Schon seit längerem kann einem regelmäßig übel werden, wenn man über Raffgier und Skrupellosigkeit in der Finanzbranche liest und es sind nicht mehr nur die Investmentbanken in den USA, die der Welt die Banken- und Finanzkrise eingebrockt haben, unter der wir alle heute noch leiden, sondern es sind auch "normale" Banken von nebenan. Das Geschacher des gefeuerten Ex-Chefs der Hypo Real Estate AG, Georg Funke, der als Dank dafür, dass er die HRE ruiniert und viele Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht hatte, auch noch eine satte Abfindung einstecken wollte. Oder die Ex-Investmentbanker der Dresdner Bank, die der Bank mit ihren Finanzwetten eine Milliardenschieflage beschert hatten, die die Commerzbank, die die DreBa auf dem Hochpunkt der Finanzkrise übernommen hatte, Millionenboni kosten. Und natürlich die Deutsche Bank, die gerne über "Kulturwechsel" spricht, aber die Allmacht der Gier in sich schier endlos aneinanderreihenden Skandalen vorlebt. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren scheint hier leider die Maxime zu sein. Und deshalb verwundert auch nicht, dass zunehmend darüber diskutiert wird, welche Vorstandsvergütungen und welche Boni noch "anständig" sind. Zurecht, denn Eigennutz kann und darf nicht alleiniger Antrieb und vor allem nicht der Maßstab sein!
Dass es auch anders geht, zeigen zum Beispiel Warren Buffett und Microsoft-Gründer Bill Gates, die beide zu den reichsten Menschen auf unserem Erdball gehören. In ihrer Initiative "The Giving Pledge" versammeln sich weltweit Milliardäre, die ihr Vermögen größtenteils spenden werden und nicht einfach nur ihren Erben hinterlassen. Und insbesondere Warren Buffett weist immer wieder darauf hin, wie wichtig ihm die Integrität des Managements bei der Auswahl seiner Investments ist - bisweilen ist sie der ausschlaggebende Faktor für einen Kauf.
Allerdings kann nicht jeder Mensch ein Milliardär sein und riesige Summen spenden. Viele Wohltätigkeitsorganisationen fokussieren sich daher auf eine große Zahl von freigiebigen Kleinspendern, denn Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist. Vermutlich jeder von uns hat - vor allem kurz vor Weihnachten - schon die Bittbriefe diverser Hilfsorganisationen im Briefkasten gehabt. Doch es gibt auch innovative Unternehmer, die mit indirekten Spenden Gutes tun und gleichzeitig daran verdienen. Das muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein. So stellen Unternehmen den Hilfsorganisationen kostenlos Fahrzeuge zur Verfügung, die diese für ihre Zwecke nutzen können. Dadurch bleiben mehr Spenden für die eigentlichen Aufgaben der Organisationen übrig. Ein Geschäft wird aus dem Deal für das Unternehmen natürlich erst, wenn es aus der Aktion auch Erträge generieren kann, also entweder durch eine umfangreiche Presseberichterstattung über diese Freigiebigkeit oder aber zum Beispiel dadurch, dass das kostenlose zur Verfügung gestellte Auto dann über Werbung (re)finanziert wird. So berichtet akzent Sozialsponsoring unter anderem regelmäßig über seine diesbezüglichen Aktivitäten, die inzwischen bundesweit angeboten werden und bei denen die werbetreibenden Kunden den zusätzlichen Wohlfühlfaktor haben, dass mit ihrer Werbung gleichzeitig Gutes erreicht wird.
Bekanntlich führen viele Wege nach Rom und weniger wichtig ist, was man tut, als vielmehr, dass man etwas tut. Dass man seinen Reichtum mit anderen teilt, dass man nicht die Jagd nach dem letzten Penny zum Lebensinhalt macht, sondern dass man stets bedenkt, dass Geld kein Selbstzweck ist, sondern das Leben lebenswerter machen soll. Und das erreicht man bisweilen auch dadurch, dass man einen Teil seines Geldes anderen überlässt. Und letztlich sind auch Unternehmen, die sich für die Gesellschaft engagieren und soziale oder kulturelle Projekte unterstützen, langfristig erfolgreicher als jene, die nur auf den maximalen Profit aus sind. Denn auch die Unternehmenskultur ist eine Charakterfrage und wie Warren Buffett es formulierte: "mit schlechten Leuten macht mein keine guten Geschäfte". Ich bin mir sicher, dass Buffett keine Aktien der Deutschen Bank kaufen würde, selbst wenn die Zahlen und die Bewertung wieder stimmen sollten.
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Am Schluss muss ich etwas widersprechen. Buffett hat mit Goldman Sachs, für ihn letztlich glänzende, Geschäfte gemacht und deren Ruf ist nicht unbedingt besser als der von der Deutschen Bank.
AntwortenLöschenMoin Mario,
LöschenGoldman Sachs ist relativ unbeschadet durch die Bankenkrise gekommen, auch weil man weit weniger in den Ramschpapieren investiert bzw. involviert war. Heftig in der Kritk steht Goldman Sachs eher wegen seiner üpprigen Boni und natürlich wegen des Milliardenzocks in London, wo die (interne) Aufsicht völlig versagt hat. Aber das ist kein Vergleich zu der beinahe schon systematisch zu nennenden Giermentalität bei der Deutschen Bank, seien es die Ramschimmobilien in Deutschland, die rechtswidrigen Häuserräumungen in den USA, die nur mittels gefälschter Räumungstitel möglich waren, sei es der LIBOR-Skandal, uswusf.
Goldman Sachs ist eine Investmentbank und sie ist auf Profit aus. Das ist ja per se nichts Verwerfliches und es ist auch "normal", dass dort mitunter mit harten Bandagen gerungen wird. Auch das ist normal und zwar in jedem Wirtschaftszweig, nicht nur bei den Banken. Aber damit endet meiner Meinung nach auch schon die Vergleichbarkeit mit der Deutschen Bank. Aber ich wäre froh, wenn die Deutsche das Problem in den Griff bekommen würde, was aber wohl nur mit neuem und unbelasteten Personal gehen dürfte, um wieder zu einer ehrbaren und anständigen Bank zu werden. Darüber zu sprechen, ist das eine, es umzusetzen, es zu leben, das andere. Und erst, wenn die Bank das (wieder) vorlebt, wird sie auch so wahrgenommen werden von Kunden und der Öffentlichkeit. Und ich behaupte, dass man trotz und gerade wegen der Anständigkeit im Bankwesen (viel) Geld verdienen kann.