Dabei kann H&R weiter punkten und liefert tolle Zahlen ab - bei moderater Bewertung. Nachdem man kurz vor Jahresende die Prognosen nochmals erhöht hatte, konnte man nun Vollzug vermelden: Das Nettoergebnis stieg um fast 43% auf €38,4 Mio. und lag damit m oberen Bereich der zuletzt angehobenen Ergebniserwartung. Das EBITDA wurde auf €101,4 Mio. verbessert und alle Segmente lieferten positive Beiträge zum Ergebnis ab. Lediglich der Umsatz lag mit €942,7 Mio. ölpreisbedingt unter dem Vorjahreswert.
Diese nachhaltig positive Geschäftsentwicklung nährte auch Spekulationen, ob das Unternehmen n absehbarer Zeit wieder Dividendenausschüttungen vornehmen würde. Und diese Spekulationen wurden nun beendet. Denn H&R kündigte an, stattdessen Berichtigungsaktien (auch als Gratisaktien bezeichnet) an ihre Aktionäre ausgeben zu wollen.
H&R (Quelle: finanzen.net) |
"Die Gesellschaft beabsichtigt, auf der bevorstehenden Hauptversammlung am 18. Mai 2017 das Grundkapital der Gesellschaft im Wege einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung eines Teils der in der Jahresbilanz der Gesellschaft zum 31. Dezember 2016 ausgewiesenen Kapitalrücklage zu erhöhen. Trotz des bestehenden Verlustvortrags nach HGB hat sich die Geschäftsführung der Gesellschaft vor dem Hintergrund der erfolgreichen Unternehmensentwicklung der letzten beiden Geschäftsjahre für die Ausgabe von sogenannten Gratisaktien entschieden, um die Aktionäre am Erfolg der Gesellschaft partizipieren zu lassen und damit an die Dividendenpolitik früherer Jahre anzuknüpfen. Berechtigt sein werden alle Kommanditaktionäre, die zum Zeitpunkt der Durchführung der Kapitalerhöhung Aktien der H&R KGaA besitzen.
Die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat werden über den konkreten Beschlussvorschlag an die Hauptversammlung, in dem insbesondere das Bezugsverhältnis und die weiteren Einzelheiten festgelegt werden, voraussichtlich Anfang April 2017 beschließen. Die Gesellschaft wird hierüber gesondert informieren. Das Bezugsverhältnis wird voraussichtlich in einer Bandbreite von 30 bis 50 zu eins liegen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung hängt davon ab, dass die ordentliche Hauptversammlung am 18. Mai 2017 den erforderlichen Kapitalerhöhungsbeschluss fasst und dieser in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen wird."Am Ende haben die Aktionäre mehr dann H&R-Aktien im Depot.
Meine Einschätzung
Der Turnaround bei H&R war erfolgreich und das Unternehmen kann weiter steigende Umsatz- und Ergebniszahlen vorweisen. Sollte der Ölpreis weiter anziehen, wird H&R hiervon nicht negativ beeinflusst, sondern dürfte sogar eher noch weiter profitieren.
H&R befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
Was mir bei der HR etwas sorgen macht ist die Gefahr eines plötzlichen Preisverfalls von Öl.In USA beschleunigt sich das Fracking wieder, der OPEC-deal ist fragil und die nicht OPEC Staaten ziehen bei der Drosselung auch nicht 100% mit.Angeblich ist Fracking erst ab Preisen von 40 Dollar profitabel, das sollte stützend wirken. Bei aktuellen Preisen um die 52Dollar sollte die Gefahr also nicht immens hoch sein.
AntwortenLöschen$52 wird aktuell für Brent aufgerufen, also das Nordsee-Öl, WTI kostet etwas mehr als $48. Immer noch mehr als genug für viele Fracker, um profitabel zu fördern. Insbesondere die DRAG liegt ja deutlich unterhalb von $40 bei den Kosten.
LöschenFür H&R ist der Ölpreis nicht wirklich wichtig, sofern er sich nicht schnell ändert. Denn sie kaufen Öl und verarbeiten es. Der Gewinn liegt in der Verarbeitung, nicht im Öl selbst. Es sei denn, sie kaufen es teuer ein und dann fällt der Preis rapide. Wie 2014/2015, da kann H&R die hohen Einkaufskosten nicht wegkompensieren, weil man im Wettbewerb die Endprodukte dann im Preis senken muss aufgrund er Konkurrenzsituation. Umgekehrt spielen (schnell) steigende Ölpreise H&R entsprechend in die Hände, weil das billig eingekaufte Öl verarbeitet wird und die Endprodukte dann bereits teuer verkauft werden können.
Schaut man sich nun die saisonalen Ölpreiskurven der letzten 30 Jahre an, so sieht man, dass es im Februar/März immer durchschnittlich sehr tiefe Kurse gab und danach bis in den Sommer hinein einen starken Anstieg. Wie gesagt, die Durchschnittswerte der letzten 30 Jahre. Warum sollte es dieses Jahr völlig andere Entwicklungen geben? Die bisherige marginale Überschreitung der vereinbarten Förderquoten dürfte dazu kaum ausreichen.
Was ich seit Jahren bei H&R nicht verstehe ist das Festhalten am Kunststoffbereich. Was soll das? Wenn dieser denn wenigstens die Volatilität des Raffineriegeschäfts auszugleichen würde. Das funktioniert aber offensichtlich nicht. Seit Jahren wird investiert und es kommt weiterhin nichts dabei herum. Offenbar zu klein das ganze, aber leider groß genug um seit Jahren wichtige Ressourcen bei HuR zu binden. Synergien mit dem Kerngeschäft sind auch keine zu erkennen.
AntwortenLöschenM.E. sollte der Bereich verkauft werden.