▶ ÜBERSICHT | THEMENSCHWERPUNKTE

Dienstag, 19. Juli 2016

Publity steigert im ersten Halbjahr den Nettogewinn um 40 Prozent

Der Aktienkurs von Publity, einem Investor in und Asset-Manager von deutschen Büroimmobilien mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Immobilienfinanzierung in Sondersituationen, kannte seit der Hauptversammlung und der unmittelbar im Anschluss erfolgten überraschenden Kapitalerhöhung nur einen Weg: nach unten. Und das, obwohl man immer wieder positive Nachrichten zum Verlauf des operativen Geschäfts veröffentlichen konnte. Die Abgaben eines britischen Aktionärs sollen ursächlich für den Kursverfall gewesen sein, aber es schossen auch andere, ganz wilde Spekulationen ins Kraut.

Heute legte Publity nun die lang ersehnten vorläufigen Zahlen zum Verlauf des ersten Halbjahrs 2016 vor und die können sich sehen lassen. So verdoppelte man den Umsatz auf €11,6 Mio. während der Nettogewinn um 40% auf €4,2 Mio. anstieg und das EBIT sogar um 60% auf €6,4 Mio. Die Assets under Management (AUM) lagen zum Halbjahresende bei €2,1 Mrd. nach €1,6 Mrd. zum Jahresende 2015 und Publity verfügt zudem bereits heute über eine Pipeline von Objekten, bei denen mit dem Verkäufer Exklusivität vereinbart wurde, von rund €0,9 Mrd.

Positiv wirkten sich das erfolgreiche Co-Investmentgeschäft im Rahmen von Joint Ventures mit internationalen Investoren und der damit verbundene starke Ausbau des von Publity verwalteten Immobilienvermögens aus. Publity erhält eine Finders Fee beim Ankauf der Objekte, bekommt Erlöse für das umfangreiche Asset Management und ist am gewinnbringenden Verkauf der Immobilien beteiligt. Darüber hinaus lieferte im ersten Halbjahr 2016 der NPL-Bereich (Non- performing Loans) zusätzliche positive Impulse. Publity hat im Berichtszeitraum Aufträge zur Verwertung notleidender Immobilien-Kredite im Nominalvolumen von insgesamt €1,7 Mrd. von einem internationalen Investor erhalten.

Verdopplung des Jahresüberschusses angepeilt
Aufgrund des gelungenen ersten Halbjahrs, der umfangreichen Pipeline und den regelmäßig und langfristig zufließenden Erträgen aus Asset-Management-Verträgen, bestätigt der Vorstand seine Wachstums- und Ergebnisprognose für 2016, die eine Verdoppelung des Jahresüberschusses vorsieht. Die Gesellschaft erwartet unverändert eine Erhöhung des EBIT auf rund €37,5 Mio. (2015: €20,3 Mio.), eine Verdoppelung des Jahresüberschusses auf etwa €25 Mio. (2015: €12,5 Mio. ) und eine Umsatzsteigerung auf rund €44 Mio. (2015: €23,0 Mio.). Die AUM, also das verwaltete Immobilienvermögen, sollen zum Jahresende 2016 bei mehr als €3 Mrd. und zum Jahresende 2017 bei mehr als €5 Mrd. Euro liegen.

 Publity (Quelle: finanzen.net) 
Dividendenrendite von 10 Prozent
Auch die Aktionäre sollen wieder partizipieren am Erfolg und so plant Publity eine Dividendenausschüttung von €2,80 je Aktie für das Geschäftsjahr 2016, was einen satten Plus von 40% entspräche. Beim aktuellen Börsenkurs von €28 ergäbe dies eine Dividendenrendite von 10%.

Meine Einschätzung
Publity befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot. Trotz des bisher enttäuschenden Kursverlaufs ist der Immobilien-Manager aussichtsreich positioniert und die vorgelegten Zahlen bestätigen die operativen Erfolge. Bis zum Allzeithoch bei über €40 ist noch reichlich Luft und der heutige Kurssprung könnte die Trendwende einläuten, da Publity gemessen an der Bewertung ein echtes Schnäppchen ist.

26 Kommentare:

  1. Hallo Herr Kissig,
    ich war die ganze Zeit für publity. Aber nach der Veröffentlichung der Zahlen bin ich etwas sehr skeptisch.

