Donnerstag, 26. Januar 2017

Publity punktet mit Gewinnverdopplung und bestätigt Rekorddividende

Publity, ein Investor in und Asset-Manager von deutschen Büroimmobilien mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Immobilienfinanzierung in Sondersituationen, hat vorläufige Jahreszahlen für 2016 vorgelegt und konnte seine Leistungen in etwa verdoppeln. Der Umsatz stieg auf rund €44 Mio. nach € 23 Mio. im Vorjahr, das EBIT lag bei circa €35,4 Mio. nach €20 Mio. in 2015 und der Jahresüberschuss wurde mit rund €24 Mio. nahezu verdoppelt.

Jahresziele erreicht. Fast...
Damit hat Publity seine für 2016 verkündeten Jahresziele, insbesondere den Gewinnanstieg auf €25 Mio. knapp verfehlt, mit €24 Mio. allerdings denkbar knapp. Nun könnte man eine endlose Diskussion anfangen, ob Vorstandschef Olek vielleicht den Mund zu voll genommen hat, oder ob man künftig die Prognosen von Publity kritisch(er) hinterfragen muss. Oder man erinnert sich, dass es um eine stichtagsbezogene Betrachtung geht, nämlich punktgenau auf den 31.12. um 23:59. Geschäfte, die zwei Minuten später rechtskräftig abgeschlossen werden, fallen schon in den nächsten Zeitraum.

Jahresanfang bringt erste Gewinne und 7 Prozent Dividende
Und so ist es auch bei Publity, denn das Unternehmen konnte einige der für 2016 anvisierten Immobilientransaktionen "erst" in den ersten Januartagen dingfest machen - wären diese Deals noch in die 2016er Zahlen eingeflossen, hätte Publity die Ziele locker übertroffen.


 Publity (Quelle: finanzen.net
Neben einer Reihe von Vermietungserfolgen schlägt hier vor allem die Veräußerung eines Büroobjektes in der Münchener Leopoldstraße zu Buche, die Publity eine schöne Provision einbringt. Des Weiteren kaufte man in Köln eine knapp 14.600 qm große Büroimmobilie, die u.a. an die Fluggesellschaft Eurowings vermietet ist. Dabei verdient Publity jeweils beim Ankauf (sog. "Finders Fee") und beim Verkauf (Exit-Provision) und so kann das Unternehmen auch bereits zwei Positive Nachrichten verkünden: zum Einen wurde die avisierte Dividende von €2,80 für das Geschäftsjahr 2016 erneut bestätigt und Aktionäre dürften der Hauptversammlung am 20. Juni entgegenfiebern, um die aktuell 7-prozentige Dividendenrendite einzufahren. Zum Anderen seien "allein aufgrund bereits erfolgter Beurkundungen von Objektverkäufen Anfang Januar 2017 schon jetzt umfangreiche Gewinne für 2017 gesichert". Und den Blick richten Anleger ja immer nach vorn.

So erwartet Publity für das laufende Geschäftsjahr 2017 eine weitere Verstetigung des Umsatz- und Ergebnisniveaus und steigende Erlöse unter anderem aus der weiterhin dynamischen Entwicklung der Assets under Management mit einer geplanten Erhöhung um circa €2 Mrd. Euro auf insgesamt rund €5 Mrd. Das 2016-Ziel einer Steigerung auf €3 Mrd. hatte Publity sauber erreicht. Aber auch aus bestehenden Asset-Management-Verträgen, weiteren Objektverkäufen sowie aus der Verwertung des NPL-Portfolios sollen sich weitere Umsatz- und Gewinnsteigerungen ergeben.

Meine Einschätzung
Publity hat in 2016 sein neues Standbein, die Non-Performing-Loans (NPLs), erheblich ausgebaut und hieraus werden sukzessive immer höhere und stetige Gebühren und Provisionseinnahmen fließen. Der Gewinn liegt bei Publity im Einkauf, realisiert werden sie allerdings erst beim Verkauf. Und in beiden Bereichen ist Publity nach wie vor sehr rege aktiv - und erfolgreich. Die avisiert Dividende von €2,80 je Aktie dürfte bis zur HV für zusätzliche Nachfrage nach Publity-Aktien sorgen und dann dürfte sich der Blick wieder verstärkt auf das operative Geschäft richten. Deutlich höhere Kurse winken, wenn Publity weiterhin so zuverlässig Erfolge vermelden und seine Prognosen einlösen kann.

