"Reich wird, wer in Unternehmen investiert, die weniger kosten, als sie wert sind."
(Warren Buffett)
Montag, 27. August 2012
Samstag, 25. August 2012
H.P.I. Holding wächst langsam(er) weiter
Die sich eintrübende Weltkonjunktur und die sich verschlechternden Aussichten in Deutschland machen auch vor den beiden Unternehmensbereichen der H.P.I. Holding (WKN 600190), das ich im Februar als "schön langweiliges Beteiligungsdornröschen" vorgestellt hatte, nicht halt. Besonders bei der Tochter Zimmer & Kreim GmbH & Co. KG, einem Komplettanbieter für technologisch anspruchsvolle und automatisierte Systemlösungen im Erodierbereich, geht man nun von einer verhalteneren Entwicklung aus. Zwar konnten 2011 der Umsatz auf 11,356 Mio. EUR (10,694), das EBITDA auf 1,183 Mio. EUR (979) und das EBIT auf 668 Mio. EUR (492) gesteigert werden, aber für 2012 geht man von einer stabilen Entwicklung aus.
Beim zweiten, größeren, Bereich, der Berger-Gruppe, ist mehr Feuer drin. Berger ist in der Metallverarbeitung aktiv und stellt Spannringe für Fässer her - hier ist man inzwischen Weltmarktführer. Das ist ein solides und robustes Geschäftsfeld und die Margen sind mehr als auskömmlich. 2011 wurden die Umsatzerlöse auf 31,422 Mio. EUR (30,695) erhöht, während das EBITDA auf 3.536 Mio. EUR (3.740) zurück ging und das EBIT auf 2.781 Mio. EUR (3.008). Das liegt vor allem an den Zukunftsinvestitionen für den Produktionsstart in China.
Die Holding selbst hat den Umsatz auf 42,778 Mio. EUR (41,388) erhöht, während das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 1,875 Mio. EUR (2,263) zurück ging. In 2012 sollten insbesondere durch die beiden Zukäufe, der türkischen CEMSAN und der italienischen S.G.T., für die Berger-Gruppe Umsatz und Gewinne deutlich steigen.
Auf der Hauptversammlung wurde soeben etwas mehr als die Hälfte des Bilanzgewinns von 1,523 Mio. EUR an die Aktionäre ausgekehrt - immerhin 0,50 EUR brutto je Anteilsschein. Andererseits widersprachen die Aktionäre dem Vorschlag des Vorstands, das Kapital in den nächsten 5 Jahren deutlich erhöhen zu können, in dem das Volumen auf ein Drittel zusammengekürzt wurde. Einerseits wird so einer zu großen unkontrollierten Verwässerung vorgebeugt, andererseits wird es nun für das Unternehmen deutlich schwerer, größere Übernahmen zu tätigen. Dabei war bis vor kurzem noch über ein Übernahmeziel spekuliert worden mit einem Jahresumsatz von 25 Mio. EUR und einer ähnlich hohen Profitabilität wie die H.P.I. selbst. Doch der Deal scheint vom Tisch zu sein.
Mit einem erwarteten 2013er KGV von knapp über 10 ist die Aktie attraktiv bewertet und die Dividendenrendite von aktuell 4% ist ebenfalls nicht zu verachten - auch wenn man ein ganzes Jahr auf die nächste Ausschüttung warten muss. Ende August wird die H.P.I. Holding ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2012 vorlegen und sich dann wohl auch einen Ausblick auf die zweites Jahreshälfte geben, der dann bereits die beiden Zukäufe einschließt. Da nun mit dem September der statistisch schlechteste Börsenmonat ansteht, drängen sich Zukäufe oder Neuengagements aktuell nicht auf. Fundamentale Gründe, aus dem Unetrnehmen auszusteigen, liegen aber auch nicht vor, so dass man beruhigt engagiert bleiben kann. Das Management des famileingeführten Unternehmens hat in den letzten Jahren einen hervorragenden Job gemacht und dürfte die Gruppe auch weiterhin solide und stetig ausbauen und dabei die Profitabilität nicht aus dem Blick verlieren.
Beim zweiten, größeren, Bereich, der Berger-Gruppe, ist mehr Feuer drin. Berger ist in der Metallverarbeitung aktiv und stellt Spannringe für Fässer her - hier ist man inzwischen Weltmarktführer. Das ist ein solides und robustes Geschäftsfeld und die Margen sind mehr als auskömmlich. 2011 wurden die Umsatzerlöse auf 31,422 Mio. EUR (30,695) erhöht, während das EBITDA auf 3.536 Mio. EUR (3.740) zurück ging und das EBIT auf 2.781 Mio. EUR (3.008). Das liegt vor allem an den Zukunftsinvestitionen für den Produktionsstart in China.
Die Holding selbst hat den Umsatz auf 42,778 Mio. EUR (41,388) erhöht, während das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 1,875 Mio. EUR (2,263) zurück ging. In 2012 sollten insbesondere durch die beiden Zukäufe, der türkischen CEMSAN und der italienischen S.G.T., für die Berger-Gruppe Umsatz und Gewinne deutlich steigen.
Auf der Hauptversammlung wurde soeben etwas mehr als die Hälfte des Bilanzgewinns von 1,523 Mio. EUR an die Aktionäre ausgekehrt - immerhin 0,50 EUR brutto je Anteilsschein. Andererseits widersprachen die Aktionäre dem Vorschlag des Vorstands, das Kapital in den nächsten 5 Jahren deutlich erhöhen zu können, in dem das Volumen auf ein Drittel zusammengekürzt wurde. Einerseits wird so einer zu großen unkontrollierten Verwässerung vorgebeugt, andererseits wird es nun für das Unternehmen deutlich schwerer, größere Übernahmen zu tätigen. Dabei war bis vor kurzem noch über ein Übernahmeziel spekuliert worden mit einem Jahresumsatz von 25 Mio. EUR und einer ähnlich hohen Profitabilität wie die H.P.I. selbst. Doch der Deal scheint vom Tisch zu sein.
Mit einem erwarteten 2013er KGV von knapp über 10 ist die Aktie attraktiv bewertet und die Dividendenrendite von aktuell 4% ist ebenfalls nicht zu verachten - auch wenn man ein ganzes Jahr auf die nächste Ausschüttung warten muss. Ende August wird die H.P.I. Holding ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2012 vorlegen und sich dann wohl auch einen Ausblick auf die zweites Jahreshälfte geben, der dann bereits die beiden Zukäufe einschließt. Da nun mit dem September der statistisch schlechteste Börsenmonat ansteht, drängen sich Zukäufe oder Neuengagements aktuell nicht auf. Fundamentale Gründe, aus dem Unetrnehmen auszusteigen, liegen aber auch nicht vor, so dass man beruhigt engagiert bleiben kann. Das Management des famileingeführten Unternehmens hat in den letzten Jahren einen hervorragenden Job gemacht und dürfte die Gruppe auch weiterhin solide und stetig ausbauen und dabei die Profitabilität nicht aus dem Blick verlieren.
