"Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief."
(André Kostolany)
Montag, 30. Mai 2016
Freitag, 27. Mai 2016
Einfach gedacht: Fällt die Private Equity-Branche jetzt voll auf die Nase?
Die größtenteils amerikanischen Private Equity-Fonds, haben ganz schön an Glanz verloren und ihre Aktienkurse befinden sich seit einem Jahr im Sinkflug. Die holprige Börsenverfassung macht ihnen einen Strich durch die Rechnung und die hohen Preise für Firmenbeteiligungen und -übernahmen ebenso. Dabei könnte das Umfeld eigentlich nicht besser sein, denn wegen des Niedrigstzinsniveaus werden die Finanzinvestoren mit Anlegergeldern geradezu überschüttet. Naja, wurden...
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IT-Dienstleister Softship: Von Cloud-Phantasien und Ozeanriesen
Die Hamburger Softship AG ist ein IT-Dienstleister, der Spezialsoftware für die Linienschifffahrt und die Luftfahrt entwickelt. Die unterschiedlichen Softwarelösungen tragen zur Vereinfachung von Arbeitsabläufen bei und dienen der Effektivitätssteigerung innerhalb verschiedener Arbeitsprozesse in der Transportkette. Zu den rund 120 Kunden von Softship gehören internationale Reedereien, Hafenbetreiber sowie Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie.
Die Kunden von Softship stammen aus stark zyklischen Branchen und die letzten Jahre haben ihnen sehr zugesetzt. Entsprechend zurückhaltend waren viel auch bei Orders für ihre IT-Infrastruktur und das hat auch Softship schmerzlich zu spüren gekriegt. Im letzten Jahr ist nun der Turnaround gelungen und man schreibt wieder schwarze Zahlen: so erhöhte sich der Umsatz um 6,2% und das Vorsteuerergebnis stieg um rund €1 Mio. auf €0,58 Mio. an, während es 2014 noch bei minus €0,41 Mio. gelegen hatte. Softship will daher für das Geschäftsjahr 2015 die Dividendenzahlung wieder aufnehmen und €0,15 je Aktie an die Aktionäre auskehren, sofern die Hauptversammlung am 16. Juni diesem Vorschlag zustimmt. Das ist genau die Hälfte des Ergebnisses je Aktie von €0,30, das bei Softship für 2015 unterm Strich hängen blieb.
Turnaround ist keine Eintagsfliege
Auch wenn Softship sich von nicht-strategischen Beteiligungen trennt, wie dem 25-prozentigen Anteil an der Airpas Aviation AG, liegt die große Hoffnung doch eher in den neuen Produkten. So setzt man auf SAPAS, eine cloudbasierte Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendung für Hafenagenten. Diese soll nicht über ein klassisches Lizenzmodell vertrieben werden, sondern aus der Anwendung heraus werden sog. Credits gekauft. Hierdurch verspricht sich Softship eine schnellere Durchdringung des Marktes, eine höhere Einstiegsakzeptanz und stetig steigende und wiederkehrende Erlöse, denn man adressiert hier weltweit mehr als 10.000 Hafenagenten mit Unternehmensgrößen von einigen wenigen bis zu mehreren hundert Mitarbeitern. Da es bisher keine durchgängige Softwarelösung in diesem Bereich, so dass das Potenzial für SAPAS enorm ist.
Und dann auch noch ein Schuss Übernahmephantasie
Größter Aktionär von Softship ist der australische Logistiksoftwareanbieter WiseTech Global mit 19,9 Prozent. Bei ihrem Börsengang im April 2016 hatte WTG den Anteil an Softship in ihrem Emissionsprospekt (Seite 187) mit dem Zusatz „Strategisches Investment“ versehen, wie Gereon Kruse auf boersengefluester.de berichtet, und daher kommen verstärkt Übernahmegerüchte auf. Denn bisher war deren offiziell vermeldeter Anteil bei 18,07 Prozent, so dass die Australier wohl klammheimlich aufgestockt haben. Momentan kommt Softship auf eine Marktkapitalisierung von €11,7 Mio., während Wise Tech Global an die €700 Mio. auf die Waagschale bringt. Aufgrund des Mittelzuflusses aus dem Börsengang könnten die Australier die Übernahmeofferte locker aus der Portokasse bezahlen.
Meine Einschätzung
Ob Wise Tech Global in absehbarer Zeit weitere Aktien zukauft oder gar eine Übernahmeofferte abgibt und damit verbunden ein saftiges Aufgeld auf den aktuellen Softship-Aktienkurs zahlen würde, wage ich nicht zu prognostizieren. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gar nicht mal so gering, denn die Branche kommt langsam aus dem Tal der Tränen und befindet sich im Konsolidierungsmodus. Softship dürfte daher ins Visier geraten und da man bereits aus eigener Kraft den Turnaround geschafft und wieder einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen hat, bietet sich Anlegern hier eine doppelt abgesicherte Konstellation aus Phantasie und solider operativer Entwicklung. Langfristig orientierte Anleger mit dem Bewusstsein der erhöhten Risiken bei marktengen Nebenwerten können hier aussichtsreich zugreifen.
Softship befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot. Nachdem ich kürzlich bei €5 eine erste Position eingegangen bin, habe ich nun zu knapp unter €6 weiter aufgestockt. Eine Turnaround-Spekulation mit erhöhtem Risiko bei gleichzeitig guten Chancen auf einen Erfolg.
Die Kunden von Softship stammen aus stark zyklischen Branchen und die letzten Jahre haben ihnen sehr zugesetzt. Entsprechend zurückhaltend waren viel auch bei Orders für ihre IT-Infrastruktur und das hat auch Softship schmerzlich zu spüren gekriegt. Im letzten Jahr ist nun der Turnaround gelungen und man schreibt wieder schwarze Zahlen: so erhöhte sich der Umsatz um 6,2% und das Vorsteuerergebnis stieg um rund €1 Mio. auf €0,58 Mio. an, während es 2014 noch bei minus €0,41 Mio. gelegen hatte. Softship will daher für das Geschäftsjahr 2015 die Dividendenzahlung wieder aufnehmen und €0,15 je Aktie an die Aktionäre auskehren, sofern die Hauptversammlung am 16. Juni diesem Vorschlag zustimmt. Das ist genau die Hälfte des Ergebnisses je Aktie von €0,30, das bei Softship für 2015 unterm Strich hängen blieb.
Turnaround ist keine Eintagsfliege
Auch wenn Softship sich von nicht-strategischen Beteiligungen trennt, wie dem 25-prozentigen Anteil an der Airpas Aviation AG, liegt die große Hoffnung doch eher in den neuen Produkten. So setzt man auf SAPAS, eine cloudbasierte Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendung für Hafenagenten. Diese soll nicht über ein klassisches Lizenzmodell vertrieben werden, sondern aus der Anwendung heraus werden sog. Credits gekauft. Hierdurch verspricht sich Softship eine schnellere Durchdringung des Marktes, eine höhere Einstiegsakzeptanz und stetig steigende und wiederkehrende Erlöse, denn man adressiert hier weltweit mehr als 10.000 Hafenagenten mit Unternehmensgrößen von einigen wenigen bis zu mehreren hundert Mitarbeitern. Da es bisher keine durchgängige Softwarelösung in diesem Bereich, so dass das Potenzial für SAPAS enorm ist.
Softship AG (Quelle: finanzen.net) |
Größter Aktionär von Softship ist der australische Logistiksoftwareanbieter WiseTech Global mit 19,9 Prozent. Bei ihrem Börsengang im April 2016 hatte WTG den Anteil an Softship in ihrem Emissionsprospekt (Seite 187) mit dem Zusatz „Strategisches Investment“ versehen, wie Gereon Kruse auf boersengefluester.de berichtet, und daher kommen verstärkt Übernahmegerüchte auf. Denn bisher war deren offiziell vermeldeter Anteil bei 18,07 Prozent, so dass die Australier wohl klammheimlich aufgestockt haben. Momentan kommt Softship auf eine Marktkapitalisierung von €11,7 Mio., während Wise Tech Global an die €700 Mio. auf die Waagschale bringt. Aufgrund des Mittelzuflusses aus dem Börsengang könnten die Australier die Übernahmeofferte locker aus der Portokasse bezahlen.
