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Freitag, 30. Januar 2015

Deutsche Rohstoff AG mit äußerst erfolgreicher Beteiligung

Die Deutsche Rohstoff AG kann nicht nur Öl und Gas, das ihr beim Verkauf ihrer Beteiligung Tekton einen riesigen Berg an Cash eingebracht hat, sondern sie investiert auch in andere Rohstoffe. Gold war so einer und Wolfram ist ein anderer Schwerpunkt. Im September vermeldete die DRAG, man habe den Verkauf der eigenen australischen Wolfram Mine abgeschlossen. Käufer war die kanadische Almonty Industries und die DRAG erhielt den damaligen Kaufpreis von umgerechnet 12,7 Mio. EUR in Almonty-Aktien und Aktienoptionen. Genauer erhielt sie 12,2 Millionen Aktien von Almonty und eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von 7,5 Mio. mit einer Laufzeit von 2,5 Jahren und mit 4% Verzinsung, die von der DRAG ab einem Aktienkurs von 1,45 CAD in Almonty-Aktien umgetauscht werden kann.

Almonty selbst ist dabei, sich zum größten Wolfram-Produzenten außerhalb Chinas zu mausern. Zu diesem Zweck gab das Unternehmen kürzlich bekannt, mit Woulfe Mining fusionieren zu wollen. Almonty betreibt die Los Santos Mine in Spanien sowie die Wolfram Camp Mine in Australien und entwickelt das Valtreixal Wolfram/Zinn Projekt in Nordwest-Spanien, das 2017 in Produktion gehen soll. Woulfe Mining ist 100%-Eigentümerin des Sangdong Wolfram/Molybdän-Projekts in Südkorea, das über eine abgeschlossene Machbarkeitsstudie und eine sehr große Wolfram-Ressource verfügt. Der Vorstand der DRAG begrüßte das Vorhaben.

Und die Beteiligung an Almonty macht der DRAG weiterhin viel Freude. Denn soeben vermeldete Almonty seinen Jahresabschluss per 30. September 2013. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 10,4 Mio. CAD (7,3 Mio. EUR) bei einem Gesamtumsatz von 29,6 Mio. CAD (20,8 Mio. EUR). Pro Aktie beläuft sich das Nettoergebnis auf 0,24 CAD. Das Unternehmen verfügte per Ende September über liquide Mittel in Höhe von knapp 15 Mio CAD. Und die DRAG hält aktuell 24,9% der Aktien der Almonty und darf sich somit über einen Gewinnanteil von 1,8 Mio. EUR freuen. Es zeichnet sich deutlich ab, dass die DRAG auch hier ein glückliches Händchen hatte, als man die eigenbetriebene Wolfram-Mine in die Hände der bewährten Almonty-Crew gab und sich lieber einen dicken Brocken am Gesamtunternehmen sicherte, ohne selbst die operativen Geschäfte führen zu müssen. Anleger sollten langfristig viel Freude mit ihrem Engagement bei der DRAG haben.

Die Deutsche Rohstoff AG befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Blackstone rockt die Street!

Finanzinvestor Blackstone Group hat Zahlen vorgelegt zum 4. Quartal 2014 und die lagen um 11 Prozent unter denen des Vorjahres. Analysten hatten mit einem größeren Abstand gerechnet, war doch die Blackstones Immobiliensparte im Schlussquartal 2013 überaus erfolgreich gewesen. Im Schlussquartal verdiente Blackstone 551 Mio. US-Dollar oder 0,90 USD je Aktie (Vorjahresquartal: 621 Mio. und 1,05). Bezogen auf das Gesamtjahr 2014 erzielte Blackstone in allen Kernbereichen neue Rekorde: der Nettogewinn stieg um 24 Prozent und das ausschüttungsfähige Ergebnis sogar um 64 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Das verwaltete Vermögen konnte von 226 Mrd. USD auf 290 Mrd. USD gesteigert werden.