Donnerstag, 23. August 2012
Greiffenberger punktet mit starken Halbjahreszahlen
Die Greiffenberger AG (WKN 589730), eine familiengeführte Industrieholding mit rund 940 Mitarbeitern und einer Exportquote von 60%, hat heute Zahlen für das erste Halbjahr 2012 vorgelegt - und die können sich sehen lassen.
Die Greiffenberger-Gruppe hat den Umsatz um 9% auf 81,8 Mio. EUR (75,3) gesteigert. Gleichzeitig haben die konzernweit initiierten Maßnahmen für eine deutliche und vor allem nachhaltige Ergebnisverbesserung Wirkung gezeigt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der ersten sechs Monate legte auf 8,2 Mio. EUR (6,7) zu und das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 46 % auf 4,9 Mio. EUR (3,4). Das Ergebnis je Aktie lag im 1. Halbjahr 2012 bei 0,22 EUR (0,15 EUR).
Denn vollständigen Halbjahresbericht können Sie auf der Website des Unternehmens downloaden.
Vor einigen Tagen hatte ich mich bereits sehr positiv zu Greiffenberger geäußert und die starken Zahlen bekräftigen mich in meiner Einschätzung, dass sich ein langfristiges Engagement in der Unternehmensgruppe für Anleger auszahlen wird.
Die Greiffenberger-Gruppe hat den Umsatz um 9% auf 81,8 Mio. EUR (75,3) gesteigert. Gleichzeitig haben die konzernweit initiierten Maßnahmen für eine deutliche und vor allem nachhaltige Ergebnisverbesserung Wirkung gezeigt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der ersten sechs Monate legte auf 8,2 Mio. EUR (6,7) zu und das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 46 % auf 4,9 Mio. EUR (3,4). Das Ergebnis je Aktie lag im 1. Halbjahr 2012 bei 0,22 EUR (0,15 EUR).
Denn vollständigen Halbjahresbericht können Sie auf der Website des Unternehmens downloaden.
Vor einigen Tagen hatte ich mich bereits sehr positiv zu Greiffenberger geäußert und die starken Zahlen bekräftigen mich in meiner Einschätzung, dass sich ein langfristiges Engagement in der Unternehmensgruppe für Anleger auszahlen wird.
Labels:
Greiffenberger,
Meldung,
Nebenwerte,
Stock-Picking,
Zahlenwerk
Dienstag, 21. August 2012
Offene Immobilienfonds: lieber ein Ende mit Schrecken...
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble möchte die offenen Immobilienfonds verbieten. Diese waren in den letzten Jahren für viele Anleger zum Kohlegrab geworden, weil sie in finanzielle Schieflage geraten waren. Ursache hierfür waren die Anleger, die panikhaft enorme Beträge aus den eigentlich "offenen" Fonds abgezogen hatten und da bei Immobilienfonds - man staune - das Geld in Immobilien steckt, konnten diese nicht schnell genug Geld auftreiben, um alle Ausstiegswilligen auszuzahlen. Die Konsequenz war, dass die offenen Fonds für einige Zeit (Jahre) geschlossen wurden und die Anlager nicht an ihr Geld kamen. Denn die Fonds benötig(t)en Zeit, um ihre Immobilien zu Geld zu machen - und mussten oftmals mit hohen Verlusten verkaufen, da jedem potenziellen Käufer ihre Notlage ja bekannt ist. Unterm Strich werden die Fondsanleger also auf einen nicht unbedingt kleinen Teil ihres Geldes verzichten müssen.
Das Produkt hält also nicht, was es verspricht - die vermeintliche Sicherheit, seine Anteile jederzeit zu Geld machen zu können, erwies sich als trügerisch - manchmal vielleicht sogar als betrügerisch. Daher will Schäuble diese Anlageform nun untersagen und dagegen läuft die Fondsbranche Sturm, denn sie sieht ihre Provisionen flöten gehen. Und auch die Verbraucherzentrale möchte die Fonds lieber erstmal weiter bestehen lassen, um zu sehen, ob bislang schon beschlossene Verschärfungen nicht ausreichen. Und so wird ein Schreckensszenario an die Wand gemalt, dass Kleinanleger von der Immobilienwelt ausschlossen und den Markt schier austrocknen würde, da große institutionelle Anleger, wie z.B. Versicherungen, ausschließlich in offene, nicht aber in geschlossene Fonds investieren dürften.
Doch das ist überwiegend aufgebauschter Mist! Für Anleger gibt es längst Alternativen und auch die Unternehmen, die in Immobilien machen wollen, um Kundengelder abzugreifen, können das doch tun - sie müssen nur keinen Fonds mehr auflegen, sondern sie gründen eine börsennotierte Immobilien-AG (es gibt eine ganze Menge auf dem deutschen Kurszettel) oder gleich einen REIT (Real Estate Investment Trust). Auch hiervon gibt es bereits einige, die in Deutschland an der Börse notiert sind. Vorteil beider Varianten ist, dass man börsentäglich die Anteile kaufen und verkaufen kann, und dass deren Liquidität nicht durch die Anteilsverkäufe abnimmt - "nur" der Kurs würde ggf. sinken, wenn zu viele Anleger auf einmal verkaufen wollen, wie bei allen Aktien. Die börsennotierten Immobilien-AGs und REITs sind bereits heute die sinnvolle Alternative zu Immobilienfonds und daher sollte der Anleger den offenen Immobilienfonds keine Träne nachweinen. Die Fondsbranche und ihre Vermittler hingegen, die werden auf lukrative Provisionen aus diesem Bereich verzichten müssen - aber das muss den Anleger nicht stören. Im Gegenteil: bisher hat doch er die hohen (überhöhten) Provisionen bezahlt und künftig kommt er mit den vergleichsweise geringen Börsenspesen davon.
Fazit: weine dem Schlechten nicht hinterher, es gibt so viel(es) Besseres!
Einige börsennotierte Wohn- und Gewerbe-Immobilien-AGs und REITs:
Adler Real Estate, Alstria Office REIT, Colonia Real Estate, Deutsche Euroshop, Deutsche Wohnen, DIC Asset, Fair Value REIT, GAG Immobilien, Gagfah S.A., GSW Immobilien, Hamborner REIT, IVG Immobilien, KWG Kommunale Wohnen, Patrizia Immobilien, Prime Office REIT, TAG Immobilien, VIB Vermögen, YOUNIQ
Egal, ob Fondsanteile oder Aktien: es gilt die alte Kaufmannsweisheit, dass Gewinn im Einkauf liegt. Also nicht jedem heißen Tipp hinterherhecheln, sondern gerne mal in die Prospekte und Geschäftsberichte schauen und sich im Internet oder der Tagespresse informieren, bevor (!) man sein Geld investiert. Und auf die Bewertungen schauen, auf günstige Werte bzgl. NAV, KGV, FFO oder KBV achten.
