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Donnerstag, 12. Januar 2017

Fondsmanager waren 2016 ihr Geld nicht wert. Mal wieder nicht...

Grottenschlechte Bilanz, die Fondsmanager in 2016 da wieder einmal abgeliefert haben. Nach Auswertung des Schweizer Analysehauses Ifund Research konnten nur acht Prozent der Manager für europäische Aktien nach Gebühren ihr Vergleichsbarometer übertreffen, bei US-Aktien waren es 14 Prozent. Bei Schwellenländern übertrafen immerhin mehr als ein Drittel den Index, wie Fonds professionell berichtet.

Die Manager hätten überwiegend auf's falsche Pferd gesetzt, nämlich defensive Konsumgüteraktien. Diese hätten aber im vergangenen Jahr unterdurchschnittlich abgeschnitten; ganz im Gegenteil zu Rohstoffwarten, die aber in den meisten Fonds stark untergewichtet blieben. Ein Lichtblick für Value-Anleger gibt es aber auch: Value-Aktien übertrafen erstmals seit Langem wieder Wachstumstitel. Auch das hätte allerdings die meisten Fondsmanager nicht erkannt.

Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass Geldanlage in Aktienfonds besser ist als sein Geld auf dem Sparkonto entwerten zu lassen. Wer aber schon so schlau ist, in Aktien zu investieren, der sollte lieber wirklich clever agieren und sich die - nicht verdienten! - horrenden Gebühren der Fondsmanager sparen. Dadurch alleine steigt die jährliche Rendite schon um einige Prozentpunkte an. Und wie macht man das? Nun, man kauft entweder passiv verwaltete Indexfonds, also ETFs (Exchange-traded Funds), wie es Warren Buffet oder John C. Bogle, Gründer der Vanguard Company, den Anlegern raten.

»Suche nicht nach der Nadel im Heuhaufen. Kaufe einfach den Heuhaufen.«
(John C. Bogle)

Oder man setzt - wie ich - auf eigenes Research und Stock-Picking. Letzteres ist aber nicht jedermanns Sache und erfordert natürlich Know-how und Zeit. Sich die Mühe zu machen, um aus dem Heer der Fondsmanager diejenigen 8 Prozent herauszufiltern, die besser abschneiden als der Index, die kann man sich jedenfalls sparen - oder in das gezielte Auswählen von Einzelwerten investieren...

9 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    alternativ kann man sich auf Beteiligungsgesellschaften fokussieren, wie MBB, Blue Cap, Aurelius, Shareholder Value oder eben Berkshire, denn diese sind ähnlich aufgebaut wie Fonds und meist besser.
    Beteiligungsgesellschaften sind tatsächlich Aktien für die Ewigkeit und für Privatanleger meiner Meinung nach die beste Anlageform gemeinsam mit Immobilienaktien.

    Ich denke du siehst es genauso.

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    1. Stimmt, ich sehe das ähnlich. Zwar muss man auch bei Beteiligungsgesellschaften genau(er) hinsehen und kann die nicht blind kaufen, aber wenn das Management einen guten Track-Record vorzuweisen hat und langfristig das Eigenkapital des Unternehmens mehren konnte, dann ist man hier zumeist gut aufgehoben. Um Unternehmen wie DEWB, AdCapital oder Greiffenberger muss man eben einen Bogen machen oder ggf. die Reißleine ziehen, wenn die Entwicklung es erforderlich macht. Aurelius, MBB, Blue Cap, Bavaria, DBAG und andere sind hingegen seit Jahren verlässliche und solide Wertentwickler.

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  2. Hi Mike,

    Wie der Zufall es will:

    Ich werde zu dem Thema auch bald einen Beitrag schreiben, da aus meiner Sicht meist nicht genau gesagt wird, warum viele Fondmanager nicht den Index schlagen können.

    Das liegt sicher zu einem kleinen Teil an ihrem Gehalt, allerdings ist das nicht der ausschlaggebende Grund.

    Alles Gute,

    Ferhat

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    1. Wenn ein Fondsmanager zu 100% seinen Vergleichsindex abbildet, erbringt er ja keine Leistung, man braucht ihn schlichtweg nicht. Trotzdem wird er bezahlt und wenn er 3% oder 5% der Anlagesumme als Jahressalär bekommt, dann schneidet sein Fonds um mindestens diese Prozentpunkte schlechter ab als der Index.

