Seit zwei Jahren habe ich den Haushaltsgerätehersteller
Leifheit auf meiner
Empfehlungsliste, Zeit für ein Update. Denn
das Unternehmen hat Zahlen vorgelegt und daraufhin seine EBIT-Prognose angehoben. Die Zahlen sind schnell berichtet:
- Stabiler Konzernumsatz von 161,7 Mio. EUR
- Markengeschäft wächst mit 2,5 Prozent im Rahmen der Prognose
- Bruttomarge verbessert auf 47,1 Prozent
- EBIT steigt auch aufgrund Währungseffekten auf 16,2 Mio. EUR
- Ergebnisprognose für Gesamtjahr angehoben, Umsatzziel unverändert
Nachdem man in 2013 die eigenen Ziele noch verfehlt hatte, scheint die Fokussierung auf die Kernmarken Leifheit und Söhnle (Waagen) Früchte zu tragen. Auf dem aktuellen Kursniveau von rund 46,50 EUR liegt das 2015er KGV bei 17 und die für 2014 erwartete
Dividendenrendite bei 3,9%. Die Marktkapitalisierung liegt bei 228 Mio. EUR und hat sich seit meiner Empfehlung fast verdoppelt. Dem entsprechend hat der Kurs inkl. Bruttodividendenausschüttungen um 82 Prozent zugelegt. Ein solides Investment mit weiterhin guten Aussichten, aber da war doch noch was...?
Richtig, Ende 2012
thematisierte ich die aufkommende Übernahmephantasie, weil sich die Eigentümerfamilien gerade von ihren Anteilen an der
Schuler AG getrennt und auch angekündigt hatten, ihre Leifheit-Beteiligung abgeben zu wollen. Hinter den beiden Gesellschaften HOME Beteiligungen GmbH und MKV Verwaltungs GmbH, die damals 49 und 10 Prozent an Leifheit hielten, verbergen sich die Gründerfamilien Schuler-Voith und Knapp-Voith, deren Kinder andere Interessen hätten. Wie wir alle wissen, hat sich diese Übernahmespekulation bisher nicht konkretisiert. Aber dennoch gab es entscheidende Veränderungen. Denn während Ende 2012 ein Interessent noch mit beide Gesellschaften hätte sprechen müssen, reicht inzwischen zum einfachen Kontrollerwerb eine Einigung mit der HOME Beteiligungen GmbH. Die kaufen in unregelmäßigen Abständen Aktien des Unternehmens zu, zuletzt im Oktober, als insgesamt 12.145 Stück für rund eine halbe Mio. EUR zugekauft wurden, so dass die HOME Beteiligungen von Schuler-Voith nunmehr alleine auf einen Anteilsbesitz von 50,49 Prozent kommt.
Anders als vor zwei Jahren befindet sich Leifheit aktuell nicht mehr im Umbruch, die Trennung vom langjährigen Vorstandschef Georg Thaller wegen "unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung" Mitte vergangenen Jahres hat sich augenscheinlich als durchaus erfolgreich erwiesen. Und die guten Zahlen sollten ein Übriges tun - heute wäre das Unternehmen zweifelsfrei einfacher zu veräußern, wenn die Gründerenkel sich denn überhaupt noch trennen wollen. Denn nach der großen Verkaufsankündigung kam ein halbes Jahr später
der ebenso knappe Widerruf.
Für Aktionäre ist diese Gemengelage weiterhin eine komfortable Situation, denn die gute Geschäftsentwicklung und die attraktive Dividendenrendite laden zum Verweilen ein und die möglichen Verkaufspläne der Mehrheitsaktionäre sorgen auch künftig für zusätzliche Würze.
Leifheit befindet sich auf meiner
Empfehlungliste.
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