    - Ist es nicht etwas früh jetzt schon eine Dividende anzukündigen? Besonders eine Dividende die 4 mal zu hoch ist wie der Halbjahresgewinn pro Aktie (0,69€).

    - Zudem ist ein Jahresüberschuss von 25 Millionen versprochen worden. Das heißt publity müsste im 2.Halbjahr 4 mal soviel verdienen wie im 1.Halbjahr.http://www.publity.de/de/investor/investor-relations/investor-news/item/267-publity-steigert-assets-under-management-im-1-quartal-2016-auf-2-0-mrd-euro-und-erwartet-rekordergebnisse-in-2016

    - Ausserdem wurde kommuniziert das nur noch ca.50% des Gewinns für die Dividende verwenden werden sollte, bei einer Ausschüttung von 2,80€ müsste der Gewinn für das komplette Jahr bei 5,60 €?

    Bitte verbessern Sie mich wenn ich falsch liege.

    Mit freundlichen Grüßen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ganz so ist es ja nicht. Thomas Olek hat im Rahmen eines Interviews gesagt, dass künftig nicht mehr 90% des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden sollen, sondern ein geringerer Anteil, der allerdings mindestens 50% betragen soll.

      Dass im ersten Halbjahr nicht 50% der Umsätze und Gewinnen anfallen, wundert mich bei einem stark wachsenden Unternehmen nicht. Alleine die neuen NPL-Verträge, die erst im zweiten Quartal abgeschlossen wurden, werden doch frühestens im dritten und vierten Quartal Umsatz- und Ergebnisbeiträge abliefern. Insbesondere die "Finders Fees" fließen doch erst, wenn Immobilien angekauft werden - bei einem zusätzlichen Volumen im Nominalwert von €1,7 Mrd. kommt hier eine erhebliche Summe zusammen, aber eben erst ab Zahlungseingang. Verkündet wurden die beiden Verträge am Mitte Mai und Mitte Juni, also können signifikante Umsatz- und Ergebnisbeiträge gar nicht im ersten Halbjahr 2016 angefallen sein.

      Des Weiteren ist es der Immobilienbranche nicht ungewöhnlich, dass viele Deals erst kurz vor Jahresschluss dingfest gemacht werden. Dem entsprechend ist das vierte Quartal regelmäßig das stärkste, während das erste und zweite Quartal die tendenziell schlechteren sind. Nicht nur bei Publity, sondern bei vielen (halbwegs) vergleichbaren Unternehmen.

      Ich sehe hier keine unauflösbaren Fragestellungen bzw. Irritationen. Richtig ist aber auch, dass Publity erst noch beweisen muss, dass man die neuen Deals auch konkret in Gewinne ummünzen kann. Die vorgelegten Halbjahreszahlen belegen für mich jedenfalls, dass man hier auf einem guten Weg ist.

      Löschen
  2. War selbst zwischenzeitlich investiert, bzw. habe mich verleiten lassen.
    Es ist für mich absolut unverständlich, warum Altinvestoren, welche das Unternehmen kennen sollten die letzte Kapitalerhöhung zum Ausstieg genutzt haben, wenn denn alles so lukrativ ist. Ist wohl keine Frage, dass die Art und Weise nach Abzocke aussieht. Welche Garantie gibt es denn, dass diese aufgeblähte Bude ihre aktuell skizierten Gewinne tatsächlich so fortführt? Vor ein paar Jahren ein Niemand und plötzlich ein Highflyer? Sorry, habe alles gelesen. Aber ich finde das aktuelle Zahlenwerk und die Ankündigungen im Zusammenhang mit der Dividende eher zweifelhaft.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Welcher Altinvestor hat denn die KE zum Ausstieg genutzt? Der CEO und Großaktionär Thomas Olek hat im Rahmen der KE eine Mehrzuteilung von eigenen Aktien bereitgestellt, falls die nachfrage das Angebot deutlich übersteigen sollte. Diese ist teilweise in Anspruch genommen worden, wodurch sein Anteil marginal (!) von knapp über 50% auf knapp unter 50% gesunken ist. "Kasse machen" würde ich es nennen, wenn die Altaktionäre einen signifikanten Anteil des Unternehmens abgeben würden, also 20 oder 30%.

      Ich finde es eher befremdlich, wenn von "Abzocke" und "aufgebläht" gesprochen wird, ohne konkrete Punkte benennen zu können.