Für Aktionäre besonders erfreulich ist die satte Anhebung der Quartalsdividende. Diese soll auf 78 US-Cents steigen nach 58 US-Cents im Vorjahresquartal. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 37 USD würde dies bei einer Fortschreibung auf das Gesamtjahr einer Dividendenrendite von 8,4 Prozent entsprechen. Doch ganz so einfach kann man es sich natürlich nicht machen, denn die Gewinne und damit die vierteljährlichen Ausschüttungen unterliegen deutlichen Schwankungen. Hier lohnt ein Blick auf die Dividendenhistorie der vergangenen Jahre und es zeigt sich, dass die jeweils Anfang Februar ausgekehrte Dividendenzahlung immer die höchste des Jahres ist. Die Auszahlungsmonate sind stets Februar, Mai, August, November und es wurden folgende Quartalsdividenden ausgeschüttet:

2012: 0,22 / 0,10 / 0,10 / 0,10 = 0,52 USD p.a.
2013: 0,42 / 0,30 / 0,23 / 0,23 = 1,18 USD p.a.
2014: 0,58 / 0,35 / 0,55 / 0,45 = 1,92 USD p.a
2015: 0,78

Geht man also davon aus, dass Blackstone im ersten Quartal etwa ein Drittel der Jahresdividende ausschüttet, würde diese etwa bei 2,40 USD je Aktie landen, was einer Dividendenrendite von 6,5 Prozent entspräche. Eine sehr ansehnliche Rendite, die durch entsprechende Gewinne verdient wurde und nicht aus der Substanz gezahlt wird!

Neben der attraktiven Dividende schlagen bei Blackstone noch Kurschancen zu Buche und da es sich um ein amerikanisches Unternehmen handelt, spielt deutschen Anlegern die Euro-Schwäche hier zusätzlich in die Karten. Denn sowohl die Dividendenausschüttungen als auch die Aktienkurse sind umso höher, je schwächer der Euro gegenüber dem Dollar notiert.

Bei all den lukrativen Aussichten verwundert es kaum, dass die Blackstone-Aktie sich sowohl auf Dollar- aber erst recht auf Euro-Basis auf Allzeithoch bewegt. Für langfristig orientierte Anleger sollte sich der Einstieg jedoch weiterhin lohnen. Und auch für Dividendenjäger, denn die soeben angekündigte Quartalsdividende wird am 17 Februar ausgezahlt und zwar an alle Aktionäre, die zum US-Börsenschluss des 9. Februar die Aktien der Blackstone Group in ihren Depots haben. Man kann sich mit seiner (Nach-) Kaufentscheidung also noch gut eine Woche Zeit lassen, will man von der Rekord-Dividendenzahlung profitieren.

Blackstone Group befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Leifheit erhöht nochmals die Prognosen für 2014

Der Haushaltsgerätehersteller Leifheit hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate seine Jahresprognose deutlich nach oben korrigiert. Nachdem man Ende Oktober bereits - auch aufgrund von positiven Währungseffekten - optimistischer wurde für das Geschäftsjahr 2014, hat sich die Euroschwäche als weiterhin sehr ergebnisfördernd erweisen. Nach vorläufigen Schätzungen erwartet das Unternehmen aufgrund der Ergebnisse des 4. Quartals 2014 ein EBIT von etwa 21 bis 22 Mio. EUR, wohingegen die Oktober-Prognose noch ein EBIT von etwa 18 bis 19 Mio. EUR vorsah. Alleine die Währungseffekte beziffert Leifheit auf rund 5 Mio. EUR.

Da der US-Dollar seit Jahresbeginn weiter deutlich an Stärke gewonnen hat, werden sich die positiven Währungseffekte auch auf das Jahresergebnis 2015 auswirken. Je länger und deutlicher der Euro schwächelt, desto größer die positiven Auswirkungen auf die Leifheit-Bilanz. Folglich sind die Ergebniserwartungen der Analysten zu niedrig und die aktuelle recht ambitionierte Bewertung hinsichtlich des KGVs doch nicht ganz so hoch. Leifheit wird die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014 am 12. Februar 2015 bekanntgeben und vielleicht auch einen ersten Blick auf die zu erwartende Dividende. Die ohnehin üppige Dividende könnte wohl noch höher ausfallen, als bisher erwartet wird. Spielraum wäre jetzt jedenfalls vorhanden.

