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Montag, 19. Oktober 2015

Steico verdient mehr

Steico ist ein Hersteller ökologischer Bauprodukte und sollte vom Trend zum nachhaltigen und CO2-armen Bauen profitieren. Und auch die beiden großen Trends, hin zu Immobilien in Ballungsräumen und schnelle Lösungen für die Flüchtlingsunterbringung bieten dem Unternehmen zusätzliche Chancen. In den Zahlen für das 3. Quartal spiegeln sich diese noch nicht wirklich wieder, aber Steico kann dennoch positiv überraschen. Denn die hohen Investitionen in neue Maschinen und die damit einhergehende Angebotserweiterung bzw. Ausweitung der Fertigungstiefe sollte ja mit einer Verbesserung der Margen einhergehen und höhere Gewinne liefern. Und das tun sie...

Um 5,7% legte der Umsatz auf 49,9 Mio. EUR zu und das operative Ergebnis (EBITDA) sogar um 12,5% auf 7,2 Mio. EUR, während das EBIT um 15% 25% auf 4,0 Mio. EUR anstieg. In den ersten 9 Monaten dieses Jahres kommt Steico hier nun zusammen auf 9,4 Mio. EUR oder 5,6% mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Man konnte inzwischen also die eher durchwachsenen Ergebnisse des ersten Halbjahres sehr gut kompensieren und befindet sich auf einen erfolgversprechenden Weg - solange die Konjunktur anhält und der Winter nicht zu lang und zu hart wird, weil die Bauwirtschaft deutlich treffen würde. Der Vorstand spricht davon, "im Rahmen der Erwartungen" zu liegen, hebt aber die eigenen Prognosen leicht an. So will man nun bei EBITDA und EBIT nicht zwischen 2% und 5%, sondern zwischen 3% und 5% zulegen.

 Steico SE (Quelle: comdirect.de)
Steico steht nach wie vor im harten Preiswettbewerb und kämpft dabei mit Überkapazitäten in der Branche. Aus diesem Grund hat man sich vor einiger Zeit entschlossen, neue Produktionskapazitäten aufzubauen, um fremdvergebene Teilaufträge selbst abwickeln zu können durch diese "Erhöhung der Fertigungstiefe". Des Weiteren hat man eine eigene Anlage zur Furnierbeschichtung in Betrieb genommen, wodurch man weniger abhängig von Zulieferern wurde und in diesem Bereich eine höhere Wertschöpfungstiefe erreicht und somit insgesamt höhere Margen. Die Investitionen von rund 50 Mio. EUR sind für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von gerade mal 88 Mio. EUR allerdings keine Kleinigkeit und angesichts der Überkapazitäten und des Preisdrucks in der Branche durchaus mit Risiken verbunden. Mit den vorgelegten Zahlen scheint sich aber die Strategie des Unternehmens auszuzahlen.

Ich habe Steico seit längerem auf meiner Empfehlungsliste und schätze das Unternehmen weiterhin als gute Halteposition ein. Der Aktienkurs kommt seit einiger Zeit nicht mehr vom Fleck und schwankt zwischen 5 und 7,50 EUR. Er könnte aber wieder neues Potenzial entfalten, wenn sich die Margen- und Ergebnisverbesserungen verstetigen sollten.

2 Kommentare:

  1. kleine korrektur

    das ebit wurde nicht um 15% gesteigert sondern um 25%
    ansonsten ist mein eindruck das man die Prognose bewusst konservativ angehoben hat, da man letztes Jahr nach Q3 nicht reagiert hat und da schon absehbar war das man die prognose verfehlen würde, das will man dieses jahr auf jeden fall vermeiden, daher rechne ich durchaus damit das die erwartungen zu übertreffen sind

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    1. Danke für den Hinweis, ich habe das korrigiert.

      Ich denke auch, dass Steico bzgl. seiner Prognosen vorsichtiger geworden ist, vor allem weil das vierte Quartal ja sehr wetterabhängig ist und sich hier in den letzten Jahren alle Extreme gezeigt haben mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Zahlenwerk. Lieber am Ende positiv überraschen, als zurückrudern zu müssen.

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