Meine Einschätzung
Ob Wise Tech Global in absehbarer Zeit weitere Aktien zukauft oder gar eine Übernahmeofferte abgibt und damit verbunden ein saftiges Aufgeld auf den aktuellen Softship-Aktienkurs zahlen würde, wage ich nicht zu prognostizieren. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gar nicht mal so gering, denn die Branche kommt langsam aus dem Tal der Tränen und befindet sich im Konsolidierungsmodus. Softship dürfte daher ins Visier geraten und da man bereits aus eigener Kraft den Turnaround geschafft und wieder einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen hat, bietet sich Anlegern hier eine doppelt abgesicherte Konstellation aus Phantasie und solider operativer Entwicklung. Langfristig orientierte Anleger mit dem Bewusstsein der erhöhten Risiken bei marktengen Nebenwerten können hier aussichtsreich zugreifen.
Softship befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot. Nachdem ich kürzlich bei €5 eine erste Position eingegangen bin, habe ich nun zu knapp unter €6 weiter aufgestockt. Eine Turnaround-Spekulation mit erhöhtem Risiko bei gleichzeitig guten Chancen auf einen Erfolg.
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Montag, 23. Mai 2016
Investor-Update: Coreo, Deutsche Rohstoff, MAX Automation, Muehlhan
Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.
Unsicherheit hält an
Die US-Notenbank könnte demnächst die Zinsen anheben. Oder auch nicht. Im Prinzip ist man so unentschlossen wie bisher. Und auch die Indikatoren liefern immer wieder widersprüchliche Signale, wodurch die Märkte sich verunsichern lassen. Gegen Aktien spricht nach wie vor die Saisonalität und ein möglicher negativer Ausgang beim Brexit-Referendum Ende Juni. Ansonsten stellen Strafzinsen für Sparer und Investoren weiterhin ein starkes Argument für Sachanlagen, zu denen Aktien zählen, dar.
Fear-and-Greed-Index stabil
Der Angst-und-Gier-Index bewegt sich kaum und ist im Wochenverlauf von 54 auf 56 marginal gestiegen. Auch hieran zeigt sich die Unentschlossenheit der Anleger bzw. die Unsicherheit über das, was zu erwarten ist. Gier und Angst halten sich die Waage, jedoch können emotional beeindruckende Ereignisse schnell heftige Reaktionen hervorrufen. In beide Richtungen.
Ich bleibe daher dabei, lieber auf ausgesuchte deutsche Nebenwerte zu setzen als auf Blue Chips. Auch die großen US-Werte sind vergleichsweise eher teuer im historischen Vergleich, zumal die Gewinnerwartungen eher nach unten angepasst werden mussten und so das aktuelle Kursniveau alleine deshalb schon teurer geworden ist. Ein wenig mehr Vorsicht dürfte hier also nicht schaden.
Unsicherheit hält an
Die US-Notenbank könnte demnächst die Zinsen anheben. Oder auch nicht. Im Prinzip ist man so unentschlossen wie bisher. Und auch die Indikatoren liefern immer wieder widersprüchliche Signale, wodurch die Märkte sich verunsichern lassen. Gegen Aktien spricht nach wie vor die Saisonalität und ein möglicher negativer Ausgang beim Brexit-Referendum Ende Juni. Ansonsten stellen Strafzinsen für Sparer und Investoren weiterhin ein starkes Argument für Sachanlagen, zu denen Aktien zählen, dar.
Quelle: CNN Money - Fear and Greed Index |
Der Angst-und-Gier-Index bewegt sich kaum und ist im Wochenverlauf von 54 auf 56 marginal gestiegen. Auch hieran zeigt sich die Unentschlossenheit der Anleger bzw. die Unsicherheit über das, was zu erwarten ist. Gier und Angst halten sich die Waage, jedoch können emotional beeindruckende Ereignisse schnell heftige Reaktionen hervorrufen. In beide Richtungen.
Ich bleibe daher dabei, lieber auf ausgesuchte deutsche Nebenwerte zu setzen als auf Blue Chips. Auch die großen US-Werte sind vergleichsweise eher teuer im historischen Vergleich, zumal die Gewinnerwartungen eher nach unten angepasst werden mussten und so das aktuelle Kursniveau alleine deshalb schon teurer geworden ist. Ein wenig mehr Vorsicht dürfte hier also nicht schaden.
Börsenweisheit der Woche 21/2016
"Kurseinbrüche sind Kaufgelegenheiten, keine Verkaufgelegenheiten. Denn bei Panik werden auch gute und solide Unternehmen ausverkauft."
(Warren Buffett)
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Freitag, 20. Mai 2016
Coreo (Nanostart): Value-Play oder nur eine riskante Turnaround-Spekulation?
Die Coero AG (vormals Nanostart) war bisher als Beteiligungsgesellschaft für auf Nanotechnologie spezialisierte Unternehmen unterwegs - und ist vollumfänglich gescheitert. Der Aktienkurs ist ins Bodenlose gefallen und die letzte aktive Beteiligung, die ebenfalls börsennotierte ItN Nanovation musste kürzlich Insolvenz anmelden. An dem einstigen Hoffnungswert hält Nanostart per Ende 2015 noch 2.028.536 Stücke. Das Unternehmen selbst gehört zu 53,7% der BF Holding GmbH aus Kulmbach, die Bernd Förtsch zurechenbar ist, der auch bei der FinTech Group die Strippen zieht, das inzwischen insolvente Deutsche Anleger Fernsehen (DAF) herausbrachte und die Börsenzeitschrift "Der Aktionär" herausgibt. Bernd Förtsch ist eine Reizfigur und nicht jedermanns Sache.
Bevor das Ende der "alten" Nanostart abzusehen war, hatte Bernd Förtsch den Aktionären im letzten Jahr ein Übernahmeangebot zu €1,20 gemacht. Gegen Jahresende wurden dann Pläne bekannt, die Nanostart unter neuem Namen neu zu positionieren und zwar als Immobilienwert. Hierzu sollte via Sacheinlage ein umfangreiches Immobilienportfolio in das Unternehmen eingebracht werden. Im Vorfeld der Umsetzung dieses Deals zog die Aktie merklich an, in der Spitze auf knapp €2,80. Dann platzte der Deal, Erklärungen gab es keine. Stattdessen wurde zur einberufenen Hauptversammlung ein Tagesordnungspunkt nachgeschoben, der es in sich hat. Denn die HV soll "in einem ersten Schritt" eine Kapitalerhöhung von nicht weniger als 10 Mio. Stück genehmigen, mit Bezugsrecht der Altaktionäre. Klar ist, dass Bernd Förtsch also seine Aktienmehrheit nicht aus der Hand geben will und dass die KE angenommen wird - Förtsch hält ja die Mehrheit an Nanostart - bzw. Coreo, wie die Gesellschaft künftig heißen soll. Dabei sind 10 Mio. neue Aktien fast eine Verdreifachung der Stückzahl, denn bisher bringt es Nanostart auf 6,24 Mio. Aktien im Nennwert zu €1. Parallel hierzu gab es Veränderungen im Vorstand. Per 1. Juli scheidet Carl Neef aus und bereits zum 15. Mai wurde Marin N. Marinov in den Vorstand berufen, ein ausgewiesener Immobilienexperte. Der Aktienkurs nahm die neuen Nachrichten jedenfalls sehr schlecht auf und rauschte wieder in den Keller bis unter €1,30, die bevorstehende Kapitalerhöhung und die Unsicherheit über den künftigen Weg lasten schwer auf der Aktie. Was den Interessen Bernd Förtschs nicht gänzlich zuwiderlaufen dürfte, denn dieser will im Rahmen der Kapitalerhöhung bestimmt mitziehen und seinen Anteil noch weiter ausbauen - und dafür wird er nicht einen Cent mehr bezahlen wollen, als unbedingt nötig.
Schnäppchen oder Value-Trap?
