Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Das wettbewerbliche Umfeld des Breitbandausbaus hat sich in den letzten Jahren verändert. Wettbewerber der Telekom haben sich entschieden, auf weiteren Eigenausbau zu verzichten und stattdessen mit der Telekom zu kooperieren. Heute ist absehbar, dass es vorerst nicht zu einem flächendeckenden, parallelen Ausbau von Kupfer- und Glasfasernetzen kommen wird. (...) Telekom und Telefónica haben Kooperationsverträge vorgelegt, auf Basis derer sie zukünftig beim Angebot von schnellen Breitbandanschlüssen enger zusammenarbeiten wollen. Telefónica möchte ihren Kunden Breitbandanschlüsse mit schnellerer Übertragung (so genannte NGA-Anschlüsse, hier insbesondere VDSL-Vectoring) anbieten, was ihr allein wirtschaftlich nicht möglich ist. Die Telekom erwartet sich von dieser Kooperation, den Breitbandausbau mit schnelleren Anschlüssen in bereits erschlossenen Gebieten künftig in kürzerer Zeit leisten zu können".
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Freitag, 7. November 2014
Bundeskartellamt lässt Deutsche Telekom beim Vectoring punkten
Eine wichtige Entscheidung für die Deutsche Telekom hat heute das Bundeskartellamt gefällt: es erhebt keinen Einspruch gegen die von der Telekom und ihrem Konkurrenten O2 (Telefonica Deutschland-Tochter, ehemals E-Plus) Kooperationspläne beim Ausbau des schnellen Internets, also dem Vectoring beim VDSL-Ausbau.
Das Entscheidende ist nicht nur der Zeitfaktor, sondern auch die damit einhergehenden erheblich geringeren Investitionskosten. Die Deutsche Telekom kann die alten Kupferleitungen, die heute in jedes Gebäude in Deutschland führen, weiternutzen durch den Glasfaserausbau in den Straßen und neue Verteilerkästen mit neuer Software als Infrastruktur. Die Ausbaukosten werden nur einen Bruchteil betragen gegenüber einem vollständigen Ausbau mit Glasfaserkabel in jeden Haushalt. Und die Telekom wird auch künftig Netznutzungsentgelte (von Ihren Konkurrenten) bekommen, wenn deren Kunden die neuen Verträge abschließen und das neue, schnelle Internet nutzen. Ich hatte die sich hier bietenden enormen Chancen für die Deutsche Telekom bereits im Sommer unter dem Titel "Deutsche Telekom: Siechtum oder Renaissance?" thematisiert und dies zum Anlass genommen, den Wert auf meine Empfehlungsliste zu setzen.
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