Asset-Manager legen im Auftrag ihrer Kunden Geld an, überwiegend für institutionelle Investoren wie Family Offices, Versicherungen, Pensionsfonds. Eine Reihe von ihnen bietet seine Dienstleistungen allerdings auch Privatkunden an, gerne über Fonds. Und diese Unternehmen hatten die letzten Jahre regen Zulauf, sie konnten ihre Assets under Management (AuM), also das von ihnen verwaltete Vermögen erheblich ausweiten. Was nicht zuletzt am immer weiter fallenden Zinsniveau in der Eurozone lag, das die Jagd auf Rendite immer mehr verschärfte. Im Zuge der Niedrigzinsphase kamen und kommen auch zunehmend "Bastionen der Sicherheit" in immer ärgere Bedrängnis, wie Versicherungen und Bausparkassen. Von Banken ganz zu schweigen, denen ist das Kerngeschäft komplett weggebrochen da ihre Zinsmarge immer weiter zusammenschrumpft. Ich hatte neulich wieder ein längeres Gespräch mit dem Vorstand unserer örtlichen Sparkasse, bei dem es um das unerfreuliche Thema Filialschließungen ging. Dabei wurden auch erneut Zahlen präsentiert, die ich hier im Blog schon mehrfach angesprochen habe.
Zinsmarge implodiert
In der Vergangenheit konnte bei einem höheren Zinsniveau die Zinsmarge von den Banken relativ konstant bei 2% gehalten werden. Für die Spar- und Termineinlagen der Kunden erhielten diese also im Schnitt etwa 2% weniger an Zinsen gutgeschrieben, als Kunden für Anschaffungs- und Immobilienkredite zahlen mussten. Ich meine damit die durchschnittliche Zinsmarge über alle Fristen hinweg. Für die Banken war das Zinsniveau relativ belanglos, denn ob die ihre 2% Marge zwischen 6 und 8 Prozent oder zwischen 3 und 5 Prozent verdienten, war ihren eigentlich egal. Das Zinsniveau hatte, ebenso wie die allgemeine Konjunkturlage, eher Auswirkungen auf das Volumen der nachgefragten Kredite.
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Freitag, 31. März 2017
Mittwoch, 29. März 2017
Phillips 66 ist Buffetts raffiniertestes Öl-Investment
Warren Buffett ist der Großmeister des Value-Investings und er steht auf verlässliche Geschäftsmodelle, die sich relativ leicht in die Zukunft fortschreiben und damit bewerten lassen, möglichst mit langer Geschäftshistorie. Und er betont stets, man solle Aktien kaufen, als würde man das ganze Unternehmen erwerben, sich an einem Business beteiligen, an dem man für mindestens fünf Jahre festhalten wird.
Weshalb nun gerade ein börsennotiertes Unternehmen aus der Öl-Branche mit ihren starken Preisschwankungen in den letzten drei Jahren zwischen 30 und 110 Dollar für WTI (West Texas Indermediate), und das erst seit wenigen Jahren eigenständig ist und an der Börse notiert, sich seiner zunehmenden Beliebtheit erfreut, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Da müssen wir schon genauer hinsehen, um vielleicht auch zu erkennen, was Buffett an Phillips 66 so begeistert.
Wie Buffett zu Phillips 66 kam
Seine ersten Aktien von Phillips 66 hat Buffett nicht gekauft, sie wurden ihm geschenkt. Und zwar als Abspaltung, als Spin-off, des Energieriesen ConocoPhillips, der vor gut vier Jahren seine langweilige und margenschwache Sparte unbedingt loswerden wollte, um sich ganz auf die damals viel lukrativere Öl-Förderung zu konzentrieren. Damals hatte das zu diesem Zeitpunkt wertvollste Unternehmen der Welt, der Energie-Gigant ExxonMobil gerade vermeldet, dass man einen Jahresgewinn von 40 Milliarden Dollar erzielt hätte. Und niemand wollte damals ein unspektakuläres Raffineriegeschäft haben und ein mindestens ebenso unattraktives Tankstellennetz. Naja, alle außer Warren Buffett…
Weshalb nun gerade ein börsennotiertes Unternehmen aus der Öl-Branche mit ihren starken Preisschwankungen in den letzten drei Jahren zwischen 30 und 110 Dollar für WTI (West Texas Indermediate), und das erst seit wenigen Jahren eigenständig ist und an der Börse notiert, sich seiner zunehmenden Beliebtheit erfreut, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Da müssen wir schon genauer hinsehen, um vielleicht auch zu erkennen, was Buffett an Phillips 66 so begeistert.
Wie Buffett zu Phillips 66 kam
Seine ersten Aktien von Phillips 66 hat Buffett nicht gekauft, sie wurden ihm geschenkt. Und zwar als Abspaltung, als Spin-off, des Energieriesen ConocoPhillips, der vor gut vier Jahren seine langweilige und margenschwache Sparte unbedingt loswerden wollte, um sich ganz auf die damals viel lukrativere Öl-Förderung zu konzentrieren. Damals hatte das zu diesem Zeitpunkt wertvollste Unternehmen der Welt, der Energie-Gigant ExxonMobil gerade vermeldet, dass man einen Jahresgewinn von 40 Milliarden Dollar erzielt hätte. Und niemand wollte damals ein unspektakuläres Raffineriegeschäft haben und ein mindestens ebenso unattraktives Tankstellennetz. Naja, alle außer Warren Buffett…
Dienstag, 28. März 2017
Short, shorter, Attacke: Ströer, Wirecard - und jetzt auch Aurelius...
„Die Börse ist keine Einbahnstraße“ heißt es so schön und allen Anlegern ist klar, dass die Kurse steigen, aber auch fallen können. Und je nach Einstellung zum Gesamtmarkt oder einzelnen Wertpapieren beschleicht einen manchmal der Wunsch, auch auf fallende Kurse setzen zu können. Otto Normalanleger bieten sich hier z.B. über Puts geeignete Möglichkeiten.
Für Langfristanleger, insbesondere Value Investoren, sind Put-Strategien eigentlich kein Bestandteil des Investorenwerkzeugkastens, denn schaut man sich die langfristige Entwicklung von Aktien an, dann schneiden diese je nach Länge des untersuchten Zeitraums mit durchschnittlichen sieben bis neun Prozent jährlicher Rendite ab. Die Chance, genau zum richtigen Zeitpunkt mal mit dem Setzen auf fallende Kurse Geld zu verdienen, wiegt das Risiko, am langfristigen Ansteigen der Kurse nicht mehr teilzuhaben, nicht auf.
Und doch werden sich auch Value-Investoren und Langfristanleger in Deutschland zunehmend mit fallenden Kursen auseinandersetzen müssen – und zwar nicht, weil die Börsen zu hoch bewertet wären oder aber eine große Korrektur bevorstünde. Sondern einfach, weil die angloamerikanische (Un-)Sitte des Leerverkaufens immer häufiger auch deutsche Unternehmen an heimischen Börsenplätzen trifft und somit unsere Portfolios...
Für Langfristanleger, insbesondere Value Investoren, sind Put-Strategien eigentlich kein Bestandteil des Investorenwerkzeugkastens, denn schaut man sich die langfristige Entwicklung von Aktien an, dann schneiden diese je nach Länge des untersuchten Zeitraums mit durchschnittlichen sieben bis neun Prozent jährlicher Rendite ab. Die Chance, genau zum richtigen Zeitpunkt mal mit dem Setzen auf fallende Kurse Geld zu verdienen, wiegt das Risiko, am langfristigen Ansteigen der Kurse nicht mehr teilzuhaben, nicht auf.
Und doch werden sich auch Value-Investoren und Langfristanleger in Deutschland zunehmend mit fallenden Kursen auseinandersetzen müssen – und zwar nicht, weil die Börsen zu hoch bewertet wären oder aber eine große Korrektur bevorstünde. Sondern einfach, weil die angloamerikanische (Un-)Sitte des Leerverkaufens immer häufiger auch deutsche Unternehmen an heimischen Börsenplätzen trifft und somit unsere Portfolios...
Mit Großauftrag auf Turnaroundkurs: Muehlhan legt noch eine Schicht drauf
Die Hamburger Muehlhan AG ist im Bereich Oberflächenbeschichtung aktiv und hier insbesondere in den Bereichen Schifffahrt, Pipelines, Bohrplattformen und (Offshore-)Windkraftanlagen. Alle Segmente standen die letzten Jahre unter Druck, weil die Kunden sich mit Investitionen zurückhielten und jeden Euro zweimal umdrehen mussten. Die Schifffahrt befindet sich seit zehn Jahren in einer Dauerkrise, einhergehend mit sinkenden Frachtraten, Überkapazitäten, Fusionen und Pleiten großer global Player wie Han-Jin. Die Offshore-Windparks kamen in Deutschland lange Zeit nicht richtig vom Fleck und der gesunkene Ölpreis machte Ölplattformen in der Nordsee extrem unattraktiv. Für Muehlhan ging es also immer mehr um Konstenreduzierungen und das eigene Überleben. Ich hatte das Unternehmen vor einem Jahr als Turnaround-Spekulation vorgestellt und bisher hat der Kurs noch nicht wirklich viel reißen können. Bis jetzt. Doch das könnte sich nun ändern.
Denn inzwischen zeichnen sich einige Silberstreifen am Horizont ab. Nachdem Muehlhan einige Jahre durch ein Tal der Tränen gehen musste, konnte man auch aufgrund von Rationalisierungen und Fokussierung auf margenstärkere Aufträge wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Nicht ganz in dieses Bild passt der gerade erzielte Abschluss mit Moeller-Maerks, der weltgrößten Reederei, die auch im Nordseeölbohren ein ganz großer Player ist.
Die dänische Tochter Muehlhan A/S schloss mit Maersk Oil eine Vereinbarung mit einem Auftragsvolumen zwischen 100 und 130 Mio. Euro über die nächsten 5 Jahre ab. Zur Erfüllung wird Muehlhan sein dies bezügliches Personal von 80 auf 380 Mitarbeiter aufstocken. Die Auswirkung auf das EBIT der Gruppe seien allerdings gering, teilt Muehlhan mit. Und das passt eigentlich nicht zur Fokussierung auf margenstärkere Aufträge. Andererseits ist dies der größte Auftrag der Firmengeschichte und auch eine unterdurchschnittliche Marge bringt noch Geld ein, während auf der anderen Seite es wohl auch darum ging, den langjährigen Kunden Maersk Oil zu halten. Denn die Reederei-Tochter selbst ist im Konzern nicht mehr uneingeschränkt geliebt und soll in absehbarer zeit abgegeben werden. Muehlhan hat hier also einen Fuß in der Tür und darüber hinaus erzielt dieser große Auftrag natürlich auch Aufmerksamkeit und kann der Türöffner für andere Kunden und Projekte sein.
Denn inzwischen zeichnen sich einige Silberstreifen am Horizont ab. Nachdem Muehlhan einige Jahre durch ein Tal der Tränen gehen musste, konnte man auch aufgrund von Rationalisierungen und Fokussierung auf margenstärkere Aufträge wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Nicht ganz in dieses Bild passt der gerade erzielte Abschluss mit Moeller-Maerks, der weltgrößten Reederei, die auch im Nordseeölbohren ein ganz großer Player ist.
Die dänische Tochter Muehlhan A/S schloss mit Maersk Oil eine Vereinbarung mit einem Auftragsvolumen zwischen 100 und 130 Mio. Euro über die nächsten 5 Jahre ab. Zur Erfüllung wird Muehlhan sein dies bezügliches Personal von 80 auf 380 Mitarbeiter aufstocken. Die Auswirkung auf das EBIT der Gruppe seien allerdings gering, teilt Muehlhan mit. Und das passt eigentlich nicht zur Fokussierung auf margenstärkere Aufträge. Andererseits ist dies der größte Auftrag der Firmengeschichte und auch eine unterdurchschnittliche Marge bringt noch Geld ein, während auf der anderen Seite es wohl auch darum ging, den langjährigen Kunden Maersk Oil zu halten. Denn die Reederei-Tochter selbst ist im Konzern nicht mehr uneingeschränkt geliebt und soll in absehbarer zeit abgegeben werden. Muehlhan hat hier also einen Fuß in der Tür und darüber hinaus erzielt dieser große Auftrag natürlich auch Aufmerksamkeit und kann der Türöffner für andere Kunden und Projekte sein.