Warum sollte man sich also auf eine solche Gemengelage einlasen, wo liegt der Reiz, sich eine solche Aktie ins Depot zu legen? Die Antwort ist Geld. Zumindest die Aussicht auf Geld, auf eine gute Gelegenheit, viel Geld zu machen, indem man heute den Euro für 60 Cents kauft und auf die Chancen von morgen setzt. Klingt wie Vertretergeschwätz, ich werde aber gerne etwas konkreter...
Eine der Begründungen für die "Mega-Kapitalerhöhung "ist, dass Nanostart zurzeit keine Vermögenswerte habe, die man verkaufen könne oder aber deren Verkauf nach Ansicht des Vorstands aktuell nicht sinnvoll sei. Und bzgl. der ItN Nanovation kommen da auch keine Zweifel auf, der Kurs dümpelt bei unter 20 Cents herum und die Abschreibung auf diese Beteiligung hatte das 2015er Ergebnis von Nanostart grottenschlecht ausfallen lassen: bei einem Jahresumsatz von €2.188 fiel ein Verlust von €5.549.291 an.
Möge die Magforce mit dir sein...
Es gibt da aber noch eine andere Beteiligung und diese Position hat es in sich. Denn zum Jahresende 2015 flossen der Nanostart AG aus einem alten Darlehensverkaufsvertrag Magforce-Aktien im Wert von €12 Mio. zu. Wer sich über die Hintergründe informieren möchte, kann das in diesem Artikel von Gereon Kruse tun. Zum Jahresende 2015 hielt Nanostart rund 10,7% der Magforce-Aktien, also bei zurzeit insgesamt 25.622.770 Anteile sind das rund 2,74 Mio. Aktien. Und diese notieren Stand heute bei €4,70, so dass die Nanostart-Position einen Wert von €12,88 Mio. aufweist. Schaut man auf die letzte Research-Studie von GBC, liegt deren Kursziel sogar bei €14,30 per Ende 2016, also mehr als dem Dreifachen bzw. knapp €27 Mio. mehr bezogen auf das Nanostart-Aktienpaket.
Und hier kommen wir zum interessanten Teil, wo wir die Kuh über den Eimer schieben... Nanostart hat keine Schulden, einen Anteil an einer fast wertlosen Beteiligung an der iTN Nanvation und einen Anteil an Magforce im Wert von €12,88 Mio. Beim gegenwärtigen Aktienkurs der Nanostart von €1,35 und 6,24 Mio. Aktien weist Nanostart eine Börsenkapitalisierung von €8,5 Mio. auf, also 34% weniger als alleine die Magforce-Beteiligung wert ist! Die aufgelaufenen Verlustvorträge in der Nanostart AG, die bei einem Neustart als Immobilienunternehmen ja vollumfänglich zur Verfügung stehen, lasse ich mal außen vor, auch wenn diese selbst natürlich ein Asset darstellen, da man eine ganze Zeit lang entstehende Gewinne nicht versteuern müsste.
Meine Einschätzung
Ich weiß nicht, wie sich der Aktienkurs der Nanostart AG in der nächsten Zeit entwickeln wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass er bis zum Abschluss der HV unter Druck bleiben wird - alleine schon, weil dies dem Großaktionär Bernd Förtsch gelegen kommt, denn dieser will die KE voll mitgehen und seinen Anteil an Nanostart eher noch ausbauen. Man erinnere sich an sein Übernahmeangebot von vor einem Jahr zum Kurs von €1,20 - und da waren die Magforce-Anteile noch nicht im Bestand der Nanostart AG. Ich weiß aber, dass ich heute Nanostart-Aktien mit 34-prozentigem Abschlag auf ihren Wert kaufen kann und dass die Kapitalerhöhung daran nichts ändern wird. Ob diese zu €1,20 oder €1,00 erfolgt, ist letztlich egal, denn für die 10 Mio. neuen Aktien erhält das Unternehmen mindestens €10 Mio. an frischem Geld. Für heutige Käufer bzw. Altaktionäre ändert sich durch die Kapitalerhöhung dies bezüglich also nichts. Die Neuausrichtung hin zu Immobilien wird kommen und auch wenn der Immobilienboom bereits seit einigen Jahren andauert und die Bäume nicht (mehr) in den Himmel wachsen dürften, wird hier noch einiges an interessanten Möglichkeiten aufzutun sein. Mit der Berufung des Immobilienexperten Marin N. Marinov in den Vorstand dürfte gewährleistet sein, das Chancen und Risiken adäquat berücksichtigt werden bei der Neuausrichtung. Und daher sollte sich ein Investment in Nanostart-Aktien für geduldige Anleger, die die nächsten, für den Aktienkurs ruppigen, Wochen durchzustehen bereit sind, durchaus lohnend sein. Ich habe mir jedenfalls ein paar Nanostart-Aktien ins Depot gelegt, denn für mich stellt sich Nanostart als interessante Turnaround-Spekulation und aussichtsreicher Value-Play dar...
Bevor das Ende der "alten" Nanostart abzusehen war, hatte Bernd Förtsch den Aktionären im letzten Jahr ein Übernahmeangebot zu €1,20 gemacht. Gegen Jahresende wurden dann Pläne bekannt, die Nanostart unter neuem Namen neu zu positionieren und zwar als Immobilienwert. Hierzu sollte via Sacheinlage ein umfangreiches Immobilienportfolio in das Unternehmen eingebracht werden. Im Vorfeld der Umsetzung dieses Deals zog die Aktie merklich an, in der Spitze auf knapp €2,80. Dann platzte der Deal, Erklärungen gab es keine. Stattdessen wurde zur einberufenen Hauptversammlung ein Tagesordnungspunkt nachgeschoben, der es in sich hat. Denn die HV soll "in einem ersten Schritt" eine Kapitalerhöhung von nicht weniger als 10 Mio. Stück genehmigen, mit Bezugsrecht der Altaktionäre. Klar ist, dass Bernd Förtsch also seine Aktienmehrheit nicht aus der Hand geben will und dass die KE angenommen wird - Förtsch hält ja die Mehrheit an Nanostart - bzw. Coreo, wie die Gesellschaft künftig heißen soll. Dabei sind 10 Mio. neue Aktien fast eine Verdreifachung der Stückzahl, denn bisher bringt es Nanostart auf 6,24 Mio. Aktien im Nennwert zu €1. Parallel hierzu gab es Veränderungen im Vorstand. Per 1. Juli scheidet Carl Neef aus und bereits zum 15. Mai wurde Marin N. Marinov in den Vorstand berufen, ein ausgewiesener Immobilienexperte. Der Aktienkurs nahm die neuen Nachrichten jedenfalls sehr schlecht auf und rauschte wieder in den Keller bis unter €1,30, die bevorstehende Kapitalerhöhung und die Unsicherheit über den künftigen Weg lasten schwer auf der Aktie. Was den Interessen Bernd Förtschs nicht gänzlich zuwiderlaufen dürfte, denn dieser will im Rahmen der Kapitalerhöhung bestimmt mitziehen und seinen Anteil noch weiter ausbauen - und dafür wird er nicht einen Cent mehr bezahlen wollen, als unbedingt nötig.
Schnäppchen oder Value-Trap?
Warum sollte man sich also auf eine solche Gemengelage einlasen, wo liegt der Reiz, sich eine solche Aktie ins Depot zu legen? Die Antwort ist Geld. Zumindest die Aussicht auf Geld, auf eine gute Gelegenheit, viel Geld zu machen, indem man heute den Euro für 60 Cents kauft und auf die Chancen von morgen setzt. Klingt wie Vertretergeschwätz, ich werde aber gerne etwas konkreter...
Eine der Begründungen für die "Mega-Kapitalerhöhung "ist, dass Nanostart zurzeit keine Vermögenswerte habe, die man verkaufen könne oder aber deren Verkauf nach Ansicht des Vorstands aktuell nicht sinnvoll sei. Und bzgl. der ItN Nanovation kommen da auch keine Zweifel auf, der Kurs dümpelt bei unter 20 Cents herum und die Abschreibung auf diese Beteiligung hatte das 2015er Ergebnis von Nanostart grottenschlecht ausfallen lassen: bei einem Jahresumsatz von €2.188 fiel ein Verlust von €5.549.291 an.
