Freitag, 29. April 2016

Investor-Update: 7C Solarparken, Delignit, MBB, MPC Capital, Western Digital

Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

Earnings-Season führt zu Verwerfungen
Die Unternehmensergebnisse würfeln die Börsenkurse mächtig durcheinander, wer die Erwartungen verfehlt, wird gnadenlos in den Keller geprügelt. Ob Apple, Alphabet, Microsoft, Corning, Western Digital, es gibt keine Gnade. Und die Kehrseite der Medaille sind Kursfeuerwerke bei Übertreffen der Erwartungen, wie bei Facebook, Amazon oder Genworth Financial.

Wie ein roter Faden zieht sich durch die Ergebnisse, dass der starke Dollar belastet und die Nachfrageschwäche aus China und den Schwellenländern sich negativ auswirkt. Da nun der Mai ansteht und damit die beste Zeit für Aktien auf einige Monate saisonal erst einmal vorüber ist, wird das Stock-Picking noch wichtiger, um in einem Gesamtmarkt, der keine großartigen positiven Impulse setzen dürfte, nicht unter die Räder zu kommen.

 Quelle: CNN Money - Fear and Greed Index 
Fear-and-Greed-Index gibt spürbar nach
Der Angst-und-Gier-Index hält sich wacker im grünen Bereich, ist aber von 74 auf 63 Punkte gefallen. Die Stimmung trübt sich also ein und weicht gesunder Skepsis, was an sich kein schlechtes Zeichen ist. Realitätssinn schadet auch an der Börse nicht und gerade die Blue Chips sind doch relativ hoch bewertet, was nur dann zu rechtfertigen ist, wenn die Unternehmensgewinne damit Schritt halten. Da dies zuletzt immer seltener der Fall ist, sollten Anleger hier vorsichtiger werden - vielfach werden die Gewinne je Aktie überwiegend durch Financial Engineering bestimmt, also durch die positiven Auswirkungen von Aktienrückkäufen, und das ist alleine keine gesunde Basis für weiter steigende Kurse.

Im Gegenzug finden sich bei den Nebenwerten durchaus noch Perlen, deren Potenzial noch nicht erkannt wurde oder noch nicht ausgeschöpft ist. Ich habe zuletzt schon verstärkt diesem Bereich höher gewichtet und bei Verkäufen der großen Werte eher in die Nischenaktien investiert. Mit teilweise recht beeindruckenden Erfolgen, aber auch nicht immer. Auch bei den kleinen Werten ist man vor Enttäuschungen und bösen Überraschungen nicht gefeit. Deshalb kommt man um eine seriöse Analyse und Bewertung aufgrund der Geschäftsberichte nicht herum. Sofern man nicht Roulette spielen will...

Zahlen & Mehr: Corning, Ströer, Suncor Energy, Surteco, Vectron

:: Corning
Der Glasspezialist Corning Inc. konnte im ersten Quartal nicht glänzen. Die Umsätze sanken im Jahresvergleich um 10,7% auf 2,17 Mrd. und lagen damit um Einiges unter den Analystenerwartungen von $2,24 Mrd. Beim Ergebnis je Aktie wurden hingegen die Erwartungen mit $0,28 je Aktie erfüllt. Allerdings kam der Ausblick des Unternehmens überhaupt nicht gut an, denn dieser ist doch sehr verhalten, obwohl man vor der Einführung neuer Glas-Produkte steht. (>>> zur Meldung)

:: Ströer
Der ins Fadenkreuz einer Short-Attacke geratene Werbespezialist Ströer ist operativ hervorragend ins Jahr 2016 gestartet, wie die Zahlen zum ersten Quartal belegen. Der Konzernumsatz wuchs deutlich um 40% auf €226,2 Mio., wobei das organische Wachstum ohne Zukäufe 11,5% betrug. Das operational EBITDA stieg um nahezu 72% auf €45,3 Mio. und erstmalig konnte in einem 1. Quartal ein positives Ergebnis erzielt werden und zwar in Höhe von €5,1 Mio. Vor diesem Hintergrund hob das Unternehmen seine Prognose für das Geschäftsjahr 2016 an und rechnet nun mit mehr als €280 Mio. operationalem EBITDA (bisher €270 bis €280 Mio. bei einem Umsatz zwischen €1,1 und €1,2 Mrd. (>>> zur Meldung)

:: Suncor Energy
Der Ölsandwäscher und Raffineriebetreiber Suncor musste dem niedrigen Ölpreis Tribut zollen und für das erste Quartal 2016 einen operativen Verlust vermelden. Der um Einmaleffekte bereinigte Verlust betrug C$500 Mio. oder C$0,33 je Aktie, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein operativer Gewinn von C$175 Mio. oder C$0,12 je Aktie in den Büchern stand. Der Nettogewinn hingegen stieg auf C$257 Mio. oder C$0,17 je Aktie, insbesondere aufgrund nicht-cashwirksamer Erträge und der Reduzierung von Finanzierungskosten.

Nach der erfolgreichen Komplettübernahme von Canadian Oil Sands hat sich Suncor nun für C$937 Mio. den 5-Prozent-Anteil von Murphy Oil Corp's 5 im Syncrude Oil Sands Project, gesichert und so seinen Anteil an diesem Joint-Venture auf nunmehr 53,74% ausgebaut. (>>> zur Meldung, Engl.)

:: Surteco
Die Surteco SE ist einer der weltweit führenden Hersteller von dekorativen Oberflächenmaterialien und konnte im Berichtsjahr 2015 erfreulich zulegen. So erreichte der Konzernumsatz mit €638,4 Mio.(2014: €618,5 Mio.) ein erneutes Rekordniveau und beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte Surteco trotz substanzieller Integrationskosten für die Konzentration der deutschen Dekordruckaktivitäten mit €31,1 Mio. ein Plus von 13% gegenüber dem 2014er Wert von €27,6 Mio. erzielen. Ein deutlich verbessertes Finanzergebnis führte zu einem Anstieg des Vorsteuergewinns von €22,3 Mio. in 2014 auf nun €26,8 Mio, so dass sich nach Steuern ein Gewinn von €17,7 Mio. bzw. ein Ergebnis je Aktie von €1,14 ergibt. Vor diesem Hintergrund wird der Hauptversammlung eine 16-prozentige Erhöhung der Dividende auf €0,80 EUR je Aktie (vorher €0,70) vorgeschlagen. (>>> zur Meldung)

:: Vectron
Die Vectron Systems AG hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Nettoergebnis von €1,2 Mio. abgeschlossen, einer Steigerung um 127% gegenüber dem Vorjahreswert von €0,5 Mio. Der Umsatz lag mit €25,2 Mio. um 12,5% über dem Vorjahreswert von €22,4 Mio., während das EBIT €2,1 Mio. betrug (Vorjahr €1,0 Mio.). Dabei konnte der Rohertrag mit 59% relativ konstant gehalten werden. (>>> zur Meldung)

Corning, Suncor Energy, Surteco und Vectron befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.