Montag, 27. März 2017
Capital Stage präsentiert mehr als sonnige Zahlen für 2016
Die Capital Stage AG, ein im SDAX-notierter Hamburger Solar- und Windparkbetreiber, kann für das Geschäftsjahr 2016 auf Basis vorläufiger operativer Geschäftsergebnisse sehr erfreuliche Zahlen vorlegen und übertraf damit sogar die eigene operative Ergebnisprognose trotz eines vergleichsweise schwachen Windjahres.
2016 war stand auch im Zeichen der Geschäftsausweitung durch den Ausbau des Portfolios aus Solar- und Windparks sowie die Übernahme der CHORUS Clean Energy AG im Oktober 2016. Inzwischen verfügt Capital Stage über mehr als 95% der Anteile und hat einen Squeeze-out in die Wege geleitet.
Vorläufige 2016er Zahlen
Die Umsatzerlöse der Capital Stage AG stiegen im Geschäftsjahr 2016 deutlich um mehr als 25% auf rund 141,8 Mio. Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA) erreichte rund 106,1 Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (operatives EBIT) konnte im Berichtszeitraum auf nunmehr rund 61,6 Mio. Euro gesteigert werden, während der erwirtschaftete operative Cashflow sich im ebenfalls deutlich auf über 103,8 Mio. Euro erhöhte. Die vorläufigen operativen Ergebniskennziffern liegen damit über den eigenen Erwartungen des Unternehmens an das Geschäftsjahr 2016 und enthalten erstmalig auch die Ergebnisbeiträge der CHORUS Clean Energy für das vierte Quartal 2016. Im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres erhöhte sich die Eigenkapitalquote nach vorläufigen Berechnungen auf 25,9%, die Bilanzsumme stieg auf rund als 2,4 Mrd. Euro.
2016 war stand auch im Zeichen der Geschäftsausweitung durch den Ausbau des Portfolios aus Solar- und Windparks sowie die Übernahme der CHORUS Clean Energy AG im Oktober 2016. Inzwischen verfügt Capital Stage über mehr als 95% der Anteile und hat einen Squeeze-out in die Wege geleitet.
Vorläufige 2016er Zahlen
Die Umsatzerlöse der Capital Stage AG stiegen im Geschäftsjahr 2016 deutlich um mehr als 25% auf rund 141,8 Mio. Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA) erreichte rund 106,1 Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (operatives EBIT) konnte im Berichtszeitraum auf nunmehr rund 61,6 Mio. Euro gesteigert werden, während der erwirtschaftete operative Cashflow sich im ebenfalls deutlich auf über 103,8 Mio. Euro erhöhte. Die vorläufigen operativen Ergebniskennziffern liegen damit über den eigenen Erwartungen des Unternehmens an das Geschäftsjahr 2016 und enthalten erstmalig auch die Ergebnisbeiträge der CHORUS Clean Energy für das vierte Quartal 2016. Im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres erhöhte sich die Eigenkapitalquote nach vorläufigen Berechnungen auf 25,9%, die Bilanzsumme stieg auf rund als 2,4 Mrd. Euro.
Börsenweisheit der Woche 13/2017
"Es werden mehr Vermögen durch jahrelanges Sitzen auf guten Wertpapieren gemacht als durch ständiges Handeln."
(Philip Carret)
(Philip Carret)
Freitag, 24. März 2017
MBB im Geldrausch: 3.000 Prozent Plus durch Aumann-IPO
Die MBB-Tochter Aumann AG ging heute an die Börse. Aumann ist ein weltweit führender Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf Elektromobilität. Das Unternehmen verbindet einzigartige Wickeltechnologie zur hocheffizienten Herstellung von Elektromotoren mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, insbesondere in der Automobilindustrie. Weltweit setzen führende Unternehmen auf Lösungen von Aumann zur Serienproduktion rein elektrischer und hybrider Fahrzeugantriebe, sowie auf Lösungen zur Fertigungsautomatisierung.
Angeboten wurden aus einer Kapitalerhöhung 1,5 Mio. Aktien zur Wachstumsfinanzierung im Bereich E-Mobility und zusätzlich stellt Großaktionär MBB im Wege einer Umplatzierung 4,48 Mio. Aktien inklusive Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. MBB bleibt also auch nach dem Börsengang mit 53,6% Mehrheitsaktionär, während der Streubesitz nach dem IPO nun 46,4% beträgt. Denn wie MBB mitteilte, war die Emission mehrfach überzeichnet und die Aktien wurden zu 42€ am oberen Ende der Bookbuildingspanne zugeteilt. Inkl. der Mehrzuteilungsoption. Aumann flossen aus der Emission brutto 63 Mio.€ zu, der Rest ging an die Altaktionäre.
Aumann-Kursfeuerwerk erfreut auch MBB
Kurz nach der Aufnahme der Notiz an der Frankfurter Börse schoss der Aumann-Kurs auf 49€ hoch, was zu einer Bewertung von 686 Mio.€ führt. Für MBB ergeben sich hieraus gleich mehrere positive Nachrichten. Denn MBB erzielte einen Bruttoemissionserlös von 175,9 Mio. € und hält weiterhin die Mehrheit von 53,6% an der Aumann AG. Zur Erinnerung: die Aumann AG entstand aus dem Zusammenschluss der MBB Fertigungstechnik (MFT) und der Aumann-Gruppe. Für die MFT hatte MBB 2012 in Summe rund 31 Mio.€ bezahlt, wobei 29 Mio.€ in der Kasse lagen. Und für den 75%-Anteil an Aumann hat man dem Vernehmen nach rund €19 Mio. bezahlt. Also in Summe zwischen 16 und 17 Mio.€ für alle von MBB gehaltenen Anteile. Rechnet man nun die Bruttoemissionserlös von 176 Mio.€ zum MBB-Anteil von 53,6% an der Aumann-Gruppe auf Basis des Aktienkurses von 49€, also 367,7 Mio.€, stehen für MBB nun gut 543 Mio.€ an Börsenwert und Emissionserlös gegen die aufgewendeten 17 Mio.€. Das ist also ein Zuwachs von gut 3.000 Prozent!
Angeboten wurden aus einer Kapitalerhöhung 1,5 Mio. Aktien zur Wachstumsfinanzierung im Bereich E-Mobility und zusätzlich stellt Großaktionär MBB im Wege einer Umplatzierung 4,48 Mio. Aktien inklusive Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. MBB bleibt also auch nach dem Börsengang mit 53,6% Mehrheitsaktionär, während der Streubesitz nach dem IPO nun 46,4% beträgt. Denn wie MBB mitteilte, war die Emission mehrfach überzeichnet und die Aktien wurden zu 42€ am oberen Ende der Bookbuildingspanne zugeteilt. Inkl. der Mehrzuteilungsoption. Aumann flossen aus der Emission brutto 63 Mio.€ zu, der Rest ging an die Altaktionäre.
Aumann-Kursfeuerwerk erfreut auch MBB
Kurz nach der Aufnahme der Notiz an der Frankfurter Börse schoss der Aumann-Kurs auf 49€ hoch, was zu einer Bewertung von 686 Mio.€ führt. Für MBB ergeben sich hieraus gleich mehrere positive Nachrichten. Denn MBB erzielte einen Bruttoemissionserlös von 175,9 Mio. € und hält weiterhin die Mehrheit von 53,6% an der Aumann AG. Zur Erinnerung: die Aumann AG entstand aus dem Zusammenschluss der MBB Fertigungstechnik (MFT) und der Aumann-Gruppe. Für die MFT hatte MBB 2012 in Summe rund 31 Mio.€ bezahlt, wobei 29 Mio.€ in der Kasse lagen. Und für den 75%-Anteil an Aumann hat man dem Vernehmen nach rund €19 Mio. bezahlt. Also in Summe zwischen 16 und 17 Mio.€ für alle von MBB gehaltenen Anteile. Rechnet man nun die Bruttoemissionserlös von 176 Mio.€ zum MBB-Anteil von 53,6% an der Aumann-Gruppe auf Basis des Aktienkurses von 49€, also 367,7 Mio.€, stehen für MBB nun gut 543 Mio.€ an Börsenwert und Emissionserlös gegen die aufgewendeten 17 Mio.€. Das ist also ein Zuwachs von gut 3.000 Prozent!
In Hamburg sagt man Tschüss - Softing weiß nicht (mehr) zu überzeugen
Beim Anbieter von Messtechnikgeräten Softing haben Anleger in letzter Zeit viel Geduld aufbringen müssen und die hat sich - wieder einmal - nicht ausgezahlt.
Ich habe Softing vor knapp anderthalb Jahren auf meine Empfehlungsliste gesetzt, weil ich der Meinung war, CEO Trier würde mit der großen Übernahme von OLDI in den USA der große Wurf gelingen und Softing nach einer überschaubaren Übergangszeit noch besser in die Spur zurückbringen. Mehrmals konnte er seine vollmundigen Versprechen nicht einhalten und hat erneut enttäuscht. Dazu nimmt er nicht konkret Stellung, vielmehr variiert er in seinen Geschäftsberichten die Formulierungen, um gerade nicht zu lügen und dennoch sein Versagen nicht offen zugeben zu müssen. Anfangs versprach er für 2016 eine "deutlichen" Steigerungen bei Umsatz und EBIT, diese wurden im Jahresverlauf dann zu "moderaten Zuwächsen", nachdem erst die angekündigten weiteren Übernahmen verschoben werden mussten und CEO Trier uns Anleger auf das zweite Halbjahr vertröstete, wo die Geschäfte bei OLDI saisonal angeblich viel besser laufen würden.
Und nun hat Trier die 2016er Zahlen vorgelegt und seine eigenen, gestutzten Prognosen erreicht. Am untersten Rand, gerade mal eben so. Und das auch nur, weil ein Sondereffekt das Ergebnis rettete, ansonsten läge das EBIT nur bei 6,17 Mio.€, also meilenweit entfernt von den zuletzt versprochenen 7 bis 8 Mio.€. Das bereinigte operative EBIT liegt also nur noch bei 2,6 Mio.€ (Vorjahr 7,1 Mio.€). Der Sonderertrag resultiert aus einer Verminderung des Kaufpreises für OLDI, weil die viel schlechter abschnitten, als erwartet. Clever verhandelt oder eher wieder mal den Mund zu voll genommen? Inzwischen tendiere ich zu Letzterem.
Ich habe Softing vor knapp anderthalb Jahren auf meine Empfehlungsliste gesetzt, weil ich der Meinung war, CEO Trier würde mit der großen Übernahme von OLDI in den USA der große Wurf gelingen und Softing nach einer überschaubaren Übergangszeit noch besser in die Spur zurückbringen. Mehrmals konnte er seine vollmundigen Versprechen nicht einhalten und hat erneut enttäuscht. Dazu nimmt er nicht konkret Stellung, vielmehr variiert er in seinen Geschäftsberichten die Formulierungen, um gerade nicht zu lügen und dennoch sein Versagen nicht offen zugeben zu müssen. Anfangs versprach er für 2016 eine "deutlichen" Steigerungen bei Umsatz und EBIT, diese wurden im Jahresverlauf dann zu "moderaten Zuwächsen", nachdem erst die angekündigten weiteren Übernahmen verschoben werden mussten und CEO Trier uns Anleger auf das zweite Halbjahr vertröstete, wo die Geschäfte bei OLDI saisonal angeblich viel besser laufen würden.
Und nun hat Trier die 2016er Zahlen vorgelegt und seine eigenen, gestutzten Prognosen erreicht. Am untersten Rand, gerade mal eben so. Und das auch nur, weil ein Sondereffekt das Ergebnis rettete, ansonsten läge das EBIT nur bei 6,17 Mio.€, also meilenweit entfernt von den zuletzt versprochenen 7 bis 8 Mio.€. Das bereinigte operative EBIT liegt also nur noch bei 2,6 Mio.€ (Vorjahr 7,1 Mio.€). Der Sonderertrag resultiert aus einer Verminderung des Kaufpreises für OLDI, weil die viel schlechter abschnitten, als erwartet. Clever verhandelt oder eher wieder mal den Mund zu voll genommen? Inzwischen tendiere ich zu Letzterem.
