:: Berkshire Hathaway
Warren Buffets Investmentholding veranstaltet nicht nur die größte Hauptversammlung der Welt, wo in diesem Jahr wieder 40.000 "Pilger" das "Orakel von Omaha" live erleben wollten, sondern man präsentierte auch Zahlen für das erste Quartal 2016. Hier stieg der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8% auf $5,6 Mrd., und das obwohl Berkshire Hathaways Beteiligungen im Energiebereich, in der Versicherungssparte und auch im Eisenbahnsektor unter Druck stehen. So sank das operative Ergebnis dem entsprechend auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12% auf $3,73 Mrd.
Ob bei American Express, Coca-Cola, Deere, Dow Chemical, IBM, Phillips 66, Walmart, überall "brennt" es in Buffets Imperium. Doch der Value Investor lässt sich nicht beirren und kauft hier munter zu, ist er doch überzeugt davon, dass "Corporate America" weiter gut funktionieren und trotz allem konjunkturellen Ungemachs auch über die nächsten Generationen hinweg überdurchschnittliche Renditen abwerfen wird.
Dass Buffett nicht nur an gut gemanagten Beteiligungen verdient, sondern auch selbst ein echtes Asset Berkshire Hathaways ist und bleibt, zeigt der Duracell-Deal, den er mit Procter & Gamble eingefädelt hat. Seine große P&G-Beteiligung stammt aus deren Übernahme von Gilette, wo Buffett frühzeitig eingestiegen war und viel Geld an den Einwegrasierern verdient hat. Da P&G sich von Randbereichen trennt, und im Zuge dessen auch die Batteriesparte Duracell abgeben wollte, fädelte Buffett einen "genialen Deal" ein: er übernimmt Duracell, das P&G mit einer Milliardensumme noch aufpeppte und gibt P&G dafür im Gegenzug alle seine gehaltenen P&G-Aktien als Kaufpreis. Durch dieses Manöver muss Buffett auf die beträchtlichen Kursgewinne seiner P&G-Aktien keine Steuern zahlen - was sich nun im ersten Quartal gewinnsteigernd in dem Zahlenwerk niedergeschlagen hat. Das soll Buffetts Leistung nicht schmälern, im Gegenteil. Man kann sich auch hier nur verneigen vor seinem Riecher für die richtige Idee zur richtigen Zeit. (>>> zur Meldung)
:: Hypoport
Der Finanzdienstleister Hypoprt konnte sein starkes Wachstum aus dem Vorjahr auch im ersten Quartal 2016 fortsetzen. Der Umsatz legte um 7% zu auf €35,7 Mio. und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 42% auf €5,4 Mio, so dass das Ergebnis je Aktie von €0,50 auf €0,70 Cent je Aktie kletterte.
Diese Zahlen sind umso beeindruckender, als dass die neu eingeführte Wohnimmobilienkreditrichtline (WIKR) noch immer enorme Ressourcen bei Hypoport, Banken und Partnern gebunden und das Neugeschäft belastet hatte. Die WIKR hat den unschönen Begleiteffekt, dass deutlich weniger Kredite für Wohnimmobilien vergeben werden als bisher, da die Haftung der Banken für notleidende Kredite erheblich ausgeweitet wird. In dem Geschäftsbereich Finanzdienstleister betreibt Hypoport Marktplätze für Unternehmen aus der Finanzbranche. Dazu zählen der internetbasierte Finanzmarktplatz Europace, nach Angaben des Unternehmens "die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkrediten", der Marktplatz "Genopace" für den genossenschaftlichen Bankenbereich und "Finmas" für den Sparkassensektor.