Zahlen & Mehr: Apple, Genworth Financial, Johnson & Johnson, KKR, PayPal, Western Digital

:: Apple
Eben wurde bekannt, dass sich der aktivistische Investor Carl Icahn inzwischen vollständig aus Apple zurückgezogen und alle seine Aktien auf den Markt geworfen hat. Und das, obwohl er Apple öffentlich mit einem fairen Wert von $240 angesetzt hat. Ich hatte bereits vor einiger Zeit vermutet, dass er hier die Privatanleger aufs Glatteis zu führen versucht, um sein eigenes milliardenschweres Aktienpaket loswerden zu können, ohne dass ihm der Kurs total einbricht ("Verschleuderte Carl Icahn seine Apple-Aktien 50 Prozent unter Wert?"). Nun, das Manöver war ziemlich offensichtlich und auch wenn Icahn nun auf regulatorische Einflussnahmen in China als Begründung abzielt, ging es ihm doch alleine um seinen eigenen Profit. Auch vorgeschobene Gründe sind Gründe und Icahn verdiente an seinen "Apfeltagen" unterm Strich rund $1,5 Mrd.... (>>> zur Meldung)

:: Genworth Financial
Der Versicherungskonzern Genworth Financial Inc. musste im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch von 66% hinnehmen, schlug damit die Markterwartungen jedoch deutlich. Das Unternehmen, das die ehemalige Versicherungssparte des Industriegiganten General Electric war, wird aktuell zusammengeschrumpft, um durch das Absenken der Verschuldung wieder auf Kurs zu kommen, nachdem man für das Geschäftsjahr 2014 einen Rekordverlust von mehr als §1,2 Mrd. ausweisen musste. Der Nettogewinn fiel von $154 Mio. oder $0,31 je Aktie auf $53 bzw. $0,11 je Aktie. Der operative Gewinn, der auch Ergebnisse aus Investmentgeschäften enthält, lag bei $0,21 je Aktie und damit deutlich über den Erwartungen. (>>> zur Meldung, Engl.)

:: Johnson & Johnson
Beim Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson laufen die Geschäfte rund, hauptsächlich der starke Dollar und das Abgeben von Geschäftsbereichen haben das Zahlenwerk etwas belastet. Die weltweit 127.500 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von $70,1 Mrd. (Vorjahr: $74,3 Mrd.) und dabei einem Gewinn in Höhe von $15,4 Mrd. (Vorjahr: $16,3 Mrd.) und so wird das Unternehmen das 54. Jahr in Folge seine Dividende steigern. Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2016 wird die Dividende von $0,75 auf $0,80 je Aktie angehoben, was einer Steigerung von 6,7% entspricht. (>>> zur Meldung).

:: KKR
Der Finanzinvestor KKR & Co. L.P. wird von den Börsenturbulenzen und dem niedrigen Ölpreis mächtig in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere seine großen börsennotierten Beteiligungen, Walgreen Alliance Boots und First Data mussten im ersten Quartal 2016 Kursverluste hinnehmen und das wirkte sich stark in den Zahlen der Private Equity Gesellschaft aus. So musste ein Nettoergebnis, das sowohl unrealisierte als auch realisierte Profite enthält, von Minus $553 Mio. bzw. $-0,65 je Aktie ausgewiesen werden, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von $526 Mio. zu Buche stand. KKR ist stark von der Börsenverfassung abhängig und die taumelnden Aktienkurse hatten starke Auswirkungen auf die Ergebnisse. Umgekehrt wirken anziehende Börsenkurs allerdings ebenso stark und wie ein Turbo auf das KKRs Zahlenwerk. (>>> zur Meldung, Engl.)

:: PayPal
Der Zahlungsdienstleister PayPal Inc. kann sich im immer härter umkämpften Markt der Online- und Mobilbezahldienste behaupten. So kletterten im ersten Quartal 2016 die Erlöse im Vorjahresvergleich um 19% auf $2,5 Mrd. und der Überschuss konnte sogar um 43% auf $365 Mio. zulegen. Die Zahl der aktiven PayPal-Kundenkonten stieg um 11,5% auf 184 Mio und es wurden insgesamt 1,41 Mrd. Transaktionen wurden abgewickelt (>>> zur Meldung)

:: Western Digital
Der Speicher-Spezialist Western Digital ist unbestritten das Sorgenkind auf meiner Empfehlungsliste und der Aktienkurs notiert tief im Minus. Und die vorgelegten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal sind nicht dazu geeignet, hieran etwas zu ändern. Kurz vor der angestrebten Übernahme des Konkurrenten SanDisk musste WDC einen Umsatzrückgang um 21% bekanntgeben und ein Absinken des Nettogewinns auf nur noch $283 Mio., nachdem vor einem Jahr noch von $441 Mio. verdient worden waren. Auch wenn der weiter schrumpfende PC-Markt seine Spuren hinterlässt, kann man diese Zahlen nur als große Enttäuschung ansehen. (>>> zur Meldung, Engl.)


Genworth Financial, Johnson & Johnson, KKR, PayPal und Western Digital befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.

Donnerstag, 28. April 2016

Andere Ansichten zum Glaubensverlust bei Apple

Die ARD Börse nimmt in ihrem Artikel "Apple macht schlapp" die jüngsten Quartalszahlen und insbesondere das enttäuschende Abschneiden der Iphoneverkäufe unter die Lupe. Zwei Drittel seiner Einnahmen erziele der Tech-Konzern mit dem Smartphone, doch nun seien die Verkaufszahlen erstmals zurückgegangen.Zwar habe Apple im letzten Quartal noch immer 51,2 Mio. Iphones verkauft, dies seien jedoch 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Erlöse schrumpften im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf $ 50,56 Mrd., was der erste Erlösrückgang seit 13 Jahren gewesen sei. Der Gewinn sei sogar um über 23 Prozent auf $10,5 Mrd.  eingebrochen.