Donnerstag, 23. März 2017
GBK Beteiligungen: Dividendenprimus bereitet weitere gewinntreibende Exits vor
Die auf Eigenkapitalbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen fokussierte GBK Beteiligungen AG bestätigt die vorläufigen Zahlen zum Jahresabschluss 2016 und damit ein Rekordergebnis. So haben die Hannoveraner im Geschäftsjahr 2016 ein Realisiertes Ergebnis in Höhe von €12,5 Mio. erwirtschaftet und unter Berücksichtigung des Nicht realisierten Ergebnisses beläuft sich das Ergebnis des Geschäftsjahres auf €7,6 Mio. Dieses ist maßgeblich durch den Verkauf von drei Beteiligungen positiv beeinflusst worden. Der Nettoinventarwert je Aktie ist weiter gestiegen und beläuft sich am 31.12.2016 auf €10,18 je Aktie. Das Unternehmen wird der Hauptversammlung am 23. Mai eine Ausschüttung von €1,00 je Aktie vorschlagen wird, also einen Gesamtbetrag von €6,75 Mio. Dies entspricht bei einem aktuellen Börsenkurs von €12 einer Dividendenrendite von 8,33%. Die Dividende setzt sich dabei aus einer Basisdividende von €0,10 sowie einer Sonderdividende von €0,90 zusammen (Vorjahr: €0,10 und €0,60).
Verkäufe
Die hohen Ergebnisse speisen sich ja zuvorderst aus Gewinnen beim Verkauf von Anteilen an Beteiligungsunternehmen und Grundlage des GBK-Erfolgs ist nach wie vor das breitgestreute Portfolio. Hieraus wurden 2016 gleich drei Beteiligungen gewinnbringend veräußert: die österreichische IS Inkasso GmbH, die Raith GmbH, die Schlemmer GmbH. Dabei ist zu berücksichtigen, dass GBK selten ganze Unternehmen kauft oder Mehrheitsbeteiligungen eingeht, sondern sich mit der Rolle des Minderheitseigentümers zufrieden gibt.
Käufe
Auch auf der Kaufseite war GBK im Geschäftsjahr 2016 aktiv. In einem anspruchsvollen Marktumfeld konnte GBK das Portfolio durch Investitionen in Höhe von insgesamt €7,6 Mio. um drei neue Beteiligungsengagements erweitern. Dabei setzt GBK mit einer Beteiligung an der ACHAT Hotel- und Immobilienbetriebsgesellschaft mbH auf einen Betreiber von Value- und Budgethotels in der sich wandelnden Hotelbranche. Mit der MOESCHTER Group Holding GmbH & Co. KG erwarb die Beteiligungsgesellschaft Anteile an einem Innovationsführer und Spezialisten für die Entwicklung und Fertigung von Präzisionsbauteilen, Isolierungen und Komponenten aus Hochleistungswerkstoffen. Und mit der Schiller Fleisch GmbH & Co. KG nahm GBK einen Premiumanbieter hochwertiger Fleischprodukte in das Portfolio auf.
Verkäufe
Die hohen Ergebnisse speisen sich ja zuvorderst aus Gewinnen beim Verkauf von Anteilen an Beteiligungsunternehmen und Grundlage des GBK-Erfolgs ist nach wie vor das breitgestreute Portfolio. Hieraus wurden 2016 gleich drei Beteiligungen gewinnbringend veräußert: die österreichische IS Inkasso GmbH, die Raith GmbH, die Schlemmer GmbH. Dabei ist zu berücksichtigen, dass GBK selten ganze Unternehmen kauft oder Mehrheitsbeteiligungen eingeht, sondern sich mit der Rolle des Minderheitseigentümers zufrieden gibt.
Käufe
Auch auf der Kaufseite war GBK im Geschäftsjahr 2016 aktiv. In einem anspruchsvollen Marktumfeld konnte GBK das Portfolio durch Investitionen in Höhe von insgesamt €7,6 Mio. um drei neue Beteiligungsengagements erweitern. Dabei setzt GBK mit einer Beteiligung an der ACHAT Hotel- und Immobilienbetriebsgesellschaft mbH auf einen Betreiber von Value- und Budgethotels in der sich wandelnden Hotelbranche. Mit der MOESCHTER Group Holding GmbH & Co. KG erwarb die Beteiligungsgesellschaft Anteile an einem Innovationsführer und Spezialisten für die Entwicklung und Fertigung von Präzisionsbauteilen, Isolierungen und Komponenten aus Hochleistungswerkstoffen. Und mit der Schiller Fleisch GmbH & Co. KG nahm GBK einen Premiumanbieter hochwertiger Fleischprodukte in das Portfolio auf.
Hypoport: Wachstumsstarkes und profitables Fintech-Unternehmen
Immer wieder gibt es Trends, die sind so in, dass sich früher oder später jeder damit zu schmücken versucht. Und wie ein Chamäleon verpassen sich dann auch Unternehmen dieses neue Label, bei denen dies den eigentlichen Kern ihres Geschäfts nicht einmal mehr ansatzweise widerspiegelt.
Zu Neuer Markt-Zeiten war Logistik ein solches In-Thema. Es war absehbar, dass der boomende Onlinehandel einen immer größer werdenden Marktanteil vom Gesamtkuchen abknabbern würde und die vielen Pakete mussten ja zugestellt werden. Darüber hinaus waren hierzu nicht nur bei den Paketdiensten große Herausforderungen zu stemmen, sondern auch die Onlinehändler selbst mussten ihre Lager- und Versandkapazitäten ständig neu auf den Prüfstand stellen und ausbauen. Durch Gebäude, Warenwirtschaftssysteme, Personal. Diese schöne neue Welt war hip, klassisches Speditionswesen, also mit Lkws Waren über die verstopften Straßen zu transportieren, total out. Und einem mörderischen Preiskampf ausgesetzt. Trotzdem haben viele Speditionen, auch börsennotierte, sich des Labels Logistik bemächtigt, um sich selbst den Anschein eines modernen und innovativen Geschäftsmodells zu geben. Eine ziemliche Mogelpackung und schaut man auf die Aktienkurse der wenigen verbliebenen Logistikwerte aus dieser Zeit, dann sieht man, dass letztlich die Anleger die Zeche für diesen Etikettenschwindel gezahlt haben.
Das hindert freilich keinen Unternehmenslenker und keinen Marketingstrategen, dieses „bewährte“ Täuschungskonzept in anderen Branchen zu wiederholen. Um Geld von Anlegern einzusammeln, ist es jedenfalls gut geeignet. Man erinnere sich nur daran, dass Deutschlands größter Kohlekraftwerksbetreiber RWE sich in seiner TV-Werbung als innovatives Neue Energien-Unternehmen präsentiert hat, das bei Solar- und Wasserkraft voRWEggeht. Dabei ist diese Sparte eher eine marginale Randerscheinung im Energiemix des fossillastigen Klimakiller-Konzerns.
Fintech ist die neue Logistik
Seit einiger Zeit überrollt die nächste Welle die Börsen, die Fintechs. Klassische Banken ächzen seit Jahren darunter, dass immer mehr Kunden lieber online am heimischen PC ihre Bankgeschäfte abwickeln und immer seltener in die personalintensiven Filialen kommen. Vor 15 Jahren wurden die Comdirectbank oder Consors noch als Tagesgeldbanken belächelt, dann schnappten sie den Filialbanken und Sparkassen den Wertpapierhandel weg, da ihre Gebühren weniger als die Hälfte der üblichen Provisionen ausmachten und Abwicklung und Service auch noch reibungsloser gewährleistet wurden. Die Online-Broker von damals sind inzwischen zu Vollbanken herangewachsen und werden kaum noch belächelt. Viel zu stark punkten sie in Sachen Profitabilität und Service im Vergleich zu ihren strauchelnden Mutterkonzernen.
Zu Neuer Markt-Zeiten war Logistik ein solches In-Thema. Es war absehbar, dass der boomende Onlinehandel einen immer größer werdenden Marktanteil vom Gesamtkuchen abknabbern würde und die vielen Pakete mussten ja zugestellt werden. Darüber hinaus waren hierzu nicht nur bei den Paketdiensten große Herausforderungen zu stemmen, sondern auch die Onlinehändler selbst mussten ihre Lager- und Versandkapazitäten ständig neu auf den Prüfstand stellen und ausbauen. Durch Gebäude, Warenwirtschaftssysteme, Personal. Diese schöne neue Welt war hip, klassisches Speditionswesen, also mit Lkws Waren über die verstopften Straßen zu transportieren, total out. Und einem mörderischen Preiskampf ausgesetzt. Trotzdem haben viele Speditionen, auch börsennotierte, sich des Labels Logistik bemächtigt, um sich selbst den Anschein eines modernen und innovativen Geschäftsmodells zu geben. Eine ziemliche Mogelpackung und schaut man auf die Aktienkurse der wenigen verbliebenen Logistikwerte aus dieser Zeit, dann sieht man, dass letztlich die Anleger die Zeche für diesen Etikettenschwindel gezahlt haben.
Das hindert freilich keinen Unternehmenslenker und keinen Marketingstrategen, dieses „bewährte“ Täuschungskonzept in anderen Branchen zu wiederholen. Um Geld von Anlegern einzusammeln, ist es jedenfalls gut geeignet. Man erinnere sich nur daran, dass Deutschlands größter Kohlekraftwerksbetreiber RWE sich in seiner TV-Werbung als innovatives Neue Energien-Unternehmen präsentiert hat, das bei Solar- und Wasserkraft voRWEggeht. Dabei ist diese Sparte eher eine marginale Randerscheinung im Energiemix des fossillastigen Klimakiller-Konzerns.
Fintech ist die neue Logistik
Seit einiger Zeit überrollt die nächste Welle die Börsen, die Fintechs. Klassische Banken ächzen seit Jahren darunter, dass immer mehr Kunden lieber online am heimischen PC ihre Bankgeschäfte abwickeln und immer seltener in die personalintensiven Filialen kommen. Vor 15 Jahren wurden die Comdirectbank oder Consors noch als Tagesgeldbanken belächelt, dann schnappten sie den Filialbanken und Sparkassen den Wertpapierhandel weg, da ihre Gebühren weniger als die Hälfte der üblichen Provisionen ausmachten und Abwicklung und Service auch noch reibungsloser gewährleistet wurden. Die Online-Broker von damals sind inzwischen zu Vollbanken herangewachsen und werden kaum noch belächelt. Viel zu stark punkten sie in Sachen Profitabilität und Service im Vergleich zu ihren strauchelnden Mutterkonzernen.
Mittwoch, 22. März 2017
MPC Capital: Blick nach vorn in Richtung neuer Deals
Der Hamburger Asset-Manager MPC Münchmeyer Petersen Capital AG entwickelt und managt gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen sachwertbasierte Investitionen und Kapitalanlagen für internationale institutionelle Investoren, Family Offices und professionelle Anleger. Dabei liegt der Fokus auf den Asset-Klassen Real Estate, Shipping und Infrastructure.
Nachdem zu €6 gleich zwei Kapitalerhöhungen in kurzem zeitlichen Abstand durchgeführt wurden, konnte sich der Kurs bisher noch nicht nachhaltig von dieser Marke lösen. Dabei spricht eigentlich vieles für höhere Kurse. So kommt man auf dem eingeschlagenen Turnaroundkurs weiter voran und konnte für 2016 souveräne Vorabzahlen vermelden.
Die Umsätze legten um 12,6% zu auf €53,79 Mio. und das Betriebsergebnis drehte von einem Vorjahresminus von €3,77 Mio. auf €9,92 Mio. ins Plus. Der Überschuss zog um 36,8% auf €10,22 Mio. an, wobei das Ergebnis je Aktie bei €0,33 stagnierte. Allerdings verteilt sich der Jahresüberschuss ja auch auf eine viel höhere Aktienzahl als im Vorjahr, so dass es de facto einen deutlichen Anstieg aus vergleichbarer Basis gab.
Auf der anderen Seite verbesserten die Kapitalerhöhungen und der Jahresüberschuss die Bilanzqualität erheblich, so dass MPC nun eine Eigenkapitalquote von 69,74% aufweist nach 42,28% im Vorjahr. Die von MPC betreuten Assets (Assets under Management, AuM) erreichten 2016 rund €5,1 Mrd. und damit knapp €400 Mio. weniger als im Vorjahr. Hier schlugen sowohl Abschreibungen in der (noch) wichtigsten Sparte Schifffahrt negativ zu Buche, als auch Verkäufe von Assets. Unter anderem war ein Schifffahrtsportfolio im Volumen von €400 Mio. gewinnbringend veräußert worden. Das mittel- bis langfristiges Ziel von MPC ist, die AuM auf €10 Mrd. zu steigern.
Nachdem zu €6 gleich zwei Kapitalerhöhungen in kurzem zeitlichen Abstand durchgeführt wurden, konnte sich der Kurs bisher noch nicht nachhaltig von dieser Marke lösen. Dabei spricht eigentlich vieles für höhere Kurse. So kommt man auf dem eingeschlagenen Turnaroundkurs weiter voran und konnte für 2016 souveräne Vorabzahlen vermelden.
