum das seitens DM und GP unkommentiert bleiben kann. Plausibel heißt: ohne die Verkäufer zu zitieren.

    Neben dem Aktienverkauf haben sich die Kollegen DM, GP und DA 2016 auch reichlich Gehalt ausgezahlt. Gehalt fix+variabel für die 3 zusammen war 2016 27,4 Mio EUR (2015: 14,7 Mio EUR). Darüber hinaus hat DM sich über seine Lotus AG 2,9 Mio EUR Management Service Fees (2015: 0,6 Mio EUR) zahlen lassen. DM, GP und DA sitzen zusammen (oder getrennt?) in AURELIUS Wachstumskapital SE & Co. KG, AURELIUS Beteiligungsberatungs AG, AURELIUS Transaktionsberatungs AG, und AURELIUS Portfolio Management AG, welche 2016 zusammen nochmal 0,5 Mio EUR Beratungsgebühren an AURELIUS Wachstumskapital SE & Co. KG in Rechnung gestellt haben.

    Vielleicht bin ich naiv, aber soweit ich weiß verdient Buffet (abgesehen von einem Grundgehalt) sein Geld mit der Wertsteigerung der BRK-Aktien. Der lässt sein BRK sich kein Managementgebühren, Beratungsgebühren etc. auszahlen.

    Vielleicht bin ich naiv, aber als Aurelius-Aktionär setze ich bei der geschäftsbedingt intransparenten Buchhaltung maßgeblich auf die Intelligenz und Integrität der Unternehmensführung. Ich hoffe, dabei keinen Fehler zu machen.

    Gruß
    Erik S

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    1. Das ist der beste Kommentar der letzten Tage. Der Trubel der vergangenen Woche war natürlich verführerisch. Wenn aber ein intransparentes Geschäftsmodell mit solchen Vergütungsstrukturen zusammentrifft, geht bei mir unverzüglich der Rolladen runter. Vorstände, die signifikant am Unternehmen beteiligt sind, sollten ihren finanziellen Erfolg mit dem der Aktionäre verbinden, anstatt ihre Machtposition für solche kreativen Modelle zu verwenden.

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  40. Da ist ja schon eine Menge an Meinung zusammen gekommen, was die Sache für mich nicht übersichtlicher macht. Was mich als ii-Neuling irritiert: Vor wenigen Tage ist Aurelius ein klarer Nachkauf (das habe ich auch so gesehen und entsprechend gehandelt); und jetzt ist es in der Liste nur noch eine Halteposition. Wie geht das zusammen?

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    1. Weil der Kurs von Aurelius momentan nicht von operativen Ergebnissen und Erfolgen geprägt ist, sondern von Emotionen, Panik und Gier. Die Short-Attacke kam ja im Verlauf der letzten Woche und daher hat sich mein Votum zwischen den beiden Freitagen entsprechend geändert. Die Einschätzung betrifft immer meine kurz- bis mittelfristige Meinung, nicht die langfristigen Aussichten.

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    2. Nix für Ungut, aber "Value Investing" definiere ich bißchen anders als "kurz- bis mittelfristige Meinung, nicht die langfristigen Aussichten."

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    3. Du vermutest einen Widerspruch, wo keiner ist. Ich nehme Werte auf die Empfehlungsliste auf, wenn ich mittel- und langfristig von ihnen überzeugt bin. Sollten sich die Dinge ändern, also die Fakten oder (nur) meine Meinung zu ihnen, streiche ich den Wert von der Liste. Mit Begründung; ich erkläre, weshalb ich glaube, mich geirrt zu haben.

      Von den Lesern kommen viele Fragen, ob man den oder den Wert zum aktuellen Kurs jetzt kaufen sollte. Und auch die Bitte, meine kurzfristige Einschätzung hinter den Werten zu vermerken. Dem Wunsch bin ich vor einem oder anderthalb Jahren nachgekommen. Es geht dabei nicht darum, die Aktien kurzfristig zu traden, sondern ganz nach André Kostolanys Motto, man müsse die Aktien im Verhältnis zu ihrem Tageskurs einschätzen, nicht zum eigenen Kaufkurs, stellt dies meine Einschätzung des Tageskurses im Verhältnis des von mir angenommenen fairen Werts bzw. mittel- und langfristigen Potenzials dar.

      Ausgenommen von der Langfrist-Empfehlung sind explizit die Turnaroundwerte. Diese befinden sich ja in Sondersituationen mit erhöhten Chancen und Risiken und stehen daher besonders unter Beobachtung. Auch halte ich es für unsinnig, für Turnaroundwerte Langfristprognosen und -empfehlungen abzugeben. Wenn der Turnaround erfolgreich ist und der Wert sich zu einem Langfristinvestment gewandelt hat, dann verschiebe ich ihn auf die nrmale Empfehlungsliste. So wie H&R.

