Dienstag, 2. Juni 2015

Deutsche Rohstoff AG: Rekorde bei Ergebnis und Dividende

Die Deutsche Rohstoff AG hat Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt und dabei alle Erwartungen übertroffen. Der Konzernjahresüberschuss beträgt 54 Mio. EUR (Vorjahr minus 7,7 Mio.) und resultiert zu einem großen Teil aus dem erfolgreichen Verkauf der wesentlichen Vermögensgegenstände der US-Tochter Tekton Energy, der einen Gewinn von 104,1 Mio. EUR und eine Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital in Höhe von 365% einbrachte. Seitdem schlummert der riesige Geldberg vor sich hin und wird seit kurzem wieder sukzessive in neue Projekte investiert.

Die nackten Zahlen
Negativen Einfluss hatten Abschreibungen in Höhe von 25,4 Mio. EUR (Vj. 7,3 Mio.), darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 17,5 Mio. EUR, die im Wesentlichen anfielen, weil der Verkaufspreis der Wolfram Camp Mine unter dem Buchwert lag. Außerdem waren aufgrund der negativen Preisentwicklung außerplanmäßige Abschreibungen bei den Tochtergesellschaften Tin International, Ceritech und Devonian Metals notwendig. Der Umsatz im Konzern lag bei  22,9 Mio. EUR (Vj. 17,8 Mio.), das EBITDA 114,2 Mio. EUR (Vj. 1,9 Mio.), das EBIT 88,7 Mio. EUR (Vj. -5,4 Mio.) und der Konzernjahresüberschuss nach Minderheiten 21,2 Mio. EUR (Vj. 0,8 Mio.). Die Konzernbilanzsumme stieg auf 134,7 Mio. EUR (Vj. 131,5 Mio.), während das Sachanlagevermögen durch den Verkauf der Tekton auf 2,3 Mio. EUR (Vj. 57,9 Mio.) sank. Dem steht ein Zuwachs bei den liquiden Mitteln und Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens gegenüber, die nun 103,3 Mio. EUR betragen (Vj. 50,5 Mio.). Das Eigenkapital liegt nun bei 62,5 Mio. EUR (Vj. 38,9 Mio.) und die Eigenkapitalquote bei mehr als soliden 46,4% (Vj. 29,5%).

Ausblick
"Die Entwicklung der Öl- und Gasprojekte in den USA liegt im Plan. Seit Ende März laufen die ersten fünf Bohrungen, an denen Elster Oil & Gas (Beteiligungshöhe Deutsche Rohstoff 93%) die Mehrheit der Anteile hält. Die Produktion wird voraussichtlich im September 2015 beginnen. Der Operator Extraction Oil & Gas plant weitere 57 Bohrungen auf der sogenannten Magpie-Fläche. Die Bohrungen sollen bereits ab Herbst 2015 beginnen und bis ca. Mitte 2017 durchgeführt sein.

Cub Creek Energy (Beteiligungshöhe Deutsche Rohstoff 74%) hat unterdessen eine erste Entwicklungsplanung für die im ersten Quartal erworbenen Flächen in Wattenberg erstellt. Insgesamt sind bis zu 90 Horizontalbohrungen in zwei Bereichen der Projektflächen möglich. Abhängig von Ölpreisen wird ein Bohrbeginn für das 4. Quartal 2015 geplant.

Auch bei den Bergbauunternehmen und -beteiligungen gibt es gute Fortschritte: Die Wolfram-Beteiligung Almonty Industries (DRAG-Anteil 24,9%) hat den ersten Teil der Restrukturierung der Wolfram Camp Mine erfolgreich abgeschlossen. Bis Ende September soll auch die Aufbereitung komplett überarbeitet sein und die Kostenstruktur Almontys profitabel arbeitender Los Santos Mine in Spanien entsprechen.

Der australischen Hammer Metals (DRAG-Anteil 17,3%) hat nach der Finanzierung durch die Deutsche Rohstoff in den vergangenen Monaten ein Explorationsprogramm auf seinen Flächen in der australischen Mount Isa Region durchgeführt. Erste sehr positive Ergebnisse konnten bereits vermeldet werden. Die Ergebnisse der restlichen Bohrungen werden in den kommenden Wochen erwartet. Hauptziel ist es, eine Kupfer-Gold Lagerstätte ähnlich der nahegelegenen Ernest Henry Mine zu entwickeln.

Die Ceritech AG (DRAG-Anteil 61,5%) konnte ihr Projekt zur Gewinnung von Seltenen Erden aus Gipsen weiter voranbringen. Die Testarbeiten zur Optimierung der Aufbereitung werden kurzfristig mit größeren Mengen fortgesetzt. Bis Ende des Jahres sollen weitere Verträge mit Eigentümern von Gipshalden geschlossen und eine erste Pilotproduktion geplant werden".

