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Dienstag, 16. Februar 2016

Investor-Update: Amazon, Leifheit, VTG

Im Investor-Update notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

Trendwende oder Bärenmarkt-Rallye?
Die Talfahrt an den Weltbörsen ging auch im Februar ungebremst weiter, bis sie Ende der Woche jäh zum Stehen kam. Seitdem klettern die Kurse, insbesondere auch in Asien - es bleibt abzuwarten, was die Wall Street macht, denn dort war gestern Feiertag. Der bange Blick wird auf's schwarze Gold gerichtet, aufs Öl. Denn einerseits bringen niedrige Ölpreise Vorteile für die Verbraucher und die Staaten, die Öl importieren müssen, andererseits, kommen die Export-Staaten zunehmend unter Druck und fallen auch als Investoren in den Industriestaaten aus. Darüber hinaus steigt die Sorge, dass die Banken, insbesondere in Europa und den USA, viele Kredite an Öl- und Gasunternehmen herausgegeben haben, die bei niedrigen Ölpreisen vielleicht zu höheren Ausfällen führen. Und die ohnehin ertragsschwachen europäischen Banken wieder schwächen. Mit anderen Worten: die Börsen sind weiterhin sehr schwankungsanfällig und sehr volatil. Das dürfte sich auch in den nächsten Wochen nicht ändern, auch wenn sich die Earnings-Season so langsam ihrem Ende nähert und von dieser Seite her weniger Impulse zu erwarten sind.

 Quelle: CNN Money - Fear and Greed Index 
Angst lässt spürbar nach
Die Angst unter den Anlegern lässt spürbar nach. Der Fear-and-Greed-Index weist zwar einen weiterhin niedrigen Wert von 32 auf, allerdings beinhaltet dieser bereits die mächtige Kurserholung von gestern, die ihn von 21 um 11 Punkte hochschnellen ließ.

Ich habe in den vergangenen Tagen das Hin und Her des Marktes eher passiv begleitet und nur zwei besondere Chancen zum Aufstocken genutzt. Da es sich bei der Kurserholung auch um eine Bärenmarkt-Rallye handeln könnte, fühle ich mich mit einer erhöhten Cash-Quote momentan wohler.


Amazon
Ich hatte neulich den starken Kursverfall für den Einstieg bei Amazon genutzt, dem weltgrößten Online-Versandhaus. Obwohl ich dies selbst so bezeichnete, dass es sich um kein Value Investment handelte, gab es reichlich Kritik an meiner Spekulation. Ich bin in mich gegangen und denke, dass ich derartige Positionen hier nicht mehr aufführen werde. Einerseits, weil dieses Blog sich mit Value Investing beschäftigt und andererseits, weil ich die Aktien aus den falschen Gründen gekauft hatte: der Kurs war massiv eingebrochen und ich hielt es für eine gute Gelegenheit aufgrund der besonderen Marktstellung, des schier unüberwindbaren Burggrabens, den Amazon vorzuweisen hat. Und wegen der außergewöhnlichen Chancen, die das Unternehmen bietet. Die Diskussion hier im Blog hat mir wieder vor Augen geführt, dass man als Investor zuerst die Risiken bewerten muss, und erst im Anschluss auf die potenziellen Chancen blicken darf.

+ Leifheit
Heute morgen habe ich meine Bestand an Leifheit-Aktien ausgebaut. Der Kurs war aus heiterem Himmel abgesackt auf knapp €42 und ich konnte nicht widerstehen. Denn Leifheit hatte kürzlich hervorragende Zahlen präsentiert und sich damit wieder einmal selbst übertroffen, so dass der Kurseinbruch für mich stark nach Schnäppchen aussah.