      Löschen
    2. Ich kann aus sicherer Quelle sagen, dass der Druck auf den Kurs der letzten Monate auf einen einzigen Investor zurückzuführen ist, der aus Liquiditätsgründen (vermutlich!) erhebliche Anteile abgestoßen hat.

      Es lässt sich natürlich gern und stets darüber streiten, welches Kursniveau langfristig gerechtfertigt ist. Fakt ist, dass es keinen fundamental sichtbaren Grund gibt, warum die Aktie sich nicht rasch wieder zwischen 35 und 40 Euro wie im Frühjahr einpendeln sollte.

      Die "zittrigen Hände", die dem Bären-Taktgeber während der letzten 3 Monate gefolgt sind, werden nun wieder einsteigen. Völlig zu Recht. Bei der aktuellen und angekündigten Dividendenzahlung bietet sich auch noch bei 30 Euro ein aussichtsreiches Investment an. Die Publity ist aus meiner Sicht aktuell einer der besten Möglichkeiten, sich über Wertpapiere am deutschen Immobilienmarkt zu investieren.

      Löschen
    3. Warten wir die nächsten Tage mal ab, ob wir kürzlich einen Sell-off gesehen haben und heute den lange überfälligen Rebound. Dann dürften auch die zuvor entnervt ausgestiegenen Anleger die Aktie wieder für sich entdecken. Ich bin dann gerne mit dabei, wenn der Kurs sich endlich den operativen Erfolgen annähert...

      Löschen
    4. Ich glaube, hier ist mal wieder die typische Börsenpsychologie am Werk, von der man als Investor so großartig profitieren kann. Man braucht nur mal die Diskussion z.B. auf w:o zu verfolgen: Eine gute Aktie fällt im Preis. Das kann gar nicht sein, also werden Gerüchte und Verschwörungstheorien verbreitet über Insider, die aussteigen, Vermutungen zu Problemen im Hintergrund, etc. Denn es muss doch einen Grund für die Preisbewegung geben. Das treibt den Kursverfall weiter, was noch mehr Leute zittrig macht und zu noch mehr Kursverfall führt. Ich muss zugeben: ich habe mich davon auch etwas anstecken lassen, sonst hätte ich meine (für mich aktuell mittelgroße) Position zwischenzeitlich noch wesentlich aufgestockt :-( Ich empfinde das als ein Paradebeispiel dafür, wie Börse funktioniert. Solange keine neuen Fundamentaldaten kommen, wird der Kursverlauf als Indikation für den Wert verwendet. Nur schade, dass der Preis heute so stark gestiegen ist... Hoffentlich geht es nochmal etwas runter, andererseits ist der Titel auch heute Abend noch nicht zu teuer.

      Löschen
    5. Mit dieser Einschätzung dürftest Du ziemlich richtig liegen, Andi.

      Löschen
  3. Ich würde - je nach Perspektive ein KGV von 10 bis 14/16 für fair halten. Mit Blick auf das erwartete Jahresergebnis ist die Aktie gerade schon ziemlich unterbewertet. Der Werttreiber, der Druck in den deutschen Immobilienmarkt, wird meiner Meinung auch in einem Jahr noch bestehen und ist eher stärker geworden - siehe Brexit. Von daher sehe ich das Geschäftsmodell fundamental intakt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Der Anlagenotstand wird in Europa und vor allem in Deutschland nicht geringer, für Privatanleger ebenso wie für Profis/Institutionelle. Der Markt läuft weiter für Publity und sie scheinen hier einen guten Job zu machen.

      Löschen
  4. Und was ist bei MPC los? Holland-Fonds in Not?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich denke auch, dass es an der Hollands-Fonds-Meldung liegt/lag. Habe meinen Aktienbestand gestern aufgestockt...

      Löschen
    2. Ich möchte auch aufstocken, kann aber überhaupt nicht einschätzen, wie weit der Rücksetzer geht. Ich habe bei dir sehr oft das Gefühl, dass du günstig einkaufst, weil du ein gutes Gespür für den "Boden" hast. Mich würde interessieren, wie du dabei vorgehst.
      Spielen dabei auch charttechnische Aspekte eine Rolle? Oder setzt du häufig ein tiefes buy-limit und aktualisierst das häufiger, wenn die Order nicht ausgeführt wird? Oder ist es einfach das Gespür/die Erfahrung, wie lange solche negativen Schlagzeilen auf einen Kurs wirken? Vielleicht kannst du das am MPC-Beispiel mal konkret machen. Ich persönlich hoffe, dass ich die Aktie morgen bei 6,60 einsammeln kann. Hoffentlich ist es nicht wie beim brexit, dass ich fast alle buy-limits zu tief gesetzt habe, so dass ich fast nichts eingesammelt habe :-)