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    4. OK, danke. Ich weiß jetzt wie ich die Spalte "K/H" lesen muss.

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  41. Ein nüchterner Blick auf die Situation zeigt, dass die meisten Vorwürfe von Gotham City Research nicht der Wahrheit entsprechen, unbegründet oder von untergeordneter Relevanz sind, aber einige Kritikpunkte bleiben dennoch:

    (1) Ungenauigkeiten in den Berichten
    Im Bericht 2015 sind die Eventualverbindlichkeiten (laut Aurelius wegen eines editorialen Fehlers) falsch summiert worden, auch wenn die Auflistung selbst korrekt war; daher ist davon auszugehen, dass da keine böswillige Absicht dahintersteckt, es ist allerdings schon bedenklich und IMHO auch peinlich für AURELIUS, dass dieselbe falsche Kennzahl aus 2015 auch im Bericht 2016 wiederholt wird. Relevanter Auszug Bericht 2015:

    ...
    All individual listed amounts in Note 69 of the AR 2015 disclosures sum up to the
    total correct amount of 85,518k EUR. Unfortunately, there is an editorial mistake
    regarding the total of contingent liabilities in the first row in this section. Here
    AURELIUS shows an amount of 64,318k EUR. But there is no single contingent
    liability missing, just a wrong adding-up of the figures in Note 69
    ...

    Und im Vergleich dazu der relevante Auszug vom Bericht 2016:

    ...
    69. Contingent liabilities and legal disputes
    As of the reporting date December 31, 2016, there are contingent liabilities in the amount of EUR 83,106 thousand (PY: EUR 64,318 thousand)
    ...

    Es wäre nützlich nachvollziehen zu können, wie es zu der falschen Summe von 64,318k EUR kam, da es nicht ein einfacher Tippfehler sein kann (z.B. eine 6 statt eine 8) - wie oben beschrieben unterstelle ich keine böse Absicht, aber es wäre beruhigend nachvollziehen zu können, wie es zu der falschen Angabe kam. Da es sich um eine Eventualverbindlichkeit handelt und die Auflistung selbst ja vollständig ist und die Auflistung und Summe in 2016 korrekt erscheint, hat das keinen direkte Auswirkung auf die Bewertung oder den sonstigen Kennzahlen von AURELIUS.

    Auch die kleinere Ungenauigkeiten ("Minor accounting errors") wie auf Seite 49 des Gotham Research Berichts aufgeführt, werden von AURELIUS nicht bestritten.

    In Summe hier also keine Abweichungen, die relevant für die Bewertung von AURELIUS sind, trotzdem wünsche ich mir aber, dass AURELIUS das in Zukunft besser macht, denn solche Ungenauigkeiten bieten Angriffsfläche für die Short-Seller. Zudem vertraut man als Aktionär ja darauf, dass diese Berichte korrekt sind.. schnell kann eine solche Ungenauigkeit zu einem Risiko-Abschlag führen.

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    1. (2) Die massiven Aktienverkäufe des Managements wurden immer noch nicht vollständig und transparent beschrieben. Wenn es um steuerliche Aspekte bei den Dividenden geht, dann dürfte das wohl nicht so kompliziert zu erklären sein. Auch fehlt immer noch eine Angabe dazu, wer diese Aktien gekauft hat und warum ein hoher Abschlag auf den Börsenkurs in Kauf genommen wurde. Bei der Umwandlung in eine KGaA wurde ja damit argumentiert, dass man die Komplementärin austauschen könnte, falls ein anderer Investor genauso viel Geld wie Dr. Markus investieren würde.. auf sich selbst will man aber nicht denselben Massstab anwenden. Auch hier gilt wiederum, dass das zu einem Risiko-Abschlag führen müsste.

      (3) Insolvenzen und kurz vor der Insolvenz verkaufte Tochter/Enkel-Gesellschaften
      Das Geschäftsmodell von AURELIUS ist es ja gerade, Firmen die in einer Krisensituation sind, zu restrukturieren, da es ist durchaus normal und teilweise ja sogar sinnvoll, die Instrumente der Insolvenzordnung zu verwenden. Aber bei genauer Prüfung entsteht bei mir doch der Eindruck, dass gelegentlich Firmen - kurz bevor diese Insolvenz anmelden mussten - an einen "befreundeten" Abwickler veräussert wurden, dadurch spart man sich evtl. Reputationsschaden während der "owned by Aurelius"-Phase.

      Alle anderen Punkte von Gotham halte ich für substanzlos:
      - We were unable to reconcile 43% – 100%+ of Aurelius’s reported earnings to the sum of its subsidiaries’ earnings.