Das Produkt hält also nicht, was es verspricht - die vermeintliche Sicherheit, seine Anteile jederzeit zu Geld machen zu können, erwies sich als trügerisch - manchmal vielleicht sogar als betrügerisch. Daher will Schäuble diese Anlageform nun untersagen und dagegen läuft die Fondsbranche Sturm, denn sie sieht ihre Provisionen flöten gehen. Und auch die Verbraucherzentrale möchte die Fonds lieber erstmal weiter bestehen lassen, um zu sehen, ob bislang schon beschlossene Verschärfungen nicht ausreichen. Und so wird ein Schreckensszenario an die Wand gemalt, dass Kleinanleger von der Immobilienwelt ausschlossen und den Markt schier austrocknen würde, da große institutionelle Anleger, wie z.B. Versicherungen, ausschließlich in offene, nicht aber in geschlossene Fonds investieren dürften.
Doch das ist überwiegend aufgebauschter Mist! Für Anleger gibt es längst Alternativen und auch die Unternehmen, die in Immobilien machen wollen, um Kundengelder abzugreifen, können das doch tun - sie müssen nur keinen Fonds mehr auflegen, sondern sie gründen eine börsennotierte Immobilien-AG (es gibt eine ganze Menge auf dem deutschen Kurszettel) oder gleich einen REIT (Real Estate Investment Trust). Auch hiervon gibt es bereits einige, die in Deutschland an der Börse notiert sind. Vorteil beider Varianten ist, dass man börsentäglich die Anteile kaufen und verkaufen kann, und dass deren Liquidität nicht durch die Anteilsverkäufe abnimmt - "nur" der Kurs würde ggf. sinken, wenn zu viele Anleger auf einmal verkaufen wollen, wie bei allen Aktien. Die börsennotierten Immobilien-AGs und REITs sind bereits heute die sinnvolle Alternative zu Immobilienfonds und daher sollte der Anleger den offenen Immobilienfonds keine Träne nachweinen. Die Fondsbranche und ihre Vermittler hingegen, die werden auf lukrative Provisionen aus diesem Bereich verzichten müssen - aber das muss den Anleger nicht stören. Im Gegenteil: bisher hat doch er die hohen (überhöhten) Provisionen bezahlt und künftig kommt er mit den vergleichsweise geringen Börsenspesen davon.
Fazit: weine dem Schlechten nicht hinterher, es gibt so viel(es) Besseres!
Einige börsennotierte Wohn- und Gewerbe-Immobilien-AGs und REITs:
Adler Real Estate, Alstria Office REIT, Colonia Real Estate, Deutsche Euroshop, Deutsche Wohnen, DIC Asset, Fair Value REIT, GAG Immobilien, Gagfah S.A., GSW Immobilien, Hamborner REIT, IVG Immobilien, KWG Kommunale Wohnen, Patrizia Immobilien, Prime Office REIT, TAG Immobilien, VIB Vermögen, YOUNIQ
Egal, ob Fondsanteile oder Aktien: es gilt die alte Kaufmannsweisheit, dass Gewinn im Einkauf liegt. Also nicht jedem heißen Tipp hinterherhecheln, sondern gerne mal in die Prospekte und Geschäftsberichte schauen und sich im Internet oder der Tagespresse informieren, bevor (!) man sein Geld investiert. Und auf die Bewertungen schauen, auf günstige Werte bzgl. NAV, KGV, FFO oder KBV achten.
Labels:
Altersvorsorge,
Anlegerschutz,
Einfach gedacht,
Immobilien,
Medien,
Stock-Picking
Montag, 20. August 2012
Börsenweisheit der Woche 34/2012
"Manche halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse; andere meinen, er sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken könne; nur wenige sehen in ihm das Pferd, das den Karren zieht."
(Sir Winston Churchill)
(Sir Winston Churchill)
Samstag, 18. August 2012
Und was tat sich in Warren Buffetts Depot im 2. Quartal 2012?
Im zweiten Quartal 2012 hat Warren Buffetts Beteiligungsholding Berkshire Hathaway einige Änderungen an ihrem Portfolio vorgenommen, wie aus einer Pflichtmitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC hervorgeht.
Neue Investments wurden eingegangen beim Ölfeld-Dienstleister National Oilwell Varco (2,8 Mio. Aktien) und beim Raffineriebetreiber Phillips 66 (237 Mio. Aktien).
Aufgestockt hat Buffett bei IBM und der US-Bank Wells Fargo & Co., die nach Coca-Cola die größten Investestments in Buffetts Portfolio sind.
Gesenkt wurde der Anteil bei Johnson & Johnson von 29 Mio. auf 10,3 Mio. Aktien und bei Kraft Foods um fast die Hälfte auf jetzt noch gut 59 Mio. Aktien. Ebenfalls auf der Verkaufsliste standen Procter & Gamble, General Electric, Visa und UPS. Seinen Anteil an Intel hat Buffett komplett abgestoßen.
Unter dem Strich reduziert Buffett also im Konsumgüterbereich und setzt verstärkt auf Erdöldienstleister/-exploration und die Erholung des US-Häusermarktes. Im Erdölbereich hatte Buffett zuletzt im vierten Quartal 2011 sämtliche gehaltene Aktion von ExxonMobil veräußert und schon damals begann sein Ausverkauf bei Johnson & Johnson und Kraft Foods. Das muss nicht bedeuten, dass er den Konsumgüterbereich nicht mehr fü aussichtsreich hält, sondern ihm könnten einfach die Bewertungen der Unternehmen inzwischen zu hoch sein. Denn das so gut wie jeder auf diese defensiven Titel setzt, sind die Kurse entsprechend gut gelaufen. Und anderswo bieten sich vielleicht schon bessere Chancen...
Und man könnte meinen, Buffett sei vorsichtiger geworden, denn er hat mehr verkauft als eingekauft und sein Cash-Bestand wuchs auf satte 40 Mrd. USD an. Andererseits wird auf eine neue große Übernahme spekuliert - zuletzt hatte Buffett 2009 mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway den Schmierstoffhersteller Lubrizol für 9 Mrd. USD übernommen. Leisten könnte er sich also so einiges...
Berkshire Hathaway befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.
Warren Buffett |
Aufgestockt hat Buffett bei IBM und der US-Bank Wells Fargo & Co., die nach Coca-Cola die größten Investestments in Buffetts Portfolio sind.
Gesenkt wurde der Anteil bei Johnson & Johnson von 29 Mio. auf 10,3 Mio. Aktien und bei Kraft Foods um fast die Hälfte auf jetzt noch gut 59 Mio. Aktien. Ebenfalls auf der Verkaufsliste standen Procter & Gamble, General Electric, Visa und UPS. Seinen Anteil an Intel hat Buffett komplett abgestoßen.