Apple verdient zwar weiterhin viel Geld mit seinen Produkten, doch scheint man keine Idee zu haben, wie man den Niedergang stoppen könnte. Innovationsführer ist man schon lange nicht mehr, die Iphones sind eher zweitklassige, was Technik und Neuerungen angeht. Und nun will man mit einer "Billigversion" die Verkaufszahlen pushen, allerdings zulasten der bisher extrem hohen Marge. Aus meiner Sicht kein erfolgversprechender Weg, denn Apple kanibalisiert seine Hochmargenprodukte und zerstört damit sein Image - für das die Leute letztlich so viel Geld ausgeben.

Ich hatte nach rund 100 Prozent Kursgewinn in nur einem Jahr, nachdem ich im Sommer 2014 eingestiegen war ("Ist Apple noch ein Investment wert?"), meine Aktien bei rund €120 verkauft ("Apple, it's time to say goodbye!"). Das hohe Risiko, das ich in der Abhängigkeit vom Iphone sah und das immer weiter zunimmt, wurde einfach zu groß, das Chance-Risiko-Verhältnis passt(e) nicht mehr. Und während der Iphone-Absatz damals noch zulegen konnte ("Der Apple fällt nicht weit vom Stamm... aber tief"), geht er inzwischen zurück und legt Apple Dilemma als "Ein-Produkt-Unternehmen" schonungslos offen. Alle sonstigen Erfolge Apples haben so gut wie keinen Einfluss auf Umsatz, Gewinn und Cashflow. Ein massives Klumpenrisiko, das auch den Aktienkurs immer stärker belastet. Läuft das Iphone nicht, ist der Apple-Kurs selbst bei €50 noch überbewertet. Ich sehe mich in meiner negativen Einschätzung zu Apple vollauf bestätigt und werde die Aktie auch künftig meiden. Solange Apple es nicht schafft, seine Abhängigkeit vom Iphone erheblich zu verringern, bleibt Apple trotz der hohen Cashflows, der hohen Liquidität, der hohen Aktienrückkäufe und der optisch niedrigen Bewertung eine Value-Trap.

Überraschungscoup: Aurelius zündet den Dividendenturbo!

Der Finanzinvestor Aurelius ist erfolgreich ins Jahr 2016 gestartet und zwar so erfolgreich, dass man die bereits angekündigte Sonderdividende für das Geschäftsjahr 2015 kräftig erhöhen wird. Anstelle der avisierten €0,55 je Aktie sollen die Aktionäre auf der am 9. Juni stattfindenden Hauptversammlung über eine Gesamtdividende von €2,45 je Aktie befinden, was einen neuen Rekordwert darstellt. Neben der um 10 Cents auf €0,90 erhöhten Basisdividende soll es nun noch €1,55 je Aktie als Partizipationsdividende oben drauf geben. Beim aktuellen Börsenkurs von €53 käme Aurelius so auf eine stattliche Dividendenrendite von 4,6%.

Grundlage dieser Dividendenanhebung sind die erfolgreichen Exits des Jahres 2015 und im ersten Quartal 2016, die zu einem sehr hohen Bestand an liquiden Mitteln geführt haben, die Aurelius seinen Aktionären zugute kommen lassen will.

Aurelius befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und ist die größte Position in meinem Depot.

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Dienstag, 26. April 2016

Zahlen & Mehr: Aurelius, Berentzen, MBB, mVISE, Steico, WCM

:: Aurelius
Der Finanzinvestor Aurelius hat weitere Anteile an seiner Beteiligung am Spirituosenhersteller Berentzen abgegeben. Der niederländische Finanzinvestor Monolith wird rund 10,4% der Aktien übernehmen, so dass der Aurelius-Anteil weiter auf 18,8% absinkt. Aurelius hatte kürzlich bereits mit dem Verkauf seines Aktienpakets von vormals 51,04% begonnen. (>>> zur Meldung)

:: MBB
Die Beteiligungsgesellschaft MBB hat Zahlen zum ersten Quartal 2016 vorgelegt und einen Rekordumsatz in Höhe von €78,2 Mio. gegenüber €60,2 Mio. im Vorjahresquartal erzielt. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 29,8%. Das EBITDA stieg um 21,1% auf €7,8 Mio. das Ergebnis je Aktie belief sich auf €0,56 nach €0,47 in den ersten drei Monaten des Vorjahres und stieg damit um 19,1%. Das Eigenkapital stieg auf 91,9 Mio. EUR nach 87,6 Mio. EUR zum Jahresende 2015, so dass sich die Eigenkapitalquote auf 39,3% zum Ende des ersten Quartals 2016 erhöhte. MBB verfügt damit unverändert über eine signifikante Liquiditätsausstattung, um aus eigener Kraft in Tochterunternehmen und Wachstum durch Unternehmenserwerb zu investieren. Die sehr guten Ergebnisse spiegeln das organische Wachstum in sämtlichen Tochtergesellschaften des MBB Konzerns wider und übertreffen die Unternehmensplanung für das erste Quartal. Die Ergebnisse untermauern zudem die zunehmend konservativ erscheinende Prognose von 300 Mio. EUR Umsatz und €2,00 EPS für das Geschäftsjahr 2016. Darüber hinaus zeigt sich, dass sich die hohen Erwartungen, die mit der Übernahme der Aumann-Gruppe verbunden sind, erfüllen, den MBB-Chef Nesemeier "als vermutlich bester Zukauf" bezeichnete, den MBB jemals getätigt habe.

Wenn man sich ein paar Jahre zurück erinnert, gab es damals den Zukauf der Claas Fertigungstechnik, der auf Schlag den Umsatz der MBB-Gruppe verdoppelte und die gewinne überproportional steigerte. Es war bereits nach dem ersten Quartal absehbar, dass die weiteren Quartalszahlen und das Jahresergebnis mit großen Steigerungen verbunden sein würden und der Aktienkurs zog mit den jeweils nach oben angepassten Prognosen immer weiter stark mit. Diese Geschichte könnte sich aufgrund des Aumann-Zukaufs in diesem Jahr wiederholen; eine (oder mehrere) Anpassung der Jahresprognosen ist nur eine Frage der Zeit. Und der Aktienkurs dürfte über das Jahr gesehen immer wieder davon beflügelt werden und auf neue Hochs vorstoßen. (>>> zur Meldung)