      > Hinfällig - siehe Stellungnahme von Aurelius;

      - 2015 contingent liabilities, as calculated by the sum of its parts, seem understated by
      46% or more.

      > siehe oben

      Aurelius’ income from negative goodwill accounts for over 120% of 2011-2015 earnings.

      > bedingt durch das Geschäftsmodell

      Similarly high levels of negative goodwill preceded a permanent -95%+ collapse in the share price of Arques AG, whose business model seems identical to Aurelius’.

      > nicht vergleichbar, nicht die Ursache für die Probleme bei Arques

      Aurelius claims to be a “good home for companies” yet nearly 60% of portfolio companies entered insolvency after Aurelius sold them, per our review.

      > ungenau, siehe oben

      Our estimate of NAV is 80%-90% lower than Aurelius’ unaudited and DCF-based NAV.

      > NAV-Berechnung von Gotham ist nicht nachvollziehbar, NAV-Berechnung von Aurelius entspricht den aktuellen Parameter (siehe oben bzgl. Risikoabschlag, WACC etc.)

      Aurelius has never received an unqualified audit opinion on its audited financial statements.

      > gut von AURELIUS begründet, bedingt durch das Geschäftsmodell

      CEO Dirk Markus, a former Finance executive of Arques is also the CFO of Aurelius, according to Hauck & Aufhauser.

      > AURELIUS könnte den CFO auf der eigenen Homepage ausweisen, aber der Vorwurf ist unbegründet.

      Aurelius’ executives sold €169 million of shares in December 2016 (40% or more their stake) at €52.5 per share. The prevailing market price was €59 that day.

      > siehe oben

      Aurelius has been accused of illegal conveyance (and found guilty in some cases) in its business dealings (Einhorn case, EDS case).

      > von Aurelius in der Stellungnahme erklärt

      Aurelius “abstains” from providing negative goodwill-related disclosures “because it believes that they can lead to economic disadvantages.”

      > gut von AURELIUS begründet, bedingt durch das Geschäftsmodell

      Ich werde Aurelius also in Zukunft eher nicht mehr mit einem Aufschlag auf den NAV kaufen, zumindest bis nicht alles lückenlos aufgeklärt wurde, wobei ich schon sagen muss, dass ich das Kursziel von Gotham nicht nachvollziehen kann!

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    2. Natürlich gilt auch hier, dass das keine Handlungsempfehlung, Vermögensberatung o.ä. sein soll; ich selbst bin LONG in Aurelius.

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    3. Zu den Aktienverkäufen gibt es einige andenkenswerte Infos aus diesem Artikel im Finance Magazin: "Aurelius verweist nun darauf, dass sich der Investor in der so genannten Quiet Period befindet, in der das Management keine Aussagen zu Aktienbesitz machen darf und keine Aktien kaufen oder verkaufen darf. Markus hat bereits angedeutet, dass er nach dieser Stillhalteperiode wieder Aktien zurückkaufen werde. Wann diese endet, darf Aurelius nach deutschem Recht nicht preisgeben."

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    4. dann hoffen wir mal auf baldige Aufklärung und dass Aurelius in Zukunft keine so grosse Angriffsfläche mehr bietet.

      Bei Och-Ziff scheint es sich tatsächlich um ein Hedge-Geschäft zu handeln, weil man long in der Wandelanleihe ist.. Timing :-)

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    5. Wenn die Angaben vom Finance Magazin zutreffen, dann wird es Aussagen zum Aktienbesitz des Managements wohl erst nach der HV geben bzw. sobald die Dividende ausgeschüttet wurde..

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  42. Weiß jemand, was mit Quiet Period "nach deutschem Recht" genau gemeint ist? Ich kenne von anderen Unternehmen nur die Handelssperrzeit. Diese wird vorab angekündigt und hat ein Anfangs- und Enddatum. Es ist mir noch nicht vorgekommen, dass ein Unternehmen geräuschlos in einer Handelssperrzeit landet.

    Gruß
    Erik S

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    1. Ich denke das nimmt Bezug auf MAD/MAR II 61:
      http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32014R0596&from=DE

      Relevanter Auszug:
      ...
      (61) Personen, die Führungsaufgaben wahrnehmen, sollte es nicht gestattet sein, vor der Ankündigung eines Zwischenberichts
      oder eines Jahresabschlussberichts, zu deren Veröffentlichung der betreffende Emittent gemäß den Vorschriften
      für den Handelsplatz, auf dem die Anteile des Emittenten zum Handel zugelassen sind, oder gemäß
      nationalen Rechtsvorschriften verpflichtet ist, Handel zu treiben, es sei denn, es bestehen besondere und eingegrenzte
      Umstände, die die Erteilung einer Erlaubnis zum Handel durch die Emittenten an eine Person, die
      Führungsaufgaben wahrnimmt, rechtfertigen würden. Eine solche Erlaubnis des Emittenten lässt jedoch die in
      dieser Verordnung festgelegten Verbote unberührt.
      ...