      Darüber hinaus werden Fonds oft auch Opfer ihres eigenen Erfolgs. Sind sie gut gelaufen und die Anleger schießen viel frisches Geld nach, sitzt der Fonds auf hohen Cashbeständen, die er dann erst einmal frisch investieren muss. Ob er dann - unter diesem Druck - ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die besten Anlageziele findet, ist zweifelhaft. Und lässt er das Geld erstmal liegen, schneidet er bei steigenden Börsenkursen schlechter ab, denn dieses Geld vermehrt sich ja nicht. Und bei fallenden Kurse hat er auch nichts davon, weil die Anleger dann auch aus seinem Fonds Geld abziehen und dessen Anteile verkaufen.

      Ich bin aber schon gespannt auf Deinen umfangreichen Artikel, wo Du auch die weiteren Aspekte gründlich beleuchtest, weshalb Fondsmanager so oft/meistens schlechter abschneiden als ihr Vergleichsindex.

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    2. Hallo zusammen,

      ein weiteres Problem, welches den Fondsmanagern die Arbeit erschwert, sind die Regeln ihres Fondsproduktes, denen sie unterliegen. Das erleichtert nicht gerade ihren Auftrag die bestmöglichen Wertpapiere zu finden.

      Viele Grüße
      Marco

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    3. Ich glaube, es gibt sehr viele Gründe, warum Fonds nicht gut performen. Neben den schon genannten hohen Gebühren hier ein paar weitere Punkte:

      Fonds Manager dürfen häufig nicht konzentriert investieren, müssen also ihre besten Ideen durch mittelmäßige Ideen verwässern (siehe auch das Paper von Cohen, Polk, Silli)

      Ein Fonds Manager, der von Indizes abweicht und schlecht performt wird stark kritisiert werden. Ein Fonds Manager, der im Wesentlichen den Indizes folgt, vermeidet Kritik - er kann sich ja herausreden, dass die Märkte schlecht waren. Daher setzen Fonds so gerne auf relative Performance.

      Und wie Michael auch schon adressiert hat: Fonds haben kein permanentes Kapital. Wenn ein Fonds schlecht performt, laufen ihm die Kunden weg, der Fonds muss also dann verkaufen, wenn Kaufpreise herrschen. Umgekehrt strömt ihm dann Geld zu, wenn er gut performt hat - er muss also dann kaufen, wenn Verkaufspreise vorherrschen. Antizyklisch zu agieren, fällt Fonds schwer. Permanentes Kapital ist für mich einer der wesentlichen Gründe lieber Beteiligungsgesellschaften zu kaufen.

      Möglicherweise ist auch das interne Risikomanagement ein Hindernis - dieses setzt z.B. Positionslimite oder Stop Loss Limits. Das ist unumgehbar, weil man ja fremdes Geld verwaltet, was massive Anreize setzt, in möglichst riskante Ideen zu spekulieren. Ich persönlich halte von automatisierten Stop Loss Limiten aber überhaupt nichts - sie leuchten mir nicht ein.

      Und dann gibt es noch viele weitere Hindernisse für Fonds, gut zu performen: Window-Dressing, die Art der Incentives für die Portfolio-Manager (kurzfristig vs. langfristig?), regulatorische Auflagen, und dann werden erfolgreiche Fonds oft so groß dass sie nur noch Large Caps kaufen können.

      Schließlich ist es so, dass Fonds Gesellschaften immer gleichzeitig sehr viele Fonds anbieten. Wenn Fonds schlecht performen, fusionieren sie diese mit anderen Fonds. Eventuell sind daher die in Untersuchungen erscheinenden bereits schlechten Ergebnisse von Fonds durch Survival Bias geschönt.

      Und noch ein schöner Artikel: http://fortune.com/2016/05/11/warren-buffett-hedge-fund-bet/

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  3. FondsProfessionell ist soetwas wie die Gala oder Bunte der Finanzbranche. Keine wirklich fundierte oder seriöse Quelle.

    Es gibt durchaus Bereiche, wo ein aktives Management tatsächlich einen Mehrwert nach Kosten liefert z.B. im Credit oder EM Bond Segment.

    Zudem hoffe ich nicht, dass Market Cap ETFs der Weisheit letzter Schluss sein werden. Da wird beim nächsten ordentlichen Crash eine Bereinigung stattfinden. Just my 2 cents.

