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Donnerstag, 6. November 2014

Starke Zahlen von Jungheinrich sorgen für Auftrieb

Der Hersteller von Flurförderfahrzeugen hat heute Zahlen vorgelegt für das dritte Quartal und nachdem gestern schon der ebenfalls börsennotierte Mitbewerber Kion sehr gute Zahlen präsentierte, konnte man fast schon davon ausgehen, dass es bei Jungheinrich nicht zu negativen Überraschungen kommen sollte. Aber das...

Als konjunktursensibler Wert steht der Staplerhersteller natürlich unter Beobachtung, denn die konjunkturellen Aussichten trüben sich zunehmend ein. So spricht Jungheinrich selbst auch von "ersten Anzeichen von Unsicherheit in der globalen Konjunkturentwicklung", weist aber im gleichen Atemzug drauf hin, dass sich der Weltmarkt für Flurförderzeuge in den ersten neun Monaten des Jahres ein Wachstum von 9 Prozent auf 818.600 Fahrzeuge (Vorjahr: 752.000 Fahrzeuge) aufweisen konnte. Europa, der Hauptabsatzmarkt für Jungheinrich, wies dabei sogar einen Anstieg von 11 Prozent auf. Dem entsprechend liegt der Auftragseingang um 8 Prozent über Vorjahreswert und die Auftragsreichweite macht nun 4 volle Monate aus.

Die nackten Zahlen
Die Umsatzerlöse lagen im 3. Quartal 2014 mit 615 Mio. EUR um 10 Prozent über dem Vorjahreswert (560 Mio. EUR). In den ersten neun Monaten 2014 stieg der Konzernumsatz um 9 Prozent auf 1.792 Mio. EUR (Vorjahr: 1.638 Mio. EUR).

Der stark gestiegene Konzernumsatz ist im Wesentlichen auf die deutlich überproportional gestiegenen Erlöse im Neugeschäft zurückzuführen. Die Umsätze bei Miet- und Gebrauchtgeräten sowie im Kundendienst entwickelten sich im 3. Quartal ebenfalls sehr positiv. In den ersten neun Monaten 2014 erzielte der Jungheinrich-Konzern im Neugeschäft eine Umsatzsteigerung von 14 Prozent auf 966 Mio. EUR (Vorjahr: 846 Mio. EUR). Das Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft wuchs insgesamt um 9 Prozent auf 315 Mio. EUR (Vorjahr: 290 Mio. EUR). Der Kundendienstumsatz erhöhte sich um 4 Prozent auf 540 Mio. EUR (Vorjahr: 517 Mio. EUR). Das Finanzdienstleistungsgeschäft trug mit einem um 8 Prozent gestiegenen Umsatz von 427 Mio. EUR (Vorjahr: 396 Mio. EUR) ebenfalls zum Wachstum bei.

Der Jungheinrich-Konzern hat das EBIT im 3. Quartal 2014 um 12 Prozent auf 46,8 Mio. EUR (Vorjahr: 41,8 Mio. EUR) gesteigert. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stieg das EBIT um 8 Prozent auf 133,4 Mio. EUR (Vorjahr: 123,9 Mio. EUR). Die Umsatzrendite lag bei 7,4 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern legte im 3. Quartal 2014 um 16 Prozent auf 31,1 Mio. EUR zu (Vorjahr: 26,8 Mio. EUR) und verzeichnete kumuliert einen Anstieg um 14 Prozent auf 87,0 Mio. EUR (Vorjahr: 76,1 Mio. EUR). Entsprechend ergab sich nach neun Monaten ein Ergebnis je Vorzugsaktie von 2,59 EUR (Vorjahr: 2,27 EUR).

Bewertung
Asien entwickelt sich immer mehr zum Wachstumstreiber, doch gerade in der Kernregion Deutschland läuft es für Jungheinrich absolut rund. Nun könnte man meinen, dass das im Verhältnis zum Neugeschäft etwas weniger stark zunehmende Service- und Reparaturgeschäft negativ zu werten seien, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Das starke Neugeschäft wird auch künftig im Bereich Wartung- und Reparatur zu hohen Wachstumsraten führen, da ja mehr Fahrzeuge verkauft wurden. Und diese Sparte wird noch deutlich ausgebaut. So werden die Kapazitäten im Aufarbeitungszentrum in Dresden bis 2018 auf 8.000 Fahrzeuge jährlich annähernd verdoppelt werden. Nach Schätzung der Berenberg Bank fährt Jungheinrich inzwischen rund 85 Prozent seiner Gewinne mit Serviceleistungen ein und der Serviceanteil mache bereits 40 Prozent vom Umsatz aus. Es zahlt sich eben aus, dass rund 40 Prozent der Geräte verleast werden und somit dem Jungheinrich-Service unterstehen.

Fazit
Im August hatte ich Jungheinrich erstmals unter die Lupe genommen und hatte den Wert zu 42,75 EUR auf die Empfehlungsliste genommen. Im Zuge der allgemeinen Konsolidierung an den Börsen hat auch dieser Aktienkurs kräftig nachgegeben und ist bis auf knapp unter 40 EUR gefallen. Inzwischen hat er sich deutlich erholt und strebt gen Norden. Angesichts der mehr als guten Zahlen und der hervorragenden Aussichten sollten Aktionäre noch lange Freude an ihrem Unternehmen und dem Kurs seiner Aktien haben. Mit einem 2015er KGV von 11,5 und einer 2014er Dividendenrendite von 2,1 Prozent ist der Titel weiterhin kaufenswert für Langfristanleger.

Jungheinrich befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.

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