Die H.P.I Beteiligungen AG entdeckt den Kapitalmarkt, so könnte man es formulieren, denn das Unternehmen möchte künftig quartalsweise kurze Meldungen zur geschäftlichen Entwicklung geben. Eine lobenswerte Maßnahme für ein kleines Unternehmen, das an der Börse eher ein Nischendasein fristet.
Folgerichtig wurde heute der 1. Quartalsbericht 2015 vorgelegt, der zeigt, dass sich H.P.I. weiterhin schwer tut, Tritt zu fassen. Man hat die angekündigten Maßnahmen bei der größten Tochter Berger umgesetzt und noch Ende 2014 die Berger-Produktion von LVT, Löbnitz, verlagert und mit der Produktion am Stammsitz der Berger-Gruppe in Berg verschmolzen. Des Weiteren wurde die Mehrheitsbeteiligung an der Firma Techberg in der Slowakei verkauft. Von diesen beiden Maßnahmen, die der Vorstand als "Stärkung der Kernkompetenzen" bezeichnet, erhofft sich H.P.I. eine stärkere Nutzung von Synergien.
"Bei der HSM Hans Sauermann GmbH & Co. KG arbeitet die H.P.I. Holding AG gemeinsam mit der Geschäftsleitung an einer Neuausrichtung des Produktportfolios, um eine erfolgreiche und ergebnisstarke Unternehmenspositionierung für die Zukunft zu verwirklichen. Ziel ist eine deutliche Ausweitung der Eigenprodukte", vermeldet man. Was letztlich heißt, dass der Umbau bei der HSM weiter anhält und noch keine positiven Ergebnisse zeigt. Das neue zweite Standbein der H.P.I. neben der Fassring-Produktion, hat sich bisher noch nicht als Glücksgriff erwiesen und ist noch den Beweis schuldig, dass es nachhaltig zum Erfolg der H.P.I.-Gruppe beitragen kann.
Zahlen sind so lala...
Auf Konzernebene lag der summierte Gesamtumsatz im ersten Quartal 2015 (nicht konsolidiert) bei 18 Mio. EUR (Vorjahr: 19 Mio.). Das summierte EBITDA lag bei 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 2,3 Mio.) Der Rückgang im Umsatz sei im Wesentlichen auf den Verkauf der Beteiligung in der Slowakei zurückzuführen sowie auf Umsatzeinbußen bei der Tochterfirma HSM Sauermann aufgrund der Umstellung des Produktportfolios, teilt der Vorstand mit.
Für das zweite Quartal erwarte man einen leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg im Vergleich zum ersten Quartal. Zudem stehe die bereits Ende 2014 angekündigte strategische Akquisition eines weiteren Unternehmens für die Berger Gruppe kurz vor dem Abschluss.
Die H.P.I. Holding befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und ist aktuell eine Halteposition. Die dominante Marktstellung von Berger in Europa ist Vor- und Nachteil zugleich, denn große Wachstumspotenziale bieten sich hier im Kerngeschäft, der Fassring-Produktion, nicht mehr. Es müssen also weitere Betätigungsfelder erschlossen werden - solange liefert Berg stabile und gute Ergebnisse. Und der Zukauf HSM macht zur Zeit vor allem Probleme, kämpft mit rückläufigen Umsätzen und Erträgen. Hier bleibt abzuwarten, ob H.P.I. den Kahn wieder auf Kurs bekommt und ob sich das zweite Standbein zu einer soliden Stütze des Konzerns entwickeln wird.
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