Nanostart (Quelle: comdirect.de) |
Es gibt da aber noch eine andere Beteiligung und diese Position hat es in sich. Denn zum Jahresende 2015 flossen der Nanostart AG aus einem alten Darlehensverkaufsvertrag Magforce-Aktien im Wert von €12 Mio. zu. Wer sich über die Hintergründe informieren möchte, kann das in diesem Artikel von Gereon Kruse tun. Zum Jahresende 2015 hielt Nanostart rund 10,7% der Magforce-Aktien, also bei zurzeit insgesamt 25.622.770 Anteile sind das rund 2,74 Mio. Aktien. Und diese notieren Stand heute bei €4,70, so dass die Nanostart-Position einen Wert von €12,88 Mio. aufweist. Schaut man auf die letzte Research-Studie von GBC, liegt deren Kursziel sogar bei €14,30 per Ende 2016, also mehr als dem Dreifachen bzw. knapp €27 Mio. mehr bezogen auf das Nanostart-Aktienpaket.
Und hier kommen wir zum interessanten Teil, wo wir die Kuh über den Eimer schieben... Nanostart hat keine Schulden, einen Anteil an einer fast wertlosen Beteiligung an der iTN Nanvation und einen Anteil an Magforce im Wert von €12,88 Mio. Beim gegenwärtigen Aktienkurs der Nanostart von €1,35 und 6,24 Mio. Aktien weist Nanostart eine Börsenkapitalisierung von €8,5 Mio. auf, also 34% weniger als alleine die Magforce-Beteiligung wert ist! Die aufgelaufenen Verlustvorträge in der Nanostart AG, die bei einem Neustart als Immobilienunternehmen ja vollumfänglich zur Verfügung stehen, lasse ich mal außen vor, auch wenn diese selbst natürlich ein Asset darstellen, da man eine ganze Zeit lang entstehende Gewinne nicht versteuern müsste.
Meine Einschätzung
Ich weiß nicht, wie sich der Aktienkurs der Nanostart AG in der nächsten Zeit entwickeln wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass er bis zum Abschluss der HV unter Druck bleiben wird - alleine schon, weil dies dem Großaktionär Bernd Förtsch gelegen kommt, denn dieser will die KE voll mitgehen und seinen Anteil an Nanostart eher noch ausbauen. Man erinnere sich an sein Übernahmeangebot von vor einem Jahr zum Kurs von €1,20 - und da waren die Magforce-Anteile noch nicht im Bestand der Nanostart AG. Ich weiß aber, dass ich heute Nanostart-Aktien mit 34-prozentigem Abschlag auf ihren Wert kaufen kann und dass die Kapitalerhöhung daran nichts ändern wird. Ob diese zu €1,20 oder €1,00 erfolgt, ist letztlich egal, denn für die 10 Mio. neuen Aktien erhält das Unternehmen mindestens €10 Mio. an frischem Geld. Für heutige Käufer bzw. Altaktionäre ändert sich durch die Kapitalerhöhung dies bezüglich also nichts. Die Neuausrichtung hin zu Immobilien wird kommen und auch wenn der Immobilienboom bereits seit einigen Jahren andauert und die Bäume nicht (mehr) in den Himmel wachsen dürften, wird hier noch einiges an interessanten Möglichkeiten aufzutun sein. Mit der Berufung des Immobilienexperten Marin N. Marinov in den Vorstand dürfte gewährleistet sein, das Chancen und Risiken adäquat berücksichtigt werden bei der Neuausrichtung. Und daher sollte sich ein Investment in Nanostart-Aktien für geduldige Anleger, die die nächsten, für den Aktienkurs ruppigen, Wochen durchzustehen bereit sind, durchaus lohnend sein. Ich habe mir jedenfalls ein paar Nanostart-Aktien ins Depot gelegt, denn für mich stellt sich Nanostart als interessante Turnaround-Spekulation und aussichtsreicher Value-Play dar...
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Mittwoch, 18. Mai 2016
Milliarden-Deal: Bei Publity wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Aber fast...
Publity ist ein Investor in und Asset-Manager von deutschen Büroimmobilien und verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Immobilienfinanzierung in Sondersituationen. Und hat nun einen weiteren Milliarden-Deal an Land gezogen, der Umsatz und Ergebnis jahrelang positiv beeinflussen wird.
Von einem internationalem Investor erhielt man einen 5-Jahres-Servicing Vertrag für ein NPL-Portfolio erhalten, das mehr als 1.100 notleidende Kredite mit einer durchschnittlicher Forderungshöhe von knapp €1 Mio. umfasst. Diese zusammen rund €1,1 Mrd. umfassenden Immobilien-Kredite stammen überwiegend von deutschen Großbanken.
Mit diesem Vertrag stärkt Publity seinen NPL-Bereich, der neben dem Kerngeschäft, Co-Investments bei Joint Ventures mit institutionellen Investoren, als zweites Standbein für ein beschleunigtes Unternehmenswachstum sorgen und zuverlässige Einnahmen und Gewinne generieren wird. Im Rahmen dieses Servicing-Vertrags übernimmt Publity die Abwicklung und Verwertung des übertragenen Portfolios und partizipiert anteilig am Verwertungserlös.
Auch das Co-Investment-Kerngeschäft bei Joint Ventures mit institutionellen Investoren soll weiter ausgebaut werden, wie Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der Publity AG, erklärte: "Der NPL-Markt bietet erhebliches Potenzial, das wir auch künftig neben Co-Investments in deutsche Büroimmobilien nutzen werden. Dieses Geschäftsfeld soll in den kommenden Jahren weiterhin zur Steigerung unserer Erlöse beitragen und unser Wachstum noch verstärken. Wir planen, das Management weiterer NPL-Portfolien zu übernehmen und profitieren dabei von unserem langjährigen Know-how und dem starken Netzwerk in der Bank- und Immobilienbranche."
Meine Einschätzung
Publity ist hervorragend in einem dynamischen und wachsenden Markt positioniert und bietet ein fast einmaliges Geschäftsmodell an, das ich kürzlich in dem Artikel "Publity - noch so eine Immobilienfirma. Oder doch viel mehr?" dargestellt hatte. Für Anleger bietet sich hier die Chance, jetzt noch vergleichsweise günstig an dem absehbaren Boom teilhaben zu können, denn der Aktienkurs leidet noch unter der Irritation aufgrund der überraschenden Kapitalerhöhung am Tag nach der Hauptversammlung. Kurz danach hatte Publity sich weiteres frisches Geld besorgt und bei Pfandbriefbanken €400 Mio. eingesammelt. Wie CEO Thomas Olek in diesem Interview erklärte, ist dieser "neueste NPL-Deal noch gar nicht in den bisherigen Prognosen enthalten". Und Publity bekommt als Verwalter eine jährliche Managementgebühr von 0,5% der AUM, was bei einem Volumen von €1,1 Mrd. zu Erlösen von €5,5 Mio. führt, 5 Jahre lang, Jahr für Jahr. Die bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2016 ging von einem Nachsteuergewinn von €25 Mio. aus, um mal die enorme Auswirkung dieses Deals einschätzen zu können. Ich habe Publity auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot - und habe meinen Bestand heute weiter ausgebaut, wodurch Publity zur größten Depotposition wurde.
Von einem internationalem Investor erhielt man einen 5-Jahres-Servicing Vertrag für ein NPL-Portfolio erhalten, das mehr als 1.100 notleidende Kredite mit einer durchschnittlicher Forderungshöhe von knapp €1 Mio. umfasst. Diese zusammen rund €1,1 Mrd. umfassenden Immobilien-Kredite stammen überwiegend von deutschen Großbanken.
