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Montag, 14. März 2016

Kann Blackstone den nächsten Milliarden-Deal dingfest machen - mit Hotels?

Der US-amerikanische Finanzinvestor Blackstone Group L.P. ist immer wieder für Überraschungen gut, meistens für positive. Dieses mal geht es um den Hotel-Sektor, wo man sich erst vor wenigen Monaten für $6 Mrd. die Strategic Hotels & Resorts Inc. einverleibt hatte. Und bereits heute trennt man sich wieder von diesem Investment und das für $6,5 Mrd. Käufer ist der chinesische Versicherungskonzern Anbang Insurance Group. Anbang scheint bei Hotels in den USA das große Rad drehen zu wollen, denn auch Starwood Hotels and Resorts Worldwide hat eine unverbindliche Übernahmeofferte über $12,84 Mrd. von Anbang auf dem Tisch. Bisher hatte man eine Fusionsofferte von Marriott-Hotels vorliegen, die nun durch Anbang überboten wurde. Starwood-Aktien machten einen Freudensprung denn es besteht noch Hoffnung, dass Marriott seine Offerte nachbessert.

Bis der Deal abgewickelt und das Geld an Blackstone geflossen ist, gehen also noch mindestens drei Monate ins Land. Doch unter dem Strich hat Blackstone dann innerhalb eines halben Jahres mindestens $500 Mio. verdient oder 8,33 Prozent, was einer Jahresrendite auf das Investment von 16,67 Prozent entspricht. In einem Sektor, den US-REITS, der zuletzt unter Druck standen.

Der Gewinn dürfte also im zweiten Quartal 2016 anfallen und sich hier positiv auf die ausschüttungsfähigen Gewinne auswirken, die die üppigen Quartalsdividenden von Blackstone speisen - dieser Deal dürfte also in der Juli-Dividende an die Aktionäre fließen, denn Blackstone schüttet traditionell fast seine gesamten ausschüttungsfähigen Gewinne aus. Die letzte Ausschüttung erfolgte im Februar und betrug $0,61 je Aktie, was auf das Jahr hochgerechnet bei einem Aktienkurs von €24,50 eine stolze Dividendenrendite von 9 Prozent ergäbe.

 Blackstone Group L.P. (Quelle: comdirect.de) 
Blackstone ist mein Top-Pick im Bereich der Finanzinvestoren und seit längerem auf meiner Empfehlungsliste und als zweitgrößte Position ein Ankerinvestment in meinem Portfolio. Für mich bleibt Blackstone aufgrund seiner enormen Finanzkraft, seiner mehr als $80 Mrd. an "Dry Power" und seiner breiten Diversifikation in Immobilien, Unternehmensbeteiligungen und alternative Assets weiterhin sehr aussichtsreich, insbesondere weil das Unternehmen antizyklisch in die Bereich investieren kann, wo die Preise am Boden liegen. Wie im Öl- und Gassektor, wo man auf $18 Mrd. sitzt, die investiert werden wollen in die zunehmende Pleitewelle des Sektors hinein.

Bei Blackstone ist immer die richtige Zeit zum Säen. Und zum Ernten.

8 Kommentare:

  1. Sehr schön! Mit Blackstone hast du einen guten Griff gelandet. Ebenso mit Aurelius, die heute wieder mal einen erfolgreichen Geschäftsabschluss zu vermelden haben:
    http://aureliusinvest.de/presse/pressemitteilungen/aurelius-verkauft-fidelis-hr-an-fuehrenden-hr-services-anbieter-sd-worx/

    Beste Grüße
    Thomas

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    1. Ja, für das Geschäftsjahr 2015 wird es bei Aurelius ja wieder eine Partizipationsdividende geben und bereits für 2016 hat Aurelius angekündigt, rund die Hälfte des soeben erzielten Gewinns ebenfalls wieder als Sonderdividende an die Aktionäre auszuschütten. Klingt mehr als vielversprechend und daher bleibt Aurelius neben Blackstone meine größte Depotposition.

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  2. Guten Abend Michael,

    hat zwar wenig mit Blackstone zu tun, aber etwas mit Beteiligungen - die Valeant Pharmaceuticals aus Kanada. Heute ist die Aktie um bis zu 40 % gefallen, hat selbstverständlich seine Gründe. Das einstige 90 Milliarden Unternehmen wird heute mit 13 Milliarden bewertet. Hat selbstverständlich seine Gründe.

