Verkäufe
Die hohen Ergebnisse speisen sich ja zuvorderst aus Gewinnen beim Verkauf von Anteilen an Beteiligungsunternehmen und Grundlage des GBK-Erfolgs ist nach wie vor das breitgestreute Portfolio. Hieraus wurden 2016 gleich drei Beteiligungen gewinnbringend veräußert: die österreichische IS Inkasso GmbH, die Raith GmbH, die Schlemmer GmbH. Dabei ist zu berücksichtigen, dass GBK selten ganze Unternehmen kauft oder Mehrheitsbeteiligungen eingeht, sondern sich mit der Rolle des Minderheitseigentümers zufrieden gibt.
Käufe
Auch auf der Kaufseite war GBK im Geschäftsjahr 2016 aktiv. In einem anspruchsvollen Marktumfeld konnte GBK das Portfolio durch Investitionen in Höhe von insgesamt €7,6 Mio. um drei neue Beteiligungsengagements erweitern. Dabei setzt GBK mit einer Beteiligung an der ACHAT Hotel- und Immobilienbetriebsgesellschaft mbH auf einen Betreiber von Value- und Budgethotels in der sich wandelnden Hotelbranche. Mit der MOESCHTER Group Holding GmbH & Co. KG erwarb die Beteiligungsgesellschaft Anteile an einem Innovationsführer und Spezialisten für die Entwicklung und Fertigung von Präzisionsbauteilen, Isolierungen und Komponenten aus Hochleistungswerkstoffen. Und mit der Schiller Fleisch GmbH & Co. KG nahm GBK einen Premiumanbieter hochwertiger Fleischprodukte in das Portfolio auf.
Portfolio
Zum 31.12.2016 umfasst das GBK-Portfolio rund 30 Beteiligungsengagements an mittelständischen Unternehmen mit Umsätzen zwischen rund €5 Mio. und €1,1 Mrd. Dabei hat sich das Portfolio durch die Zu- und Abgänge der vergangenen Jahre deutlich verjüngt und verändert, bleibt aber in seiner Zusammensetzung breit gestreut. So binden Unternehmen der Chemiebranche 31% der Zeitwerte, gefolgt von Unternehmen der Transport-, Logistik- und Touristikbranche, auf die 20% der Zeitwerte entfallen. Der Anteil der Zeitwerte an Beteiligungsengagements aus der Automobilindustrie beläuft sich auf 17%, an Unternehmen des Maschinenbaus auf 10% und an Unternehmen der Elektrotechnikbranche auf 9%. Dienstleistungsunternehmen und Handelsunternehmen schlagen mit jeweils 5% und Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie mit 2% aller Zeitwerte zu Buche.
GBK Beteiligungen (Quelle: finanzen.net) |
Nach den Veräußerungen ging die Summe der Zeitwerte aller Beteiligungsengagements um rund 6% auf €53,1 Mio. am Bilanzstichtag zurück. Ebenfalls veräußerungsbedingt stieg die Liquidität auf €20,4 Mio. an und addiert sich mit den sonstigen Aktiva von rund €3,4 Mio. zur Bilanzsumme in Höhe von €76,9 Mio. Auf der Passivseite zeigt sich ein auf €68,7 Mio. gestiegenes Eigenkapital und die Eigenkapitalquote liegt bei knapp 90%. Im Eigenkapital ist auch ein Betrag von €6 Mio. enthalten, den Vorstand und Aufsichtsrat aus dem Realisierten Ergebnis den anderen Gewinnrücklagen zugeführt haben.
Ausblick - und weitere Exits
Besonders interessant ist allerdings, was im Kleingedruckten steht. Denn im Geschäftsjahr 2017 kann GBK bereits einen ersten Neuzugang verzeichnen und ist mit der PWK Automotive GmbH mittelbar eine Beteiligung an einer Gesellschaft eingegangen, die die Geschäftstätigkeiten der Automobilzulieferer Presswerk Krefeld GmbH & Co. KG und PWK IBEX Automotive GmbH bündelt.