Mit diesem Vertrag stärkt Publity seinen NPL-Bereich, der neben dem Kerngeschäft, Co-Investments bei Joint Ventures mit institutionellen Investoren, als zweites Standbein für ein beschleunigtes Unternehmenswachstum sorgen und zuverlässige Einnahmen und Gewinne generieren wird. Im Rahmen dieses Servicing-Vertrags übernimmt Publity die Abwicklung und Verwertung des übertragenen Portfolios und partizipiert anteilig am Verwertungserlös.
Publity (Quelle: comdirect.de) |
Meine Einschätzung
Publity ist hervorragend in einem dynamischen und wachsenden Markt positioniert und bietet ein fast einmaliges Geschäftsmodell an, das ich kürzlich in dem Artikel "Publity - noch so eine Immobilienfirma. Oder doch viel mehr?" dargestellt hatte. Für Anleger bietet sich hier die Chance, jetzt noch vergleichsweise günstig an dem absehbaren Boom teilhaben zu können, denn der Aktienkurs leidet noch unter der Irritation aufgrund der überraschenden Kapitalerhöhung am Tag nach der Hauptversammlung. Kurz danach hatte Publity sich weiteres frisches Geld besorgt und bei Pfandbriefbanken €400 Mio. eingesammelt. Wie CEO Thomas Olek in diesem Interview erklärte, ist dieser "neueste NPL-Deal noch gar nicht in den bisherigen Prognosen enthalten". Und Publity bekommt als Verwalter eine jährliche Managementgebühr von 0,5% der AUM, was bei einem Volumen von €1,1 Mrd. zu Erlösen von €5,5 Mio. führt, 5 Jahre lang, Jahr für Jahr. Die bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2016 ging von einem Nachsteuergewinn von €25 Mio. aus, um mal die enorme Auswirkung dieses Deals einschätzen zu können. Ich habe Publity auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot - und habe meinen Bestand heute weiter ausgebaut, wodurch Publity zur größten Depotposition wurde.
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Dienstag, 17. Mai 2016
Und was tat sich in Warren Buffetts Depot im 1. Quartal 2016?
Value Investor Warren Buffett, das "Orakel von Omaha",musste für seine Investmentholding Berkshire Hathaway wieder das sog. Formular 13F bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) einreichen. In diesem vierteljährlich vorzulegenden Dokument müssen institutionelle Asset-Manager ab einem verwalteten Vermögen von $100 Mio. ihre Investments in US-amerikanischen börsennotierter Unternehmen stichtagsbezogen offenlegen.
Veränderungen im 1. Quartal 2016
Auch im ersten Quartal gab es einige Veränderungen an Buffetts Positionen, dessen börsennotierte Aktienpositionen von $131,86 Mrd. auf $128,57 Mrd. sanken. Allerdings ist hierfür nicht nur die allgemeine Börsenverfassung verantwortlich, sondern auch Einmaleffekte. Denn seine bisherige siebtgrößte Position Procter & Gamble, die Ende 2015 noch $4,2 Mrd. ausgemacht hatte, sucht man nun vergebens in Buffetts Portfolio. Was "einfach" daran liegt, dass im ersten Quartal nun endlich der lang erwartete Tausch seiner P&G-Aktien in Duracell erfolgt ist - und Berkshire Hathaway einen hohen Einmalertrag brachte. Andererseits ist Duracell nicht börsennotiert, so dass der Wert dieser Beteiligung nicht (mehr) in der Übersicht auftaucht.
Eine weitere Neuerung ist, dass Wells Fargo nicht mehr die Nummer 1 in Buffetts Depot ist - sie wurde von der vormals zweitgrößten Beteiligung The Kraft Heinz Co. überholt, die erst seit dem dritten Quartal 2015 "an Bord" ist, als Buffetts nicht (mehr) börsennotierte Heinz Ketchup den Nahrungsmittelgiganten Kraft Foods übernahm und beide als Gemeinschaftsunternehmen nun wieder an der Börse notieren. Käufe oder Verkäufe hat Buffett bei beiden Unternehmen nicht getätigt, der Tausch des Spitzenplatzes liegt alleine an der sehr unterschiedlichen Kursentwicklung der beiden Aktien.
Veränderungen im 1. Quartal 2016
Auch im ersten Quartal gab es einige Veränderungen an Buffetts Positionen, dessen börsennotierte Aktienpositionen von $131,86 Mrd. auf $128,57 Mrd. sanken. Allerdings ist hierfür nicht nur die allgemeine Börsenverfassung verantwortlich, sondern auch Einmaleffekte. Denn seine bisherige siebtgrößte Position Procter & Gamble, die Ende 2015 noch $4,2 Mrd. ausgemacht hatte, sucht man nun vergebens in Buffetts Portfolio. Was "einfach" daran liegt, dass im ersten Quartal nun endlich der lang erwartete Tausch seiner P&G-Aktien in Duracell erfolgt ist - und Berkshire Hathaway einen hohen Einmalertrag brachte. Andererseits ist Duracell nicht börsennotiert, so dass der Wert dieser Beteiligung nicht (mehr) in der Übersicht auftaucht.
Eine weitere Neuerung ist, dass Wells Fargo nicht mehr die Nummer 1 in Buffetts Depot ist - sie wurde von der vormals zweitgrößten Beteiligung The Kraft Heinz Co. überholt, die erst seit dem dritten Quartal 2015 "an Bord" ist, als Buffetts nicht (mehr) börsennotierte Heinz Ketchup den Nahrungsmittelgiganten Kraft Foods übernahm und beide als Gemeinschaftsunternehmen nun wieder an der Börse notieren. Käufe oder Verkäufe hat Buffett bei beiden Unternehmen nicht getätigt, der Tausch des Spitzenplatzes liegt alleine an der sehr unterschiedlichen Kursentwicklung der beiden Aktien.
Montag, 16. Mai 2016
Investor-Update: Blackstone, KKR, MPC Capital, Patrizia, Publity, Softship, Triangle Capital
Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.
Sell in may? Echt jetzt?
Der Wonnemonat Mai ist zur Hälfte vorüber und die Nervosität an den Börsen nimmt wieder zu. Die alte Börsenweisheit "Sell in my and go away" wird in allen Börsengazetten bemüht und die Autoren schreiben, weshalb die Regel zu beachten sei - oder weshalb in diesem Jahr gerade nicht. Tatsache ist jedenfalls, dass statistisch gesehen von Mitte Oktober bis Mitte April das deutliche bessere Börsenhalbjahr ist und der Kalender sagt uns, dass wir dies bereits hinter uns haben. Schaut man allerdings auf die Börsenindizes kann von "gut" nicht die Rede sein. Was nicht heißt, dass das zweite Halbjahr nicht noch viel schlechter werden kann.
Für den DAX hört man jedenfalls Ziele von 3.000 Punkten oder von 15.000. Es ist für jeden was dabei. Da ich kein Wahrsager bin, setze ich nicht darauf, den Kursverlauf vorhersagen zu können. Und ich spekuliere auch nicht darauf. Ich investiere in Werte, in Unternehmen. Und diese Unternehmen stellen sich den Herausforderungen, den Währungsschwankungen, den Konjunktursorgen, den Änderungen der Konsumentenbedürfnisse. Dafür gibt es das Management und mich darum zu kümmern ist nicht mein Job als Anleger, als Mitinhaber an einem Unternehmen. Andererseits mahnt die Erfahrung auch zur Vorsicht und daher schaue ich diese Tage, welche Aktien in meinem Depot vielleicht etwas Staub angesetzt haben, welche eine bessere Zukunft versprechen als andere. In gewisser Weise unterziehe ich mein Depot einem verspäteten Frühjahrsputz. Denn eine höhere Cashquote hat im Sommer selten zu schlechten Ergebnissen geführt. Im Gegenteil, man kann so sich ggf. bietende Möglichkeiten wahrnehmen und sich mit ausgesuchten Aktien eindecken, sollten die Kurse taumeln.
Sell in may? Echt jetzt?