      Löschen
    3. Der Eindruck täuscht, Christoph. Ich habe selbst nicht den Eindruck, dass ich ein besonders gutes Händchen für Einstiegszeitpunkte habe. Ich lag mit meinen Käufen und Empfehlungen aus dem Januar/Februar ziemlich gut, aber das war auch der Entwicklung des Gesamtmarktes geschuldet. Meine Verlagerung des Investmentschwerpunktes hin zu mehr deutschen Nebenwerten hat sich bisher auch ganz überwiegend als gute Entscheidung herausgestellt, auch das Herauspicken von kleinen Unternehmen in Sondersituationen und Turnaroundsituationen. Aber das waren zumeist weniger spekulative und kursgetriebene Überlegungen als vielmehr mittel- und langfristig angelegte Spekulationen auf nachhaltige Ergebnissteigerungen. Charttechnische Aspekte spielen bei mir keine Rolle. Ich nehme derartige Kommentare zwar zur Kenntnis und wenn diese Aspekte unterstützend zu meiner Investmentthese passen, nehme ich die gerne mit, aber in meine Investmententscheidung beziehe ich die nicht wirklich ein.

      Insbesondere im Bereich der marktengen Nebenwerte ist es nicht ratsam, außerhalb der XETRA-Orderzeiten zu kaufen/verkaufen, weil an den Nebenbörsen und ggf. bei Traderfox und Gettex zu diesen Zeiten der Spread zwischen An- und Verkaufskurs stark ansteigt und man dann kräftig draufzahlt. Das gilt auch für amerikanische Werte an deutschen Börsen, die man am besten während der amerikanischen Börsenöffnungszeiten (also ab 15:30) in Deutschland ordert. Bei einigen Nebenwerten habe ich auch mal Abstauberlimits im Markt positioniert, gerade wenn der Spread ziemlich groß ist und die Marktverfassung emotional getrieben ist. In der Regel investiere ich aber mit langfristigem Fokus und warte nicht nur auf besondere Kaufgelegenheiten, sondern kaufe, wenn ich zu der Überzeugung komme, dass der Unternehmenswert ansteigen wird und der aktuelle Aktienkurs fair ist oder sogar unterhalb des fairen Werts. Bei Überbewertungen schlage ich nur zu, wenn die Wachstumsaussichten meiner Meinung nach noch nicht stark genug im Kurs enthalten ist. So wie bei MBB, da wird dank der Aumann-Übernahme noch mehrfach mit schönen Geschäftszahlen zu rechnen sein in diesem Jahr. Ich erwarte, dass der Kurs sich ähnlich verhält wie 2012 nach der Übernahme der Claas Fertigungstechnik (und als ich erstmals MBB gekauft habe). Vier Quartalsmeldungen mit jeweils massiven Umsatz- und Gewinnsprüngen. Und jedesmal zündete der Kurs eine weitere Raketenstufe.

      Bei MPC Capital, Lloyd Fonds und auch HCI Capital (bald Ernst Russ AG) wird es noch auf einige Zeit immer wieder negative Kommentare und Kurseinbrüche geben aufgrund der vielen aufgelegten Fonds, die in der großen Krise Pleite gingen. Ich fokussiere mich aber auf die Neuausrichtung und sehe derartige Kurseinbrüche eher als (Nach-)Kaufchancen an. Wie lange solche Meldungen den Kurs negativ beeinflussen, kann ich nicht sagen. Die Geschäftszahlen, die bestimmen letztlich, wohin die Reise mit dem Kurs mittel- und langfristig geht. Mit diesem Anlagehorizont ist es dann auch nicht mehr ganz so entscheidend, ob man 5% höher oder tiefer eingestiegen ist. Hierbei zitiere ich ja immer gerne Sir John Templeton, der sagte: "Die beste Zeit für die Geldanlage ist, wenn man Geld hat. Die Geschichte deutet nämlich darauf hin, dass nicht der Zeitpunkt zählt, sondern die Zeit". Geduld und Sitzfleisch bringen die Rendite... ;-)

      Löschen
    4. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Die 5% sind genau die Einstiegsspanne, die ich häufig verfehle. Ich hoffe ich kann sie in Zukunft etwas minimieren. Heute gab's bei mir MPC zu 6,80€.