Unter dem Strich reduziert Buffett also im Konsumgüterbereich und setzt verstärkt auf Erdöldienstleister/-exploration und die Erholung des US-Häusermarktes. Im Erdölbereich hatte Buffett zuletzt im vierten Quartal 2011 sämtliche gehaltene Aktion von ExxonMobil veräußert und schon damals begann sein Ausverkauf bei Johnson & Johnson und Kraft Foods. Das muss nicht bedeuten, dass er den Konsumgüterbereich nicht mehr fü aussichtsreich hält, sondern ihm könnten einfach die Bewertungen der Unternehmen inzwischen zu hoch sein. Denn das so gut wie jeder auf diese defensiven Titel setzt, sind die Kurse entsprechend gut gelaufen. Und anderswo bieten sich vielleicht schon bessere Chancen...
Und man könnte meinen, Buffett sei vorsichtiger geworden, denn er hat mehr verkauft als eingekauft und sein Cash-Bestand wuchs auf satte 40 Mrd. USD an. Andererseits wird auf eine neue große Übernahme spekuliert - zuletzt hatte Buffett 2009 mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway den Schmierstoffhersteller Lubrizol für 9 Mrd. USD übernommen. Leisten könnte er sich also so einiges...
Berkshire Hathaway befindet sich auf meiner Empfehlungsliste.
Donnerstag, 16. August 2012
Greiffenberger: kleine Mittelstandsholding mit großem Potenzial
Den seit 1986 börsennotierten Small-Cap Greiffenberger AG hat kaum jemand auf dem Schirm, was auch an der geringen Marktkapitalisierung von rund 25 Mio. EUR liegen dürfte, denn daraus resultieren geringe Handelsumsätze und die Erfordernis, unbedingt mit Limits zu ordern.
Aber der Reihe nach... Die Greiffenberger AG ist eine familiengeführte Holding mit Beteiligungen in verschiedenen Industriezweigen, die in drei Unternehmensbereiche aufgeteilt sind. Den Unternehmensbereich Antriebstechnik bildet die größte Tochtergesellschaft ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH, der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl wird durch die J. N. Eberle & Cie. GmbH bedient und die BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG ist im Bereich der Kanalsanierungstechnologie und Rohrummantelung tätig. Per 31.12.2011 beschäftigte die Greiffenberger-Gruppe 945 Mitarbeiter.
Die Tochter ABM Greiffenberger (Greiffenberger-Anteil 100%) stellt spezielle Elektromotoren her, die geräuschlos und ruckelfrei arbeiten. Neben der Medizintechnik ist die Lagerlogistik ein wichtiges Einsatzfeld für diese Motoren, mit denen sich der Energieverbrauch im Vergleich zu konventionellen Elektroantrieben um bis zu 40% senken lässt. Bei größeren Anlagen, in denen sehr viele Motoren zum Einsatz kommen, sind dadurch Kosteneinsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich möglich. Die sog. Sinochron-Motoren kommen jedoch auch in Treppenliften zum Einsatz und sind auch als Antrieb für Windkraftanlagen und Biomasseheizungen (Pelletheizungen) geeignet - zwei Bereiche mit großen Wachstumsperspektiven.
Die GBC rechnet 2012 bei der größten Greiffenberger-Tochter mit einem leichten Umsatzwachstum von 3% auf rund 97 Mio. EUR. Viel spannender ist aber die Ergebnisentwicklung bei ABM, nachdem im letzten Jahr das Kostensenkungsprogramm "Impuls 2011" aufgelegt wurde. Mittelfristig sei laut Management eine Steigerung der EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von derzeit 3,7% auf 8% realistisch.
Die Tochter Eberle (Greiffenberger-Anteil 100%) könnte nach Ansicht von GBC-Analyst Leipold in diesem Jahr doppelt so schnell wachsen wie die ABM und einen Umsatz von rund 50 Mio. EUR erzielen. Eberle stellt unter anderem hochqualitativen Präzisionsbandstahl her, der zum Beispiel in der Automobilindustrie und im Maschinenbau verwendet wird. Für einen weltweiten Automobilzulieferer in den USA liefert das Unternehmen Bandstahl, der zuvor von einem Partner in Detroit zugeschnitten und konfektioniert wird und anschließend beim Kunden in Stoßdämpfer eingebaut wird. Eberle setzt in diesem Bereich aber nicht auf mengengetriebenes Wachstum, sondern baut die Kapazitäten, die nahezu ausgelastet sind, gezielt auf. Dies kommt letztendlich auch dem Ergebnis zugute.
Die dritte Tochter BPK (Greiffenberger-Anteil 75%), ein Spezialist für die grabenlose Kanalsanierung, ist die treibende Kraft in der Gruppe. Das Unternehmen hat ein weltweit einzigartiges Verfahren zur Schlauchproduktion auf Basis von glasfaserverstärkten Kunststoffen entwickelt. In Deutschland werden jährlich 1,6 Milliarden Euro für die Kanalsanierung ausgegeben, davon 20% für die unterirdische Bauweise - Tendenz steigend.
Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet GBC bei einem Umsatz von 163 Mio. EUR einen Gewinn von 81 Cent pro Aktie und 2013 sei mit Erlösen von 169 Mio. EUR und einem Ergebnis von 1,19 Euro zu rechnen. Das KGV läge dann für 2012 bei 6,5 und für 2013 bei 4,4 - rekordverdächtig niedrig!
Risiken
Ein paar Wermutstropfen gibt es aber auch: neben der geringen Marktkapitalisierung und den mäßigen Handelsumsätzen ist die Eigenkapitalquote noch recht niedrig. Allerdings wird hier seit Jahren gegengesteuert - auch deshalb wird aktuell keine Dividende gezahlt - und die Eigenkapitalquote nähert sich mit großen Schritten der soliden 30%-Marke. Und das Fremdkapital muss verzinst werden. Hier hat Greiffenberger langfristig vorgesorgt und attraktive Zinsfestschreibungen erreicht - dennoch belasten die Zinsen natürlich die Ergebnisse.
Chancen
Die weitere Reduzierung der Nettoverschuldung und Erhöhung der Eigenkapitalquote sorgen nicht nur für (noch) bessere Ergebnisse, sondern ermöglichen perspektivisch auch die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung. Darüber hinaus können die bestehenden Produktionskapazitäten ein deutlich höheres Umsatzniveau stemmen und infolge des Programms „Impuls 2011“ sollte sich die Marge bei ABM signifikant erhöhen.