Die Umsätze legten um 12,6% zu auf €53,79 Mio. und das Betriebsergebnis drehte von einem Vorjahresminus von €3,77 Mio. auf €9,92 Mio. ins Plus. Der Überschuss zog um 36,8% auf €10,22 Mio. an, wobei das Ergebnis je Aktie bei €0,33 stagnierte. Allerdings verteilt sich der Jahresüberschuss ja auch auf eine viel höhere Aktienzahl als im Vorjahr, so dass es de facto einen deutlichen Anstieg aus vergleichbarer Basis gab.
Auf der anderen Seite verbesserten die Kapitalerhöhungen und der Jahresüberschuss die Bilanzqualität erheblich, so dass MPC nun eine Eigenkapitalquote von 69,74% aufweist nach 42,28% im Vorjahr. Die von MPC betreuten Assets (Assets under Management, AuM) erreichten 2016 rund €5,1 Mrd. und damit knapp €400 Mio. weniger als im Vorjahr. Hier schlugen sowohl Abschreibungen in der (noch) wichtigsten Sparte Schifffahrt negativ zu Buche, als auch Verkäufe von Assets. Unter anderem war ein Schifffahrtsportfolio im Volumen von €400 Mio. gewinnbringend veräußert worden. Das mittel- bis langfristiges Ziel von MPC ist, die AuM auf €10 Mrd. zu steigern.
Dienstag, 21. März 2017
Fairfax Financial: Erfolgreiche Kanadier auf Buffetts Spuren
Kanada findet sich eher selten sehr weit oben auf der Investorenlandkarte, aber bei so manchem Unternehmen lohnt sich ein genauerer Blick. Bei Fairfax Financial Holdings Ltd. könnte dies so sein, denn das Geschäftsmodell erinnert stark an das von Warren Buffets Berkshire Hathaway. Und die über lange Jahre erzielte Rendite ebenso.
Buffett hat sich ein Imperium an Versicherungswerten zusammengekauft. Darunter finden sich Lebensversicherer, Rückversicherer und Sachversicherer. Die gesamte Branche steht seit einigen Jahren unter Druck, weil die immer weiter fallenden Zinsen ihr die Möglichkeiten rauben, die von Kunden eingenommenen Prämienzahlungen gewinnbringend anzulegen, bevor sie diese im Schadenfall oder ggf. bei Ablauf der Versicherung an die Versicherten auskehren müssen. Das Versicherungsbusiness ist an sich eine einträgliche Branche, jedenfalls solange man nicht um der Marktanteile wegen Policen mit Unterdeckung verkauft, und daher am Ende draufzahlt. Der eigentliche Reiz für Warren Buffett sich hier so stark zu engagieren, lag und liegt allerdings noch mehr in den enormen Cashflows des Versicherungsgeschäfts. Der Kunde zahlt regelmäßig seine Prämien und bis zum Leistungszeitpunkt der Versicherung kann diese mit dem Geld, dem sog. "Float" arbeiten. Sie kann es aufs Tagesgeldkonto legen, in Anleihen stecken oder in Aktien. Und genau das ist das Metier von Warren Buffett: Aktieninvestments.
Nun kann Otto Normalanleger natürlich nicht einfach eine Allianz-Aktie kaufen und dann auf die Prämieneinnahmen dieses Versicherungskonzerns zugreifen. Das kann Buffett auch nicht. Aber er kauft ja auch selten einzelne Versicherungsaktien als reine Geldanlage, sondern er sichert sich die Mehrheit an dem Unternehmen. Und kann es so kontrollieren und dann auf seinen Cash-Bestand zugreifen. Im Grunde stellen ihm die Versicherungskunden somit ein zinsloses Darlehen für seine Aktieninvestments zur Verfügung. Und bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von knapp 20 Prozent besteht hier für Buffett ein großes Sicherheitspolster. Auch in den Jahren, wo viele Versicherungsschäden anfallen und somit die Prämien am Ende nicht auskömmlich waren. Selbst dann kann Buffett entspannt sein, denn dann werden die Prämien für das nächste Jahr angehoben und der Cashflow erhöht sich. Und somit sein Volumen für weitere Aktieninvestments.
Dieses Verfahren funktioniert nicht nur mit Versicherungen, sondern eigentlich mit jedem Geschäft, das hohe Cashflows erzeugt und wo diese nicht für Investitionen benötigt werden. Aber die Versicherungsbranche hat es Buffett auch deshalb so angetan, weil sie ziemlich einfach gestrickt ist. Anhand von Wahrscheinlichkeiten und Erfahrungswerten berechnet man die anzunehmenden Schäden und lässt sich diese über das Jahr gesehen von den Kunden vorab in Raten bezahlen. Buffett liebt mathematische Modelle, weil hier Emotionen keine Rolle spielen. Alles ist klar kalkulierbar und wenn etwas nicht hinhaut, kann man den Fehler rational ermitteln. Und für die Zukunft besser werden.
Nun ist Buffett zwar überdurchschnittlich schlau und gewieft, aber er ist nicht der einzige schlaue Mensch, der auf dieses Geschäftsmodell gekommen ist. Der in Richmond, Virgina beheimatete Versicherungskonzern Markel Corp. schwimmt erfolgreich auf diese Welle und auch das kanadische Unternehmen Fairfax Financial Holdings Ltd. mit Sitz in Toronto. Das sogar auf eben diese Familie Markel aus Virgina zurückgeht. Denn Fairfax Financial wurde ursprünglich 1951 als Markel Service of Canada gegründet und 1985 von Prem Watsa übernommen, einem in Indien geborenen Investor. Damals hieß das Unternehmen Markel Financial und war ein Spezialist für LKW-Versicherungen, stand aber kurz vor dem Konkurs. Den heutigen Namen nahm die Firma im Mai 1987 an und wird geführt von Chairman und CEO Prem Watsa, der auch fast die Hälfte der Firma besitzt. Er strukturierte die Firma um und änderte den Namen von Markel in Fairfax, was als Abkürzung für „fair, friendly acquisitions“ steht, also faire, freundliche Übernahmen. Und der Name ist Programm.
Buffett hat sich ein Imperium an Versicherungswerten zusammengekauft. Darunter finden sich Lebensversicherer, Rückversicherer und Sachversicherer. Die gesamte Branche steht seit einigen Jahren unter Druck, weil die immer weiter fallenden Zinsen ihr die Möglichkeiten rauben, die von Kunden eingenommenen Prämienzahlungen gewinnbringend anzulegen, bevor sie diese im Schadenfall oder ggf. bei Ablauf der Versicherung an die Versicherten auskehren müssen. Das Versicherungsbusiness ist an sich eine einträgliche Branche, jedenfalls solange man nicht um der Marktanteile wegen Policen mit Unterdeckung verkauft, und daher am Ende draufzahlt. Der eigentliche Reiz für Warren Buffett sich hier so stark zu engagieren, lag und liegt allerdings noch mehr in den enormen Cashflows des Versicherungsgeschäfts. Der Kunde zahlt regelmäßig seine Prämien und bis zum Leistungszeitpunkt der Versicherung kann diese mit dem Geld, dem sog. "Float" arbeiten. Sie kann es aufs Tagesgeldkonto legen, in Anleihen stecken oder in Aktien. Und genau das ist das Metier von Warren Buffett: Aktieninvestments.
Nun kann Otto Normalanleger natürlich nicht einfach eine Allianz-Aktie kaufen und dann auf die Prämieneinnahmen dieses Versicherungskonzerns zugreifen. Das kann Buffett auch nicht. Aber er kauft ja auch selten einzelne Versicherungsaktien als reine Geldanlage, sondern er sichert sich die Mehrheit an dem Unternehmen. Und kann es so kontrollieren und dann auf seinen Cash-Bestand zugreifen. Im Grunde stellen ihm die Versicherungskunden somit ein zinsloses Darlehen für seine Aktieninvestments zur Verfügung. Und bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von knapp 20 Prozent besteht hier für Buffett ein großes Sicherheitspolster. Auch in den Jahren, wo viele Versicherungsschäden anfallen und somit die Prämien am Ende nicht auskömmlich waren. Selbst dann kann Buffett entspannt sein, denn dann werden die Prämien für das nächste Jahr angehoben und der Cashflow erhöht sich. Und somit sein Volumen für weitere Aktieninvestments.
Dieses Verfahren funktioniert nicht nur mit Versicherungen, sondern eigentlich mit jedem Geschäft, das hohe Cashflows erzeugt und wo diese nicht für Investitionen benötigt werden. Aber die Versicherungsbranche hat es Buffett auch deshalb so angetan, weil sie ziemlich einfach gestrickt ist. Anhand von Wahrscheinlichkeiten und Erfahrungswerten berechnet man die anzunehmenden Schäden und lässt sich diese über das Jahr gesehen von den Kunden vorab in Raten bezahlen. Buffett liebt mathematische Modelle, weil hier Emotionen keine Rolle spielen. Alles ist klar kalkulierbar und wenn etwas nicht hinhaut, kann man den Fehler rational ermitteln. Und für die Zukunft besser werden.
Nun ist Buffett zwar überdurchschnittlich schlau und gewieft, aber er ist nicht der einzige schlaue Mensch, der auf dieses Geschäftsmodell gekommen ist. Der in Richmond, Virgina beheimatete Versicherungskonzern Markel Corp. schwimmt erfolgreich auf diese Welle und auch das kanadische Unternehmen Fairfax Financial Holdings Ltd. mit Sitz in Toronto. Das sogar auf eben diese Familie Markel aus Virgina zurückgeht. Denn Fairfax Financial wurde ursprünglich 1951 als Markel Service of Canada gegründet und 1985 von Prem Watsa übernommen, einem in Indien geborenen Investor. Damals hieß das Unternehmen Markel Financial und war ein Spezialist für LKW-Versicherungen, stand aber kurz vor dem Konkurs. Den heutigen Namen nahm die Firma im Mai 1987 an und wird geführt von Chairman und CEO Prem Watsa, der auch fast die Hälfte der Firma besitzt. Er strukturierte die Firma um und änderte den Namen von Markel in Fairfax, was als Abkürzung für „fair, friendly acquisitions“ steht, also faire, freundliche Übernahmen. Und der Name ist Programm.
Montag, 20. März 2017
Lloyd Fonds grandios: Auf die Gewinnverdopplung folgt die Dividendenverdopplung
Die Lloyd Fonds AG, ein seit über 20 Jahren auf sachwertbasierte Investitionen und Kapitalanlagen spezialisierter Investment- und Asset-Manager aus Hamburg, hat noch einmal nachgelegt. Nachdem kürzlich die vorläufigen Geschäftszahlen für 2016 vorgelegt wurden, das mit einem Konzernjahresergebnis von €3,2 Mio. abgeschlossen wurde. Damit erfüllte Lloyd Fonds die eigenen Prognosen, die aufgrund der erfolgreichen Geschäftstätigkeit im Herbst und Winter jeweils nochmals angehoben worden waren. Zur Jahresmitte war das Unternehmen von einem Konzernergebnis zwischen zwei und drei Millionen Euro ausgegangen. Wie der Investment- und Asset-Manager mitteilte, hat sich das Konzernjahresergebnis damit zum zweiten Mal in Folge verdoppelt (2015: €1,6 Mio, 2014: €0,8 Mio.).
Dividende wird von 7 auf 16 Cents je Aktie angehoben
Und nun haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, auch die Aktionäre am Erfolg teilhaben zu lassen. So soll den Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende in Höhe von €0,16 pro Aktie vorgeschlagen werden und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (€0,07), sofern die Bilanzfeststellung, die am 11. April keine entgegenstehenden Überraschungen bringt.
Dividende wird von 7 auf 16 Cents je Aktie angehoben
Und nun haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, auch die Aktionäre am Erfolg teilhaben zu lassen. So soll den Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende in Höhe von €0,16 pro Aktie vorgeschlagen werden und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (€0,07), sofern die Bilanzfeststellung, die am 11. April keine entgegenstehenden Überraschungen bringt.
Ringmetall legt tolle Zahlen für 2016 vor. Mit einem kleinen Schönheitsfehler...
Die inzwischen als Industrieholding agierende Ringmetall AG hat nur noch wenig mit der H.P.I. Holding zu tun, als die sie bis vor einiger Zeit noch firmierte. Und das hat weniger mit der zwischenzeitlichen Namensänderung zu tun, als mit den personellen Veränderungen und dem neuen Schwung, der in die Unternehmensaktivitäten gekommen ist, seitdem ich das Unternehmen vor rund viereinhalb Jahren erstmals als "schön langweiliges Beteiligungsdornröschen" vorgestellt und auf meine Empfehlungsliste genommen habe.