Leifheit befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Montag, 26. Januar 2015

Börsenweisheit der Woche 04/2015

"Der Irrtum ist die tiefste Form der Erfahrung."
(Martin Kessel)

Freitag, 23. Januar 2015

Starbucks wächst rasant - und höchst profitabel

Die Kaffeehauskette Starbucks hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2015 präsentiert. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 4,8 Mrd. US-Dollar (4,2) und der Gewinn kletterte auch Dank der Übernahme von Starbucks Japan ggü. dem Vorjahreszeitraum um 80 Prozent auf 983 Mio. US-Dollar (541) oder 1,30 US-Dollar je Aktie (0,71). Vor Sonderposten liegt der Gewinn bei 0,80 US-Dollar je Aktie. Von September bis Dezember legten die Verkäufe in allen Regionen zu, besonders stark in China. Doch auch die Geschäfte in Amerika waren sehr zufriedenstellend, denn dort stiegen die Umsätze der etablierten Cafés (die bereits mehr als ein Jahr geöffnet sind) um 5 Prozent. Weltweit betreibt Starbucks inzwischen 21.878 Filialen, ein Plus von 512, und verfolgt eine aggressive globale Wachstumsstrategie.

Bei Vorlage der Quartalsbilanz bestätigte Starbucks sein Ziel, im Gesamtjahr ein Umsatzplus von 16 bis 18 Prozent zu erzielen. Gleichzeitig wurde die Prognose für das Ergebnis je Aktie (EPS) von 3,42 bis 3,54 auf 3,53 bis 3,58 US-Dollar angehoben.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Starbucks die Erwartungen der Analysten sowie die hohen Vorgaben des Managements erfüllen und wurde nachbörslich in New York mit einem deutlichen Kursplus von rund 5 Prozent belohnt.

Starbucks befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Mittwoch, 21. Januar 2015

Deutsche Rohstoff AG: Cleverer Anleihe-Schachzug

Der starke Preisverfall der Rohstoffe, insbesondere der des Erdöls um knapp 50 Prozent, setzen den Produzenten mächtig zu. Auch der Deutschen Rohstoff AG, die zwar letztes Jahr zu ausgezeichneten Konditionen und genau zum richtigen Zeitpunkt ihre US-Ölfördertochter verkauft hat und aktuell nicht fördert. Dennoch sitzt man auf einem enormen Berg an Cash und muss sich hierfür etwas einfallen lassen. Zuletzt hatte man angekündigt, erste Probebohrungen auf einem neuen Ölfeld aufzunehmen.

Nun geht die DRAG einen Schritt weiter und hat soeben angekündigt, ihre eigene ausstehende Anleihe bis zu einem Volumen von 20 Mio. EUR zurückzukaufen. Was etwas einfallslos aussieht, ist doch clever. Zwar bietet die DRAG den Anleiheinhabern einen Kurs von 105 Prozent, macht also ggü. der normalen Rückzahlung am Laufzeitende 2018 einen Verlust von 5 Prozent, allerdings erspart man sich die bis dahin fälligen jährlichen Zinsen von 8 Prozent. Und da man für das Geld auf einem Anlagekonto momentan eher Strafzinsen zahlen muss, als dass man noch eine Rendite erwirtschaftet, erzielt die DRAG mit dieser Maßnahme deutliche finanzielle Vorteile.