Viel erfreulicher lief es im Sektor Privatkunden, wo man den Fokus auf Produktanbieter legte, die durch die WIKR nicht ausgebremst wurden, und somit das EBIT von €1,2 Mio. auf € 2,5 Mio. mehr als verdoppelt werden konnte. Für das Gesamtjahr rechnet das SDAX-Unternehmen mit einem prozentual leicht zweistelligen Umsatz-Ergebniswachstum. (>>> zur Meldung)
:: Softing
Das Unternehmen teilte Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mit und die waren eher verhalten. Insbesondere in den USA verspürte man eine rückläufige Produktnachfrage, was dann auch Folgeauswirkungen auf die eigene Tochter in Singapur hatte, die hier Auftragsfertigungen übernimmt. Der Umsatz stieg im ersten Quartal zwar auf €17,9 Mio. (Vj. €17,3 Mio.), jedoch fiel das operative EBIT mit €0,8 Mio. (Vj. €1,4 Mio.) deutlich unter die Vorjahreswerte. Dies ist vor allem der Verlagerungen hin zu weniger margenstarkem Geschäft geschuldet, wodurch sich auch das operative EPS auf €0,12 (Vj. €0,21) verringerte. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. März 2016 54% (31. Dezember 2015 51%), während sich die liquiden Mittel auf €8,9 Mio. (31. Dezember 2015 €9,2 Mio. ) beliefen.
Der Auftragsbestand ist mit €9,7 Mio. (€Vj. 9,2 Mio.) unverändert gut. Auch bei Kundenprojekten sind derzeit alle Kapazitäten in der Gruppe voll ausgelastet und so rechnet Softing im Vorjahresvergleich für das Gesamtjahr 2016 in den europäischen Konzerngesellschaften bei Industrial und Automotive mit moderat steigenden Umsatzerlösen, die vom Verhalten einzelner Kunden und noch nicht konjunkturell motiviert sind. Bei den Konzerngesellschaften in den USA geht man ab dem dritten Quartal 2016 aufgrund neuer Produkteinführungen und Lieferzeiten von einer Trendwende aus und auch in Asien wird mit einer Verbesserung der Marktlage zum dritten Quartal 2016 gerechnet. Softing bestätigt daher seine die Prognosen aus dem Ausblick für das Geschäftsjahr 2016 mit einer moderaten Steigerung der Umsätze auf über €85 Mio. und einer Steigerung des operativen EBITs auf €7,5 Mio. (>>> zur Meldung)
Berkshire Hathaway, Hypoport und Softing befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.
TCAP ist heute ja auch mächtig unter die Räder gekommen, was war denn da los
AntwortenLöschenVG, Holger
Es gab eine Abstufung im BDC-Sektor durch das Team von Bryce Rowe und Dan Nicholas für PennantPark Investment (PNNT) und Triangle Capital (TCAP) auf Neutral von zuvor Outperform und es wurden bei beiden Werten die Kursziele gesenkt auf $6 bzw. $20. Vielleicht ist das der Auslöser, etwas anderes wüsste ich jetzt nicht.
LöschenGestern Abend nach Börsenschluss hat TCAP sehr enttäuschende Zahlen zum ersten Quartal präsentiert, insbesondere aufgrund der Abfindungszahlung an den Ex-CEO. Das Net Investment Income (NII) lag mit $0,29 je Aktie nur noch halb so hoch wie das im Vorquartal ($0,58). Ohne die Sonderzahlungen hätte es immerhin $0,45 betragen. Der Net Asset Value (NAV) sank moderat von $15,23 auf $15,02 je Aktie. Durch den deutlichen Kurseinbruch heute hat sich der Aufschlag zum NAV jedenfalls kurzfristig erst einmal vaporisiert und die Anleger schauen in die Röhre, auch weil die Dividende auf $0,45 je Aktie gesenkt wurde (von $0,54 bisher). Andererseits ist die Abfindungszahlung eine einmalige Belastung, der NAV ist nicht wirklich tangiert, das Exposure im strauchelnden Öl- und Gasbereich überschaubar. Ich gehe daher davon aus, dass sich im nächsten Quartal wieder "normale" Ergebnisse einstellen werden und die Dividende wieder auf die bisherige Höhe hochgesetzt wird. Beim aktuellen Kurs von €14,5 ergäbe sich bei $0,45 eine annualisierte Dividendenrendite von 11%. Steigt die Dividende ab Q2 wieder auf $0,54, läge die Dividendenrendite schon bei 12,7% - ohne eine mögliche Wiederaufnahme der Bonusdividende von $0,05.
LöschenIch hatte meinen Aktienbestand ja Mitte März glattgestellt, eben wegen der überhöhten Abfindungszahlung der möglichen negativen Auswirkungen auf die Q1-Ergebnisse, und habe heute zu €14,57 ein paar Stücke zurückgekauft. Mal sehen, ob sich der Kurs in der nächsten Zeit von dem Schock wieder etwas erholt...