:: mVISE
Die mVISE AGist ein Spezialist für cloudbasierte mobile Digitalisierung und hat heute ihre abschließenden Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 bekannt gegeben. Dabei wurden die vorab gemeldeten Zahlen aus dem März weitgehend bestätigt. So konnte mVISE im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr die Gesamtleistung  auf €5,86 Mio. (Vorjahr: € 2,14 Mio.) gesteigert werden und der. Der Jahresfehlbetrag konnte von einem negativen EBITDA in Höhe von €-1,18 Mio. auf ein um Einmalaufwendungen bereinigtes EBITDA in Höhe von €-0,38 Mio. gesenkt werden. Nachdem in 2015 umfassenden Reorganisationen und Neuorientierungen erfolgten, peilt das Unternehmen weitere Umsatzsteigerungen und ab dem zweiten Quartal 2016 ein kontinuierlich positives Ergebnis an. (>>> zur Meldung)

:: Steico
Der Dämmmittelhersteller Steico kommt immer besser in Schwung, auch aufgrund des milden Winters. Die Zahlen zum Jahresabschluss 2015 und zum ersten Quartal 2016 lassen jedenfalls aufhorchen. Die Umsatzerlöse stiegen 2015 um 8,1% auf €188,9 Mio. nach €174,7 Mio. im Vorjahr und der Gewinn je Aktie legte um 36,9% auf €0,63 zu nach €0,46 in 2014. Daher soll die Hauptversammlung Ende Juni eine um 3 Cents auf €0,15 je Aktie erhöhte Dividende beschließen.

Im ersten Quartal zahlten sich die hohen Investitionen in neue Maschinen und Produkte weiter aus. Das Umsatzwachstum lag bei 4,7%, während der Periodenüberschuss auf €2,7 Mio. hochschnellte nach €0,7 Mio. im Vorjahresquartal. Die Erhöhung der Margen läuft somit wie geplant und dürfte auch in den nächsten Quartalen weiter für Freude sorgen. (>>> zur Meldung ,PDF)

:: WCM
Auch Gewerbeimmobilienspezialist WCM hat Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 vorgelegt und einen kräftigen Sprung zu verzeichnen. Wo wurde im Geschäftsjahr 2015 nach ungeprüften IFRS-Zahlen ein Konzernergebnis von €57,7 Mio. erzielt, nach €1,2 Mio. im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie stieg von €0,08 in 2014 auf €0,72 im Jahr 2015, während die Funds from Operations (FFO) auf €7,9 Mio. hochschnellten. Der Net Asset Value (NAV) nach EPRA betrug zum Jahresultimo 2015 €290,6 Mio. Euro oder €2,38 pro Aktie. Der absolute Wert überstieg Ende 2015 bereits die 500 Mio-Euro-Marke.

Bei diesen Zahlen ist zu berücksichtigen, dass WCM erst Ende 2014 wieder den operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen hat und daher die Vergleichswerte eine sehr niedrige Basis aufweisen. Insbesondere weist das EPS auch Zuschreibungen beim Wert der Immobilien als Gewinne aus, weil die Bilanzierungsmethode nach IFRS nicht denen nach HGB entspricht, wo sich bei Immobilienvermögen hohe stille Reserven aufbauen, die erst beim Verkauf zutrage treten. Nach den IAS (International Accounting Standards) wirken sich die Wertveränderungen unmittelbar auf das Ergebnis aus, sowohl positiv als auch ggf. negativ.

Der Auf- und Ausbau des Immobilienportfolios geht voran und für das laufende Jahr sind zahlreiche Zukäufe geplant, wie die Unternehmenspräsentation von Dezember 2015 zeigt. (>>> zur Meldung)


Aurelius, MBB, mVISE, Steico und WCM befinden sich auf meiner Empfehlungsliste.

Montag, 25. April 2016

Investor-Update: Blackstone, BYD, Funkwerk, MPC Capital, Publity, Starbucks, Ströer, Surteco, Vectron, WCM

Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

DAX über 10.000, Dow über 18.000
Es ist schon ein paar Wochen her, dass ich ein Investor-Update veröffentlicht habe, aber die Tage um Ostern habe ich ich ganz entspannt und ab des Börsengeschehens verbracht. Jedenfalls als Investor. Keine Transaktionen, aber jede Menge Research und Überlegungen.

Die Stimmung an den Börsen ist weiterhin nervös, geradezu gereizt. Die Tagesschwankungen sind sehr hoch, gerade bei DAX und Öl und doch haben sich beide von ihren Tiefs deutlich erholt und kratzen an ihren Jahreshochs. Ebenso der Dow Jones Index. Die jüngst begonnen Quartalsberichtssaison zeigt aber auch, dass Verfehlungen der Markterwartungen gnadenlos abgestraft werden und die daraus resultierenden Kurseinbrüche bieten für coole Anleger tolle Chancen, um ihre Positionen aufzustocken oder bei verpassten Aktien doch noch günstig zum Zuge zu kommen.

Börsenweisheit der Woche 17/2016

"Die Disziplin eines Value Investors liegt darin, ein hervorragendes Unternehmen mit einem fähigen Management und guten Perspektiven zu finden - und auf den richtigen Einstiegskurs warten zu können."
(Warren Buffett)

Freitag, 22. April 2016

Starbucks bleibt nach Quartalszahlen weiter heiß

Die Kaffehaus-Kette Starbucks hat gestern Abend nachbörslich Zahlen für das abgelaufene erste Quartal vorgelegt und die zeigen vor allem eines: das Wachstum ist intakt, die Gewinne steigen, alles läuft rund. Dennoch spricht der Kurs eine andere Sprache, denn die Analysten hatten noch mehr erwartet. Tja, das ist deren Problem, langfristig orientierte Anleger nehmen unmotivierte Kursrücksetzer bei Qualitätstiteln gerne als Kaufgelegenheiten wahr. Aber der Reihe nach...

Im ersten Quartal ging es mit den Umsätzen wieder aufwärts, nachdem im Vorquartal insbesondere das Europageschäft enttäuscht hatte. Die Anschläge von Paris hatten hier erheblichen Einfluss. Der Überschuss stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16% auf $575 Mio an und das lag überwiegend an den herausragenden Zahlen in Nordamerika, wo Starbucks nach wie vor die meisten seiner knapp 24.000 Läden betreibt. $3,5 Mrd. der um 9% auf $5 Mrd. gesteigerten Erlöse stammen aus den USA und Kanada. Die operative Marge kletterte dabei von 17 auf 17,3 Prozent, was nichts anderes heißt, als dass Starbucks an jedem Kaffee noch mehr verdient.