Es stellt sich allerdings die Frage, weshalb die Anleiheinhaber auf das Angebot der DRAG eingehen sollten. Immerhin dürften sie es schwer haben, eine alternative - und sichere - Anlage mit 8 Prozent Rendite zu finden. Die DRAG verweist allerdings nicht von ungefähr auf die Anleihebedingungen, denn nach denen "kann die Deutsche Rohstoff AG die Anleihe im Juli 2016 zu einem Kurs von 103 %, ab Juli 2017 zu 102 % vorzeitig kündigen und zurückzahlen". Und dass die DRAG dieses tun wird, sofern Zinsniveau und Ölpreis sich im Juli 2016 in ähnlichen Spähren bewegen wie heute, dürfte außer Frage stehen. Anleihegläubiger könnten also versucht sein, lieber jetzt eine höhere Rendite durch das Rückkaufangebot mitzunehmen, um dann das Geld woanders für die restliche Zeit investieren zu können. Für die DRAG lohnt sich der Rückkauf in jedem Fall.

Die Deutsche Rohstoff AG befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Montag, 19. Januar 2015

Börsenweisheit der Woche 03/2015

"Nutze den Buchwert als Ausgangspunkt für die Unternehmensbewertung und versichere Dich, dass die Schulden nicht größer sind als das Eigenkapital."
(Walter Schloss)

Donnerstag, 15. Januar 2015

Lebensversicherungen sind die pure Geldverschwendung

Der Deutschen liebstes Kind ist noch immer die Kapital-Lebensversicherung, obwohl es kein, wirklich kein Argument (mehr) gibt, das irgendwie für sie sprechen würde. Abgesehen von den horrend hohen Provisionen, die die Vermittler für jeden Abschluss einkassieren.

Und die letzte Gesetzesänderung hat die Lebensversicherungen für Kunden noch unattraktiver gemacht, denn es wurde nicht nur der Garantiezins erneut kräftig abgesenkt von 1,7% auf jetzt nur noch 1,25%, sondern es wurde den Versicherern auch gestattet, die Kunden nicht mehr so stark wie bisher an den aufgelaufenen Bewertungsreserven beteiligen zu müssen. Im Klartext: die Versicherungskonzerne verwenden das Geld der Versicherten und legen dieses in Anleihen an. Und wenn sie damit Gewinne erzielen, fließen diese künftig zu großen Teilen nicht mehr den Versicherten zu. Alles klar? Enteignung würde man das umgangssprachlich nennen.

Nach Zahlen der Ratingagentur Assekurata wirft eine Lebensversicherung im Schnitt 0,92 Prozent garantierte Rendite ab - vor Abzug der Inflation und vor Abzug der Steuern, die man am Ende noch auf die mageren erzielten Erträge zahlen darf. Wer solche Produkte kauft und dafür noch fette Abschlussprovisionen zahlt, dem ist kaum noch zu helfen! Da die meisten Deutschen dies allerdings bereits getan haben, manche sogar mehrfach, braucht sich auch niemand mehr zu wundern, weshalb die Schere zwischen Arm und Reich in diesem Land immer weiter auseinander klafft: auf der einen Seite sind die Reichen, die ihr Geld in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen investieren und dadurch immer reicher werden. Und auf der anderen Seite sind die weniger Vermögenden, die ihr sauer verdientes Geld auf Sparbüchern verrotten lassen und in Lebensversicherungen versenken. Selbst Schuld, muss man sagen, jeder hat es selbst in der Hand, mit seinem Geld etwas Sinnvolles anzufangen!

Dienstag, 13. Januar 2015

KKR und DIC Asset entwickeln Gewerbeimmobilien künftig gemeinsam

Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) und die Muttergesellschaft des deutschen Gewerbeimmobilien-Entwicklers DIC Asset AG, die Deutsche Immobilien Chancen Gruppe, haben ein Gemeinschaftsunternehmen ins Leben gerufen, das unter German Estate Group (GEG) firmieren wird.

Die DIC-Gruppe überträgt ihr operatives Geschäft vollständig auf die GEG. Dazu gehören neben rund 40 Immobilienexperten auch das Management der Projektentwicklung MainTor in der Bankenmetropole Frankfurt. KKR wiederum wird künftig alle Investitionen in Büro- und Einzelhandelsimmobilien in Deutschland exklusiv über die GEG abwickeln. Und auch personell werden zum Jahresende die Weichen gestellt, denn DIC-Chef Ullrich Höller wird zum Jahresende 2015 an die Spitze der GEG wechseln und das Gemeinschaftsunternehmen leiten. Der DIC Asset bleibt er als Aufsichtsrat verbunden.