Publity befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.

7 Kommentare:

  1. Hallo Michael,
    ich finde Publity wirtschaftet sehr gut, und wird das €5 Mrd. Ziel sicher erreichen.

    Allerdings würde ich gern wissen, wohin die Reise (laut Olek) nach 2017 geht.
    Ob es für 2018 schon Zusagen von institutionellen Investoren gibt, und ob weitere Steigerungen der AUM für 2018 bis 2020 geplant sind...

    Ach ja, bekommt Publity bei den NPLs auch management Gebühren, oder ist man hier nur am Verkaufserlös beteiligt?

    lg Alex

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    1. Bei den NPL-Mandaten bekommt Publity eine Servicing-Fee von 22% aller Erlöse. Also keine Verwaltungsgebühr, aber 22% auf alle Mieteinnahmen in der Zeit und auf den Verkaufserlös. Dabei gehe ich davon aus, dass diese Summe nicht unterjährig geleistet wird (Abschlagszahlungen), sondern dass Publity diese "endfällig" bei Beendigung des jeweiligen Einzelmandats/Falles erhält.

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  2. Hallo Michael,

    Wäre die Dividende von 2,8€ wegen den geänderten Bedingungen in der Wandelanleihe (Max. 50% des Gewinns dürfen ausgeschüttet werden) überhaupt rechtlich möglich?

    Viele Grüße
    Tim

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  3. Hallo Tim,

    das war offenbar eine beliebte Vermutung im w:o- oder ariva-Forum, dass Publity praktisch mindestens ein EPS von 5,60 haben müsste, falls die Dividende 2,80 betragen soll, um die 50%-Grenze nicht zu verletzen. Liest man jedoch genau, besteht die Verpflichtung unter der einschränkenden Bedingung, dass dies "nur bis zu dem Zeitpunkt [zu erfolgen hat], an dem alle Beträge an Kapital und Zinsen der Zahlstelle zur Verfügung gestellt worden und alle Verpflichtungen gemäß § 8 erfüllt sind,". Folglich besteht diese Negativverpflichtung m.E. nur in dem Fall, wenn Kapital oder Zins fällig ist, aber nicht bezahlt wurde oder wenn Aktien zu liefern sind, aber diese nicht geliefert wurden.
    VG

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    1. Ah, ok die von dir genannten Beiträge hatte ich auch gelesen. Danke das macht Sinn. Wäre auch merkwürdig wenn der Vorstand nicht weiß wie viel Dividende ausgegeben werden darf.

      VG
      Tim

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  4. Der Gewinnanstieg bleibt absolut ja sehr erheblich. Dass es nun 24Mio sind und nicht 25 oder 27 führt da nur dazu,dass der Kurs nicht kurzfristig durch die Decke schießt. Und auch nicht unschön korrigiert. Dazu trägt noch etwas bei: Ich war erst irritiert, dass die HV und auch die Dividende erst Ende Juni stattfiden. Aber für eine stabilere Kursentwicklung ist das (ob beabsichtigt oder nicht) vermutlich clever. So hängen die tollen Divi-Karotten noch länger vor der Nase der interssierten Investoren.
    Und die Option, aufgrund der schönen Gewinne die Postion zu trimmen, wird bei dem Ausblick noch uninteressanter, wenigstens für mich.

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    1. Nicht nur das. Im Juni kann der Vorstand auch schon besser über das laufende Jahr berichten und der Ausblick ist valider als im März. Auch deshalb tummeln sich ja die meisten HVs im Mai und Juni.

      Die Deutsche Beteiligung (DBAG), die ja auch immer im März mit der HV dran ist, hat hingegen ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr, das Ende September endet. Daher ist bei ihr alles um drei Monate vorgezogen - der Rhythmus ist der gleiche.

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