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Dienstag, 7. Juni 2016

Von Exits und Übernahmen: Aurelius macht weiter mächtig Dampf

Der Münchner Finanzinvestor Aurelius SE & Co. KGaA steht weiter mit beiden Füßen auf dem Gas. Zwei Tage vor der Hauptversammlung am 9. Juni, auf der eine Rekorddividende von €2,45 zur Abstimmung steht, vermeldet man einen weiteren Zukauf. Aurelius hat die Calumet International Ltd. erworben, zu der der Fotofachhändler Calumet Photographic ("Calumet") und der Hersteller für professionelle Lichttechnik Bowens Lighting ("Bowens") gehören.

"Calumet Photographic ist eine Multichannel-Einzelhandelsgruppe für alles rund um die Fotografie. Calumet bietet ein breites Portfolio an Markenprodukten namhafter Hersteller sowie Eigenmarken und Serviceleistungen. Das Unternehmen verfügt über 17 Standorte in Großbritannien, Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Das wachsende Online-Geschäft von Calumet und sein europaweites Netz von Spezialgeschäften bieten über alle Kanäle hinweg ein Premium- Einkaufserlebnis für Fotografie-Liebhaber, Profis und Unternehmen. Die Übernahme durch Aurelius ermöglicht Calumet, die bestehenden Standorte auszubauen, sein Angebot im Verleihgeschäft zu vergrößern und neue Filialen in weiteren Städten zu eröffnen.
Bowens Lighting ist ein führender Hersteller von Beleuchtungstechnik sowie Equipment für Fotostudios vornehmlich für den Profibereich und Hobbyfotografen mit einem hohen Anspruch. Der Bowens Hauptsitz ist in Colchester, Großbritannien. Bowens-Produkte sind über Calumet sowie über eine Reihe weiterer ausgewählter Vertriebsspezialisten erhältlich. Das Unternehmen plant in Kürze ein neues Produktsortiment auf den Markt zu bringen.
Im Jahr 2015 haben Calumet und Bowens einen Gesamtumsatz von 110 Mio. Euro erwirtschaftet."

Vor wenigen Tagen erst hatte Aurelius auch erneut in Spanien zugeschlagen und so bewiesen, dass seine neuen Büros in ausgesuchten europäischen Metropolen sich bezahlt machen. Aurelius hat die Geschäftsaktivitäten der Abelan-Gruppe in Nordeuropa erworben, einem Anbieter von Verpackungslösungen für den europäischen Lebensmittelsektor mit gut diversifiziertem Produktportfolio und Betriebsstätten in Deutschland und den Niederlanden. Das Closing der Transaktion wird für Ende Juni 2016 erwartet.

"Die übernommenen Aktivitäten erwirtschafteten im Jahr 2015 mit rund 170 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 50 Mio. Euro. Das Closing der Transaktion soll Ende Juni erfolgen, über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Bei den erworbenen Aktivitäten handelt es sich um eine Papierfabrik in Viersen (Deutschland) sowie eine Produktionsstätte für Vollpappe im niederländischen Zutphen. An seinem deutschen Standort produziert das Unternehmen vor allem Solidboard für die Lebensmittelindustrie und Coreboard zur Herstellung von Papprollen und -kernen für die Hygiene- und Papiertücherindustrie sowie Produkte für andere Industriesektoren. Im Bereich Solidboard ist Abelan einer der führenden Lieferanten des europäischen Lebensmittelsektors. Sämtliche Produkte des Unternehmens werden aus Altpapier hergestellt. Die Übernahme eröffnet großes Synergiepotenzial im Bereich der Produktion, dem Einkauf und auch dem Vertrieb mit der im April 2015 von Aurelius übernommenen Solidus Solutions. Solidus Solutions ist einer der führenden Hersteller von Vollpappe und bedruckten Kartonagen in Europa mit Produktionsstandorten in den Niederlanden, Belgien und Großbritannien."

Aber auch auf der Exit-Seite ist Aurelius weiterhin erfolgreich unterwegs und konnte Mitte Mai einen Verkauf vermelden, als die Beteiligung an der TAVEX Europe an ein spanisches Investorenkonsortium verkauft wurde.