Die GEG will sich als Investment-Plattform auf den deutschen Büro- und Einzelhandelsmarkt fokussieren und dabei auch riskantere Deals wie Projektentwicklungen angehen. Dem gegenüber kann sich die börsennotierte DIC Asset AG eher wieder auf Bestandsimmobilien mit wenig Risiko konzentrieren.

Seit 1999 hat KKR hierzulande mehr als 4,4 Mrd. US-Dollar Eigenkapital in 15 deutsche Unternehmen investiert. Die GEG-Gründung ist für KKR auch ein bedeutender Schritt für seine Immobilienplattform, die seit ihrem Start 2011 in 26 Transaktionen in den USA, Europa und Asien mehr als 1,6 Mrd. US-Dollar Eigenkapital investiert hat.

Disclaimer: KKR & Co. befindet sich auf meiner Beobachtungsliste.

Montag, 12. Januar 2015

Deutsche Rohstoff AG akquiriert erste Öl-Flächen

Cub Creek Energy (CCE), eine 74-prozentige Öl- und Gastochter der Deutsche Rohstoff AG, hat sich Flächen im Kernbereich des Wattenbergfeldes in Colorado/USA gesichert und für die ersten 12 Horizontalbohrungen laufen bereits die Genehmigungsverfahren. CCE zahlt für die Flächen einmalig 700.000 US-Dollar und wird diese Bohrungen als Betriebsführer selbst durchführen und das Entwicklungskonzept der Fläche bestimmen. Aufgrund der technischen Analysen geht das Management davon aus, dass die Flächen ab ca. 40. US-Dollar wirtschaftlich attraktiv sind. Darüber hinaus dürfte durch den starken Rückgang der Ölpreise in den vergangenen Monaten eine Reduzierung der Kosten pro Bohrung erreicht werden können.

WTI: in einem halben Jahr glatt halbiert
Die DRAG war bereits mit ihrer Tochter Tekton Energy, deren Nachfolgerin die CCE ist, im Wattenberg-Feld aktiv und hatte vor einiger Zeit diese Flächen für 200 Mio. US-Dollar sehr gewinnbringend veräußert. Aufgrund der gesunkenen Ölpreise ergeben sich für die DRAG momentan attraktive Kaufopportunitäten und die heutige Meldung dürfte nur die erste gewesen sein und unterstreicht die Strategie, nur in Flächen zu investieren, die auch bei den aktuellen Ölpreisen eine gute Rendite versprechen und gleichzeitig keine oder nur sehr geringe finanzielle Verpflichtungen bedeuten.

Bisher jedenfalls beweist das Management ein ausgezeichnetes Händchen, was die Flächenauswahl und das Timing angeht und für die Aktionäre sollten sich diese Erfolge der DRAG als antizyklisches Value Investment mittel- und langfristig auszahlen.

Die Deutsche Rohstoff AG befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Börsenweisheit der Woche 02/2015

"Es ist der gewöhnliche Fehler der Menschen, bei gutem Wetter nicht an den Sturm zu denken."
(Niccolo Machiavelli)