Aus der bisherigen Beteiligungsgesellschaft wird eine operativ tätige Industrieholding geformt mit dem Schwerpunkt Industrial Packaging und Industrial Handling für Kunden in der chemischen, petrochemischen, pharmazeutischen und Lebensmittel verarbeitenden Industrie. Aus der grauen Provinzmaus wird ein globaler Herr der Ringe.
Umsatz- und Gewinnsprung in 2016
Und dieser nicht mehr ganz so "Hidden Champion" hat nun vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt und kann wahrlich überzeugend. In fast allen Bereichen.
Denn der Geschäftsbereich Industrial Handling, also das zweite Standbein mit der Tochter HMS Sauermann, kommt nicht in die Gänge. Rationalisierungsmaßnahmen führten im abgelaufenen Geschäftsjahr ab dem dritten Quartal erstmals wieder zu einem positiven Ergebnisbeitrag der Einheit, allerdings hat sich die positive Tendenz nicht in vollem Ausmaß im vierten Quartal fortgesetzt, wie Christoph Petri, Vorstandssprecher der Ringmetall Gruppe, erklärt.
Aus der bisherigen Beteiligungsgesellschaft wird eine operativ tätige Industrieholding geformt mit dem Schwerpunkt Industrial Packaging und Industrial Handling für Kunden in der chemischen, petrochemischen, pharmazeutischen und Lebensmittel verarbeitenden Industrie. Aus der grauen Provinzmaus wird ein globaler Herr der Ringe.
Umsatz- und Gewinnsprung in 2016
Und dieser nicht mehr ganz so "Hidden Champion" hat nun vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt und kann wahrlich überzeugend. In fast allen Bereichen.
Denn der Geschäftsbereich Industrial Handling, also das zweite Standbein mit der Tochter HMS Sauermann, kommt nicht in die Gänge. Rationalisierungsmaßnahmen führten im abgelaufenen Geschäftsjahr ab dem dritten Quartal erstmals wieder zu einem positiven Ergebnisbeitrag der Einheit, allerdings hat sich die positive Tendenz nicht in vollem Ausmaß im vierten Quartal fortgesetzt, wie Christoph Petri, Vorstandssprecher der Ringmetall Gruppe, erklärt.
Börsenweisheit der Woche 12/2017
"Das Wichtigste für einen Investor ist nicht der Intellekt sondern das Temperament. Dein Temperament sollte so sein, dass Du weder große Freude empfindest, wenn Du mit der Masse läufst, und ebenso wenig, wenn Du gegen den Strom schwimmst."
(Warren Buffett)
(Warren Buffett)
Freitag, 17. März 2017
Publity: Aktienkurs tut sich schwer. Aber warum eigentlich?
Publity ist ein Investor in und Asset-Manager von deutschen Büroimmobilien und kann eine langjährige Erfahrung im Bereich der Immobilienfinanzierung in Sondersituationen vorweisen. Man lebt vom Ankauf, der Entwicklung und dem anschließenden Verkauf von Gewerbeimmobilien und das im Auftrag von Finanzinvestoren und für die von Publity selbst aufgelegten Publikumsfonds.
Als zweites Standbein hat Publity vor einiger Zeit begonnen, sog. Non-performing Loans (NPLs) im Kundenauftrag zu verwerten, also nicht bedienter Kredite. Insbesondere im letzten Jahr konnte man mehrere Servicing-Verträge an Land ziehen und das NPL-Portfolio auf inzwischen €3,2 Mrd. ausbauen. Üblicherweise erhält Publity bei derartigen Aufträgen eine Servicing-Fee und ist so mit 22% am Verwertungserlös beteiligt. Es winken also erkleckliche erfolgsabhängige Provisionseinnahmen.
Die Geschäfte laufen hervorragend und Publity ist aufgrund seines Geschäftsmodells weit weniger vom boomenden Immobilienmarkt in Deutschland abhängig als andere Immobilienunternehmen. Im letzten Jahr konnte das Unternehmen den Gewinn nahezu verdoppeln und wird als Dividende €2,80 je Aktie auskehren. Was auf dem aktuellen Kursniveau von €34,50 einer rekordverdächtigen Dividendenrendite von fast 8% entspricht.
Als zweites Standbein hat Publity vor einiger Zeit begonnen, sog. Non-performing Loans (NPLs) im Kundenauftrag zu verwerten, also nicht bedienter Kredite. Insbesondere im letzten Jahr konnte man mehrere Servicing-Verträge an Land ziehen und das NPL-Portfolio auf inzwischen €3,2 Mrd. ausbauen. Üblicherweise erhält Publity bei derartigen Aufträgen eine Servicing-Fee und ist so mit 22% am Verwertungserlös beteiligt. Es winken also erkleckliche erfolgsabhängige Provisionseinnahmen.
Die Geschäfte laufen hervorragend und Publity ist aufgrund seines Geschäftsmodells weit weniger vom boomenden Immobilienmarkt in Deutschland abhängig als andere Immobilienunternehmen. Im letzten Jahr konnte das Unternehmen den Gewinn nahezu verdoppeln und wird als Dividende €2,80 je Aktie auskehren. Was auf dem aktuellen Kursniveau von €34,50 einer rekordverdächtigen Dividendenrendite von fast 8% entspricht.
Mittwoch, 15. März 2017
H&R verdient wieder richtig Geld. Und belohnt seine Aktionäre mit Gratisaktien!
Das Spezialchemieunternehmen H&R hatte ich vor einem Jahr auf meine Empfehlungsliste genommen, als sich abzeichnete, dass das Unternehmen nach schwierigen Jahren im Geschäftsjahr 2015 einen blitzsauberen Turnaround vollzogen hatte. Von Kursen um €8 ging es seitdem fulminant nach oben, in der Spitze bis fast €20. Seitdem konsolidiert der Kurs und liegt nun bei knapp unter €15.
Dabei kann H&R weiter punkten und liefert tolle Zahlen ab - bei moderater Bewertung. Nachdem man kurz vor Jahresende die Prognosen nochmals erhöht hatte, konnte man nun Vollzug vermelden: Das Nettoergebnis stieg um fast 43% auf €38,4 Mio. und lag damit m oberen Bereich der zuletzt angehobenen Ergebniserwartung. Das EBITDA wurde auf €101,4 Mio. verbessert und alle Segmente lieferten positive Beiträge zum Ergebnis ab. Lediglich der Umsatz lag mit €942,7 Mio. ölpreisbedingt unter dem Vorjahreswert.
Diese nachhaltig positive Geschäftsentwicklung nährte auch Spekulationen, ob das Unternehmen n absehbarer Zeit wieder Dividendenausschüttungen vornehmen würde. Und diese Spekulationen wurden nun beendet. Denn H&R kündigte an, stattdessen Berichtigungsaktien (auch als Gratisaktien bezeichnet) an ihre Aktionäre ausgeben zu wollen.
Dabei kann H&R weiter punkten und liefert tolle Zahlen ab - bei moderater Bewertung. Nachdem man kurz vor Jahresende die Prognosen nochmals erhöht hatte, konnte man nun Vollzug vermelden: Das Nettoergebnis stieg um fast 43% auf €38,4 Mio. und lag damit m oberen Bereich der zuletzt angehobenen Ergebniserwartung. Das EBITDA wurde auf €101,4 Mio. verbessert und alle Segmente lieferten positive Beiträge zum Ergebnis ab. Lediglich der Umsatz lag mit €942,7 Mio. ölpreisbedingt unter dem Vorjahreswert.
Diese nachhaltig positive Geschäftsentwicklung nährte auch Spekulationen, ob das Unternehmen n absehbarer Zeit wieder Dividendenausschüttungen vornehmen würde. Und diese Spekulationen wurden nun beendet. Denn H&R kündigte an, stattdessen Berichtigungsaktien (auch als Gratisaktien bezeichnet) an ihre Aktionäre ausgeben zu wollen.
Danaher, Fortive, Markel: Goldgräberstimmung beim US-Mittelstand?
Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich die Meinungen wandeln. War Trump vor der US-Präsidentenwahl noch Garant für einen Börsencrash, wird nun mit seinem Wahlsieg fast jede denkbare Aufschwungmöglichkeit verbunden. So hatte die führende US-Investmentbank Goldman Sachs Trumps Wahlsieg vor zwei Wochen noch als „Klatsche für die Weltwirtschaft“ bezeichnet, doch inzwischen vertritt man die genau gegensätzliche Meinung. Und zwar weil unter Trump staatlich getriebene Konjunkturprogramme zu erwarten sind und damit wohl steigende Zinssätze. Fast alle Sektoren dürften profitieren, so die Goldmänner, abgesehen von den Branchen Autobranche, Luftfahrt, erneuerbare Energien und Agrarindustrie. Die würden unter der zu erwartenden restriktiveren Handelspolitik und einem erhöhtem Inflationsdruck leiden.
Schon Mark Twain bemerkte spitzfindig, Prognosen seien immer schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft beträfen. Und das trifft natürlich auch auf die Politik von Donald Trump zu und die mit ihr einhergehenden Auswirkungen. Zumal er noch nicht einmal im Amt ist, sein Kabinett noch nicht steht und auch gar nicht wirklich klar ist, was er denn von seinen markigen Wahlversprechungen einzulösen gedenkt. Und überhaupt einlösen kann. Denn in den meisten Fällen muss der Kongress zustimmen und auch wenn dieser von den Republikanern dominiert wird, fühlen sich viele der dortigen Mitglieder der beiden Kammern Senat und Repräsentantenhaus eher ihren Heimat-Bundesstaaten verbunden als der Parteiführung oder dem Präsidenten.
Obwohl also wenig Konkretes feststeht, kann man dennoch einige Schlüsse ziehen. Denn Trump will ja vor allem Arbeitsplätze in den USA schaffen, das war eines seiner zentralen Wahlkampfthemen. Das wird er nicht alleine über Steuersenkungen für Unternehmen und Handelsschranken erzielen, aber wie auch immer er es ausgestalten wird, die Folge wird sein, dass US-Unternehmen Vorteile haben werden, die überwiegend in den USA tätig sind. Also nicht-exportlastige Mittelstandsunternehmen.
Ein erstes Indiz für diese Wahrnehmung könnte der Anstieg der US-Börsen sein. Der Dow Jones als Repräsentant der 30 größten Schwergewichte legte zwar auf ein neues Allzeithoch über 19.000 Punkten zu und auch der S&P 500 Index kletterte, aber zweistellig zulegen konnte vor allem der Russel 2000 Index, in dem die kleinen und mittleren Unternehmen zusammengefasst sind.
Nun ist es für Anleger aus Deutschland gar nicht so leicht, an interessante und informative Meldungen zu amerikanischen Nebenwerten abseits des S&P 500 zu gelangen. Man kann es sich jedoch auch einfacher machen und sich auf die Unternehmen fokussieren, die selbst im amerikanischen Mittelstand einkaufen: US-Beteiligungsgesellschaften.
Schon Mark Twain bemerkte spitzfindig, Prognosen seien immer schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft beträfen. Und das trifft natürlich auch auf die Politik von Donald Trump zu und die mit ihr einhergehenden Auswirkungen. Zumal er noch nicht einmal im Amt ist, sein Kabinett noch nicht steht und auch gar nicht wirklich klar ist, was er denn von seinen markigen Wahlversprechungen einzulösen gedenkt. Und überhaupt einlösen kann. Denn in den meisten Fällen muss der Kongress zustimmen und auch wenn dieser von den Republikanern dominiert wird, fühlen sich viele der dortigen Mitglieder der beiden Kammern Senat und Repräsentantenhaus eher ihren Heimat-Bundesstaaten verbunden als der Parteiführung oder dem Präsidenten.
Obwohl also wenig Konkretes feststeht, kann man dennoch einige Schlüsse ziehen. Denn Trump will ja vor allem Arbeitsplätze in den USA schaffen, das war eines seiner zentralen Wahlkampfthemen. Das wird er nicht alleine über Steuersenkungen für Unternehmen und Handelsschranken erzielen, aber wie auch immer er es ausgestalten wird, die Folge wird sein, dass US-Unternehmen Vorteile haben werden, die überwiegend in den USA tätig sind. Also nicht-exportlastige Mittelstandsunternehmen.