Der Wonnemonat Mai ist zur Hälfte vorüber und die Nervosität an den Börsen nimmt wieder zu. Die alte Börsenweisheit "Sell in my and go away" wird in allen Börsengazetten bemüht und die Autoren schreiben, weshalb die Regel zu beachten sei - oder weshalb in diesem Jahr gerade nicht. Tatsache ist jedenfalls, dass statistisch gesehen von Mitte Oktober bis Mitte April das deutliche bessere Börsenhalbjahr ist und der Kalender sagt uns, dass wir dies bereits hinter uns haben. Schaut man allerdings auf die Börsenindizes kann von "gut" nicht die Rede sein. Was nicht heißt, dass das zweite Halbjahr nicht noch viel schlechter werden kann.
Für den DAX hört man jedenfalls Ziele von 3.000 Punkten oder von 15.000. Es ist für jeden was dabei. Da ich kein Wahrsager bin, setze ich nicht darauf, den Kursverlauf vorhersagen zu können. Und ich spekuliere auch nicht darauf. Ich investiere in Werte, in Unternehmen. Und diese Unternehmen stellen sich den Herausforderungen, den Währungsschwankungen, den Konjunktursorgen, den Änderungen der Konsumentenbedürfnisse. Dafür gibt es das Management und mich darum zu kümmern ist nicht mein Job als Anleger, als Mitinhaber an einem Unternehmen. Andererseits mahnt die Erfahrung auch zur Vorsicht und daher schaue ich diese Tage, welche Aktien in meinem Depot vielleicht etwas Staub angesetzt haben, welche eine bessere Zukunft versprechen als andere. In gewisser Weise unterziehe ich mein Depot einem verspäteten Frühjahrsputz. Denn eine höhere Cashquote hat im Sommer selten zu schlechten Ergebnissen geführt. Im Gegenteil, man kann so sich ggf. bietende Möglichkeiten wahrnehmen und sich mit ausgesuchten Aktien eindecken, sollten die Kurse taumeln.
Montag, 9. Mai 2016
Investor-Update: Clere, DBAG, Leifheit, Triangle Capital, Wells Fargo
Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.
Unternehmensergebnisse geben weiter den Ton an
Die Unternehmensergebnisse sorgen weiterhin für starke Kursschwankungen und die Börsen wenden sich zunehmend dem Entscheid der Briten über den Verbleib in bzw. Austritt aus der EU zu ("Brexit"). Die Nervosität wird wieder spürbarer und da wir nun auch den Wonnemonat Mai eingeläutet haben, erinnert sich so mancher an die alte Börsenweisheit "Sell in may and go away". Da im Jahresverlauf bisher kaum Gewinne eingefahren wurden mit den großen Indizes, ist hier nicht viel in Sicherheit zu bringen. Dennoch dürften die nächsten Monate bis in den Herbst hinein zumindest keine ganz einfachen werden. Die Cashquote etwas hochzufahren, um bei guten Gelegenheiten zugreifen zu können, dürfte wohl keine ganz falsche Entscheidung sein.
Fear-and-Greed-Index gibt weiter nach
Der Angst-und-Gier-Index sinkt weiter von 64 auf 61 Punkte und nähert sich zusehends dem neutralen Bereich. Von überschäumendem Optimismus kann jedenfalls keine Rede sein und das zeigt eine gesunde Einstellung der Börsenteilnehmer. Realitätssinn schadet auch an der Börse nicht und gerade die Blue Chips sind weiterhin eher ambitioniert bewertet, zumal die Unternehmensgewinne doch eher verhalten ausfallen und die Bäume nicht (mehr) in den Himmel wachsen.
Im Bereich der Nebenwerte finden sich jedoch durchaus Perlen, deren Potenzial noch nicht erkannt wurde oder noch nicht ausgeschöpft ist, also Werte, die unterhalb des Radars großer Investoren und des Börsen-Mainstreams liegen, und/oder die sich in Sondersituationen befinden. Wie beispielsweise in Turnaroundsituationen. Hier habe ich zuletzt wieder verstärkt investiert, auch wenn man um tiefer gehende Analysen und Bewertungen anhand der Geschäftsberichte nicht herumkommt und einen erhöhten Aufwand betreiben muss, da weniger Informationen "einfach so" im Netz verfügbar sind. Aber das Plus an Chancen rechtfertigt den Aufwand durchaus. Wenn man die richtigen Perlen erwischt...
Unternehmensergebnisse geben weiter den Ton an
Die Unternehmensergebnisse sorgen weiterhin für starke Kursschwankungen und die Börsen wenden sich zunehmend dem Entscheid der Briten über den Verbleib in bzw. Austritt aus der EU zu ("Brexit"). Die Nervosität wird wieder spürbarer und da wir nun auch den Wonnemonat Mai eingeläutet haben, erinnert sich so mancher an die alte Börsenweisheit "Sell in may and go away". Da im Jahresverlauf bisher kaum Gewinne eingefahren wurden mit den großen Indizes, ist hier nicht viel in Sicherheit zu bringen. Dennoch dürften die nächsten Monate bis in den Herbst hinein zumindest keine ganz einfachen werden. Die Cashquote etwas hochzufahren, um bei guten Gelegenheiten zugreifen zu können, dürfte wohl keine ganz falsche Entscheidung sein.
Quelle: CNN Money - Fear and Greed Index |
Der Angst-und-Gier-Index sinkt weiter von 64 auf 61 Punkte und nähert sich zusehends dem neutralen Bereich. Von überschäumendem Optimismus kann jedenfalls keine Rede sein und das zeigt eine gesunde Einstellung der Börsenteilnehmer. Realitätssinn schadet auch an der Börse nicht und gerade die Blue Chips sind weiterhin eher ambitioniert bewertet, zumal die Unternehmensgewinne doch eher verhalten ausfallen und die Bäume nicht (mehr) in den Himmel wachsen.
Im Bereich der Nebenwerte finden sich jedoch durchaus Perlen, deren Potenzial noch nicht erkannt wurde oder noch nicht ausgeschöpft ist, also Werte, die unterhalb des Radars großer Investoren und des Börsen-Mainstreams liegen, und/oder die sich in Sondersituationen befinden. Wie beispielsweise in Turnaroundsituationen. Hier habe ich zuletzt wieder verstärkt investiert, auch wenn man um tiefer gehende Analysen und Bewertungen anhand der Geschäftsberichte nicht herumkommt und einen erhöhten Aufwand betreiben muss, da weniger Informationen "einfach so" im Netz verfügbar sind. Aber das Plus an Chancen rechtfertigt den Aufwand durchaus. Wenn man die richtigen Perlen erwischt...
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Börsenweisheit der Woche 19/2016
"Deine Anlagestrategie darf nicht von übergeordneten Marktbewegungen abhängen. Konzentriere Dich darauf, ein Portfolio mit soliden Unternehmen zusammenzustellen, die sich aller Voraussicht nach unabhängig vom Markt positiv entwickeln werden."
(Warren Buffett)
(Warren Buffett)
Donnerstag, 5. Mai 2016
Darum bricht Triangle Capital heute um 20 Prozent ein
Die Business Development Company (BDC) Triangle Capital Corp. (NYSE: TCAP) legte gestern Abend nachbörslich Zahlen für das abgelaufene erste Quartal vor - und hat die Anleger geschockt. Das Net Investment Income (NII) lag mit $0,29 je Aktie nur noch halb so hoch wie im Vorquartal ($0,58) und so rauscht der Aktienkurs fast 20% in die Tiefe.
Für sich betrachtet ist die Halbierung des Nettogewinns ein herber Schlag, allerdings gibt es dafür auch handfeste Gründe. Denn insbesondere die Ruhestands-Abfindungszahlung an den Ex-CEO hat mächtig ins Konto geschlagen und ohne diese Sonderzahlung hätte das NII immerhin $0,45 je Aktie betragen. Das wäre jetzt auch kein berauschender Wert, aber einen Kursrutsch um ein Fünftel hätte dieser Rückgang nicht gerechtfertigt. Der Net Asset Value (NAV) sank dann auch nur moderat von $15,23 auf $15,02 je Aktie.