Montag, 5. Januar 2015

Ärgerliche Übernahmenachwehen bei Balda

Kürzlich hatte ich die Balda AG als "attraktiv unterbewertet" vorgestellt und kurze Zeit darauf reichte das Unternehmen Schadensersatzklage gegen ehemalige Vorstandsmitglieder aufgrund angeblicher Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Verkauf von TPK-Aktien ein. Möglicherweise folgt hier noch mehr, denn Balda bzw. eine amerikanische Tochter wurde nun von selbst verklagt, wegen der Übernahme der amerikanischen C. Brewer im Dezember 2012. Der Verkäufer wirft der Balda Investments nun vor, durch "bestimmte Tätigkeiten eine Situation herbeigeführt zu haben, die das Erreichen der für die im Anteilskaufvertrag vereinbarte erfolgsabhängige Kaufpreisanpassung (Earn-out) festgelegten Parameter beeinträchtigt". Konkreter wurde man bisher nicht, man fordert aber 5 Mio. US-Dollar aus der Earn-out-Klausel und darüber hinaus die Zahlung sogenannter „Punitive Damages“ in noch unbestimmter Höhe. Die Kosten des Schiedsverfahrens soll ebenfalls die beklagte Balda-Gesellschaft tragen. Balda hält die Vorwürfe für unbegründet, will sich aber aufgrund des laufenden Verfahrens jetzt nicht genauer äußern.

Also, was wissen wir?
  1. Balda hat eine Gesellschaft in den USA gekauft und 5 Mio. US-Dollar weniger bezahlt, als man bereit war, auszugeben. Weil bestimmte Erfolgsparameter nicht erreicht wurden.
  2. Der Verkäufer will die 5 Mio. US-Dollar trotzdem haben und deshalb behauptet er, Balda habe vorsätzlich das Erreichen der Ziele erschwert oder behindert.
  3. Sollte das zutreffen, muss Balda Geld nachbezahlen, die Kosten des Verfahrens tragen und wohl noch eine Strafe oben drauf.
Aber... es dürfte nicht einfach werden, die Behauptung zu belegen, dass Balda die Ziele vorsätzlich nicht erreicht hat, (nur) um die Earn-Out-Zahlung zu vermeiden. Die Tatsache alleine, dass die hierfür zugrunde gelegten Ziele nicht erreicht wurden, löst ja keine Schadensersatzansprüche aus. Vielmehr muss ja Absicht, also zielgerichtetes Handeln, nachgewiesen werden. Unternehmerische Unvernunft oder eine falsche operative Entscheidung dürften kaum ausreichen.

Für mich klingt die Klage, zumal sie ja noch nicht einmal konkret begründet bzw. belegt wurde, eher nach moderner Wegelagerei. Balda sitzt auf Geld und der Ex-Geschäftspartner hofft, dass Balda sich mit einer Zahlung vor einer nervigen Auseinandersetzung freikaufen möchte.

Sollten die Vorwürfe hingegen stichhaltig sein und die Balda AG hier Schaden nehmen, wird man sicherlich die Verantwortlichen hierfür in Regress nehmen. Insofern bleibt abzuwarten, ob hier überhaupt ein finanzieller Schaden für Balda be- oder entsteht. An der grundsätzlichen Turnaround-Spekulation ändert sich hierdurch für mich nichts.

Die digitale Welt spricht... Cisco

Datenaustausch, Kommunikation zwischen (mobilen) Geräten, dafür steht ein Unternehmen wie kein anderes: Cisco Systems, der weltweit agierende Anbieter von Networking-Lösungen für das Internet und die Datenkommunikation.

Seit zweieinhalb Jahren befindet sich der Dow-Jones-Wert Cisco auf meiner Empfehlungsliste und der Kurs hat sich seitdem inkl. der üppigen Dividendenzahlungen etwa verdoppelt. Damals war mir Cisco ein Value Investment wert, doch der starke Kursanstieg bringt mich zum Nachdenken, ob die Aktie nicht ihren fairen Wert erreicht oder gar überschritten hat und es dem entsprechend Zeit wäre, die Kollekte zu kassieren und woanders zu investieren.