      Löschen
  5. Hallo Herr Kissig!
    Auch wenn ich langfristig positiv gestimmt war/bin/bleibe und auch an keine Verschwörungstheorien glaube, so stelle auch ich fest: Die Hj-Zahlen sprechen eben nicht für sich. Sondern der Vorstand spricht für sie bzw. muss es und ist deutlich bemüht, Vertrauen zu schaffen (z.B. Dividende!).
    Mir wäre lieber, ich würde die Zahlungsströme bei Publity verstehen, um zu wissen, dass tatsächlich >75% des Jahresgewinns im 2.Hj "eintrudeln".
    1.Frage: sind Immoblienfirmen sooo Q4-lastig?
    2.Frage: Aktivität von heute kann Ertrag später bedeuten; aber es gab ja auch
    Aktivitäten in 2015, die sich später auszahlen?

    Könen Sie das besser nachvollziehen bzw. wir anhand des 1. vs. 2.Hj 2015?
    2015

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die Zahlen sind in line, sie bestätigen die Planungen. Ich kann mich hier nur wiederholen: viele Immobiliendeals werden erst zum Jahresende geschlossen, daher ist insbesondere das vierte Quartal hier umsatzseitig besonders stark. Und die Ergebnisse trudeln auch noch überwiegend im vierten Quartal ein.

      Bei Publity kommt hinzu, dass sie die AUM extrem gesteigert haben. Die hieraus zu erzielenden Umsätze und Gewinne können aber ja erst dann realisiert werden, wenn das Geld eingetroffen ist und eingesetzt wird. Da Publity eine "Finders Fee" erhält, also bereits eine Ankaufsprovision, sind neue AUM in Höhe von €1,7 Mrd. ein Gewinntreiber! Sobald diese in Ankäufe umgewandelt werden, verdient Publity. Dann verdienen sie an der Verwaltung/Bewirtschaftung und schließlich am Verkauf (anteilige Gewinnbeteiligung und Eigenanteil von bis zu 3% in den Assets).

      Wie ich in früheren Artikeln bereits geschrieben hatte, hat Pubity Ende 2015 noch eine Menge an Deals abgewickelt und ein nicht keiner Teil der Provisionen/Gewinne hieraus hat sich erst im ersten Quartal 2016 eingestellt. So war es auch schon beim Jahresübergang 2014/2015. Die jetzt ausgewiesene Gewinnerhöhung um 40% im ersten Quartal zeigt ja diesen Effekt eindrucksvoll! Und das wird sich im zweiten Halbjahr 2016 verstärkt fortsetzen und auch über den Jahreswechsel wieder für ein üppiges erstes Quartal 2017 sorgen. Man sollte nicht vergessen, dass €1,7 Mrd. zusätzliche AUM (zuzüglich möglichem Fremdfinanzierungsanteil!) erst einmal investiert werden müssen. Und zwar lukrativ und mit Gewinnaussichten. Das braucht natürlich seine Zeit.

      Löschen
  6. Lieber Michael,

    ich halte das Geschäftsmodell von publity für Erfolg versprechend, solange Herr Draghi und seine Handlanger die Geldpolitik bestimmen. Bei den angekündigten Expansionsplänen ist für mich vollkommen unklar, wie publity das mit seinen aktuellen Ressourcen stemmen will. Auf der Homepage finden sich nur drei Stellenanzeigen. Wenn die AUM so deutlich erhöht werden, muss nach meiner simplen bwl. Sicht qualifiziertes Personal eingekauft werden, es sei denn, die heutigen Mitarbeiter starren Löcher in die Luft. Daneben steigen die Koordinationskosten bei stark wachsenden Unternehmen exponentiell. Hast Du hierzu Informationen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Publity hat kürzlich den Vorstand um zwei Personen erweitert und mehrere "Sachbearbeiter" für den Bereich Immobilienmanagement neu eingestellt. Darüber hinaus ist der Auswahlprozess ziemlich standardisiert und formalisiert worden, hatte CEO Olek mal in einem Interview (ich meine mit Börse Online) dargelegt. Daher ist hier der Personalaufwand geringer als bei anderen Unternehmen.