Ein erstes Indiz für diese Wahrnehmung könnte der Anstieg der US-Börsen sein. Der Dow Jones als Repräsentant der 30 größten Schwergewichte legte zwar auf ein neues Allzeithoch über 19.000 Punkten zu und auch der S&P 500 Index kletterte, aber zweistellig zulegen konnte vor allem der Russel 2000 Index, in dem die kleinen und mittleren Unternehmen zusammengefasst sind.
Nun ist es für Anleger aus Deutschland gar nicht so leicht, an interessante und informative Meldungen zu amerikanischen Nebenwerten abseits des S&P 500 zu gelangen. Man kann es sich jedoch auch einfacher machen und sich auf die Unternehmen fokussieren, die selbst im amerikanischen Mittelstand einkaufen: US-Beteiligungsgesellschaften.
Dienstag, 14. März 2017
Patrizia hebt 2017er Prognosen an. Geht da noch (viel) mehr?
Der europaweit tätige Immobilien-Investment-Manager hat 2016 mehrfach seine Prognosen angehoben und auch 2017 führt er diese liebgewonnene Tradition fort. Das Augsburger Unternehmen rechnet nun mit einem operativen Gewinn von 60 bis 75 Mio.€ (2016 bereinigt: 72,2 Mio.€), nachdem man bisher mindestens 55 Mio. € Euro in Aussicht gestellt hatte. Patrizia stapelt also bekanntermaßen tief, um sich dann selbst zu übertreffen.
Im November stellte ich mir die Frage, ob Patrizia nach dem Kursrutsch überbewertet oder spottbillig sei. Und ich kam zu dem Schluss: "Patrizia ist massiv unterbewertet, die Zahlen zeigen es nur noch nicht an. Aber das werden sie bald. Im Moment schaue ich aus dem Fenster und draußen ist es stockfinster, nichts deutet darauf hin, dass bald die Sonne aufgehen und es wieder hell wird. Aber es wird, ich weiß das...".
Anstelle des damaligen Aktienkurses von unter 15€ liegt man aktuelle schon wieder bei 17,50€, aber auch dieses Niveau erscheint mir noch viel zu billig. Spottbillig geradezu. Nimmt man den Mittelwert des Gewinnkorridors, läge man bei rund 67,5 Mio. € Gewinn. Oder rund 0,80€ je Aktie. Ein KGV von 22 sieht natürlich nicht wirklich billig aus, insbesondere nicht für ein Immobilienunternehmen.
Allerdings gibt es noch ein paar Dinge zu berücksichtigen, die den Mehrwert von Patrizia aufzeigen könnten. Patrizia wandelt sich gerade vom Bestandshalter von Immobilien zu einem global agierenden Immobilien-Investment-Manager. Man investiert im Kundenauftrag Geld und legte Fondsprodukte auf, an denen man sich selbst nur mit einem geringen Anteil beteiligt. Man verdient an den stetigen Gebühren und Provisionen und nicht mehr wie bisher vor allem an den Verkaufsgewinnen der Liegenschaften. Das senkt einerseits die einzelnen Gewinne, verstetigt aber die Gewinnbasis. Und da Patrizia mit dem selben Eigenkapital viel mehr Volumen stemmen kann, steigen auch die Gebühren und Provisionen deutlich an.
Im November stellte ich mir die Frage, ob Patrizia nach dem Kursrutsch überbewertet oder spottbillig sei. Und ich kam zu dem Schluss: "Patrizia ist massiv unterbewertet, die Zahlen zeigen es nur noch nicht an. Aber das werden sie bald. Im Moment schaue ich aus dem Fenster und draußen ist es stockfinster, nichts deutet darauf hin, dass bald die Sonne aufgehen und es wieder hell wird. Aber es wird, ich weiß das...".
Anstelle des damaligen Aktienkurses von unter 15€ liegt man aktuelle schon wieder bei 17,50€, aber auch dieses Niveau erscheint mir noch viel zu billig. Spottbillig geradezu. Nimmt man den Mittelwert des Gewinnkorridors, läge man bei rund 67,5 Mio. € Gewinn. Oder rund 0,80€ je Aktie. Ein KGV von 22 sieht natürlich nicht wirklich billig aus, insbesondere nicht für ein Immobilienunternehmen.
Allerdings gibt es noch ein paar Dinge zu berücksichtigen, die den Mehrwert von Patrizia aufzeigen könnten. Patrizia wandelt sich gerade vom Bestandshalter von Immobilien zu einem global agierenden Immobilien-Investment-Manager. Man investiert im Kundenauftrag Geld und legte Fondsprodukte auf, an denen man sich selbst nur mit einem geringen Anteil beteiligt. Man verdient an den stetigen Gebühren und Provisionen und nicht mehr wie bisher vor allem an den Verkaufsgewinnen der Liegenschaften. Das senkt einerseits die einzelnen Gewinne, verstetigt aber die Gewinnbasis. Und da Patrizia mit dem selben Eigenkapital viel mehr Volumen stemmen kann, steigen auch die Gebühren und Provisionen deutlich an.
Technotrans erfüllt Prognosen und liefert das beste Ergebnis seit 9 Jahren
Der Technologiekonzern Technotrans legte Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vor und die können sich sehen lassen. Dabei war das Jahr 2016 durch Einmaleffekte aufgrund von Firmenzukäufen belastet, was in den Relationen der Zahlen deutlich wird.
Aufgrund der Übernahmen stieg der Umsatz um 23,6% auf €151,8 Mio., während das EBIT "nur" um 8,7% auf €9,7 Mio. zulegte. Damit erreichte das Unternehmen das beste Ergebnis seit neun Jahren und erfüllte trotz der Sondereffekte die im Rahmen der Akquisition der GWK angepasste Prognose Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von €7,3 Mio. (plus 16,8%).
Technotrans ist es erneut gelungen, in allen Marktfeldern organisch zu wachsen. EMit der Akquisition der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH (Meinerzhagen), der bisher größten Übernahme der Firmengeschichte, hat sich Technotrans den Markt der kunststoffverarbeitenden Industrie erschlossen. Dabei trug die GWK 2016 mit einem konsolidierten Umsatz in Höhe von €18,0 Mio. bereits in großem Maße zur Umsatzausweitung der Technotrans-Unternehmensgruppe bei. Darüber hinaus stärkte Technotrans sein Geschäftsfeld Technische Dokumentation durch den Erwerb von 51% an der Ovidius GmbH und deren Tochtergesellschaft EasyBrowse GmbH.
Aufgrund der Übernahmen stieg der Umsatz um 23,6% auf €151,8 Mio., während das EBIT "nur" um 8,7% auf €9,7 Mio. zulegte. Damit erreichte das Unternehmen das beste Ergebnis seit neun Jahren und erfüllte trotz der Sondereffekte die im Rahmen der Akquisition der GWK angepasste Prognose Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von €7,3 Mio. (plus 16,8%).
Technotrans ist es erneut gelungen, in allen Marktfeldern organisch zu wachsen. EMit der Akquisition der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH (Meinerzhagen), der bisher größten Übernahme der Firmengeschichte, hat sich Technotrans den Markt der kunststoffverarbeitenden Industrie erschlossen. Dabei trug die GWK 2016 mit einem konsolidierten Umsatz in Höhe von €18,0 Mio. bereits in großem Maße zur Umsatzausweitung der Technotrans-Unternehmensgruppe bei. Darüber hinaus stärkte Technotrans sein Geschäftsfeld Technische Dokumentation durch den Erwerb von 51% an der Ovidius GmbH und deren Tochtergesellschaft EasyBrowse GmbH.
Montag, 13. März 2017
CoBa, Deutsche Bank: Steigende Zinsen sorgen bei Banken für Gewinne. Und Verluste…
Eines hat Donald Trump schon bewirkt, bevor er überhaupt sein Amt als neuer US-Präsident angetreten hat: die Inflation zieht an und mit ihr die Zinsen. Denn seine angekündigten großen Staatsinvestitionen werden viel Geld kosten, geborgtes Geld, denn die USA sind Defizit-Weltmeister. Unter Obama gab es den Rekord von einer Billion Defizit Haushaltsdefizit - in einem Jahr wohlgemerkt. Davon sind die USA inzwischen wieder weit entfernt, doch dank Trump wird wieder gepumpt.
Hinzu gesellt sich noch der Effekt einer sich erholenden Wirtschaft und insbesondere die darbende US-Öl- und Gasindustrie steht vor einer Renaissance. Hier waren aufgrund des Ölpreisverfalls hunderttausende von Jobs verloren gegangen und Milliarden an Investitionen gestoppt worden. Dieser Trend dürfte sich schnell umkehren und gepaart mit einem wiedererstarkten Ölpreis zieht somit die Inflation an bei sich ebenfalls bessernden Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten. Zeit für die US-Notenbank, die Zinswende einzuleiten und wir können davon ausgehen, dass weitere Zinsanhebungen folgen werden.
Fallende Zinsen waren für die Staatshaushalte ein Segen, denn sie konnten sich immer mehr Geld zu immer niedrigeren Zinskosten leihen. Vor allem deshalb kann Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erstmals seit mehr als 60 Jahren Haushalte vorlegen, die Überschüsse erzielen und auch die deutschen Staatsschulden senken. Doch andere leiden stark unter den niedrigen Zinsen und ich meine nicht nur die Sparer, die sich mit Nullzinsen herumplagen müssen, sondern Versicherungen, Bausparkassen und Banken. Diese haben in der Vergangenheit viele Kundengelder eingesammelt und das zu vergleichsweise hohen Zinsversprechen, die sie nun nicht mehr erwirtschaften können, weil das Geld für sie selbst kaum mehr Erträge abwirft. Einige Anbieter sind bereits in Existenznot geraten und versuchen sich mit rüden Methoden, der unrentierlichen Altverträge und Kunden zu entledigen.
Hinzu gesellt sich noch der Effekt einer sich erholenden Wirtschaft und insbesondere die darbende US-Öl- und Gasindustrie steht vor einer Renaissance. Hier waren aufgrund des Ölpreisverfalls hunderttausende von Jobs verloren gegangen und Milliarden an Investitionen gestoppt worden. Dieser Trend dürfte sich schnell umkehren und gepaart mit einem wiedererstarkten Ölpreis zieht somit die Inflation an bei sich ebenfalls bessernden Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten. Zeit für die US-Notenbank, die Zinswende einzuleiten und wir können davon ausgehen, dass weitere Zinsanhebungen folgen werden.
Fallende Zinsen waren für die Staatshaushalte ein Segen, denn sie konnten sich immer mehr Geld zu immer niedrigeren Zinskosten leihen. Vor allem deshalb kann Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erstmals seit mehr als 60 Jahren Haushalte vorlegen, die Überschüsse erzielen und auch die deutschen Staatsschulden senken. Doch andere leiden stark unter den niedrigen Zinsen und ich meine nicht nur die Sparer, die sich mit Nullzinsen herumplagen müssen, sondern Versicherungen, Bausparkassen und Banken. Diese haben in der Vergangenheit viele Kundengelder eingesammelt und das zu vergleichsweise hohen Zinsversprechen, die sie nun nicht mehr erwirtschaften können, weil das Geld für sie selbst kaum mehr Erträge abwirft. Einige Anbieter sind bereits in Existenznot geraten und versuchen sich mit rüden Methoden, der unrentierlichen Altverträge und Kunden zu entledigen.
Börsenweisheit der Woche 11/2017
"Beim Investieren befriedigende Resultate zu erzielen ist leichter als die meisten Menschen glauben. Außergewöhnliche Resultate zu erzielen ist dagegen schwerer als es aussieht."
(Benjamin Graham)
(Benjamin Graham)
Freitag, 10. März 2017
Kickstart: MBB-Tochter Aumann geht bereits am 24. März an die Börse
Jetzt geht alles ganz schnell: die MBB-Tochter Aumann AG soll bereits am 24. März an die Börse gehen und zwar in den Regulierten Markt, Prime Standard, der Frankfurter Wertpapierbörse (ISIN DE000A2DAM03).
Aumann ist ein weltweit führender Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf Elektromobilität. Das Unternehmen verbindet einzigartige Wickeltechnologie zur hocheffizienten Herstellung von Elektromotoren mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, insbesondere in der Automobilindustrie. Weltweit setzen führende Unternehmen auf Lösungen von Aumann zur Serienproduktion rein elektrischer und hybrider Fahrzeugantriebe, sowie auf Lösungen zur Fertigungsautomatisierung.