Zwischenzeitlich hat sich der Kurs gedreht und ist deutlich ins Plus gelaufen, steht bei über €45. Ob dies mit der heutigen Stimmrechtsmitteilung zu tun hat, nach de sich ein Value Investment Fonds ("DBAY Advisors Ltd.") mit 3,72% einkauft hat, kann ich nicht einschätzen. Und es ist auch nicht wirklich relevant, denn ich habe die Aktien gekauft, weil ich sie für unterbewertet halte angesichts der hervorragenden unternehmerischen Aussichten, des operativen Fortschritts des Unternehmens bei der Umsetzung seiner Strategie "Leifheit 2020" und auch wegen der hohen Dividendenrendite samt der wahrscheinlichen Dividendensteigerungen in den nächsten Jahren. Dass ein Value Fonds offenbar der selben Ansicht ist, ist jedenfalls mal kein schlechtes Zeichen.

+ VTG
Die Aktien des Waggonvermietungs- und Logistikkonzerns hatte ich Ende Oktober gekauft und das war im Nachhinein kein guter Zeitpunkt für Neuengagements. Der Kurs sackte im Gleichschritt mit der Korrektur der Märkte ab und ich habe bei €23 meine VTG-Position aufgestockt. Die Aussichten des Unternehmens sind weiterhin blendend, denn dank des Zukaufs des Mitbewerbers AEE winken erhebliche Synergieeffekte und die Umfinanzierung der Verbindlichkeiten brachte nicht nur eine Reduzierung der Schulden mit sich, sondern auch eine erhebliche Senkung der Zinssätze. In den kommenden Jahren sind erhebliche Verbesserungen bei Margen und Gewinn zu erwarten, daher bleibt VTG langfristig eines der aussichtsreichsten Unternehmen im deutschen und europäischen Transportmarkt.

.: Cashquote
Meine Cashquote liegt bei 20 Prozent und es stehen für die nächsten Tage die Dividendeneingänge von Blackstone, Main Street Capital und Starbucks an, so dass ich über einige Feuerkraft verfüge, sollten sich weitere interessante Opportunitäten ergeben.

18 Kommentare:

  1. "Ich bin in mich gegangen und denke, dass ich derartige Positionen hier nicht mehr aufführen werde."
    Das würde sehr schade finden. Nur weil einige Besserwisser über ein Investment diskutieren wollten? Bitte nicht, man kann über jedes Investment diskutieren, doch die persönliche Note deines Handels macht für mich so einen Blog aus, - dass man auch mal von einen Prinzipien abweicht, sich selber weiter entwickelt oder eben auch Fehltritte macht. Dafür stand nach meinem Verständnis auch dein Investor Update, dass deine persönlichen Investitionen zeigt, ohne Rücksicht auf Börsenweißheiten und Value-Prinzipien. Also lass dir hier bitte deinen Blog nicht kaputt diskutieren, danke :-)

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    1. Puh, sorry für die Tippfehler. "von Seinen Prinzipien" meinte ich bspw.

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    2. Dieser Antrag wird von mir weiterhin unterstützt!

      Gruß
      Andrej

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    3. Das sehe ich genauso. Ich finde das mach Sie sympathisch Hr. Kissig und Ihren Blog lesenswert, dass Sie hier nicht stur die reine Lehre verbreiten. Ist so etwas als Trade deklariert, sehe ich darin nichts verwerfliches. Eine menschliche Note, statt übermenschlich immer alles perfekt besser zu wissen. :-)

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    4. Auch ich möchte das genau so unterschreiben. Für mich ist dieser Blog eine meiner wertvollsten Informationsquellen. Ich würde es ebenfalls sehr schade finden wenn es hier nicht erlaubt sein sollte auch mal über den Tellerrand des Valueinvestings hinaus zu blicken. Es gibt nicht nur schwarz und weiss und wie schon geschrieben: Warum sollte es nicht gestattet sein auch mal einen kurzfristigen Gewinn mitzunehmen? Bei Blackstone hattest du es ja ebenfalls so gemacht und hier gab es meines Wissens keine Diskussionen.

      Bitte daher auch weiterhin auch über solche Dinge berichten!

      Mit besten Grüßen

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  2. Hach, da musste ich gerade schmunzeln als ich Ihren Blog geöffnet habe. Ich beobachte Leifheit seit einiger Zeit und habe noch auf den passenden Moment für einen Einstieg gewartet bis der Wert näher an meinem Wunschkurs ist. Der kleine Absturz den ich Gestern Abend schon bemerkt habe war dann für mich der passende Moment. Das war dann auch bei mir recht spontan.