Einschätzung
Die Greiffenberger AG ist solide finanziert und gut aufgestellt, Umsätze und Ergebnisse steigen beständig an. Die Bewertung liegt deutlich unter der vergleichbarer Beteiligungsunternehmen und die geringe Marktkapitalisierung rechtfertigt diesen Abschlag nicht. Vielmehr sollte einem Unternehmen mit derartigen Perspektiven ein KGV von 10 und mehr zugebilligt werden, was erhebliches Kurspotenzial verspricht.
Am 23. August legt das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vor und ich rechne eher mit positiven als negativen Überraschungen. Greiffenberger findet sich daher als langfristige Beimischung in meinem Depot wieder.
Aber der Reihe nach... Die Greiffenberger AG ist eine familiengeführte Holding mit Beteiligungen in verschiedenen Industriezweigen, die in drei Unternehmensbereiche aufgeteilt sind. Den Unternehmensbereich Antriebstechnik bildet die größte Tochtergesellschaft ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH, der Unternehmensbereich Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl wird durch die J. N. Eberle & Cie. GmbH bedient und die BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG ist im Bereich der Kanalsanierungstechnologie und Rohrummantelung tätig. Per 31.12.2011 beschäftigte die Greiffenberger-Gruppe 945 Mitarbeiter.
Die Tochter ABM Greiffenberger (Greiffenberger-Anteil 100%) stellt spezielle Elektromotoren her, die geräuschlos und ruckelfrei arbeiten. Neben der Medizintechnik ist die Lagerlogistik ein wichtiges Einsatzfeld für diese Motoren, mit denen sich der Energieverbrauch im Vergleich zu konventionellen Elektroantrieben um bis zu 40% senken lässt. Bei größeren Anlagen, in denen sehr viele Motoren zum Einsatz kommen, sind dadurch Kosteneinsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich möglich. Die sog. Sinochron-Motoren kommen jedoch auch in Treppenliften zum Einsatz und sind auch als Antrieb für Windkraftanlagen und Biomasseheizungen (Pelletheizungen) geeignet - zwei Bereiche mit großen Wachstumsperspektiven.
Die GBC rechnet 2012 bei der größten Greiffenberger-Tochter mit einem leichten Umsatzwachstum von 3% auf rund 97 Mio. EUR. Viel spannender ist aber die Ergebnisentwicklung bei ABM, nachdem im letzten Jahr das Kostensenkungsprogramm "Impuls 2011" aufgelegt wurde. Mittelfristig sei laut Management eine Steigerung der EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von derzeit 3,7% auf 8% realistisch.
Die Tochter Eberle (Greiffenberger-Anteil 100%) könnte nach Ansicht von GBC-Analyst Leipold in diesem Jahr doppelt so schnell wachsen wie die ABM und einen Umsatz von rund 50 Mio. EUR erzielen. Eberle stellt unter anderem hochqualitativen Präzisionsbandstahl her, der zum Beispiel in der Automobilindustrie und im Maschinenbau verwendet wird. Für einen weltweiten Automobilzulieferer in den USA liefert das Unternehmen Bandstahl, der zuvor von einem Partner in Detroit zugeschnitten und konfektioniert wird und anschließend beim Kunden in Stoßdämpfer eingebaut wird. Eberle setzt in diesem Bereich aber nicht auf mengengetriebenes Wachstum, sondern baut die Kapazitäten, die nahezu ausgelastet sind, gezielt auf. Dies kommt letztendlich auch dem Ergebnis zugute.
Die dritte Tochter BPK (Greiffenberger-Anteil 75%), ein Spezialist für die grabenlose Kanalsanierung, ist die treibende Kraft in der Gruppe. Das Unternehmen hat ein weltweit einzigartiges Verfahren zur Schlauchproduktion auf Basis von glasfaserverstärkten Kunststoffen entwickelt. In Deutschland werden jährlich 1,6 Milliarden Euro für die Kanalsanierung ausgegeben, davon 20% für die unterirdische Bauweise - Tendenz steigend.
Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet GBC bei einem Umsatz von 163 Mio. EUR einen Gewinn von 81 Cent pro Aktie und 2013 sei mit Erlösen von 169 Mio. EUR und einem Ergebnis von 1,19 Euro zu rechnen. Das KGV läge dann für 2012 bei 6,5 und für 2013 bei 4,4 - rekordverdächtig niedrig!
Risiken
Ein paar Wermutstropfen gibt es aber auch: neben der geringen Marktkapitalisierung und den mäßigen Handelsumsätzen ist die Eigenkapitalquote noch recht niedrig. Allerdings wird hier seit Jahren gegengesteuert - auch deshalb wird aktuell keine Dividende gezahlt - und die Eigenkapitalquote nähert sich mit großen Schritten der soliden 30%-Marke. Und das Fremdkapital muss verzinst werden. Hier hat Greiffenberger langfristig vorgesorgt und attraktive Zinsfestschreibungen erreicht - dennoch belasten die Zinsen natürlich die Ergebnisse.
Chancen
Die weitere Reduzierung der Nettoverschuldung und Erhöhung der Eigenkapitalquote sorgen nicht nur für (noch) bessere Ergebnisse, sondern ermöglichen perspektivisch auch die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung. Darüber hinaus können die bestehenden Produktionskapazitäten ein deutlich höheres Umsatzniveau stemmen und infolge des Programms „Impuls 2011“ sollte sich die Marge bei ABM signifikant erhöhen.
Einschätzung
Die Greiffenberger AG ist solide finanziert und gut aufgestellt, Umsätze und Ergebnisse steigen beständig an. Die Bewertung liegt deutlich unter der vergleichbarer Beteiligungsunternehmen und die geringe Marktkapitalisierung rechtfertigt diesen Abschlag nicht. Vielmehr sollte einem Unternehmen mit derartigen Perspektiven ein KGV von 10 und mehr zugebilligt werden, was erhebliches Kurspotenzial verspricht.
Am 23. August legt das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vor und ich rechne eher mit positiven als negativen Überraschungen. Greiffenberger findet sich daher als langfristige Beimischung in meinem Depot wieder.
Labels:
Analysen,
Empfehlung,
Greiffenberger,
Nebenwerte,
Stock-Picking
Mittwoch, 15. August 2012
Cisco Systems erhöht die Quartalsdividende um 75%
Der im Dow-Jones-Index vertretene Netzwerk- und Datenverkehrsspezialist Cisco Systems hat seine Zahlen präsentiert und die Erwartungen des Marktes übertroffen. Im vierten Geschäftsquartal stieg der Umsatz um 4% auf 11,7 Mrd. USD (9,5 Mrd. EUR) und der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 56% auf 1,9 Mrd. USD (1,54 Mrd. EUR).
Doch damit nicht genug der guten Nachrichten: Cisco hebt die Quartalsdividende von 8 auf 14 US-Cents an, also um 75%. Das macht etwa 11,5 Euro-Cents je Anteilschein aus und etwa 0,46 EUR pro Jahr. Die Dividendenrendite liegt nun bei rund 3,25% und das KGV bei 9, so dass der Wachstumswert äußerst attraktiv bewertet ist. Für mich ist Cisco Systems weiterhin ein lohnendes Value-Investment.