      Gilt seit Mitte 2016, ist aber eine EU-Verordnung.. Ich vermute Quiet Period = Handelssperrzeit und ja, dass mit dem "geräuschlos" ist schon seltsam, v.a. während einer Short-Attacke.

      Noch seltsamer ist dann aber der Verkauf von Aktien Anfang März vom AR von Aurelius, wenn man sich schon auf das Quiet Period berufen will.. aber ich hoffe es gibt bald Aufklärung dazu.

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  43. Hallo Michael,

    wie stehst du zu diesem Artikel : http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/aurelius-aurelius-chef-dirk-markus-wohl-deutschlands-topverdiener/19623964.html ?

    Wieso werden so hohe Gehälter ausgezahlt? Wieso werden diese nicht Leistungsorientiert/ an der Vermögensmehrung orientiert (wie bei Berkshire H.) Deine Meinung würde mich hier interessieren! Danke!

    Und viele Grüße!

    Oliver

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    1. In dem Artikel steht ja leider nicht wirklich was Substanzielles drin. Das Vergütungssystem von Aurelius wurde ja auch von Gotham kritisiert und die Gesamtsumme, die an Dr. Markus bzw. den Vorstand geflossen ist, ist schon mehr als üppig. Allerdings kann man durchaus sagen, dass diese Zahlungen wohl leistungsorientiert sind, denn Aurelius hat ja bis vor 14 Tagen hervorragend dagestanden, sowohl operativ als auch was den Börsenkurs angeht. Und auf dieser Basis erfolgte die Vergütung für 2016.

      Ich kann mir gut vorstellen, dass es (auch) zu den Vergütungen auf der Hauptversammlung eine Reihe von sehr kritischen Fragen geben wird und ggf. auch Änderungsanträge erzürnter Aktionäre. Ich wäre hier auch für mehr Transparenz und keine "nebenbei" vereinbarten Regelungen. Ein Vorstand hat seine Arbeit zu leisten und dafür entlohnt zu werden. Fixgehalt, Tantieme, Aktienoptionen, wie auch immer. Parallel noch weitere Leistungsvergütungen abzurechnen/zu vereinbaren, empfinde ich als nicht überzeugend. Das sollte man schleunigst ändern.

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  44. Dieses Forum ist bisher das Beste und Seriöseste, was ich im Internet zu dem Thema Aurelius Short-Attacke gelesen habe. Da sieht man mal, wie viel Desinformation mittlerweile im Netz vorherrscht. Danke Herr Kissing!

    Ein Hinweis, wie Herr Kissing bereits schon eingangs erwähnt hat an diejenigen, die sich an dem Gewinn je Aktie aufhängen. Es macht womöglich mehr Sinn, sich die Gewinne (nicht konsolidiert) der Muttergesellschaft anzusehen, dann bekommt man schnell einen Eindruck davon, wie erfolgreich Aurelius tatsächlich operiert. Ich finde, dieser Umstand wird in den vielen Diskussionen kaum erwähnt, der aber einem sofort ins Auge fällt, wenn man sich die Jahresberichte auch tatsächlich zu Gemüte zieht und nicht nur die Headlines bei google liest. Denn wie heisst es so schön. wer genau hinschaut, der sieht auch mehr.

    Grüße

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  45. Hallo Michael,
    Schreibst Du noch was zu den aktuellen Nachrichten von Aurelius und wie Du die Ankündigungen von heute (Verkauf von SEC, Dividendenerhöhung und Aktienrückkaufprogramm) bewertest?
    Danke & Gruß
    Martin

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  46. Hallo Michael,
    meine Frage ist, wenn eine Leerverkaufsposition beim Bundesanzeiger gemeldet wurde, ist dann der Verkauf der Aktien schon ausgeführt?
    Danke und Grüße
    Günther

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    1. Korrekt. Der Leerverkäufer muss seine Tagesendposition im Bundesanzeiger veröffentlichen lassen (sofern es sich um mehr als 0,5% aller ausstehenden Aktien des Unternehmens handelt), nicht die Veränderung im Tagesverlauf. Er meldet also die Anzahl der Aktien, die zum Börsenschluss des Tages von ihm leerverkauft sind.

      Dabei gibt es natürlich eine Unschärfe: Hat er zum Börsenschluss am 12. Dezember 1 Mio. Aktien leerverkauft, verkauft am nächsten Tag weitere 3 Mio. Aktien, die er aber im Tagesverlauf wieder zurückkauft, dann hat er zum Börsenschluss des 13. Dezembers erneut 1 Mio. Aktien leerverkauft (als "Bestand"). Er müsste also keine Veränderung melden.

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