Rekorddividende
Für 2012 hatte die DRAG erstmals eine Dividende von 10 Cents je Aktie ausgeschüttet und erklärt, sie wolle künftig die Aktionäre am Erfolg des Unternehmen auch durch attraktive Dividendenzahlungen teilhaben lassen. Eine Aussage, die man bereits im Folgejahr 2013 nicht einhalten konnte, da aufgrund von Sonderabschreibungen das Jahresergebnis ins Minus rutschte und daher keine Ausschüttung vorgenommen werden durfte. Stattdessen legte die DRAG ein kleines Aktienrückkaufprogramm von 5 Mio. EUR auf. Für 2014 greift die DRAG nun in die Vollen und erklärt, eine Dividenden von 50 Cents je Aktie auskehren zu wollen. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 18 EUR ergibt dies eine Dividendenrendite von 2,77%.

Die Deutsche Rohstoff AG befindet sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot. Ich halte sie weiterhin für deutlich unterbewertet und für einen Top-Pick im Bereich der deutschen Nebenwerte sowie für eine der besten Chancen, um bei einem Wiedererstarken des Ölpreises mit von der Partie zu sein. Denn die DRAG fördert auch bei 40 Dollar mit Gewinn, bei 55 Dollar "macht es richtig Spaß", wie CEO Dr. Gutschlag anmerkte.



!!! Ergänzung vom 13.07.2015: DRAG-Dividende weitgehend steuerfrei
Heute gab die Deutsche Rohstoff AG bekannt, dass 72% der für das Geschäftsjahr 2014 auszuschüttenden Dividende ohne Abzug von Kapitalertragsteuern ausgezahlt werden könne. Denn die Dividende für das Geschäftsjahr 2014 werde lediglich zu rund 28% aus dem sogenannten ausschüttbaren Gewinn gespeist, zu ca. 72% aber aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinne des § 27 Körperschaftsteuergesetz. Auf diesen Teil erfolge kein Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag; insoweit sei auch keine Steuererstattungs- oder Steueranrechnungsmöglichkeit mit diesem Teil der Dividende verbunden. Soweit die Ausschüttung auf dem Einlagekonto beruhe, mindere sie nach Auffassung der deutschen Finanzverwaltung die steuerlichen Anschaffungskosten der Aktien.

3 Kommentare:

  1. ab 55 $ macht es richtig Spaß...nur am Rande und der Richtigkeit wegen...Top Wert! Auf die heutigen Infos habe ich lange gewartet. Die Anzahl der möglichen Bohrungen sind einiges höher als erwartet, d.h. noch mehr Öl bzw. harte Dollar für den noch schlafenden Riesen DRAG.
    Ob 20, oder 50 Cent Dividene ist mir persönlich egal...für kommenden Jahren sind dies Minibeträge mMn - hier geht es bald darum 1 , 2 oder 3 Euro Dividende auszuschütten...dann macht es auch für den Aktienanleger "richtig Spaß"!

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    1. Danke für den Hinweis, ich werde das Zitat entsprechend von 60 auf 55 USD korrigieren.

      Bei der DRAG wird meines Erachtens zu wenig darauf geachtet, dass hier noch ein potenzieller Steuerrückerstattungsanspruch von 38 Mio. USD schlummert, den die DRAG geltend machen kann, wenn sie wieder in neue Öl- und Gasprojekte (vermutlich sogar in Bergbauprojekte) in den USA investiert. Und da ist sie ja gerade dran, sie fährt ihr Investprogramm deutlich hoch. Und das bei deutlich gesunkenen Förderkosten für die Rechte, das Equipment, das Personal. Hier ist noch Einiges für die Zukunft zu erwarten, und wenn sich die DRAG nachhaltig zu einem soliden Dividendenwert entwickelt, dann habe ich nichts dagegen, sofern die Dividenden auch operativ verdient werden. Vor allem wenn man sieht, wie niedrig die Rohstoffpreise insgesamt notieren, kann man das große Potenzial für die DRAG erkennen, sollte es hier zu einer Trendumkehr kommen. An der Börse wird die Zukunft gehandelt und mit der DRAG kann man die heute schon kaufen... ;-)

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  2. in der Tat, die Steueransprüche haben die wenigsten auf dem Radar.

    PS: ein weiterer (für mich neuer) Bonbon: Seite 33 akt. GB'14...letzter Absatz...zwei der weltweit größten Bergbauunternehmen interessieren...übertreffen...um ein Vielfaches...langfristige Kooperationsverträge...südamerikanischen Partnern...

    Das sind Dollars in meinen Ohren(!!)
    Man(n) fühlt sich beim lesen kurz wie Dagobert Duck und plant schon mal den Geldspeicher...

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