    Wurde allerdings hier im Forum, vor langer Zeit, erwähnt und ich wollte fragen, wie Du die Situation heute siehst...

    DRMZ

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    1. Moinsen,
      so ein 50-Prozent-Kurseinbruch reizt schon, da habe ich vorhin auch überlegt, ob dies eine gute Gelegenheit darstellt. Ich habe mir aber einige Dinge in Erinnerung gerufen, die mich von einem Kauf abgehalten haben. Valeant hat ja operativ Probleme, das Geschäftsmodell basiert(e) darauf, Wirkstoffe bzw. Medikamente aufzukaufen und dann die preise zu erhöhen. Das Ganze haben sie mit Unsummen an geborgtem Geld finanziert - und das ist die Archillesferse. Die Schulden sind noch alle da, aber Valeant schreibt Verluste und wird von den US-Behörden (u.a. der SEC) wegen seiner Geschäftspraktiken arg durchgeschüttelt. Es sollen sogar Bilanzierungsverletzungen stattgefunden haben.

      Das sind keine kleinen Probleme und für mich ein Grund, keine Valeant-Aktien zu kaufen. Ich habe mir stattdessen lieber ein paar weitere KKR-Aktien ins Depot gelegt, denn die dürften von sich erholenden Börsen ziemlich profitieren.

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    2. Absolut richtig, Michael. Valeant gerade kein Geschäftsmodell. Jetzt ist man selber von der Praxis der Preiserhöhungen abgerückt und möchte nicht mehr aggressiv Medikamentenpreise erhöhen.

      Man sitzt aber trotzdem auf einem riesigen Schuldenberg, wegen der Übernahmen und den kann man möglicherweise nicht bedienen. Die wissen noch nicht einmal, ob sie ihre SEC-Filings rechtzeitig einreichen können, wodurch sie als pleite gelten würden, da dies Bestandteil von einem Teil des Fremdkapitals ist.

      Es ist wie so oft: Meistens liegt der Markt richtig, man muss schon arbeiten, um einen Informationsvorteil zu erlangen. Nur weil eine Aktie um 50 Prozent gefallen ist, heißt es nicht, dass sie nicht nochmal 50% fallen. Das Spiel kann man bis zur Unendlichkeit treiben ;-)

      Diese Aktie hat absolut keine Qualitäten, ich wundere mich, was Ackman darin gesehen hat. Interessant ist ja, dass er bei Valeant auf steigende und bei Herbalife auf fallende Kurse gesetzt hat. Hätte er es genau umgekehrt gemacht, hätte er viel verdient. So ist es eben genau anders herum..

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  3. Ich habe momentan "überschüssiges Geld" - die möchte ich natürlich anlegen. Der Kurseinbruch heute, muss ich schon sagen, hat mich fast zum Kauf eines kleinen Anteils verführen lassen...

    Letztendlich habe ich mich dagegen entschieden - wegen den hohen Schulden.

    Jetzt bin ich in Airports und in einen kleinen Tier-Futter-Hersteller investiert. KKR habe ich im Blick, zögere allerdings noch.... Mir ist denke ich der Futter-Hersteller lieber.

    Vielen dank für die Rückmeldung!

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  4. Sehr geehrter Herr KIssig,

    vielen Dank für Ihre Berichte zu Blackstone. Ich besitze seit einiger Zeit auch Aktien von Blackstone. Was die Besteuerung der Dividende und Barausshüttung/Kapitalherabsetzung angeht bin ich jedoch verunsichert. Bei der ersten Quartalsdividende wurde für die Barausschüttung keine Kapitalertragssteuer etc. abgezogen. Bei der zweiten Quartalsdividende wurde die Barausschüttung in Zusammenhang mit der Kapitalherabsetzung jedoch besteuert. Gelten seit kurzem andere Regeln?

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    1. Das Thema Besteuerung bei MLPs und L.P.s ist leider ein unsägliches. Ich habe mich deshalb inzwischen von meinen entsprechenden Aktien wieder getrennt (siehe Investor-Update vom 16.05.2016). Und in einem Kommentar hierzu eine umfangreiche Erläuterung der Consorsbank eingestellt.

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