Dividendenkürzung kommt nicht gut an
Durch den deutlichen Kurseinbruch heute hat sich der Aufschlag zum NAV, der ein konstantes Markenzeichen von TCAP war, jedenfalls kurzfristig erst einmal vaporisiert und die Anleger schauen in die Röhre, auch weil die Dividende auf $0,45 je Aktie gesenkt wurde (von $0,54 bisher). Sie liegt somit auf Höhe des NII ohne die Sonderbelastung. Das Ex-Dividendendatum ist der 6. Juni und die Ausschüttung erfolgt am 22. Juni.
Einschätzung
Man sollte bedenken, dass die Abfindungszahlung eine einmalige Belastung darstellt, der NAV nicht wirklich eingebrochen und das Exposure der Kredite im strauchelnden Öl- und Gasbereich überschaubar ist. Ich gehe daher davon aus, dass sich im nächsten Quartal wieder "normale" Ergebnisse einstellen werden und die Dividende wieder auf die bisherige Höhe hochgesetzt wird, denn das Management hat angekündigt, seine Kreditvergabebemühungen hochzufahren - was dann ja auch wieder zusätzliche Erträge bringt. Beim aktuellen Kurs von €14,5 ergäbe sich bei $0,45 eine annualisierte Dividendenrendite von 11%. Steigt die Dividende ab Q2 wieder auf $0,54, läge die Dividendenrendite schon bei 12,7% - ohne eine mögliche Wiederaufnahme der Bonusdividende von $0,05.
TCAP befindet sich auf meiner Empfehlungsliste, bisher als Halteposition. Auf diesem ausgebombten Kursniveau überwiegen jedoch die Chancen und der Kurs sollte sich wieder deutlich erholen.
Für sich betrachtet ist die Halbierung des Nettogewinns ein herber Schlag, allerdings gibt es dafür auch handfeste Gründe. Denn insbesondere die Ruhestands-Abfindungszahlung an den Ex-CEO hat mächtig ins Konto geschlagen und ohne diese Sonderzahlung hätte das NII immerhin $0,45 je Aktie betragen. Das wäre jetzt auch kein berauschender Wert, aber einen Kursrutsch um ein Fünftel hätte dieser Rückgang nicht gerechtfertigt. Der Net Asset Value (NAV) sank dann auch nur moderat von $15,23 auf $15,02 je Aktie.
Dividendenkürzung kommt nicht gut an
Durch den deutlichen Kurseinbruch heute hat sich der Aufschlag zum NAV, der ein konstantes Markenzeichen von TCAP war, jedenfalls kurzfristig erst einmal vaporisiert und die Anleger schauen in die Röhre, auch weil die Dividende auf $0,45 je Aktie gesenkt wurde (von $0,54 bisher). Sie liegt somit auf Höhe des NII ohne die Sonderbelastung. Das Ex-Dividendendatum ist der 6. Juni und die Ausschüttung erfolgt am 22. Juni.
Triangle Capital Corp. (Quelle: comdirect.de) |
Man sollte bedenken, dass die Abfindungszahlung eine einmalige Belastung darstellt, der NAV nicht wirklich eingebrochen und das Exposure der Kredite im strauchelnden Öl- und Gasbereich überschaubar ist. Ich gehe daher davon aus, dass sich im nächsten Quartal wieder "normale" Ergebnisse einstellen werden und die Dividende wieder auf die bisherige Höhe hochgesetzt wird, denn das Management hat angekündigt, seine Kreditvergabebemühungen hochzufahren - was dann ja auch wieder zusätzliche Erträge bringt. Beim aktuellen Kurs von €14,5 ergäbe sich bei $0,45 eine annualisierte Dividendenrendite von 11%. Steigt die Dividende ab Q2 wieder auf $0,54, läge die Dividendenrendite schon bei 12,7% - ohne eine mögliche Wiederaufnahme der Bonusdividende von $0,05.
TCAP befindet sich auf meiner Empfehlungsliste, bisher als Halteposition. Auf diesem ausgebombten Kursniveau überwiegen jedoch die Chancen und der Kurs sollte sich wieder deutlich erholen.
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Zahlenwerk
Dienstag, 3. Mai 2016
Zahlen & Mehr: Berkshire Hathaway, Hypoport, Softing
:: Berkshire Hathaway
Warren Buffets Investmentholding veranstaltet nicht nur die größte Hauptversammlung der Welt, wo in diesem Jahr wieder 40.000 "Pilger" das "Orakel von Omaha" live erleben wollten, sondern man präsentierte auch Zahlen für das erste Quartal 2016. Hier stieg der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8% auf $5,6 Mrd., und das obwohl Berkshire Hathaways Beteiligungen im Energiebereich, in der Versicherungssparte und auch im Eisenbahnsektor unter Druck stehen. So sank das operative Ergebnis dem entsprechend auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12% auf $3,73 Mrd.
Ob bei American Express, Coca-Cola, Deere, Dow Chemical, IBM, Phillips 66, Walmart, überall "brennt" es in Buffets Imperium. Doch der Value Investor lässt sich nicht beirren und kauft hier munter zu, ist er doch überzeugt davon, dass "Corporate America" weiter gut funktionieren und trotz allem konjunkturellen Ungemachs auch über die nächsten Generationen hinweg überdurchschnittliche Renditen abwerfen wird.
Dass Buffett nicht nur an gut gemanagten Beteiligungen verdient, sondern auch selbst ein echtes Asset Berkshire Hathaways ist und bleibt, zeigt der Duracell-Deal, den er mit Procter & Gamble eingefädelt hat. Seine große P&G-Beteiligung stammt aus deren Übernahme von Gilette, wo Buffett frühzeitig eingestiegen war und viel Geld an den Einwegrasierern verdient hat. Da P&G sich von Randbereichen trennt, und im Zuge dessen auch die Batteriesparte Duracell abgeben wollte, fädelte Buffett einen "genialen Deal" ein: er übernimmt Duracell, das P&G mit einer Milliardensumme noch aufpeppte und gibt P&G dafür im Gegenzug alle seine gehaltenen P&G-Aktien als Kaufpreis. Durch dieses Manöver muss Buffett auf die beträchtlichen Kursgewinne seiner P&G-Aktien keine Steuern zahlen - was sich nun im ersten Quartal gewinnsteigernd in dem Zahlenwerk niedergeschlagen hat. Das soll Buffetts Leistung nicht schmälern, im Gegenteil. Man kann sich auch hier nur verneigen vor seinem Riecher für die richtige Idee zur richtigen Zeit. (>>> zur Meldung)
:: Hypoport
Der Finanzdienstleister Hypoprt konnte sein starkes Wachstum aus dem Vorjahr auch im ersten Quartal 2016 fortsetzen. Der Umsatz legte um 7% zu auf €35,7 Mio. und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 42% auf €5,4 Mio, so dass das Ergebnis je Aktie von €0,50 auf €0,70 Cent je Aktie kletterte.
Diese Zahlen sind umso beeindruckender, als dass die neu eingeführte Wohnimmobilienkreditrichtline (WIKR) noch immer enorme Ressourcen bei Hypoport, Banken und Partnern gebunden und das Neugeschäft belastet hatte. Die WIKR hat den unschönen Begleiteffekt, dass deutlich weniger Kredite für Wohnimmobilien vergeben werden als bisher, da die Haftung der Banken für notleidende Kredite erheblich ausgeweitet wird. In dem Geschäftsbereich Finanzdienstleister betreibt Hypoport Marktplätze für Unternehmen aus der Finanzbranche. Dazu zählen der internetbasierte Finanzmarktplatz Europace, nach Angaben des Unternehmens "die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkrediten", der Marktplatz "Genopace" für den genossenschaftlichen Bankenbereich und "Finmas" für den Sparkassensektor.
