Dass es auch anders geht, zeigt der jüngste Verkauf eines Schiffsportfolios für $398 Mio., für das MPC Capital vor gut 10 Jahren bei Investoren knapp €175 Mio. eingeworben hatte. Mit dem nun beschlossenen Verkauf erzielen die Investoren eine durchschnittliche jährliche Nachsteuerrendite von 6% auf ihr eingesetztes Kapital. Die IRR (Internal Rate of Return) liegt bei bis zu 7,7%, der Gesamtmittelrückfluss bei bis zu 195%. Käufer der "M-Star-Flotte" mit acht Vollcontainerschiffen ist ein asiatisches Finanzkonsortium, das eine Weiterbeschäftigung der Schiffe im Charterbetrieb beabsichtigt.
Asset under Managament sollen auf €10 Mrd. verdoppelt werden
Dieser Erfolg dürfte für MPC Balsam auf die Seele sein und bei künftigen Vermarktungs- und Akquiseaktivitäten helfen. Auf der anderen Seite sinken durch den Verkauf die Assets under Management (AuM) natürlich um rund €355 Mio. ab und das widerspricht dem Ziel von MPC Capital, mittelfristig die AuM von €5 Mrd. auf €10 Mrd. auszubauen.
Da man dabei selbst mit Co-Investments einsteigen möchte, hat man im März bei einer Kapitalerhöhung €12 Mio. an frischem Geld eingeworben (Bezugskurs €5,70) und gerade erst eine weitere Kapitalerhöhung im Gesamtvolumen von €36,5 Mio. durchgeführt (Bezugskurs €6,00). Der Streubesitzanteil stieg durch die beiden Maßnahmen auf 36% und das macht die bisher recht marktenge Aktie deutlich besser handelbar.
Wie bei den meisten Kapitalerhöhungen üblich, zeigt sich der Aktienkurs etwas irritiert und richtungslos. Das sollte sich allerdings bald geben und die operativen Geschäfte von MPC Capital wieder in den Vordergrund rücken. Und hier ist man ziemlich erfolgreich in den neuen Bereichen unterwegs.
MPC Capital (Quelle: fnanzen.net) |
Vor kurzem hat MPC Capital ihr Immobilien-Portfolio in den Niederlanden und Deutschland ausgebaut und 10 Einkaufszentren mit einem Gesamtvolumen von rund €60 Mio. akquiriert. Damit wird ein Immobilienfonds für Logistik- und Leichtindustrie von rund €115 Mio. auf gut € 150 Mio. ausgebaut. MPC Capital selbst ist mit einem kleineren Anteil von bis zu 5% Co-Investor, verdient künftig aber vor allem an Gebühren und Provisionseinnahmen aus dem Management des Fonds. Und die künftigen Investments werden ebenso in diese Richtung zielen.
Zukunftsmarkt Micro-Appartments für Studenten
Wie auch der Ausbau der Micro-Appartments für Studenten zeigt. Hier hatte MPC Capital Ende Juli verkündet, ein zweites Projekt in Berlin für seine Micro-Living-Plattform Staytoo initiiert zu haben. Hierzu hat man in der Leibnizstraße im Stadtteil Charlottenburg eine Büroimmobilie auf einem 1.231 Quadratmeter großen Grundstück erworben. Der Umbau soll noch in diesem Jahr beginnen und im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein. Mit dem Erwerb des sechsten Objekts ist das Vermögen des Spezial-AIF MPC Student Housing Venture I nahezu vollständig investiert, man habe noch Luft für ein bis zwei weitere Projekte. An insgesamt fünf Standorten in Berlin-Kreuzberg, Nürnberg, Bonn, Kaiserslautern und Leipzig befinden sich weitere Staytoo-Projekte, wo sich rund 1.000 Apartments in der Umsetzungsphase befinden. Die ersten hiervon sollen im Herbst in Bonn und Nürnberg eröffnet werden.
Meine Einschätzung
Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase sind Asset-Manager sowohl von privaten als auch institutionellen Investoren gesucht, weil sie eine attraktive Rendite versprechen, während Bankguthaben teilweise bereits mit Strafzinsen belegt werden. Für Asset-Manager wie MPC Capital kommt die aktuelle Marktlage einem Schlaraffenland gleich und für Anleger bieten sich hier interessante Möglichkeiten.
Trotz der noch ausstehenden Rechtsrisiken aus der Vergangenheit und allen Risiken, die sich aus dem Engagement im Bereich Schifffahrt ergeben können, scheint MPC Capital ein aussichtsreiches Chance-Risiko-Verhältnis zu bieten und daher befindet sich der Wert als aussichtsreiche Turnaround-Spekulation auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.
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