Anzahl der Läden steigt weiter
Starbucks hat zum Ende des ersten Quartals die Zahl seiner Filialen im Jahresvergleich um 8% auf nun beinahe 24.000 Läden erhöht und insgesamt sollen im laufenden Jahr weltweit 1.800 neue Filialen eröffnet werden, davon 700 in den USA. Damit sollen auch die erwarteten Umsatzrückgänge in Asien kompensiert werden, wo das Geschäft als herausfordernd eingestuft wird. In Deutschland hatte Starbucks die eigenen Läden kürzlich an einen polnischen Franchise-Nehmer abgegeben, der bereits in Polen viele Starbucks-Filialen betreibt.


 Starbucks (Quelle: comdirect.de) 
Ausblick
Starbucks möchte im nächsten Quartal zwischen $0,47 und $0,48 je Aktie Gewinn erzielen. Auch dank der neuen Filialen will man auf Jahressicht beim Umsatz um mindestens 10 Prozent wachsen und peilt ein EPS zwischen $1,85 und $1,86 an und damit den unteren Wert des Korridors leicht angehoben.

Starbucks befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot. Die Zahlen zeigen, dass die Wachstumsstory voll intakt ist und Starbucks mit hohem Tempo weiter wächst. Insbesondere gelingt es dem Unternehmen dabei, die Profitabilität immer noch weiter zu steigern und daher habe ich den heutigen Kursrücksetzer für eine Aufstockung meiner Position genutzt. Starbucks bleibt für mich der Top-Pick im Restaurant-Bereich.


Microsoft patzt bei den Quartalszahlen. Wirklich?

Der Tech-Gigant Microsoft hat Quartalszahlen vorgelegt und die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Allerdings gibt es Licht und Schatten und das eine oder andere Missverständnis.

Bad news, good news, real news
Der Überschuss fiel im Jahresvergleich um rund ein Viertel auf $3,76 Mrd. und die Erlöse sanken im dritten Geschäftsquartal um 5,5% auf $20,53 Mrd. Beim Gewinn je Aktie wurden $0,64 je Aktie erwartet, Microsoft "lieferte" nur $0,62. Nachbörslich ging der Aktienkurs daher um mehr als 5% Auf Tauchstation. Allerdings enthält das EPS eine unerwartete Steuernachzahlung, die einen Effekt von $0,04 je Aktie ausmacht - operativ hat Microsoft die Erwartungen also eigentlich übertroffen.

Dann eine traurige Nachricht: die X-Box 360 wird eingestellt, die Restbestände werden noch abverkauft. Doch ist natürlich im Hinterkopf zu behalten, dass seit Ende 2013 bereits das Nachfolgemodell X-Box One auf dem Markt ist, also sollten die Tränen schnell wieder trocknen.

Beim Gerätegeschäft stiegen die Erlöse der Surface-Tablets im Jahresvergleich um 61% auf mehr als $1 Mrd, wohingegen immer weniger Lumia-Smartphones abgesetzt werden können. Ihre Verkaufszahlen sackte auf 2,3 Millionen Geräte ab.

Da die PC-Absätze zurückgingen, fielen auch die Windows-Zahlen schlechter aus als erhofft. Die Windows-Erlöse sanken um zwei Prozent, was angesichts des allgemeinen Rückgangs der PC-Verkäufe um ein Zehntel noch ein ziemlich passables Ergebnis ist. Auch dank Windows 10 wurden mehr teurere Computer verkauft als vor einem Jahr.


 Microsoft (Quelle: comdirect.de) 
Office, Surface und die Cloud sind top, Lumia bleibt flop
Die Office-Sparte legte beim Umsatz um 1% auf gut $6,5 Mrd. zu, wobei die Online-Variante Office 365 bereits 22,2 Millionen zahlende Kunden hat. Und hier betreten wir den hoffnungsvollsten Bereich des Konzerns, die Welt der Wolke(n). Denn das Cloud-Geschäft erwies sich erneut als wichtige Stütze für den Windows-Konzern, wo der Umsatz im Jahresvergleich um gut 3% auf rund $6,1 Mrd. gesteigert werden konnte. Alleine die Erlöse der Cloud-Plattform Azure konnten  mehr als verdoppelt werden.

Und das Cloud-Geschäft ist der Kern der Strategie "mobile first, cloud first" des Konzernchefs Satya Nadella, denn im Cloud-Geschäft können Kunden über das Internet Software und Speicherkapazität nutzen, die ihnen von externen Rechnern zur Verfügung gestellt werden. Damit soll Microsoft unabhängiger von den angestammten Software-Produkten werden und den damit verbundenen einmaligen Lizenzerlösen. Ziel ist stattdessen, wiederkehrende Gebühreneinnahmen zu erzielen, die weniger schwankungsanfällig und stetiger sind.

Fazit
Microsoft hat mit Gegenwind zu kämpfen, seine Lumia-Telefone sind kein großer Bringer, der Dollar knabbert währungsbedingt an Umsätzen und Ergebnis und die Windowssparte kommt beim Umbau nicht ganz so schnell voran wie erhofft. Andererseits punktet Microsoft bei den Zukunftsthemen Cloud und Plattformunabhängigkeit und ist wieder zu einem der führenden Innovationsträger der Tech-Branche geworden. Mit der plattformübergreifenden Strategie setzt Nadella auf Kooperation statt Konfrontation und will so die Microsoft-Produkte auch auf Android-Telefone und Apple-Produkte bringen. Dazu passt auch die Meldung, dass Alphabet, die Mutter von Google, Chrome und Android, und Microsoft sich darauf verständigt hätten, ihre gegenseitigen Patentklagen und Streitigkeiten vor Regulierungsbehörden zu beenden. Stattdessen wolle man sich dem "fairen Konkurrenzkampf" widmen.

Microsoft befindet sich schon seit mehreren Jahren auf meiner Empfehlungsliste und die heutige Kursdelle bietet aus meiner Sicht eine gute Einstiegs- bzw. Nachkaufgelegenheit.

Dienstag, 19. April 2016

Publity peilt nach rasantem ersten Quartal Gewinnverdopplung in 2016 an

Die Publity AG, ein Investor und Asset-Manager im Bereich deutscher Büroimmobilien, berichtete heute über den Verlauf des ersten Quartals 2016. Gemeinsam mit Joint-Venture-Partnern hat man weitere AUM (Assets under Management) im Wert von €360 Mio. übernommen und steuert damit auf die für dieses Jahr angepeilten €3 Mrd. zu. Ende 2016 2015 lagen die AUM noch bei €1,6 Mrd. und bis Ende 2017 soll der Bestand sogar auf €5 Mrd. anwachsen.