Cisco hat schwierige Zeiten hinter sich, der NSA-Skandal hat massive Furchen in die Bilanz gegraben und das Unternehmen musste mit einer weiteren Mitarbeiterentlassungswelle reagieren, weil man sich auf die Kernbereiche gesundschrumpfen wollte. Insbesondere in den Schwellenländern hatte Cisco mit einer deutlich nachlassenden Nachfrage zu kämpfen, doch ich war mir vor gut einem Jahr sicher, dass die Schwellenangst Cisco nur kurzfristig bremst. Damals schon thematisierte ich das Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT), auf das so viele setzen, und Cisco Systems ganz besonders. Dort nennt man es das "internet of everything", man will alle möglichen Geräte miteinander vernetzen und kommunizieren lassen. Was für die Einen nach dem endgültigen Durchbruch für George Orwells Big Brother klingt, verheißt für die Anderen eine (noch) einfachere Welt. Wenn einem das Smartphone mitteilt, wo genau sich der nächste freie Parkplatz in der Umgebung des Restaurants befindet, das ich mir gerade ausgesucht habe, und ich nicht nur den Tisch sondern auch den Stellplatz "smart" und sofort buchen kann, dann macht dies das Leben sehr viel einfacher und schafft Raum für die Dinge, die wichtiger sind, als Parkplatzsuche oder das Warten auf einen freien Platz im Bistro.

An diesem Markt wollen viele teilhaben und daran verdienen und das werden sie auch. Allerdings hat Cisco Systems eine Menge Vorteile auf seiner Seite - und wohl auch die entscheidenden. Einerseits seine Größe, seine Power, die Dinge voranzutreiben und auch in Vorleistung gehen zu können, um die Dinge in Bewegung zu bringen. Weltweit stößt Cisco mit Städten Pilotprojekte an, ob in Nizza oder in Hamburg. Und Cisco ist wohl der einzige Anbieter, der alles aus einer Hand liefern kann, von der (Netz-)Infrastruktur bis hin zur Software und den Dienstleistungen. Beim Schaffen einer neuen Infrastruktur ist es nicht nur wichtig, die benötigten Komponenten zu bekommen und sie dann auch zusammenzubauen, sondern auch sie reibungslos zum Laufen zu bringen. Und am Laufen zu halten. Cisco tut das und Cisco kann das. Cisco wächst aggressiv in einem schnell wachsenden Markt - das Unternehmen geht davon aus, dass der IoT-Markt von 25 Milliarden verbundener Geräte in 2015 auf 50 Milliarden in 2020 ansteigen wird. Innerhalb der nächsten 10 Jahre erwartet Cisco Investitionen in den IoT-Markt von insgesamt 19 Billionen US-Dollar. Und Cisco ist der Dominator in diesem Markt und hat vor, diese Stellung zu behaupten.

Hier wächst ein riesiges Potenzial für Cisco heran und das dürfte die schwierige Situation in seinem angestammten Geschäftsbereich, wo es sich harter Konkurrenz ausgesetzt sieht. Mehr als kompensieren. Cisco hat mehrfach gezeigt, dass es sich Herausforderungen stellt und die nötigen Konsequenzen gezogen, teilweise ganze Geschäftsbereiche einfach dicht gemacht oder abgestoßen. Auch deshalb ist Cisco Systems nach wie vor eine enorme Cash-Maschine, die jedes Quartal Milliarden US-Dollar an Gewinnen generiert und diese in das operative Geschäft, Firmenübernahmen, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen steckt. Die letzten Jahre hat diese Mischung die Aktionäre glücklich gemacht und den Aktienkurs aus seiner fast 10 Jahre währenden Lethargie seit dem Platzen der Dot-Com-Blase wachgeküsst. Dabei zahlt Cisco erst seit 2011 Dividenden, hat diese aber seitdem jedes Jahr angehoben - beim aktuellen Kurs von 23 EUR liegt die Dividendenrendite bei stolzen 2,7 Prozent. Tendenz steigend, denn nach der bisherigen Historie dürfte Cisco zum April seine Quartalsdividende erneut erhöhen.

Als ich vor zweieinhalb Jahren Cisco auf die Empfehlungsliste genommen habe, lag das KGV bei rund 8 und die Dividendenrendite bei 1,5 Prozent. Heute hat sich das Verhältnis umgekehrt, der starke Kursanstieg hat das KGV auf 13 (für 2015) ansteigen lassen. Die Dividendenrendite liegt deutlich höher und es ist davon auszugehen, dass die Quartalsdividende demnächst weiter angehoben wird. Das Internet der Dinge ist Realität geworden und Ciscos Aussichten sind glänzend. Unter Bewertungsgesichtspunkten kann man Cisco heute wohl nicht mehr als reines Value Investment bezeichnen, denn eine klare Unterbewertung wie Mitte 2012 liegt nicht mehr vor. Aber Cisco ist auch nicht überbewertet auf dem aktuellen Kursniveau, sondern sollte sollte noch weitere Chancen auf Kurs- und Dividendensteigerungen bieten. Für mich ist Cisco Systems ein qualitativ hochwertiges und weiterhin aussichtsreiches Basisinvestment.