Daneben wurden die Verträge für den Verkauf eines mittelbar gehaltenen Beteiligungsengagements unterzeichnet, so dass nach endgültigem Vollzug der Transaktion die Ausschüttung eines Veräußerungsgewinns zu erwarten ist. Da überdies intensive Gespräche über die Veräußerung mehrerer weiterer Beteiligungsengagements geführt werden, sollte sich das Portfolio auch im Jahr 2017 veräußerungsbedingt weiter verändern.
Meine Einschätzung
GBK Beteiligungen investiert dort, wo andere gar nicht hinschauen: bei den kleinen Unternehmen des erfolgreichen Mittelstands. Diese fliegen für die großen Beteiligungsgesellschaften unter dem Radar und GBK ist auch bereit, sich mit einem Minderheitsanteil zufrieden zu geben. Eine aktive Rolle bei der Führung des jeweiligen Tochterunternehmens strebt man nicht an.
Das Niedrigzinsgumfeld und die inzwischen recht ambitionierten Preise für Unternehmensbeteiligungen spielen GBK bei Verkäufen in die Hände und lassen weitere hohe Gewinne erwarten. Auf der anderen Seite wird es auch für GBK immer schwieriger, interessante und rentierliche neue Beteiligungsunternehmen zu finden. Auch wenn GBK einen mittel- bis langfristigen Fokus hat, liegt der Gewinn noch immer im Einkauf. Und wir erinnern uns an Roland Könens Worte: "Ein gutes Unternehmen, zu teuer bezahlt, ist ein schlechtes Investment". Das gilt nicht für den Kauf von Aktien, sondern auch beim Erwerb von Unternehmensbeteiligungen. Hier hat das Management allerdings über Jahre bewiesen, dass es ein sehr gutes Händchen für die richtigen Beteiligungen hat.
GBK ist ein Nischenwert mit allen Vor- und Nachteilen eines so kleinen Unternehmens, insbesondere der eingeschränkten Handelbarkeit der Aktie und die seltene Berichterstattung in den Medien. Wen das nicht schreckt und wer auf hohe Dividendenausschüttungen aus ist, der findet bei GBK Beteiligungen eine interessante Möglichkeit von Investments in kleine und mittlere Unternehmen des deutschen Mittelstands profitieren zu können.
GBK Beteiligungen befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
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ERGÄNZUNG VOM 28.03.2017, 10:43
▸ GBK vollzieht Veräußerung der Anteile an Astyx GmbH
GBK Beteiligungen AG hat einen Vertrag über den Verkauf der von ihr gehaltenen Anteile an der Astyx GmbH Ottobrunn unterzeichnet und die Transaktion mit einem positiven Ergebnisbeitrag geschlossen. Der Veräußerungserlös überschreitet den Zeitwert, der der Beteiligung im Jahresabschluss zum 31.12.2016 beigemessen wurde, um rund 1,2 Mio. Euro. GBK hatte sich im Jahr 2000 an dem Entwickler und Hersteller von Höchstfrequenz-Sensoren und Kommunikationsmodulen mit rund 3,8% beteiligt.
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ERGÄNZUNG VOM 30.03.2017, 10:37
▸ GBK unterzeichnet Vertrag über die Veräußerung der Anteile an Koller Beteiligungs GmbH
GBK hat einen Vertrag über den Verkauf der von ihr mittelbar gehaltenen Anteile an der Koller Beteiligungs GmbH unterzeichnet, einem Automobilzulieferer und Leichtbauspezialisten, an dem sich GBK im Jahr 2014 wirtschaftlich rund 8,7% beteiligt hatte. Die Transaktion steht unter Vorbehalten, darunter unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung, die im laufenden Geschäftsjahr erwartet werden. Im Fall des Vollzugs der Transaktion (Closing) kommt es zu einem positiven Ergebnisbeitrag für GBK im Geschäftsjahr 2017, wobei der Veräußerungserlös nach Abzug von Nebenkosten den Zeitwert überschreitet, der der Beteiligung im Jahresabschluss zum 31.12.2016 beigemessen wurde, so dass dann ein Veräußerungsgewinn nach KAGB in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro erzielt wird.
Hallo Herr Kissig,
AntwortenLöschenich interessiere mich sehr für die GBK Beteiligungen. Allerdings sehe ich es jetzt so das ich den Einstieg verpasst habe.