Mit diesen beeindruckenden Zahlen dürften nun auch die Irritationen wegen der Kapitalerhöhung vom Tisch sein, denn Publity belegt eindrucksvoll, dass diese frischen Eigenmittel dringend für das starke und profitable Wachstum benötigt werden. Die hieraus resultierenden Provisionen bilden den Kern der Erträge von Publity.

Das erforderliche Eigenkapital für den Ausbau der Assets under Managements ist Publity bereits vollständig durch die Joint Venture Partner vertraglich zugesichert. Der Erwerb wird zudem durch Fremdkapital zu attraktiven Konditionen finanziert, und soll mittelfristig zu einem Fremdfinanzierungsquote (Loan-to-Value) von bis zu 60% führen. Und dank der Kapitalerhöhung steht auch der Finanzierungsanteil von Publity als Co-Investor von bis zu 3 Prozent der Investments für das Wachstum der kommenden 12 Monate bereits komplett zur Verfügung.

Auf Basis dieser Entwicklung und der prall gefüllten Deal-Pipeline geht Publity davon aus, in diesem Jahr das EBIT auf rund €37,5 Mio. zu steigern nach zuvor €20,3 Mio. Das Nettoergebnis soll sich dabei auf ca. €25 Mio. Euro im Jahresvergleich sogar verdoppeln. Die Umsatz-Prognose für 2016 liegt bei rund 44 Mio. Euro nach 22,9 Mio. Euro in 2015.

 Publity (Quelle: comdirect.de) 
Hohe Dividendenrendite zu erwarten
Da Publity auch künftig die Aktionäre am Unternehmenserfolg direkt beteiligen will, wird eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgt, die eine Ausschüttung von mindestens 50 Prozent des Unternehmensgewinns vorsieht. Zuletzt hatte dies zu einer Dividendenzahlung von €2 je Aktie für das Geschäftsjahr 2015 geführt und bei Erreichend er Ziele sollten dieser Ausschüttungsbetrag in 2016 deutlich übertroffen werden - was auf der aktuellen Kursbasis von knapp €36 zu einer Dividendenrendite von fast 10 Prozent führen würde.

Fazit
Publity ist kein klassischer Immobilienwert, sondern eher ein Full-Service-Finanzinvestor im Bereich deutscher Büroimmobilien und gerade dieses einmalige Geschäftsmodell birgt viel Phantasie und Potenzial. Publity befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und als größte Position in meinem Depot. Die anvisierte Gewinnverdopplung mit entsprechend steigender Dividende und einer möglichen zweistelligen Dividendenrendite zeigen die deutliche Unterbewertung der Aktie an. Es dürfte nur eine Frage der Zeit - und zwar einer eher kurzen - sein, bis der Kurs die Marke von €40 wieder überschreitet. Und auch darüber hinaus besteht noch weiteres Steigerungspotenzial, wenn Publity so konsequent und schnell seine Wachstumsziele bei Umsatz, AUM und Ergebnis auf die Straße bringt.

Montag, 18. April 2016

Börsenweisheit der Woche 16/2016

"Die größten Gewinne macht man mit Aktien, deren Börsenkurs unter dem wahren Wert des Unternehmens liegt."
(Gottfried Heller)

Donnerstag, 14. April 2016

Deutsche Rohstoff AG forciert ihr Öl- und Gas-Bohrprogramm in den USA

Die Deutsche Rohstoff AG (DRAG) gab heute ein Update zu ihren Öl- und Gasbohrungen in den USA heraus, wo ihre Töchter Cub Creek Energy (CCE) und Elster Oil and Gas (EOG) die Erschließung ihrer Flächen im Kerngebiet des Wattenberg-Felds in Colorado vorantreiben.

Cub Creek Energy plant, ab Anfang Juni nacheinander 20 Bohrungen von zwei Bohrplätzen abzuteufen und hat einen entsprechenden Vertrag mit einem Bohrunternehmen abgeschlossen. CCE geht davon aus, dass die Kosten pro Bohrung (1 Meile laterale Strecke) sich auf $2,5 bis 2,7 Mio. belaufen werden und damit deutlich unter den Kosten liegen, die noch 2014 üblich waren, als der Aufwand für eine Horizontalbohrung bei $4,0 bis 4,5 Mio. lag. Allerdings schließt CCE eine weitere Kostenreduzierung in den kommenden Monaten nicht aus.

Bei beiden Bohrplätzen verfügt CCE über einen signifikanten wirtschaftlichen Anteil (Working Interest); beim ersten Bohrplatzes liegt dieser bei fast 100%, im Falle des zweiten Bohrplatzes bei 55% mit der Möglichkeit, dass sich der Anteil noch auf rund 80% erhöht. Sofern die Ölpreise im Laufe des Jahres weiter anziehen sollten, plant CCE den Start weiterer 12 Bohrungen von einem dritten Bohrplatz aus.

Nachdem CCE im März eine 3D-seismische Untersuchung eines wesentlichen Teils seiner Flächen durchgeführt hat, stehen aufgrund der positiven Ergebnisse nunmehr vier Bohrplätze zur Verfügung, von denen sofort gebohrt werden kann. Die Kosten der Seismik lagen bei rund $260.000, während eine vergleichbare Seismikkampagne, die die damalige DRAG-Tochter Tekton Energy 2013 durchgeführt hatte, damals noch knapp $ 600.000 gekostet hatte. Tekton wurde Anfang 2014 von der DRAG mit hohem Gewinn verkauft und diese sitzt seitdem auf einem enormen Cash-Berg, den man nun sukzessive in neue Rohstoffförderungen investiert.

 Deutsche Rohstoff (Quelle: comdirect.de) 
Elster Oil and Gas beteiligt sich an sechs neuen Horizontalbohrungen, die Ende März vom gleichen Bohrplatz begonnen wurden, von dem bereits vergangenen Sommer fünf Bohrungen unternommen wurden. Diese waren im September in Produktion gegangen und haben durchgehend sehr gute Produktionsergebnisse erbracht.

Des Weiteren werden EOG voraussichtlich ab Juni 2016 Umsätze aus sogenannten Mineral Rights (Royalties) zufließen. Diese Royalties bestehen bei der 100%igen Tochter von EOG, der Diamond Valley LLC, auf deren Flächen der Inhaber der Leases neun Bohrungen niedergebracht hat. Diese Bohrungen sollen in den kommenden Tagen fertig gestellt werden und voraussichtlich bis Anfang Juni mit der Produktion beginnen. EOG musste bei diesen Bohrungen kein Co-Investment tätigen und trägt auch keine laufenden Kosten mit.