Angeboten werden aus einer Kapitalerhöhung 1,5 Mio. Aktien zur Wachstumsfinanzierung im Bereich E-Mobility und zusätzlich stellt Großaktionär MBB im Wege einer Umplatzierung 4,48 Mio. Aktien inklusive Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. MBB bleibt auch nach dem Börsengang mit mindestens 53,6% Mehrheitsaktionär, während der Streubesitz nach dem IPO bei vollständigem Ausnutzen der Mehrzuteilungsoption 46,4% betragen würde.
Aumann ist ein weltweit führender Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf Elektromobilität. Das Unternehmen verbindet einzigartige Wickeltechnologie zur hocheffizienten Herstellung von Elektromotoren mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, insbesondere in der Automobilindustrie. Weltweit setzen führende Unternehmen auf Lösungen von Aumann zur Serienproduktion rein elektrischer und hybrider Fahrzeugantriebe, sowie auf Lösungen zur Fertigungsautomatisierung.
Angeboten werden aus einer Kapitalerhöhung 1,5 Mio. Aktien zur Wachstumsfinanzierung im Bereich E-Mobility und zusätzlich stellt Großaktionär MBB im Wege einer Umplatzierung 4,48 Mio. Aktien inklusive Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. MBB bleibt auch nach dem Börsengang mit mindestens 53,6% Mehrheitsaktionär, während der Streubesitz nach dem IPO bei vollständigem Ausnutzen der Mehrzuteilungsoption 46,4% betragen würde.
Donnerstag, 9. März 2017
Technotrans macht Druck und wird immer cooler
Technotrans ist eine der wenigen Aktien, die den Neuen Markt überlebt haben. Und nicht nur das, die Technotrans AG hat sich als wahrer Überlebenskünstler erwiesen, nachdem der Zulieferer für die Druckindustrie in Folge der Finanzkrise und angesichts der zunehmenden Digitalisierung heftig zu leiden hatte. Im Jahr 2000 wurden mal Kurse von über 50 Euro aufgerufen und nachdem es rasant auf 4 Euro abwärts ging, folgte die zwischenzeitliche Erholung auf 23 Euro. Bis die Finanzkrise den Aktienkurs sogar bis 3 Euro runterprügelte. Inzwischen notiert Technotrans bei gut 24 Euro und schickt sich an, die alten Hochs aus dem Jahr 2007 wieder hinter sich zu lassen.
Hinter dem Kursgeschehen steht ein Unternehmen, das sich in einer existenziellen Krise befand. Denn die Druckindustrie stand schwer im Feuer, die Weltmarktführer für Druckmaschinen, die deutschen Unternehmen Heidelberger Druck und König & Bauer, litten und leiden unter dem Trend, immer weniger Zeitungen, Prospekte und Kataloge in Papierform zu drucken und durch digitale Angebote zu ersetzen. Und Technotrans als Zulieferer dieser beiden Unternehmen litt entsprechend mit. Wie sich zeigte gab es keine Diversifikation, man hatte zwar unterschiedliche Kunden, aber alle aus derselben Branche. Und noch Anfang letzten Jahres macht die Druckbranche knapp 66 Prozent des Umsatzes von Technotrans aus.
Hinter dem Kursgeschehen steht ein Unternehmen, das sich in einer existenziellen Krise befand. Denn die Druckindustrie stand schwer im Feuer, die Weltmarktführer für Druckmaschinen, die deutschen Unternehmen Heidelberger Druck und König & Bauer, litten und leiden unter dem Trend, immer weniger Zeitungen, Prospekte und Kataloge in Papierform zu drucken und durch digitale Angebote zu ersetzen. Und Technotrans als Zulieferer dieser beiden Unternehmen litt entsprechend mit. Wie sich zeigte gab es keine Diversifikation, man hatte zwar unterschiedliche Kunden, aber alle aus derselben Branche. Und noch Anfang letzten Jahres macht die Druckbranche knapp 66 Prozent des Umsatzes von Technotrans aus.
Mittwoch, 8. März 2017
Mutares kommt bei der Formung eines globalen Nutzfahrzeugzulieferes voran
Die Beteiligungsgesellschaft Mutares macht Meter und kommt bei ihrem Turnaround prächtig voran. Nachdem man zwei von Mecaplast erworbene Werke bereits in die Mutares-Tochter STS integriert, konnte man heute weitere positive Nachrichten verkünden. Denn Mutares hatte ebenfalls ein unwiderrufliches Angebot zur Übernahme des Nutzfahrzeug-Zuliefergeschäfts der Plastic Omnium Gruppe abgegeben und heute wurde nun der Kaufvertrag unterschrieben.
Das Nutzfahrzeug-Zuliefergeschäft der Plastic Omnium Gruppe verfügt über fünf Werke in Frankreich, zwei Werke in China und jeweils ein Werk in Deutschland und Mexiko mit insgesamt 1.500 Mitarbeitern. Im Jahr 2015 wurde ein Umsatz von €190 Mio. mit Außenverkleidungsteilen für die Kabine von LKW erwirtschaftet. Alle großen europäischen LKW-Hersteller zählen zum Kundenkreis. Die Werke befinden sich in direkter Kundennähe.
Zusammen mit STS und der Akquisition der beiden Werke der Mecaplast Gruppe formt mutares einen global führenden Nutzfahrzeugzulieferer für Innen- und Außenteile mit einem Umsatz von €400 Mio. und 2.700 Mitarbeiten in 15 Werken. Die neue Gruppe wird über Standorte in Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, China und Mexiko verfügen. Das Produktportfolio ergänzt sich ideal und erlaubt eine Vielzahl an Synergien und Cross-Selling- Möglichkeiten.
Das Nutzfahrzeug-Zuliefergeschäft der Plastic Omnium Gruppe verfügt über fünf Werke in Frankreich, zwei Werke in China und jeweils ein Werk in Deutschland und Mexiko mit insgesamt 1.500 Mitarbeitern. Im Jahr 2015 wurde ein Umsatz von €190 Mio. mit Außenverkleidungsteilen für die Kabine von LKW erwirtschaftet. Alle großen europäischen LKW-Hersteller zählen zum Kundenkreis. Die Werke befinden sich in direkter Kundennähe.
Zusammen mit STS und der Akquisition der beiden Werke der Mecaplast Gruppe formt mutares einen global führenden Nutzfahrzeugzulieferer für Innen- und Außenteile mit einem Umsatz von €400 Mio. und 2.700 Mitarbeiten in 15 Werken. Die neue Gruppe wird über Standorte in Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, China und Mexiko verfügen. Das Produktportfolio ergänzt sich ideal und erlaubt eine Vielzahl an Synergien und Cross-Selling- Möglichkeiten.
Capital Stage übernimmt weitere Solarparks in Italien. Und muss sich korrigieren...
Nach der erfolgreichen Übernahme des Wettbewerbers Chorus Clean Energy kauft der im SDAX notierte Betreiber von Solar- und Windparks Capital Stage in Italien zu.
Fünf Solarparks werden in der italienischen Region Apulien mit einer Gesamterzeugungsleistung von knapp 5,0 Megawatt (MW) zugekauft. Die fünf Solarparks befinden sich in der sonnenreichen Region Apulien, in der Capital Stage bereits drei Solarparks erfolgreich betreibt und damit hinsichtlich der zu erwartenden Sonneneinstrahlung auch auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen kann.
Die fünf Solarparks wurden in den Jahren 2010 und 2011 an das Netz angeschlossen und befinden sich seitdem im operativen Betrieb. Sie verfügen jeweils über eine Leistung zwischen 0,93 MW und 0,99 MW und profitieren von einer festen staatlichen Einspeisevergütung von durchschnittlich €0,3054 pro Kilowattstunde. Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive der übernommenen projektbezogenen Fremdfinanzierung beträgt rund €19,5 Mio. Capital Stage geht davon aus, dass die Solarparks im ersten vollen Betriebsjahr Umsatzbeiträge von voraussichtlich gut €2,6 Mio. erwirtschaften werden.
Der Aktienkurs rauschte nach der Meldung heute morgen erst einmal um 7% in Minus. Und das zu Recht, denn in der ersten Meldung wurden die zu erwartenden Umsätze noch mit €0,5 Mio. angegeben, also nur einem Fünftel des in der korrigierten Fassung veröffentlichten Werts.
Fünf Solarparks werden in der italienischen Region Apulien mit einer Gesamterzeugungsleistung von knapp 5,0 Megawatt (MW) zugekauft. Die fünf Solarparks befinden sich in der sonnenreichen Region Apulien, in der Capital Stage bereits drei Solarparks erfolgreich betreibt und damit hinsichtlich der zu erwartenden Sonneneinstrahlung auch auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen kann.
Die fünf Solarparks wurden in den Jahren 2010 und 2011 an das Netz angeschlossen und befinden sich seitdem im operativen Betrieb. Sie verfügen jeweils über eine Leistung zwischen 0,93 MW und 0,99 MW und profitieren von einer festen staatlichen Einspeisevergütung von durchschnittlich €0,3054 pro Kilowattstunde. Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive der übernommenen projektbezogenen Fremdfinanzierung beträgt rund €19,5 Mio. Capital Stage geht davon aus, dass die Solarparks im ersten vollen Betriebsjahr Umsatzbeiträge von voraussichtlich gut €2,6 Mio. erwirtschaften werden.
Der Aktienkurs rauschte nach der Meldung heute morgen erst einmal um 7% in Minus. Und das zu Recht, denn in der ersten Meldung wurden die zu erwartenden Umsätze noch mit €0,5 Mio. angegeben, also nur einem Fünftel des in der korrigierten Fassung veröffentlichten Werts.
VTG läuft wie auf Schienen
Wenn man bei uns an Schienen und Bahnverkehr denkt, dann zumeist an die Deutsche Bahn, an Verspätungen, Ausfälle, unfreundliches Personal und Gesprächsabbrüche beim Telefonieren. Und natürlich an immer wiederkehrende Meldungen über Bilanzverluste. Dass es auch anders geht, zeigen regionale Anbieter im Personenverkehr, aber auch ein Unternehmen, das die Schiene ausschließlich für den Transport von Gütern nutzt.
Die im SDAX beheimatete VTG unterhält kein eigenes Schienennetz, wie die Deutsche Bahn oder Union Pacific (UNP), sondern lebt von der Vermietung von Waggons. Neben Tankcontainern, die auch abseits der Schiene eingesetzt werden können, vermietet man Kessel- und Flachwagen sowie Waggons für Großraumgüter und man stellt diese auch selbst her. Darüber hinaus ist man in der Schienenlogistik tätig und organisiert den Transport von Mineralöl und Chemieprodukten. Der Kernmarkt liegt in der DACH-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz, man ist aber auch in ganz Europa, Russland und den USA aktiv.
Die Schiene als Transportmittel
Der Schienenverkehr bietet enorme Kostenvorteile gegenüber seinem Hauptkonkurrenten, dem Lkw, den stetig strengere Vorschriften, kürzere Fahr- und längere Standzeiten, sowie Mautkosten gängeln. Zusätzlich kann der Schienengüterverkehr mit seinem großzügigen Platzangebot punkten und vergleichsweise wenig Staus – sofern nicht gerade bei der Bahn gestreikt wird. Andererseits ist der Gütertransport ein Massengeschäft mit dem nur geringe Margen zu verdienen sind. Hier verdient man nur über Menge und Auslastungsgrad.
Übernahme der AEE
Vor einiger Zeit übernahm VTG den etwas kleineren Schweizer Mitbewerber Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AEE). Damit brach für VTG ein neues Zeitalter an. Der eigene Waggonbestand konnte so um knapp 30.000 auf 80.000 Stück aufgestockt werden und man ist nun in der Lage, ein breiteres Angebotsspektrum zu bieten, insbesondere in der Container-Logistik. Allerdings hat das Ganze auch seinen Preis, denn AEE gab es nicht geschenkt. Für den Zukauf nahm VTG eine Menge Fremdkapital in die Bücher und das kostet Geld, genauer gesagt Zinsen. Und auch der Fuhrpark selbst muss instand gehalten werden. Mit durchschnittlich 20 Jahren sind Waggons jedoch wesentlich langlebiger als Lkws.
Die im SDAX beheimatete VTG unterhält kein eigenes Schienennetz, wie die Deutsche Bahn oder Union Pacific (UNP), sondern lebt von der Vermietung von Waggons. Neben Tankcontainern, die auch abseits der Schiene eingesetzt werden können, vermietet man Kessel- und Flachwagen sowie Waggons für Großraumgüter und man stellt diese auch selbst her. Darüber hinaus ist man in der Schienenlogistik tätig und organisiert den Transport von Mineralöl und Chemieprodukten. Der Kernmarkt liegt in der DACH-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz, man ist aber auch in ganz Europa, Russland und den USA aktiv.