Cisco Systems befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

Börsenweisheit der Woche 01/2015

"Große Anlagemöglichkeiten kommen immer dann, wenn hervorragende Unternehmen vorübergehend in schwieriges Fahrwasser geraten und deshalb unterbewertet werden."
(Warren Buffett)

Freitag, 2. Januar 2015

KKR verdient Milliarden an Pharmadeal

Walgreen Co., mit 8.200 Apotheken Amerikas größter Pharmahändler, übernimmt den europäischen Wettbewerber Alliance Boots vollständig und besonders freuen darf sich KKR & Co. (Kohlberg Kravis Roberts & Co.). 2007 war die Private Equity Gesellschaft mit gut 1,2 Mrd. USD in den bis dahin größten Buy-out in Europa eingestiegen und nun erklärte Walgreen, man werde auch noch die restlichen 55 % an Alliance Boots übernehmen, die man im ersten Schritt 2012 noch links liegen ließ. Seitdem hat sich der Preis nochmals verdoppelt und KKR fährt jetzt eine stolze Rendite ein: 7,3 Mrd. USD erhält man in Cash und Aktien für sein Anteilspaket und wird mit 4,6 % Großaktionär an der neuen Muttergesellschaft der Walgreen-Aktivitäten, Walgreens Boots Alliance. Unter dem Strich konnte KKR sein eingesetztes Kapital mit dem Deal vervierfachen.

Disclaimer: Habe KKR & Co. auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot.

2015 können die Aktienkurse nicht weiter steigen. Oder doch?

Letztes Jahr schrieb ich "2014 kommt das Ende des Aktienbooms. Oder nicht?" und im Frühjahr sowie im Spätherbst und noch einmal kurz vor Jahresultimo erreichten die Indizes Dow Jones und DAX neue All-Time-Highs bei 18.000 bzw. 10.000 Punkten - nicht ohne heftige Korrekturen von 10 oder 15 Prozent zwischendurch. Meine doch sehr positive Einschätzung wurde letztlich bestätigt. Doch die Anleger sind ob der hohen Kurse zunehmend nervös, und Crash-Propheten finden in regelmäßigen Abständen immer wieder mal Gehör in der Medienlandschaft.

Als Dauerbrennerthemen hat sich (leider) die Eurokrise erwiesen, Europa kommt konjunkturell nicht in Tritt und Amerikas Wirtschaft erholt sich. Die FED hat ihre Staatsanleihekäufe eingestellt, während die EZB sich anschickt, damit beginnen zu wollen. Also wirklich neu ist das alles nicht, das habe ich bereits 2013 und 2014 thematisiert. Immobilienpreise in Deutschland steigen in den Ballungszentren weiterhin rasant an, ansonsten herrscht eher Tristesse auf dem Wohnungsmarkt und auf dem Land bekommt man sein Häuschen fast nicht einmal mehr verschenkt. Dieser Trend dürfte weiter anhalten, die Urbanisierung in Deutschland wird nicht so schnell enden. Auch das ist nicht neu. Das Zinsniveau in Euroland ist historisch niedrig, auch das ist schon länger bekannt. Allerdings kommt hier eine neue Sorge hinzu, denn u.a. der starke Ölpreisverfall hat dazu geführt, dass die Inflationsrate in der Eurozone deutlich unter 1 Prozent gefallen ist. Und dies treibt Volkswirten den Angstschweiß auf die Stirn, sehen sie doch deflationäre Tendenzen am Horizont aufkommen.