Ich hatte die DRAG bereits vor einiger Zeit auf meine Empfehlungsliste genommen und sie hat seitdem ziemlich schwach performt. Der Absturz des Ölpreises hat hier seinen Tribut gefordert, obwohl die DRAG bereits damals keine Öl- und Gasförderung mehr hatte, sondern diesen mit hohem Gewinn zu Cash gemacht hatte. Allerdings sind auch die übrigen Aktivitäten im Rohstoffsektor unter Druck, insbesondere die Wolfram-Aktivitäten der Tochter Almonty und die Kupfer-Förderung der Tochter Hammer Metals.

Zwischenzeitlich habe ich einige Male Aktien der DRAG günstig nachgekauft, so dass mein durchschnittlicher Einstandskurs inzwischen bei rund €14 liegt, also in etwa auf dem aktuellen Kursniveau. Ich denke, dass man mit der DRAG eine aussichtsreiche Option hat auf steigende Rohstoff- und insbesondere Öl- und Gaspreise zu setzen. Dieses wird mittelfristig wieder der mit Abstand größte Bereich der DRAG werden und auch den größten Hebel auf den Gewinn haben. Da die DRAG auch unterhalb von $40 je Barrel gewinnträchtig fördern kann, ist das Risiko nach unten gut abgesichert.

In dieses Szenario passt auch die heutige Meldung, die Internationale Energieagentur (IEA) erwarte in der zweiten Jahreshälfte 2016 kaum noch ein Überangebot beim Öl, weil insbesondere der Förderrückgang in den USA an Tempo gewinne.

Montag, 11. April 2016

Börsenweisheit der Woche 15/2016

"Beurteile Deinen Anlageerfolg nach dem Unternehmenswert, nicht nach dem Börsenwert."
(Warren Buffett)

Freitag, 8. April 2016

Balda heißt jetzt Clere und macht in Beteiligungen

Über die Balda AG und ihren langen Weg, endlich operativ erfolgreich zu werden bzw. zuletzt ihr operatives Geschäft zu verkaufen, habe ich ja mehrfach berichtet. Heute kam nun die lang ersehnte Meldung, dass die anstehenden Kapitalmaßnahmen endlich umgesetzt wurden und werden.

Der Kapitalherabsetzungsbeschluss der Hauptversammlung wurde im Handelsregister eingetragen und ist somit wirksam. Damit werden die Aktien im Verhältnis 10 zu 1 zusammengelegt, vermutlich mit Wirkung des 21. Aprils Die Aktien der Clere AG werden nach vollständiger wertpapiertechnischer Umstellung künftig die Wertpapierkennnummer A2AA40 und ISIN DE00A2AA402 tragen.

Ausschüttung von €9 je Neu-Aktie im Spätherbst
Die Kapitalherabsetzung (-> Hinweise zu den steuerlichen Auswirkungen) erfolgt zum Zweck der Rückzahlung eines Teils des Grundkapitals an die Aktionäre und so wurde das das Grundkapital der Gesellschaft von €58.890.636,00 um €53.001.567,00 auf €5.889.063,00 herabgesetzt. Somit entsteht je zusammengelegter Aktie ein Anspruch von €9,00, der in etwa 6 Monaten an die Aktionäre fließen wird. Der genau Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben werden, versicherte der Vorstand.

Darüber hinaus hatte die Hauptversammlung die Umfirmierung der Gesellschaft beschlossen und so heißt das Unternehmen ab sofort Clere AG und sich auf Investitionen und Beteiligungen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik, der Vermögensverwaltung sowie der Mittelstandsbeteiligungen und -finanzierungen konzentrieren.

Kontrollerwerb durch Großaktionär van Aubel
Nur wenige Minuten nach Bekanntgabe der Eintragung platzierte Großaktionär Thomas van Aubel eine weitere Meldung; er hat nämlich weitere 871.143 Stückaktien hinzugekauft und hält nun über seine ihm vollständig gehörende Investmentgesellschaft Elector GmbH unmittelbar 18.202.826 Stimmrechte von insgesamt 58.890.630 Stimmrechten der Balda AG. Dies entspricht 30,91 % der Stimmrechte und löst damit ein Pflichtübergabeangebot aus.

Davon sollte man sich allerdings nicht zu viel versprechen, es wird kaum deutlich oberhalb des aktuellen Aktienkurses von €2,60 liegen. Interessanter ist vielmehr, dass van Aubel weitere Aktien hinzukauft und das könnte durchaus noch so weitergehen, denn immerhin notiert die Aktie auf aktuellem Niveau rund 30% unterhalb ihrer Netto-Cashposition.


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ERGÄNZUNG VOM 13.10.2016
Jetzt ist es soweit: die Aktien werden heute, am 13.10. "cum" Kapitalmaßnahme gehandelt und dann morgen "ex" (Quelle). Wer also heute zum Börsenschluss die Clere-Aktien in seinem Depot hat, erhält die Ausschüttung. Und morgen notiert die Aktie dann mit einem Abschlag.

Aurelius zieht eigene Aktien ein und steigert den Gewinn je Aktie

Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius hat im Rahmen ihrer Rückkaufprogramme seit 2015 insgesamt 407.036 eigene Aktien über die Börse zurückgekauft, was einem Anteil von 1,3% am Grundkapital der Gesellschaft entspricht. Diese Aktien wurden nun eingezogen, wie Aurelius heute bekannt gab.

Der Einzug der Aktien wird nicht mit einer Kapitalherabsetzung einhergehen, so dass sich der rechnerische Nennwert der Aktien entsprechend erhöhen wird. Nach der Einziehung beträgt das Grundkapital der Aurelius SE & Co. KGaA weiterhin €31.680.000,00 und ist in 31.272.964 nennwertlose Inhaber-Stammaktien eingeteilt.

Gewinn je Aktie steigt
Aktienrückkaufprogramme können positive Auswirkungen für die Aktionäre und damit auf den Aktienkurs haben. Nämlich wenn die Aktien eingezogen werden und nicht mehr als Akquisitionswährung oder für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zur Verfügung stehen. Denn durch die Einziehung der Aktien erhöht sich der Wert einer jeden verbliebenen Aktie entsprechend und der Unternehmensgewinn und seine Vermögenswerte werden auf die geringere Zahl von Aktien verteilt, ohne dass die Gesellschaft mehr Gewinn machen müsste. Daher sind Aktienrückkaufprogramme bei Investoren in der Regel sehr beliebt und gehen oft bereits bei der Ankündigung, ein solches Programm aufzulegen, mit Kurssteigerungen einher.