      Löschen
    2. In diesem recht ausführlichen Artikel von Ende Mai zu deren Geschäftsmodell wird auch auf das Thema Personal-Kapazität eingegangen: http://www.immobilien-zeitung.de/136515/zyklus-reiten

      Löschen
  7. WolfyBubBangkok25.07.16, 17:03

    trotz guter Zahlen geht es nun wieder gen Süden. Vielleicht könnten Sie mal die "wilden Spekulationen" etwas erläutern, Ross und Reiter beim Namen nennen?
    Angesichts der grossspurigen Dividenden-Versprechungen ist ein wieder stark fallender Kurs irgendwie nicht nachvollziehbar (in einem momentan stabilen Umfeld) und eine gewisse Portion Misstrauen erscheint mir geboten. Wer weiss ob womöglich schon die nächste Kapitalerhöhung bevorsteht ?

    AntwortenLöschen
  8. Die Zahlen waren gut. publity ist operativ stark aufgestellt. Es gibt aber immer noch jemand, der verkauft - aus fundamentalen Gründen kann das wohl kaum sein. Von daher einfach Ruhe bewahren und überlegen wo das Unternehmen und der Kurs in 1-2 Jahren steht. Das sieht für mich sehr positiv aus.

    AntwortenLöschen
  9. hallo michael,
    wie lange dauert es eigentlich, bis Investmentfonds auf Publity aufmerksam werden bzw Anteile erwerben?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das kann natürlich niemand wirklich voraussagen. Als Hemmnis dürfte sich aber erweisen, dass Publity nicht im höchsten Börsensegment gelistet ist und dass der CEO Thomas Olek fast 50% der Anteile hält. Ein höherer Freefloat wird von Fonds gerne gesehen.

      Aber auch ohne potenzielle Fondskäufe dürften die fundamentalen Daten bei Publity weiter überzeugen, so dass sich die jüngste Kurserholung tendenziell fortsetzen sollte.

      Löschen
  10. Hallo Herr Kissig, was denken Sie über den aktuellen Kursverlauf von Publity? Hat der Markt recht, dass Publity eventuell die erwünschten Jahresgewinn nicht liefern kann? Der Kurs um die 30 Euro ist wieder recht günstig. Würden Sie ihre Positionen aufstocken?!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich glaube, dass Publity auf dem Weg ist, seine Ziele zu erreichen. Ich kann hierzu nur meinen Kommentar vom 21. Juli, 10:00 zitieren, an meiner Einschätzung hat sich nichts geändert.

      "Bei Publity kommt hinzu, dass sie die AUM extrem gesteigert haben. Die hieraus zu erzielenden Umsätze und Gewinne können aber ja erst dann realisiert werden, wenn das Geld eingetroffen ist und eingesetzt wird. Da Publity eine "Finders Fee" erhält, also bereits eine Ankaufsprovision, sind neue AUM in Höhe von €1,7 Mrd. ein Gewinntreiber! Sobald diese in Ankäufe umgewandelt werden, verdient Publity. Dann verdienen sie an der Verwaltung/Bewirtschaftung und schließlich am Verkauf (anteilige Gewinnbeteiligung und Eigenanteil von bis zu 3% in den Assets).

      Wie ich in früheren Artikeln bereits geschrieben hatte, hat Pubity Ende 2015 noch eine Menge an Deals abgewickelt und ein nicht keiner Teil der Provisionen/Gewinne hieraus hat sich erst im ersten Quartal 2016 eingestellt. So war es auch schon beim Jahresübergang 2014/2015. Die jetzt ausgewiesene Gewinnerhöhung um 40% im ersten Quartal zeigt ja diesen Effekt eindrucksvoll! Und das wird sich im zweiten Halbjahr 2016 verstärkt fortsetzen und auch über den Jahreswechsel wieder für ein üppiges erstes Quartal 2017 sorgen. Man sollte nicht vergessen, dass €1,7 Mrd. zusätzliche AUM (zuzüglich möglichem Fremdfinanzierungsanteil!) erst einmal investiert werden müssen. Und zwar lukrativ und mit Gewinnaussichten. Das braucht natürlich seine Zeit."

      Aufstocken tue ich momentan nicht, da ich von einem eher widrigen Börsenumfeld in den nächsten Wochen ausgehe und daher einerseits eine erhöhte Cash-Position fahre um ggf. günstig Einsteigen bzw. Nachkaufen zu können, und andererseits DAX-Puts zur Absicherung meines Depotbestands erworben habe.

      Löschen