Doch damit nicht genug der guten Nachrichten: Cisco hebt die Quartalsdividende von 8 auf 14 US-Cents an, also um 75%. Das macht etwa 11,5 Euro-Cents je Anteilschein aus und etwa 0,46 EUR pro Jahr. Die Dividendenrendite liegt nun bei rund 3,25% und das KGV bei 9, so dass der Wachstumswert äußerst attraktiv bewertet ist. Für mich ist Cisco Systems weiterhin ein lohnendes Value-Investment.
Labels:
Cisco Systems,
Dividende,
Empfehlung,
Meldung,
Stock-Picking
Montag, 13. August 2012
Börsenweisheit der Woche 33/2012
"Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen."
(Warren Buffett)
(Warren Buffett)
Mittwoch, 8. August 2012
Euro-Angst treibt Deutsche in Aktien
Zugegeben, eine etwas reißerische Überschrift, aber sie trifft den Kern der Sache. Die Eurokrise verunsichert immer mehr Deutsche und die mickrigen Zinsen auf Spareinlagen können nicht einmal mehr der Inflation Paroli bieten. Als Alternative zu (Bar)Geld bieten sich Sachwerte an, allem voran Immobilien. Doch einerseits kann man die nur schwer veräußern, wenn es schnell gehen soll und die katastrophalen Erfahrungen mit offenen Immobilienfonds, die aufgrund der Immobilienkrise reihenweise in die Knie gingen und Anleger auf ihr Geld warten ließen, lassen die Menschen zurückschrecken.
Gerne wird Gold als Anlageform hochgejubelt und da es einige Jahre stark an Wert gestiegen ist, scheint das eine sichere Bank zu sein. Andererseits sind es zumeist die Kleinanlager, die als letzte immer die Brocken aufsammeln sollen, wenn die Profis sich aus einem bis dahin super gelaufenen Markt rauswollen. Seitdem die BILD-Zeitung letztes Jahr für Gold getrommelt hat, geht's mit dem Kurs auch nicht mehr aufwärts, er bröckelt eher beständig ab. Es sind also Zweifel angebracht, ob Gold der richtige Weg durch die Krise ist. Besonders plastisch hat es der legendäre Investor Warren Buffett, zeitweilig der reichste Mann der Welt, auf den Punkt gebracht (die folgende freie Übersetzung stammt aus dem lesenswerten SFG-Value-Blog):
Als wirkliche Alternative bieten sich Aktien an. Ja, genau, die bösen Dinger, die 1999 alle haben wollten als die "Volksaktie" der Telekom an die Börse ging und die 2000 niemand mehr haben wollte, als deren Wert nach Kursverdreifachung ins Bodenlose stützte. Fairerweise muss man sagen, dass damals viele Aktien aus dem Telekommunikations- und Internetbereich Bewertungen jenseits von Gut und Böse aufwiesen und das Zusammenbrechen der sog. "New Economy" und des "Neuen Marktes" hat viele Anleger um ihr Erspartes gebracht und die damals zart sprießende Pflänzchen des Deutschen als Aktienanlegers drastisch in den Boden gestampft.
Und doch... Aktien sind Sachwerte, es sind Anteile an Unternehmen, an deutschen Großkonzernen und am deutschen Mittelstand. Man kann sie zumeist schnell verkaufen (über die Börse), wenn man Geld benötigt und sie werfen nicht selten Erträge ab, die sog. Dividenden. Was könnte besser sein, als daran teilzuhaben, an deren Wachstum und deren Unternehmensgewinnen? Wichtig ist, dass man sich an einem Unternehmen beteiligt und nicht einfach irgendwelche Aktien kauft und nur auf den Kurs starrt. Und wie jeder Kaufmann weiß: "der Gewinn liegt im Einkauf". Wer also die aktuellste Modeaktie kaufen will, die nach den Bewertungsmaßstäben viel zu teuer ist (Stichwort: Facebook-Aktie), der hat eben auch weniger Potenzial für steigende Aktienkurse seines Unternehmens. Anders sieht es bei demjenigen aus, der auf solide Unternehmen setzt mit moderaten Bewertungskennzahlen und stetigen Unternehmensgewinnen. Die Aktienkurse dieser Unternehmen schwanken nicht so stark und sie werden auch nicht in der Presse so hochgejubelt, aber sie erzielen anständige Renditen für ihre Anteilseigner. Und auf dem Kurszettel der deutschen Börsen finden sich nicht wenige viel versprechende Aktien, auch und gerade für Kleinanleger. Und wem die Auswahl einzelner Aktien zu schwierig oder kryptisch ist, kann ja auch auf Aktienfonds oder ETFs setzen.
Doch zurück zur Überschrift: das Deutsche Aktieninstitut (DAI) hat ermittelt, dass die Deutschen wieder mehr Aktien kaufen. Im ersten Halbjahr 2012 nahm ihre Zahl um 1,5 Mio. auf insgesamt 10,2 Mio. zu. Verglichen mit anderen Ländern ist Deutschland zwar noch immer Entwicklungsland in Sachen Aktienkultur, aber es ist ein sehr ermutigendes Zeichen, dass wieder mehr Deutsche an der positiven Entwicklung der Wirtschaft teilhaben und das nicht nur über Löhne und Gehälter, sondern eben auch über Aktien und daraus resultierende Dividendenausschüttungen. Ein Trend, der Mut macht, und sich hoffentlich weiter fortsetzt.
Gerne wird Gold als Anlageform hochgejubelt und da es einige Jahre stark an Wert gestiegen ist, scheint das eine sichere Bank zu sein. Andererseits sind es zumeist die Kleinanlager, die als letzte immer die Brocken aufsammeln sollen, wenn die Profis sich aus einem bis dahin super gelaufenen Markt rauswollen. Seitdem die BILD-Zeitung letztes Jahr für Gold getrommelt hat, geht's mit dem Kurs auch nicht mehr aufwärts, er bröckelt eher beständig ab. Es sind also Zweifel angebracht, ob Gold der richtige Weg durch die Krise ist. Besonders plastisch hat es der legendäre Investor Warren Buffett, zeitweilig der reichste Mann der Welt, auf den Punkt gebracht (die folgende freie Übersetzung stammt aus dem lesenswerten SFG-Value-Blog):
"Der gesamte weltweite Goldbestand beträgt ungefähr 170.000 Tonnen. Wenn man all dieses Gold einschmelzen würde, könnte man einen Würfel von etwa 20,6 Meter Seitenlänge gießen (oder einmal das Brandenburger Tor). Bei 1.350 Euro pro Unze ist sein Wert 8 Billionen Euro. Nennen Sie diesen Würfel oder das goldene Brandenburger Tor Stapel A.