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  3. Hallo Herr Kissig,

    bin ja gar nicht der erste der diese Gedanken hatte. Oft bekommt man eher das Feedback der Grantler. Deshalb schreibe ich Ihnen genauso wie meine Vorredner. Fand ihre Ausführungen zu Amazon völlig verständlich und konnte genau trennen, weshalb Sie da zugegriffen haben. Ich hatte genau die gleiche Idee.Fände es schade wenn Sie diese Ideen nicht weiter teilen würden, da ich mich bei Ihren Ausführungen zu Unternehmen sehr oft wiederfinde.Amazon halte ich auch langfristig für eine hervorragende Investition, vor allem im Hinblick auch auf den möglichen Einstieg ins Transport und Logistik Geschäft:
    http://de.engadget.com/2016/02/11/bericht-amazon-tritt-noch-dieses-jahr-in-konkurrenz-zu-ups-dhl/

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  4. Naja, in der ursprünglichen Vorstellung war es aber keine Spekulation, sondern ein Quality Investment. Meiner bescheidenen Auffassung nach besteht da ein Unterschied.

    Ich sehe mich übrigens weder als Grantler noch als Besserwisser, nur weil ich die Meinung vertrete, dass man Amazon nicht bewerten kann. Die Qualität von Amazon als Unternehmen streitet ja nun wirklich überhaupt niemand ab.

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  5. Danke für das Feedback, Leute!

    Die Trennung zwischen Empfehlungsliste und ggf. auch mal kurzfristigeren Infos über meine Depotbewegung im Investor-Update werde ich beibehalten, keine Sorge. Mir ging es konkret um Amazon, die ich als Quality Investment sehe (extremer Burggraben, hohe Innovationskraft), die aber schwierig zu bewerten ist. Da hatte und hat Daniel recht.

    "Besserwisser" ist ja eigentlich ein Kompliment und ich freue mich über jeden Besserwisser, denn von diesen lerne ich ja. Und das Lernen ist ein wesentlicher Antrieb für mich, dieses Blog zu betreiben. Nicht nur, damit andere von meinen Erfahrungen und Überzeugungen etwas lernen können, sondern weil ich ja auch reichlich Potenzial zum Besserwerden habe. Und die Diskussion um meine Amazon-Spekulation habe ich nicht als unsachlich empfunden, sondern als informativ und lehrreich.

    "Klogschieter" wie wir Nordlichter sagen, die empfinde ich als weniger angenehm. Leute, die hinterher genau sagen können, weshalb meine Entscheidung falsch war, aber eben nur, weil sie das Ergebnis kennen. Diejenigen, die Argumente bringen, weshalb ich falsch handele oder mir neue Erkenntnisse bringen, über die freue ich mich. Und zwar nicht nur über diejenigen, die meine Auffassung teilen. Gerade auch Gegenpositionen bringen einen im Denken ja weiter - und sei es "nur", dass man diese alle entkräften kann und sich mit seiner Entscheidung noch sicherer fühlt.

    Unter die Kategorie der Klogschieter fallen aber nur ganz wenige Kommentare und bisher ist mir hier niemand negativ aufgefallen, der ausnahmslos klogschietet. Außer mir vielleicht, aber das ist eine andere Geschichte...

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  6. Alex der Clown17.02.16, 14:05

    Hallo Hr. Kissig,

    auch wenn ich weder den Amazon-Trade noch die erhöhte Positionszahl* der Empfehlungsliste persönlich gut finde und mitgehen kann/will, fände ich es schade wenn Sie solche Vorgänge nicht berichten. Wie sie selbst sagen war die Diskussion danach "informativ und lehrreich" ich denke auch Sie haben hierraus einen Mehrwert gezogen.