"Aurelius hatte TAVEX Europe zu Beginn des Jahres 2015 erworben und nach dem erfolgreichen Carve-out aus der brasilianischen Grupo TAVEX als eigenständiges Unternehmen erfolgreich am Markt positioniert. In dieser Zeit wurden die Strukturen, Prozesse und Kosten des Unternehmens nachhaltig optimiert sowie verschiedene Wachstumsinitiativen gestartet und in weiten Teilen bereits umgesetzt. Hierzu gehört die Erweiterung des Sortiments um Stoffinnovationen im Bereich Comfort Wear und im Ladies Fashion-Bereich. Zudem wurden verschiedene neue Produkte vor allem für die zentral- und nordeuropäischen Märkte entwickelt."

Die Käufer werden die von Aurelius seit der Übernahme in 2015 eingeleiteten Neuausrichtungsmaßnahmen konsequent fortführen und die Expansion weiter vorantreiben.

 Aurelius SE (Quelle: finanzen.net) 
Wie Aurelius-CEO Dr. Dirk Markus gerne betont, die Deal-Pipeline bei Aurelius ist prall gefüllt und es fehlt dem Unternehmen nicht an lukrativen Investitionsmöglichkeiten. Die Expansion ins europäische Ausland, nach Spanien, Großbritannien und Skandinavien trägt Früchte und die erfolgreichen Veräußerungen neupositionierter bzw. umstrukturierter Beteiligungen zeigen, dass Aurelius auf seinem Weg sehr erfolgreich ist. Auch wenn zumeist über die finanziellen Aspekte Transaktionen Stillschweigen vereinbart wird, legt Aurelius doch vierteljährlich Berichte vor, anhand derer man den Erfolg nachvollziehen kann. Halbjährlich veröffentlicht man darüber hinaus den NAV, den Netto-Inventarwert, so dass auch die operativen Fortschritten bei den einzelnen Töchtern vom Anleger begleitet werden kann.

Das erste Quartal 2016 war so erfolgreich verlaufen, dass Aurelius seine Dividendenzahlung kurzerhand nochmals angehoben hat und wer in den Genuss der hohen Ausschüttung kommen möchte, sollte am 9. Juni Aurelius-Aktien im Depot haben; am nächsten Tag erfolgt dann die Ausschüttung. Des Weiteren profitieren Aktionäre von dem konsequent umgesetzten Aktienrückkaufprogramm, das neben den operativen Erfolgen den Gewinn je Aktie zusätzlich steigert.

Aurelius befindet sich seit Jahren auf meiner Empfehlungsliste und bleibt für mich weiterhin ein Kauf. Darüber hinaus ist Aurelius auch die größte Position in meinem Depot.

3 Kommentare:

  1. Bleibt die Gretchenfrage nach oder vor der HV einsteigen? Gibt es Erfahrungen bei Aurelius zum Kursabschlag bei Sonder-Dividendenausschüttung?
    Hatte eigentlich vor nach Brexit-Poll einzusteigen aber vielleicht wird das auch ein Non-Event?

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    1. Aurelius hat den Dividendenabschlag in der Vergangenheit immer wieder innerhalb weniger Wochen aufgeholt. Da man als Privatanleger ja mindestens 25% Steuerabzug hat, würde ich aktuell mit einem Kauf warten und am Tag des Dividendenabschlags zugreifen. Auch wenn der Abschlag dann vielleicht "nur" 15% oder 20% beträgt, hat man doch die Steuern gespart.

      Ob man wegen des möglichen Brexits seine langfristigen Investitionen in Unternehmen aufschieben oder gar aussetzen sollte, kann ich nicht beurteilen. Egal, welche Entscheidung die Briten treffen, es wird wohl ein paar Kurskapriolen geben. Und dann hat der Markt die Neuigkeit verarbeitet und abgehakt. Denn selbst bei einem Ja zum Brexit wird dieser ja nicht sofort vollzogen und es wird jahrelange Verhandlungen geben, wie der von statten gehen kann und soll. Vielleicht gibt es zwischenzeitlich eine andere Regierung und eine neue, anders ausgehende, Abstimmung? Die Unternehmen werden sich mit der Entscheidung arrangieren und sich darauf einstellen. Die (Aktien-)Märkte auch. Daher befasse ich mich mit der Prognose nicht und auch nicht mit dem Versuch, meine Aktieninvestments derart zu timen. Ich halte allerdings eine erhöhte Cash-Quote, um ggf. in die erste Panik nach einem Brexit-Ja hinein günstig Aktien zuzukaufen. Und gibt es ein Nein zum Brexit, dann habe ich halt weiter Cash für andere gute Gelegenheiten...

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  2. Ich bin ebenfalls zufriedener Aurelius-Aktionär. Heute mit neuem Hoch vor der Ausschüttung. So kann es gerne weitergehen.

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