Nun erstellen Sie einen Stapel B der gleich viel kostet. Dafür können Sie die gesamte Ackerfläche der EU zu deutschen Preisen 15.000 EUR/ha (100 Mio. Hektar mit einer Leistung von ca. 40 Milliarden Euro jährlich) plus 4x sämtliche Unternehmen des DAX, SMI und ATX kaufen (mit jeweils jährlichen Einnahmen von ca. 160 Milliarde Euro). Nach diesen Käufen würden wir ungefähr eine halbe Billion Euro als Handgeld übrig haben (kein Grund also sich nach diesem Kaufrausch klamm zu fühlen).
Können Sie sich einen Investor vorstellen, der Stapel A vor Stapel B wählt?"
Als wirkliche Alternative bieten sich Aktien an. Ja, genau, die bösen Dinger, die 1999 alle haben wollten als die "Volksaktie" der Telekom an die Börse ging und die 2000 niemand mehr haben wollte, als deren Wert nach Kursverdreifachung ins Bodenlose stützte. Fairerweise muss man sagen, dass damals viele Aktien aus dem Telekommunikations- und Internetbereich Bewertungen jenseits von Gut und Böse aufwiesen und das Zusammenbrechen der sog. "New Economy" und des "Neuen Marktes" hat viele Anleger um ihr Erspartes gebracht und die damals zart sprießende Pflänzchen des Deutschen als Aktienanlegers drastisch in den Boden gestampft.
Und doch... Aktien sind Sachwerte, es sind Anteile an Unternehmen, an deutschen Großkonzernen und am deutschen Mittelstand. Man kann sie zumeist schnell verkaufen (über die Börse), wenn man Geld benötigt und sie werfen nicht selten Erträge ab, die sog. Dividenden. Was könnte besser sein, als daran teilzuhaben, an deren Wachstum und deren Unternehmensgewinnen? Wichtig ist, dass man sich an einem Unternehmen beteiligt und nicht einfach irgendwelche Aktien kauft und nur auf den Kurs starrt. Und wie jeder Kaufmann weiß: "der Gewinn liegt im Einkauf". Wer also die aktuellste Modeaktie kaufen will, die nach den Bewertungsmaßstäben viel zu teuer ist (Stichwort: Facebook-Aktie), der hat eben auch weniger Potenzial für steigende Aktienkurse seines Unternehmens. Anders sieht es bei demjenigen aus, der auf solide Unternehmen setzt mit moderaten Bewertungskennzahlen und stetigen Unternehmensgewinnen. Die Aktienkurse dieser Unternehmen schwanken nicht so stark und sie werden auch nicht in der Presse so hochgejubelt, aber sie erzielen anständige Renditen für ihre Anteilseigner. Und auf dem Kurszettel der deutschen Börsen finden sich nicht wenige viel versprechende Aktien, auch und gerade für Kleinanleger. Und wem die Auswahl einzelner Aktien zu schwierig oder kryptisch ist, kann ja auch auf Aktienfonds oder ETFs setzen.
Doch zurück zur Überschrift: das Deutsche Aktieninstitut (DAI) hat ermittelt, dass die Deutschen wieder mehr Aktien kaufen. Im ersten Halbjahr 2012 nahm ihre Zahl um 1,5 Mio. auf insgesamt 10,2 Mio. zu. Verglichen mit anderen Ländern ist Deutschland zwar noch immer Entwicklungsland in Sachen Aktienkultur, aber es ist ein sehr ermutigendes Zeichen, dass wieder mehr Deutsche an der positiven Entwicklung der Wirtschaft teilhaben und das nicht nur über Löhne und Gehälter, sondern eben auch über Aktien und daraus resultierende Dividendenausschüttungen. Ein Trend, der Mut macht, und sich hoffentlich weiter fortsetzt.
Labels:
Altersvorsorge,
Einfach gedacht,
Meldung,
Warren Buffett
Dienstag, 7. August 2012
MPH Pharma: Millionen mit Windsor-Übernahme versenkt?
Am 7. Mai 2012 gab die MPH Pharma bekannt, dass sie 52% am Stammkapital der Windsor AG erworben hat, die selbst zuvor mit 25% an den Vorzugsaktien der MPH Phara beteiligt war. Beide Unternehmen gehören zum Dunstkreis der nicht börsennotierten Magnum AG, von der MPH auch einen Großteil der Aktien erworben hat.
Dabei hat die Magnum, alleiniger Inhaber der Stammaktien der MPH Pharma, ihre 5 Mio. Windsor-Aktien in die MPH als Kapitalerhöhung eingebracht und im Gegenzug hierfür weitere 3.117.155 Stammaktien der MPH erhalten. Zusätzliche 2,2 Mio. Aktien hat MPH über die Börse zugekauft.
Schaut man sich den Deal genauer an, so hat MPH für die Windsor-Aktien der Magnum rund 1,60 EUR gezahlt und der durchschnittliche Börsenkurs der Aktien in den Monaten vor der Übernahme lag in etwa auch auf diesem Niveau. Insgesamt dürfte die MPH also die 7,2 Mio. Windsor-Aktien für rund 11,5 Mio. EUR erworben haben.
Und der neue Vorstand der Windsor hat auch gleich Tabularasa gespielt, Großteile des Bauträgergeschäfts veräußert und angekündigt, die verbliebenen 4,3 Mio. MPH-Aktien aus dem Bestand der Windsor AG zu veräußern.
Blickt man etwas genauer hin, wird's trist... Der Aktienkurs der Windsor AG ist auf aktuell 1,00 EUR eingebrochen und der Chart deutet keinen Boden an. Auf diesem Niveau sind die Aktien im Bestand der MPH Pharma also nicht mehr 11,5 Mio EUR wert, sondern nur noch 7,2 Mio. EUR. 4,3 Mio. EUR (Buch)verlust! Dazu kommt, dass auch die MPH-Aktien trotz - oder wegen - der Übernahme kräftig an Wert eingebüßt haben: von 2,40 EUR auf aktuelle 2,20 EUR - vor einigen Tagen lag der Kurs sogar bei nur 2,00 EUR. 20 cts Kursverlust bei den MPH-Aktien reduzieren ihren Wert im Portfolio der Windsor AG - und damit deren eigenen Buchwert - um 860.000 EUR.