 Aurelius (Quelle: comdirect.de) 
Erfolg der Aktienrückkäufe
Im Rahmen der beiden Aktienrückkaufprogramme hat Aurelius bisher folgende Stücke erworben:

.: Rückkauf 2014/2015: 279.998 Stück zu durchschnittlich €31,884
.: Rückkauf 2015/2016: 152.038 Stück zu durchschnittlich €44,934

Im Vergleich zum aktuellen Börsenkurs von €51,50 ergibt sich somit ein schöner Zusatzgewinn für die Aktionäre und Aurelius kann für sich in Anspruch nehmen, auch mit dieser Maßnahme einen weiteren Mehrwert für seine Aktionäre geschaffen zu haben. Und die Aktienrückkäufe werden unvermindert fortgesetzt.


Aurelius befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und als Ankerinvestment in meinem Depot. Das Unternehmen bleibt mein Top-Pick unter den deutschen Finanzinvestoren bzw. Beteiligungsgesellschaften. Für das laufende Jahr wird es erneut eine attraktive Partizipationsdividende zur Basisdividende geben und es werden noch mehrere Verkäufe von Beteiligungen angestrebt.

Mittwoch, 6. April 2016

Publity besorgt sich frisches Geld und schaltet den Turbo ein

Die Publity AG, ein Investor und Assetmanager im Bereich deutscher Büroimmobilien, hat sich von deutschen Pfandbriefbanken eine Finanzierung über €400 Mio. gesichert, um sein Wachstum beschleunigen zu können. Und diese Meldung dürfte der Startschuss sein, auf den Anleger seit Wochen gewartet haben, nachdem die unerwartete Kapitalerhöhung direkt nach Hauptversammlung und Dividendenausschüttung die Anleger erbost und den Kurs stark belastet hatten.

Die €400 Mio. erhält Publity als Finanzierung von 15 Büroimmobilien in deutschen Ballungszentren und wird während der 5-jährigen Laufzeit einen Zinssatz von lediglich 1,5% entrichten. Mit diesen frischen Mitteln und den Geldern aus der Kapitalerhöhung verfügt Publity nun über einen ausreichend großen Spielraum, um seine ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen zu können. Immerhin will man die AUM (Assets under Management), die man im letzten Jahr von €300 Mio. auf €1,6 Mrd. steigern konnte bis zum Ende 2017 auf dann €5 Mrd. ausbauen. Hierzu ist nun in den nächsten 12 Monaten keine weitere Kapitalmaßnahme nötig, gab das Unternehmen bekannt.

Ausnutzen der vollen Wertschöpfungskette
Dabei ist Publity über Joint Ventures mit großen Finanzinvestoren vor allem als Dienstleister tätig: man sucht und erwirbt die Liegenschaften, betreut sie anschließend und verkauft sie später gewinnbringend weiter. An allen Stationen dieser Wertschöpfungskette verdient Publity ordentlich mit. Beim Ankauf wird eine sog. Finders Fee (Finderlohn) von 1 Prozent der Kaufsumme fällig und danach fließt für die Bewirtschaftung der Objekte eine weitere Provision in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr. Beim Wiederverkauf erhält Publity eine weitere Erfolgsprovision von 0,5 Prozent oben drauf. Da die Käufer der verwerteten Immobilien von Publity oftmals ausländische Finanzinvestoren oder Fonds sind, gelingt es Publity in vielen Fällen, bei diesen nach dem Weiterverkauf als Verwalter an Bord zu bleiben. Also trotz des Verkaufs der Immobilien und Ausbuchung aus dem Bestand fließen dann die 0,5 Prozent Verwaltergebühr weiter - und sorgen für einen stetig steigenden Cashflow bei Publity.

 Publity (Quelle: comdirect.de) 
Neue Spielräume bieten große Chancen
Fast in einem Nebensatz der Finanzierungsmitteilung wird der eigentliche Knaller erwähnt, denn Publity vereinbarte mit den Finanzinvestoren eine Strategieanpassung bzgl. der Joint Ventures. Publity kauft hier die Immobilien nicht auf eigene Rechnung, sondern für die Finanzinvestoren und ist hier jeweils mit 3% der Investitionssumme an Eigenmitteln mit an Bord. Der große Anteil des Kapitals der Finanzinvestoren wird nun sukzessive teilweise mit Fremdkapital unterlegt, so dass bei gleicher Einlage nun viel mehr Volumen gestemmt werden kann.

Diese Strategieänderung erzeugt eine große Wirkung, denn hierdurch kann Publity das Wachstumstempo noch einmal verschärfen - und da man sich diese Gelder für 1,5% geliehen hat, bleibt der Gewinnhebel extrem hoch. Denn Publity kauft die Büroimmobilien aus Notsituationen heraus den Banken ab, so dass die Einkaufspreise zwischen 20 und 25% unterhalb des Verkehrswertes liegen. Der Gewinn liegt hier also im Einkauf und weniger in einem boomenden Immobilienmarkt.

Sicherheit bleibt wesentlicher Grundsatz
Neben den großen Chancen muss man immer die Risiken im Blick behalten. Und Publity trägt diesem Umstand Rechnung, in dem mittelfristig einen LTV (Loan-to-Value) von 60% anstrebt, also einen Eigenkapitalanteil bei den Finanzierungen von 40%. Das ist ein großer Hebel, während die Quote solide genug ist, um auch problematische Zeiten ohne Probleme durchstehen zu können. Ein ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis wird so gewahrt.

Fazit
Die überraschende Kapitalerhöhung hat für mächtig Verstimmung gesorgt und den Aktienkurs stark unter Druck gebracht. Operativ macht Publity momentan alles richtig und dem langfristigen Anleger bieten sich auf dem gedrückten Kursniveau herausragende Chancen auf große Gewinne. Publity befindet sich daher als Kauf auf meiner Empfehlungsliste und ist aufgrund einiger Nachkäufe inzwischen die größte Position in meinem Depot.

Montag, 4. April 2016

Börsenweisheit der Woche 14/2016

"Wenn Sie langfristig in Aktien investieren, ist es eine sehr schlechte Idee, deren Kurse ständig zu beobachten, weil der Mensch empfindlich auf kurzfristige Verluste reagiert. Wenn Sie Ihr Geld täglich nachzählen, machen Sie sich unglücklich."
(Daniel Kahneman)