Viel erfreulicher lief es im Sektor Privatkunden, wo man den Fokus auf Produktanbieter legte, die durch die WIKR nicht ausgebremst wurden, und somit das EBIT von €1,2 Mio. auf € 2,5 Mio. mehr als verdoppelt werden konnte. Für das Gesamtjahr rechnet das SDAX-Unternehmen mit einem prozentual leicht zweistelligen Umsatz-Ergebniswachstum. (>>> zur Meldung)
:: Softing
Das Unternehmen teilte Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mit und die waren eher verhalten. Insbesondere in den USA verspürte man eine rückläufige Produktnachfrage, was dann auch Folgeauswirkungen auf die eigene Tochter in Singapur hatte, die hier Auftragsfertigungen übernimmt. Der Umsatz stieg im ersten Quartal zwar auf €17,9 Mio. (Vj. €17,3 Mio.), jedoch fiel das operative EBIT mit €0,8 Mio. (Vj. €1,4 Mio.) deutlich unter die Vorjahreswerte. Dies ist vor allem der Verlagerungen hin zu weniger margenstarkem Geschäft geschuldet, wodurch sich auch das operative EPS auf €0,12 (Vj. €0,21) verringerte. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. März 2016 54% (31. Dezember 2015 51%), während sich die liquiden Mittel auf €8,9 Mio. (31. Dezember 2015 €9,2 Mio. ) beliefen.
Der Auftragsbestand ist mit €9,7 Mio. (€Vj. 9,2 Mio.) unverändert gut. Auch bei Kundenprojekten sind derzeit alle Kapazitäten in der Gruppe voll ausgelastet und so rechnet Softing im Vorjahresvergleich für das Gesamtjahr 2016 in den europäischen Konzerngesellschaften bei Industrial und Automotive mit moderat steigenden Umsatzerlösen, die vom Verhalten einzelner Kunden und noch nicht konjunkturell motiviert sind. Bei den Konzerngesellschaften in den USA geht man ab dem dritten Quartal 2016 aufgrund neuer Produkteinführungen und Lieferzeiten von einer Trendwende aus und auch in Asien wird mit einer Verbesserung der Marktlage zum dritten Quartal 2016 gerechnet. Softing bestätigt daher seine die Prognosen aus dem Ausblick für das Geschäftsjahr 2016 mit einer moderaten Steigerung der Umsätze auf über €85 Mio. und einer Steigerung des operativen EBITs auf €7,5 Mio. (>>> zur Meldung)
Berkshire Hathaway, Hypoport und Softing befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.
Warren Buffets Investmentholding veranstaltet nicht nur die größte Hauptversammlung der Welt, wo in diesem Jahr wieder 40.000 "Pilger" das "Orakel von Omaha" live erleben wollten, sondern man präsentierte auch Zahlen für das erste Quartal 2016. Hier stieg der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8% auf $5,6 Mrd., und das obwohl Berkshire Hathaways Beteiligungen im Energiebereich, in der Versicherungssparte und auch im Eisenbahnsektor unter Druck stehen. So sank das operative Ergebnis dem entsprechend auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12% auf $3,73 Mrd.
Ob bei American Express, Coca-Cola, Deere, Dow Chemical, IBM, Phillips 66, Walmart, überall "brennt" es in Buffets Imperium. Doch der Value Investor lässt sich nicht beirren und kauft hier munter zu, ist er doch überzeugt davon, dass "Corporate America" weiter gut funktionieren und trotz allem konjunkturellen Ungemachs auch über die nächsten Generationen hinweg überdurchschnittliche Renditen abwerfen wird.
Dass Buffett nicht nur an gut gemanagten Beteiligungen verdient, sondern auch selbst ein echtes Asset Berkshire Hathaways ist und bleibt, zeigt der Duracell-Deal, den er mit Procter & Gamble eingefädelt hat. Seine große P&G-Beteiligung stammt aus deren Übernahme von Gilette, wo Buffett frühzeitig eingestiegen war und viel Geld an den Einwegrasierern verdient hat. Da P&G sich von Randbereichen trennt, und im Zuge dessen auch die Batteriesparte Duracell abgeben wollte, fädelte Buffett einen "genialen Deal" ein: er übernimmt Duracell, das P&G mit einer Milliardensumme noch aufpeppte und gibt P&G dafür im Gegenzug alle seine gehaltenen P&G-Aktien als Kaufpreis. Durch dieses Manöver muss Buffett auf die beträchtlichen Kursgewinne seiner P&G-Aktien keine Steuern zahlen - was sich nun im ersten Quartal gewinnsteigernd in dem Zahlenwerk niedergeschlagen hat. Das soll Buffetts Leistung nicht schmälern, im Gegenteil. Man kann sich auch hier nur verneigen vor seinem Riecher für die richtige Idee zur richtigen Zeit. (>>> zur Meldung)
:: Hypoport
Der Finanzdienstleister Hypoprt konnte sein starkes Wachstum aus dem Vorjahr auch im ersten Quartal 2016 fortsetzen. Der Umsatz legte um 7% zu auf €35,7 Mio. und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 42% auf €5,4 Mio, so dass das Ergebnis je Aktie von €0,50 auf €0,70 Cent je Aktie kletterte.
Diese Zahlen sind umso beeindruckender, als dass die neu eingeführte Wohnimmobilienkreditrichtline (WIKR) noch immer enorme Ressourcen bei Hypoport, Banken und Partnern gebunden und das Neugeschäft belastet hatte. Die WIKR hat den unschönen Begleiteffekt, dass deutlich weniger Kredite für Wohnimmobilien vergeben werden als bisher, da die Haftung der Banken für notleidende Kredite erheblich ausgeweitet wird. In dem Geschäftsbereich Finanzdienstleister betreibt Hypoport Marktplätze für Unternehmen aus der Finanzbranche. Dazu zählen der internetbasierte Finanzmarktplatz Europace, nach Angaben des Unternehmens "die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkrediten", der Marktplatz "Genopace" für den genossenschaftlichen Bankenbereich und "Finmas" für den Sparkassensektor.
Viel erfreulicher lief es im Sektor Privatkunden, wo man den Fokus auf Produktanbieter legte, die durch die WIKR nicht ausgebremst wurden, und somit das EBIT von €1,2 Mio. auf € 2,5 Mio. mehr als verdoppelt werden konnte. Für das Gesamtjahr rechnet das SDAX-Unternehmen mit einem prozentual leicht zweistelligen Umsatz-Ergebniswachstum. (>>> zur Meldung)
:: Softing
Das Unternehmen teilte Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mit und die waren eher verhalten. Insbesondere in den USA verspürte man eine rückläufige Produktnachfrage, was dann auch Folgeauswirkungen auf die eigene Tochter in Singapur hatte, die hier Auftragsfertigungen übernimmt. Der Umsatz stieg im ersten Quartal zwar auf €17,9 Mio. (Vj. €17,3 Mio.), jedoch fiel das operative EBIT mit €0,8 Mio. (Vj. €1,4 Mio.) deutlich unter die Vorjahreswerte. Dies ist vor allem der Verlagerungen hin zu weniger margenstarkem Geschäft geschuldet, wodurch sich auch das operative EPS auf €0,12 (Vj. €0,21) verringerte. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. März 2016 54% (31. Dezember 2015 51%), während sich die liquiden Mittel auf €8,9 Mio. (31. Dezember 2015 €9,2 Mio. ) beliefen.
Der Auftragsbestand ist mit €9,7 Mio. (€Vj. 9,2 Mio.) unverändert gut. Auch bei Kundenprojekten sind derzeit alle Kapazitäten in der Gruppe voll ausgelastet und so rechnet Softing im Vorjahresvergleich für das Gesamtjahr 2016 in den europäischen Konzerngesellschaften bei Industrial und Automotive mit moderat steigenden Umsatzerlösen, die vom Verhalten einzelner Kunden und noch nicht konjunkturell motiviert sind. Bei den Konzerngesellschaften in den USA geht man ab dem dritten Quartal 2016 aufgrund neuer Produkteinführungen und Lieferzeiten von einer Trendwende aus und auch in Asien wird mit einer Verbesserung der Marktlage zum dritten Quartal 2016 gerechnet. Softing bestätigt daher seine die Prognosen aus dem Ausblick für das Geschäftsjahr 2016 mit einer moderaten Steigerung der Umsätze auf über €85 Mio. und einer Steigerung des operativen EBITs auf €7,5 Mio. (>>> zur Meldung)
Berkshire Hathaway, Hypoport und Softing befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.
Montag, 2. Mai 2016
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