Geld 11,500 Brief 12,400
Der Spread ist auch gigantisch hoch. Wann denken Sie ist die beste Zeit zu kaufen? Nach der Dividende im Mai? Wie sollte man eine solche Order am besten ausführen. An der Münchener Börse limit zu 11,50? oder sehen Sie den Kaufkurs um ca. 11-12 Euro als schon zu hoch an, und man sollte besser auf niedrigere Kurse warten? Es fehlt mir ein wenig die Erfahrung und er Mut ein solch "kleines" Unternehmen zu handeln....
Viele Grüsse,
Hubertus
GBK sollte man am besten in Hamburg ordern, dort ist der Spread gering und aktuell 12€ zu 12,10. Aktueller Kurs 12,08€.
LöschenWas die richtige Einstiegsstrategie ist, kann ich leider nicht beantworten. Ich halte Kurse von 12€ nicht für zu hoch. Wenn Sie versuchen wollen, GBK-Aktien günstig abzugreifen, können Sie natürlich eine entsprechend länger laufende Limitorder in den Markt legen. Auch dabei würde ich Hamburg wählen.
Der zitierte Roland Könen hat den Wert vor einigen Jahren übrigens aus dem Value Partners Fonds heraus gekickt, weil ihm die interne Gebührenschneiderei nicht gefallen hatte.
AntwortenLöschenGruß Christian
Bei vielen Gesellschaften möchten Aktionäre einen Supervorstand, der aber am besten keinen Cent verdienen soll für seine Arbeit. Das passt natürlich nicht zusammen. Ich meine, wer gute Arbeit macht und den Unternehmenswert für die Aktionäre steigert, soll dafür auch gerecht entlohnt werden. Schaut man auf den Kursverlauf der letzten zwei Jahre, steht eine Verdopplung zu Buche. Zuzüglich der beiden in dieser Zeit erfolgten Dividendenausschüttungen. Als Aktionär kann man sich da eigentlich kaum beklagen, oder?
LöschenIst (fast) richtig, weil die Herrschaften über die Beratungsmandate hier schon sehr saftig abgegriffen haben, und auch ärgerlich, weil ich meine Anteile damals auch verkauft hatte, aber die weitere Entwicklung war aus der damaligen Historie des Unternehmens kaum absehbar. Daher ist meine Devise heute eher: Kaufen, halten, hoffen...
AntwortenLöschenChristian
GBK Beteiligungen hat heute einen weiteren gewinnbringenden verkauf gemeldet. So hat man einen Vertrag über den Verkauf der von ihr gehaltenen Anteile an der Astyx GmbH Ottobrunn unterzeichnet und die Transaktion mit einem positiven Ergebnisbeitrag geschlossen. Der Veräußerungserlös überschreitet den Zeitwert, der der Beteiligung im Jahresabschluss zum 31.12.2016 beigemessen wurde, um rund 1,2 Millionen Euro. GBK hatte sich im Jahr 2000 an dem Entwickler und Hersteller von Höchstfrequenz-Sensoren und Kommunikationsmodulen mit rund 3,8% beteiligt.
AntwortenLöschenNur zwei Tage nach dem letzten gewinnbringenden Verkauf hat GBK Beteiligungen heute einen weiteren vermeldet. So hat man einen Vertrag über den Verkauf der von ihr mittelbar gehaltenen Anteile an der Koller Beteiligungs GmbH unterzeichnet, einem Automobilzulieferer und Leichtbauspezialisten, an dem sich GBK im Jahr 2014 wirtschaftlich rund 8,7% beteiligt hatte. Die Transaktion steht unter Vorbehalten, darunter unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung, die im laufenden Geschäftsjahr erwartet werden. Im Fall des Vollzugs der Transaktion (Closing) kommt es zu einem positiven Ergebnisbeitrag für GBK im Geschäftsjahr 2017, wobei der Veräußerungserlös nach Abzug von Nebenkosten den Zeitwert überschreitet, der der Beteiligung im Jahresabschluss zum 31.12.2016 beigemessen wurde, so dass dann ein Veräußerungsgewinn nach KAGB in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro erzielt wird.
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