Steico steht nach wie vor im harten Preiswettbewerb bei Dämmmaterialien und kämpft dabei mit Überkapazitäten in der Branche. Aus diesem Grund hat man sich vor einiger Zeit entschlossen, neue Produktionskapazitäten aufzubauen, um fremdvergebene Teilaufträge selbst abwickeln zu können, wodurch man weniger abhängig von Zulieferern wurde und in diesem Bereich eine höhere Wertschöpfungstiefe erreicht und somit insgesamt höhere Margen. Das Management hat dem entsprechend auch seine Gesamtjahresprognose konkretisiert und erwartet nun "ein EBIT-Wachstum im oberen zweistelligen Prozentbereich".
Steico SE (Quelle: finanzen.net) |
Nicht ganz unwichtig für Aktionäre ist dabei, dass das Investitionsprogramm über die Erweiterung des bestehenden Konsortialvertrages, und somit über Fremdmittel, erfolgen wird und nicht über eine Kapitalerhöhung. Des Weiteren hatte man bei der Erstinvestition vorausschauend bereits eine spätere Ausweitung mit einkalkuliert, so dass aufgrund der vorbereitenden Planungen für die Erweiterung die Gesamtinvestitionen nun rund €15 Mio. unterhalb der Kosten für die erste Produktionslinie liegen werden. Und das wird der künftigen Wirtschaftlichkeit in Form höherer Margen und Gewinne zugutekommen!
Meine Einschätzung
Kaum verwunderlich dürfte sein, dass sich meine Einschätzung in den letzten Wochen nicht sehr verändert hat; sie ist weiterhin sehr positiv. Die Investitionen von weiteren €45 Mio. sind angesichts der Überkapazitäten und des Preisdrucks in der Branche durchaus mit Risiken verbunden, setzen aber im margenstarken neuen Bereich an, so dass sich das Wagnis auszahlen sollte. Durch die Investitionen werden Kosten gespart und die Margen ausgeweitet und man kann gleichzeitig davon profitieren, dass die herkömmlichen Wärmeverbundsysteme aufgrund ihrer Problembehaftung (Krebsrisiko, Umweltschädlichkeit, Brandgefahr) sukzessive vom Markt gedrängt werden und immer häufiger hochwertige ökologische Dämmmaterialien zum Einsatz kommen. Darüber hinaus verbreitert die eigene Stegträger-Produktion die Angebotspalette und sorgt für eine Verbreiterung und Ausweitung der Margenbasis.
Der Margenausweitung steht gegenüber, dass ein nicht unerheblicher Umsatzanteil in Großbritannien (rund 15%), dem zweitwichtigsten Absatzmarkt nach Deutschland, erzielt wird, und hier dürfte die Pfund-Abwertung im Zuge des Brexit-Votums - zumindest vorübergehend - für eine Margenabschwächung sorgen.
Ich habe Steico seit vielen Jahren auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot und werde das Unternehmen auf seinem erfolgreichen Weg noch lange Zeit weiter begleiten. Steico bietet für langfristig orientierte Anleger ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
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