    *aus redaktionellen Gründen macht es natürlich Sinn über mehre Firmen zu berichten ... statt den 100sten Post über BRK, BX, oder Aurelius zu lesen ;)

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  7. Also ich sehe es genauso und finde jegliche Kritik unangemessen, schließlich kann man sich alles anhören bzw lesen und diskutieren, was man daraus macht kann jeder selbst entscheiden!
    Vor 6 Jahren hat mir ein Investment "Profi" der Commerzbank Aktien von RWE und K+S empfohlen und mir dringend von Amazon abgeraten wo ich ihm eigentlich den Auftrag gegeben habe diese für mich zu kaufen!
    Gut das ich nicht auf ihn hörte und er auch kein Berater mehr von mir ist!
    Nur mal so nebenbei, jeder kann einen Ratschlag erteilen einen Blog erstellen oder sich Finanzexperte schimpfen aber was man daraus macht liegt an jedem selbst deshalb bin ich offen für alles was hier geschrieben und diskutiert wird denn man kann aus allem lernen so wie Herr Kissig anscheinend auch selber, eben wieder eine Erfahrung !

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  8. Hallo Herr Kissig,
    ich bin erst vor kurzen auf Ihren Blog aufmerksam geworden. Jedoch schon ein begeisterter Leser ihrer Artikel. Ihre Ausführungen und Ideen zu verschiedenen Unternehmen finde ich sehr aufschlussreich und interessant. Vor kurzen war Disney für ein 14-15 KGV zu haben und da habe ich zugeschlagen. Nach meiner Meinung war das ein Schnäppchen. Disney verfügt über einen riesigen Burggraben. Die Marken, Filme, Rechte, Parks usw. die Sie besitzen sind einmalig. Jedes Kind wächst mit diesen Figuren seit 90 Jahren auf. Die Bedenken, sowie ich das verstanden habe, liegen beim ESPN Channel der für einen Großteil der Einnahmen verantwortlich ist. Jedoch hat Disney schon eine nette Idee und bringt die Inhalte nach China in einen neuen riesigen Markt. Jedoch niemand interessiert sich für das Unternehmen hier in Deutschland. Übersehe ich irgendetwas? Wieso ist dieses Unternehmen so uninteressant? Lieber wird über Amazon, Microsoft, Facebook oder Netflix geschrieben. Deshalb würde mich freuen wenn Sie eine kurze Einschätzung zu Walt Disney machen könnten und warum Sie z.B. nicht investieren würde.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe im Voraus.

    Beste Grüße

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    1. Moin, ich habe diesen Kommentar irgendwie übersehen, tut mir leid.

      Zu Walt Disney kann ich nicht wirklich etwas sagen, das Unternehmen habe ich nicht auf dem Schirm. Generell lasse ich die Medienwelt links liegen, schon seit Neuer Markt-Zeiten und einer EM.TV und all den anderen... Sie haben natürlich recht, dass die Disney-Figuren einen enormen Burggraben darstellen, aber Walt Disney ist ja heute (leider?) viel mehr als Micky und Donald. Und bzgl. der anderen Aktivitäten gibt es einen solchen Burggraben eher nicht. Star Wars bricht zwar alle Rekorde, aber der nächste Film könnte ebenso gut ein Flop werden. Das große Dilemma scheint momentan wirklich beim Disney-Sender ESPN zu liegen, der rund 40% der Gewinne beisteuert, aber ständig Abonnenten verliert. Hier scheinen andere Anbieter schneller, flexibler, erfolgreicher zu sein. Wenn man als in Disney investieren möchte, muss man sich meiner Meinung nach besonders auf ESPN fokussieren und alles hierüber in Erfahrung bringen. Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, ob die Sparte weiter niedergehen wird, oder ob Disney die richtigen Antworten geben kann und geben wird, um den Kundenschwund zu bremsen und bestenfalls sogar umzukehren. Wachstum auf andere Märkte ist dabei nur ein Teilaspekt, wenn im Heimatmarkt die Kunden weglaufen, scheinen andere besser zu sein. Und die können auch in den neuen Markt folgen, daher muss das Produkt/die Strategie überzeugen. Das kann ich nicht beurteilen, dazu sind meine Kenntnisse dieses Sektors zu gering.