Man könnte von einem Teufelskreis sprechen, denn solange Windsor Millionen von MPH-Aktien abgibt, wird sich der Kurs der MPH nicht erholen und die möglichen Erträge der Windsor werden so beschnitten. Andererseits hat auch die MPH ein eklatantes Problem: denn solange die Windsor noch MPH-Aktien hält, bekommt sie dafür Dividende. Bisher 20 cts je Vorzugsaktie - und ein wesentlicher Teil der Erträge der Windsor AG. Aber neben den Vorzugsaktien gibt es ja auch noch die Stammaktien, die die Magnum hält. Und davon nun 3.117.155 mehr und auch die erhalten Dividenden, wenn auch etwas weniger als die Vorzüge. Wenn also die Windsor AG mit ihren Töchtern nicht schnellstens signifikante Erträge an die Magnum abliefert - und dabei würden ja auch die 48% Streubesitzaktionäre der Windsor ordentlich mitverdienen, nicht nur die MPH - wird es für die MPH sehr schwer, ihrerseits weiterhin so hohe Dividenden auszuschütten. Und die hohe Dividendenrendite war für Windsor und auch für die MPH bisher immer ein Argument und für diese teilweise zweistelligen Dividendenrenditen wurden sie in der Presse hochgejubelt.
Die Windsor AG hat bereits die Dividende für 2011 gestrichen - was auch der MPH erhebliche Einbußen bringt - und es steht zu befürchten, dass die MPH diesem Beispiel folgt. Folgen muss. Vielleicht nicht ganz aussetzen, aber doch deutlich reduzieren. Hoffnung auf Erträge aus der Windsor AG sollten sich MPH-Aktionäre jedenfalls nicht machen. Denn der neue Chef, Dr. Pahl, hat am 20.07 erklärt, sämtliche Erträge, die die Windsor AG erzielt hat und auf absehbare Zeit erzielen wird, würden in der Windsor verbleiben, um damit die Immobilienprojekte auf den Weg zu bringen. Denn Geld von Banken würde die Windsor nicht (mehr) bekommen. Verständlicherweise, sieht man sich deren Schlingerkurs in Sachen Unternehmensführung und Ausrichtung an und ihr fortgesetztes Verspielen des Anlegervertrauens (siehe auch "Zweifel an der Ertragskraft der Windsor AG").
Ich fürchte, die Anleger benötigen ein sehr ausgeprägtes Sitzfleich und extrem gestählte Nerven, um mit der MPH Pharma gute Gewinne einfahren zu können. Viel Hoffnung habe ich da erstmal nicht...
Dabei hat die Magnum, alleiniger Inhaber der Stammaktien der MPH Pharma, ihre 5 Mio. Windsor-Aktien in die MPH als Kapitalerhöhung eingebracht und im Gegenzug hierfür weitere 3.117.155 Stammaktien der MPH erhalten. Zusätzliche 2,2 Mio. Aktien hat MPH über die Börse zugekauft.
Schaut man sich den Deal genauer an, so hat MPH für die Windsor-Aktien der Magnum rund 1,60 EUR gezahlt und der durchschnittliche Börsenkurs der Aktien in den Monaten vor der Übernahme lag in etwa auch auf diesem Niveau. Insgesamt dürfte die MPH also die 7,2 Mio. Windsor-Aktien für rund 11,5 Mio. EUR erworben haben.
Und der neue Vorstand der Windsor hat auch gleich Tabularasa gespielt, Großteile des Bauträgergeschäfts veräußert und angekündigt, die verbliebenen 4,3 Mio. MPH-Aktien aus dem Bestand der Windsor AG zu veräußern.
Blickt man etwas genauer hin, wird's trist... Der Aktienkurs der Windsor AG ist auf aktuell 1,00 EUR eingebrochen und der Chart deutet keinen Boden an. Auf diesem Niveau sind die Aktien im Bestand der MPH Pharma also nicht mehr 11,5 Mio EUR wert, sondern nur noch 7,2 Mio. EUR. 4,3 Mio. EUR (Buch)verlust! Dazu kommt, dass auch die MPH-Aktien trotz - oder wegen - der Übernahme kräftig an Wert eingebüßt haben: von 2,40 EUR auf aktuelle 2,20 EUR - vor einigen Tagen lag der Kurs sogar bei nur 2,00 EUR. 20 cts Kursverlust bei den MPH-Aktien reduzieren ihren Wert im Portfolio der Windsor AG - und damit deren eigenen Buchwert - um 860.000 EUR.
Man könnte von einem Teufelskreis sprechen, denn solange Windsor Millionen von MPH-Aktien abgibt, wird sich der Kurs der MPH nicht erholen und die möglichen Erträge der Windsor werden so beschnitten. Andererseits hat auch die MPH ein eklatantes Problem: denn solange die Windsor noch MPH-Aktien hält, bekommt sie dafür Dividende. Bisher 20 cts je Vorzugsaktie - und ein wesentlicher Teil der Erträge der Windsor AG. Aber neben den Vorzugsaktien gibt es ja auch noch die Stammaktien, die die Magnum hält. Und davon nun 3.117.155 mehr und auch die erhalten Dividenden, wenn auch etwas weniger als die Vorzüge. Wenn also die Windsor AG mit ihren Töchtern nicht schnellstens signifikante Erträge an die Magnum abliefert - und dabei würden ja auch die 48% Streubesitzaktionäre der Windsor ordentlich mitverdienen, nicht nur die MPH - wird es für die MPH sehr schwer, ihrerseits weiterhin so hohe Dividenden auszuschütten. Und die hohe Dividendenrendite war für Windsor und auch für die MPH bisher immer ein Argument und für diese teilweise zweistelligen Dividendenrenditen wurden sie in der Presse hochgejubelt.
Die Windsor AG hat bereits die Dividende für 2011 gestrichen - was auch der MPH erhebliche Einbußen bringt - und es steht zu befürchten, dass die MPH diesem Beispiel folgt. Folgen muss. Vielleicht nicht ganz aussetzen, aber doch deutlich reduzieren. Hoffnung auf Erträge aus der Windsor AG sollten sich MPH-Aktionäre jedenfalls nicht machen. Denn der neue Chef, Dr. Pahl, hat am 20.07 erklärt, sämtliche Erträge, die die Windsor AG erzielt hat und auf absehbare Zeit erzielen wird, würden in der Windsor verbleiben, um damit die Immobilienprojekte auf den Weg zu bringen. Denn Geld von Banken würde die Windsor nicht (mehr) bekommen. Verständlicherweise, sieht man sich deren Schlingerkurs in Sachen Unternehmensführung und Ausrichtung an und ihr fortgesetztes Verspielen des Anlegervertrauens (siehe auch "Zweifel an der Ertragskraft der Windsor AG").
Ich fürchte, die Anleger benötigen ein sehr ausgeprägtes Sitzfleich und extrem gestählte Nerven, um mit der MPH Pharma gute Gewinne einfahren zu können. Viel Hoffnung habe ich da erstmal nicht...
Montag, 6. August 2012
Börsenweisheit der Woche 32/2012
"Das Geheimnis des Börsengeschäfts liegt darin zu erkennen, was der Durchschnittsbürger glaubt, dass der Durchschnittsbürger tut."
(John Maynard Keynes)
(John Maynard Keynes)
Abonnieren
Posts (Atom)