Die Schiene als Transportmittel
Der Schienenverkehr bietet enorme Kostenvorteile gegenüber seinem Hauptkonkurrenten, dem Lkw, den stetig strengere Vorschriften, kürzere Fahr- und längere Standzeiten, sowie Mautkosten gängeln. Zusätzlich kann der Schienengüterverkehr mit seinem großzügigen Platzangebot punkten und vergleichsweise wenig Staus – sofern nicht gerade bei der Bahn gestreikt wird. Andererseits ist der Gütertransport ein Massengeschäft mit dem nur geringe Margen zu verdienen sind. Hier verdient man nur über Menge und Auslastungsgrad.
Übernahme der AEE
Vor einiger Zeit übernahm VTG den etwas kleineren Schweizer Mitbewerber Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AEE). Damit brach für VTG ein neues Zeitalter an. Der eigene Waggonbestand konnte so um knapp 30.000 auf 80.000 Stück aufgestockt werden und man ist nun in der Lage, ein breiteres Angebotsspektrum zu bieten, insbesondere in der Container-Logistik. Allerdings hat das Ganze auch seinen Preis, denn AEE gab es nicht geschenkt. Für den Zukauf nahm VTG eine Menge Fremdkapital in die Bücher und das kostet Geld, genauer gesagt Zinsen. Und auch der Fuhrpark selbst muss instand gehalten werden. Mit durchschnittlich 20 Jahren sind Waggons jedoch wesentlich langlebiger als Lkws.
Dienstag, 7. März 2017
Genworth Financial: Aktionäre stimmen für Oceanwide-Offerte. Und Dollarregen...
Der US-Versicherer Genworth Financial Inc. ist am Ziel. Jedenfalls hat er ein wichtiges Etappenziel erreicht, denn die Aktionäre haben mit überwältigender Mehrheit für die Fusion der US-Tochter des chinesischen Versicherers Oceanwide mit GNW gestimmt (hier das SEC-Formular 8-K). Im Zuge der Fusion werden GNW-Aktionäre in bar abgefunden und zwar mit einem festgelegten Preis von $5,43 je Aktie.
Nach der Zustimmung der Aktionäre stehen noch die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden aus, bevor dann die Summen ausgezahlt werden. Ich hatte ja dazu geraten, auf den Übernahme-Poker zu setzen, und auch deshalb Genworth Financial zu einem meiner Jahresfavoriten für 2017 erklärt. Bezogen auf den aktuellen Kurs von $4,07 ergibt sich bis zu $5,43 ein Upside-Potenzial von rund 33% - sofern nicht die behördlichen Genehmigungen versagt werden, wovon nicht auszugehen ist, könnte das Geld vielleicht schon zur Jahresmitte an die Aktionäre fließen. Dann betrüge die Jahresrendite stolze und weit überdurchschnittliche 66%!
Genworth Financial befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
Nach der Zustimmung der Aktionäre stehen noch die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden aus, bevor dann die Summen ausgezahlt werden. Ich hatte ja dazu geraten, auf den Übernahme-Poker zu setzen, und auch deshalb Genworth Financial zu einem meiner Jahresfavoriten für 2017 erklärt. Bezogen auf den aktuellen Kurs von $4,07 ergibt sich bis zu $5,43 ein Upside-Potenzial von rund 33% - sofern nicht die behördlichen Genehmigungen versagt werden, wovon nicht auszugehen ist, könnte das Geld vielleicht schon zur Jahresmitte an die Aktionäre fließen. Dann betrüge die Jahresrendite stolze und weit überdurchschnittliche 66%!
Genworth Financial befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
Montag, 6. März 2017
Turnaround nimmt Gestalt an: SBF AG kehrt in die Gewinnzone zurück
Unter der SBF AG können sich nur weniger Anleger etwas vorstellen, doch als Corona Equity Partner AG hat das Unternehmen bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich, auch an der Börse. Und das ist nicht unbedingt eine Erfolgsgeschichte, denn die Erfolge als Beteiligungsunternehmen sind kaum auszumachen. Vielmehr stand man mit dem Rücken zur Wand und musste dringend neues Geld auftreiben. Die erforderlichen Schritte zur bilanziellen Gesundung wurden im letzten Jahr angegangen und aus dem einstigen Pleitekandidaten wurde ein hoffnungsvoller Turnaround-Kandidat...
Börsenweisheit der Woche 10/2017
"Es gibt eine Zeit, Geld zu verdienen, und eine Zeit, kein Geld zu verlieren. Der Schlüssel ist, zu warten. Manchmal ist es am schwierigsten, nichts zu tun."
(David Tepper)
Samstag, 4. März 2017
Zahlen & Mehr: Bausch Health, GBK Beteiligungen, GFT, msg life, Scherzer & Co.
In der Rubrik "Zahlen & Mehr" gehe ich kurz auf aktuelle Unternehmensmeldungen ein und bewerte diese im Hinblick auf meinen Investmentcase.
▸ GBK Beteiligungen
Die auf Eigenkapitalbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen fokussierte GBK kann bei ihrem Jahresabschluss zum 31.12.2016 ein Rekordergebnis ausweisen. So haben die Hannoveraner im Geschäftsjahr 2016 ein Realisiertes Ergebnis in Höhe von €12,4 Mio. erwirtschaftet und unter Berücksichtigung des Nicht realisierten Ergebnisses beläuft sich das Ergebnis des Geschäftsjahres auf €7,6 Mio. Dieses ist maßgeblich durch den Verkauf von drei Beteiligungen positiv beeinflusst worden. Der Nettoinventarwert je Aktie ist weiter gestiegen und beläuft sich am 31.12.2016 auf €10,18 je Aktie, so dass das Unternehmen der Hauptversammlung eine Ausschüttung von €1,00 je Aktie vorschlagen werden (zuvor €0,70), also einen Gesamtbetrag von €6,75 Mio. Dies entspricht einer Dividendenrendite von knapp 10%.
Meine Einschätzung
GBK Beteiligungen investiert dort, wo andere gar nicht hinschauen: bei den kleinen Unternehmen des erfolgreichen Mittelstands. Diese fliegen für die großen Beteiligungsgesellschaften unter dem Radar und GBK ist auch bereit, sich mit einem Minderheitsanteil zufrieden zu geben. Zuletzt war man zwei neue Beteiligungen eingegangen, um die drei Verkäufe aus dem Vorjahr zu kompensieren. Eine aktive Rolle bei der Führung des jeweiligen Tochterunternehmens strebt man nicht an, wie auch die beiden jüngsten Beteiligungen wieder zeigen. GBK ist ein Nischenwert mit allen Vor- und Nachteilen eines so kleinen Unternehmens, insbesondere der eingeschränkten Handelbarkeit der Aktie und die seltene Berichterstattung in den Medien. Wen das nicht schreckt und wer auf hohe Dividendenausschüttungen aus ist, der findet bei GBK Beteiligungen eine interessante Möglichkeit von Investments in kleine und mittlere Unternehmen des deutschen Mittelstands profitieren zu können.
▸ GBK Beteiligungen
Die auf Eigenkapitalbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen fokussierte GBK kann bei ihrem Jahresabschluss zum 31.12.2016 ein Rekordergebnis ausweisen. So haben die Hannoveraner im Geschäftsjahr 2016 ein Realisiertes Ergebnis in Höhe von €12,4 Mio. erwirtschaftet und unter Berücksichtigung des Nicht realisierten Ergebnisses beläuft sich das Ergebnis des Geschäftsjahres auf €7,6 Mio. Dieses ist maßgeblich durch den Verkauf von drei Beteiligungen positiv beeinflusst worden. Der Nettoinventarwert je Aktie ist weiter gestiegen und beläuft sich am 31.12.2016 auf €10,18 je Aktie, so dass das Unternehmen der Hauptversammlung eine Ausschüttung von €1,00 je Aktie vorschlagen werden (zuvor €0,70), also einen Gesamtbetrag von €6,75 Mio. Dies entspricht einer Dividendenrendite von knapp 10%.
Meine Einschätzung
GBK Beteiligungen investiert dort, wo andere gar nicht hinschauen: bei den kleinen Unternehmen des erfolgreichen Mittelstands. Diese fliegen für die großen Beteiligungsgesellschaften unter dem Radar und GBK ist auch bereit, sich mit einem Minderheitsanteil zufrieden zu geben. Zuletzt war man zwei neue Beteiligungen eingegangen, um die drei Verkäufe aus dem Vorjahr zu kompensieren. Eine aktive Rolle bei der Führung des jeweiligen Tochterunternehmens strebt man nicht an, wie auch die beiden jüngsten Beteiligungen wieder zeigen. GBK ist ein Nischenwert mit allen Vor- und Nachteilen eines so kleinen Unternehmens, insbesondere der eingeschränkten Handelbarkeit der Aktie und die seltene Berichterstattung in den Medien. Wen das nicht schreckt und wer auf hohe Dividendenausschüttungen aus ist, der findet bei GBK Beteiligungen eine interessante Möglichkeit von Investments in kleine und mittlere Unternehmen des deutschen Mittelstands profitieren zu können.
Turnaround: Erste Erfolge für Deutsche Forfait beim steinigen Neustart nach der Insolvenz
Die Deutsche Forfait AG versucht nach der erfolgreich überstandenen Insolvenz und der Rekapitalisierung den Neuanfang und hatte am 21. Februar zu Hauptversammlung geladen, um ihre Aktionäre auf den aktuellen Stand zu bringen. Das war auch nötig, denn zuletzt hatten zwei negative Nachrichten die Aufbruchstimmung doch wieder eingetrübt.
Die DFAG hatte aufgrund eines verlorenen Prozesses eine Wertberichtigung auf ihr Restrukturierungsportfolio in Höhe von €4,9 Mio. vornehmen müssen. Dieses dient dazu, die Forderungen der Altgläubiger zu befriedigen und belastet die Bilanz seit dem Neustart nicht mehr. Eigentlich. Denn sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, mindestens €24 Mio. aus der Verwertung des gesamten Restrukturierungsportfolios zu erzielen, kann es abhängig vom tatsächlich erzielten Erlös aus der Verwertung des Restrukturierungsportfolios zu einer Zahlung von bis zu €0,8 Mio. an die Insolvenzgläubiger kommen. Es wurde nochmals betont, dass für die DFAG und ihre heutigen Aktionäre das Risiko bei diesen €0,8 Mio. gedeckelt ist. Man sollte diese Summe also innerlich abschreiben und falls sie nicht zum Tragen kommt, als außerordentlichen Ertrag willkommen heißen. Ich betone das so, weil nicht auszuschließen ist, dass weitere Abschreibungen auf dieses Portfolio nötig sein werden, auch wenn das heute noch nicht absehbar ist.
Die wichtigere Information ist, dass der erkrankte und beurlaubte Großaktionär und Vorstandsvorsitzende Dr. Shahab Manzouri voraussichtlich im Mai seine Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Er hält 79,14% der DFAG-Aktien.
Die DFAG hatte aufgrund eines verlorenen Prozesses eine Wertberichtigung auf ihr Restrukturierungsportfolio in Höhe von €4,9 Mio. vornehmen müssen. Dieses dient dazu, die Forderungen der Altgläubiger zu befriedigen und belastet die Bilanz seit dem Neustart nicht mehr. Eigentlich. Denn sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, mindestens €24 Mio. aus der Verwertung des gesamten Restrukturierungsportfolios zu erzielen, kann es abhängig vom tatsächlich erzielten Erlös aus der Verwertung des Restrukturierungsportfolios zu einer Zahlung von bis zu €0,8 Mio. an die Insolvenzgläubiger kommen. Es wurde nochmals betont, dass für die DFAG und ihre heutigen Aktionäre das Risiko bei diesen €0,8 Mio. gedeckelt ist. Man sollte diese Summe also innerlich abschreiben und falls sie nicht zum Tragen kommt, als außerordentlichen Ertrag willkommen heißen. Ich betone das so, weil nicht auszuschließen ist, dass weitere Abschreibungen auf dieses Portfolio nötig sein werden, auch wenn das heute noch nicht absehbar ist.
Die wichtigere Information ist, dass der erkrankte und beurlaubte Großaktionär und Vorstandsvorsitzende Dr. Shahab Manzouri voraussichtlich im Mai seine Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Er hält 79,14% der DFAG-Aktien.