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  9. Was spricht denn gegen Amazon? Der Burggraben ist gewaltig und die Schritte die man geht sind durchaus vielversprechend.

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    1. Die mangelnde Bewertbarkeit spricht dagegen. Niemand kann sagen, ob ein Marktwert von 250 Milliarden Dollar für Amazon günstig ist oder ob das hemmungslos überbewertet ist.

      Der einzige wirklich brauchbare Anknüpfungspunkt sind die 2,5 Mrd. USD free cashflow aus dem letzten Jahr. Darauf aufgesetzt könnte man versuchen die derzeitige Markteinschätzung zu ermitteln:

      Gehen wir davon aus, dass Amazon diesen free cashflow um 25% p.a. steigern, und zwar für die nächsten zehn Jahre. Gehen wir außerdem davon aus, dass am Ende dieser zehn Jahre die Aktie um den 20-fachen free cashflow gehandelt und verkauft wird. Gehen wir außerdem davon aus, dass die Aktienzahl nicht steigt. Unter diesen Prämissen ergäbe ein Kauf der Aktie jetzt zu einem Preis von 500 US-Dollar pro Stück eine annualisierte Rendite von 7,6%.

      Sind das konservative Annahmen? Darüber muss natürlich jeder selbst urteilen. Ich persönlich sehe diese Annahmen als sehr optimistisch. Erstens sind solche Wachstumsraten enorm schwer zu erzielen, wenn man einmal eine derartige Größe erreicht hat. Zweitens ist es keinesfalls konservativ, einen 20er Multiple anzunehmen. Drittens geht Amazon sehr fahrlässig mit aktienbasierter Vergütung um. Insofern ist auch die Annahme einer konstanten Aktienzahl nicht konservativ. Aber selbst bei solch optimistischen Annahmen erreicht man nur eine "faire" Marktrendite. Für ein Einzelinvestment sollte man aber doch mehr verlangen als die Marktrendite.

      Klar kann es auch besser kommen, aber das basiert dann doch eher auf dem Prinzip Hoffnung.

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    2. Vielen Dank für deine ausführliche Begründung.

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    3. Alex der Clown19.02.16, 11:22

      Hallo Hr. Könegg,

      ich gebe Ihnen Recht, dass Amazon nicht bewertbar ist. Eine DCF auf Basis des letztjährigen CF herranzuziehen ist mMn nicht ziehlfürend (man with a hammer syndrom? ;)

      Alternative 1:
      Wie viel Prozent vom gesamten Handel/Internethandel der (westlichen) Welt wird Amazon in 10 Jahren innehaben? Wie viel Prozent vom (Cloud) Service für Unternehmen?

      Alternative 2:
      Sortierung von Firmen nach angenommenen Firmenwert in 10 Jahren...
      Google
      Amazon
      Facebook
      Exxon
      WalMart
      SAP

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  10. Hallo Alex,

    ich habe keine DCF-Bewertung im technischen Sinn gemacht, sondern nur versucht herauszufinden, welche Erwartungen der Markt bereits in Amazon einpreist. Quasi "reverse engineering".

    Natürlich kann man auch versuchen andere Bewertungsmethoden anzuwenden. Jemand, der wirklich viel über Amazon weiß könnte beispielsweise Reproduktionskosten ermitteln, also was es kosten würde, ein "Amazon B" herzustellen, das genau das hat, was Amazon auch hat.

    Zur Alternative 1:
    Das wäre ja eine Prämisse, die man ohnehin für eine DCF-Bewertung braucht. Obendrein muss man dann noch die Margen schätzen, die in 10 Jahren erzielbar sind.

    Zur Alternative 2:
    Hier weiß ich nicht, wie das gehen soll. Aber zwei der genannten Unternehmen (nämlich Exxon und Walmart) sind gute Beispiele dafür, dass ab einer gewissen Größe hohe Wachstumserwartungen sehr, sehr optimistisch sind.

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