Donnerstag, 21. Juli 2016

Gewinnexplosion: Steico liegt weiter richtig im Trend

Die Steico SE, ein Hersteller holzfaserbasierter Bauprodukte, profitiert vom Trend zum nachhaltigen und CO2-armen Bauen und auch die beiden großen Trends hin zu Immobilien in Ballungsräumen und schnelle Lösungen für die Flüchtlingsunterbringung bieten dem Unternehmen zusätzliche Chancen. Hohen Investitionen in neue Maschinen und die damit einhergehende Angebotserweiterung bzw. Ausweitung der Fertigungstiefe trugen bereits im ersten Quartal erste Früchte und sorgten für eine Verbesserung der Margen einhergehend mit höheren Gewinnen. Doch die jetzt präsentierten Halbjahreszahlen dürften Anlegerherzen so richtig schneller schlagen lassen, denn auch das zweite Quartal war sowohl umsatz- als auch ergbnisseitig wieder das Beste der Unternehmensgeschichte.

Saustarke Zahlen
Mit €101,3 Mio. liegt der Umsatz im ersten Halbjahr um 9,5% über dem Vorjahresumsatz von €92,5 Mio. Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte um 52,2% auf €17,5 Mio. zulegen (Vorjahr €11,5 Mio.) und das EBIT sogar um 81,5% auf €9,8 Mio. (Vorjahr €5,4 Mio.). Der Periodenüberschuss ist um 57,9% auf €6,0 Mio. angewachsen (Vorjahr €3,8 Mio.).

 Steico SE (Quelle: finanzen.net) 
Diese Zahlen belegen, dass sich die Unternehmensstrategie des "integrierten Holzbausystems" bezahlt macht. Eine steigende Nachfrage nach ökologischen Holzfaser-Dämmstoffen und die erfreulichen Margenbeiträge aus der neuen Produktionsanlage für Furnierschichtholz sind maßgebliche Treiber dieser erfreulichen Entwicklung. Steico steht nach wie vor im harten Preiswettbewerb bei Dämmmaterialien und kämpft dabei mit Überkapazitäten in der Branche. Aus diesem Grund hat man sich vor einiger Zeit entschlossen, neue Produktionskapazitäten aufzubauen, um fremdvergebene Teilaufträge selbst abwickeln zu können, wodurch man weniger abhängig von Zulieferern wurde und in diesem Bereich eine höhere Wertschöpfungstiefe erreicht und somit insgesamt höhere Margen. Das Management hat dem entsprechend auch seine Gesamtjahresprognose konkretisiert und erwartet nun "ein EBIT-Wachstum im oberen zweistelligen Prozentbereich".

Meine Einschätzung
Die Investitionen von rund €50 Mio. waren angesichts der Überkapazitäten und des Preisdrucks in der Branche durchaus mit Risiken verbunden, scheinen sich aber jetzt richtig auszuzahlen. Das Unternehmen wird das neue Werk zunehmend auslasten können und so weitere Kosteneinsparungen realisieren und gleichzeitig davon profitieren, dass die herkömmlichen Wärmeverbundsysteme aufgrund ihrer Problembehaftung (Krebsrisiko, Umweltschädlichkeit, Brandgefahr) sukzessive vom Markt gedrängt werden und immer häufiger hochwertige ökologische Dämmmaterialien zum Einsatz kommen. Darüber hinaus verbreitert die eigene Stegträger-Produktion die Angebotspalette und sorgt für eine Verbreiterung und Ausweitung der Margenbasis.

Allerdings... da ein nicht unerheblicher Umsatzanteil in Großbritannien (rund 15%), dem zweitwichtigsten Absatzmarkt nach Deutschland, erzielt wird, dürfte die Pfund-Abwertung im Zuge des Brexit-Votums hier - zumindest vorübergehend - für eine Margenabschwächung sorgen.

Ich habe Steico seit vielen Jahren auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot und werde das Unternehmen auf seinem erfolgreichen Weg noch lange Zeit weiter begleiten. Selbst auf dem inzwischen deutlich höheren Kursniveau bietet Steico für Anleger ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.

4 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    die Gewinne und die Bilanzsumme von Steico sind in den letzten Jahren gut angewachsen hinzu kommt eine gute Eigenkapitalbasis, scheint ein gutes Investment zu sein.

    du hältst deine Aktien ja über eine GmbH, hat das steuerliche Vorteile oder musst du auch 25% Abgeltungssteuer auf Dividenden und Kursgewinne zahlen?


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    1. Dividenden- und Zinseinnahmen wurden gleichgestellt, so dass hier auch der Abschlag von 25% anfällt. Kursgewinne werden anders versteuert; sie fließen in die Gewinnermittlung ein und werden pauschal mit 5% versteuert. Wenn dann allerdings Gewinnausschüttungen aus der GmbH erfolgen, sind diese selbst zu versteuern - also eine nachgelagerte Versteuerung. Und bei "Ausschüttung" als Gehalt eben über die normalen Steuer- und Sozialversicherungsabzüge.

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  2. in Österreich kann man bei Veräußerung die Kursverluste zu 50% abschreiben, ohne das ich eine Aktie mit Gewinn verkaufen muss.

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  3. Der Brexit wird nicht kommen.

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