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    1. WER über Fakten berichtet, ist doch letztlich unerheblich. Die Zahlen basieren auf einer Untersuchung von iFund Research. Und solange die nicht widerlegt werden, steht die Aussage, dass aktives Fondsmanagement für Anleger rausgeschmissenes Geld ist und somit Vermögensverzehr. Einfach mal das Konzept des Zinseszinses ansehen und das mit 3% oder 5% weniger Rendite pro Jahr durchspielen. Das sind am Ende (nach 20 Jahren oder länger) Summen, da schlackern einem die Ohren...

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  4. Ich betreibe seit Beginn das sogenannte "Stockpicking". Theoretisch sind Fonds ja eine gute Sache, um zu diversifizieren, aber die Fonds haben Probleme. Einerseits sind die Gebühren zu hoch, andererseits war mir schon vor acht Jahren klar, dass die Fondsmanager nicht so agieren können, wie es die Vernunft gebietet. Die Fondsmanager haben Vorgesetzte, sind ständig in Erklärungsnot, dann haben sie auch Kunden, die weglaufen können. Die Fondsmanager können privat hervorragende Investoren sein, aber dieses Umfeld ist einfach nicht günstig. Ich bin daher mein eigener Fondsmanager, muss keiner Mode hinterlaufen, keinen Chef überzeugen und auch keinen Kunden. Mein interner Zinsfuß seit 2009 gibt mir recht: Über 12 % p.a. (nach Gebühren, aber vor Steuern). Da ist alles drin: Bruttodividenden, Kaufpreise inkl. der Gebühren, Kursgewinne- und verluste, realisiert wie unrealisiert. Enthalten sind darin aber auch meine Anfängerfehler. Und ich finde die Leistung auch nur durchschnittlich.

    Wer in einen Fonds investiert, der macht mit Leuten zusammen Geschäfte, mit denen man eigentlich keine Geschäfte machen möchte. Ich vergleiche das mit einer Eigentumswohnung. Da gibt's dann eine Eigentümerversammlung mit 20 verschiedenen Eigentümern. Mit denen muss man sich ständig einig werden. Da muss nur eine Schnarchnase, ein Hallodri oder ein armer Schlucker dabei sein: Der blockiert alles und dann gibt's Wertverfall. Wer in seiner Eigentumswohnung lebt, hat andere Interessen, als jemand, der vermietet. Wenn da ein 70-jähriger Rentner mit Eigennutzung in der Eigentümerversammlung sitzt, wird er alles blockieren, was die Fassade, das Dach und andere Gemeinschaftsinvestitionen betrifft. Von einem Werterhalt oder einer Wertsteigerung hat er schließlich nichts.

    Und mit solchen Leuten will ich auch nicht in einen Aktienfonds investieren. Leute, die sofort ihr Geld abziehen, wenn es an der Börse etwas ungemütlich wird.

    Ich möchte mir die Leute aussuchen, mit denen ich gemeinsame Investitionen tätige. Aufgrund eines Ehrenamtes habe ich momentan mit Leuten zu tun, mit denen ich keine Geschäfte machen möchte. Auf Mails wird nicht oder sehr spät geantwortet. Obwohl die Zeit drängt und die Liga in der Planungsphase steckt und die Fristen bekannt sein sollten, bekommt man immer wieder Anfragen, ob man nicht das eine oder andere Spiel verlegen könnte. Einer hat sich sogar ganz ausgeklinkt. Ich werde sehr indiskret; ich zitiere einfach mal, was mir kürzlich geschreiben wurde: "Tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte aber ich habe mich mal zwei Wochen ausgeklingt und nichts für Basketb getan. Muss auch einmal sein." (Orthographie-Fehler habe ich so übernommen.)

    Ich finde, dass das nicht sein darf, denn erst durch dieses Nichtstun und Nichtserreichbarsein entsteht der Stress, sowohl für einen selber als auch für alle anderen. Und mit solchen Leuten will ich geschäftlich nicht zu tun haben.

    Als Kind und Jugendlicher hatte ich vielleicht noch so etwas wie Aufschieberitis. Als Heranwachsender habe ich mir das komplett abgewöhnt. Und seitdem läuft mein Leben in geordneten Bahnen.

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